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Dirk Frank Behr


kostenloses Benutzerkonto, Wülfrath

Auge in Auge!

Libellen, Ordnung räuberischer Insekten, die man in zwei Unterordnungen unterteilt: Kleinlibellen, die im Ruhezustand ihre Flügel über dem Körper zusammenklappen, und Großlibellen, die ihre Flügel in Ruhe waagrecht ausbreiten.

Die Angehörigen beider Unterordnungen haben große Köpfe mit sehr empfindlichen Facettenaugen, relativ kurzen Fühlern und zum Beißen ausgebildeten Mundwerkzeugen. Die beiden langen, häutigen Flügelpaare sind fast gleich groß. Der Hinterleib ist relativ lang, die Beine sitzen sehr weit vorn am Körper und werden nur selten zum Laufen benutzt. Kleinlibellen sind in der Regel kleiner als Großlibellen und können nicht so gut fliegen wie Letztere. Da Libellen beißen können, wenn man sie ergreift, sind sie auch unter volkstümlichen Namen wie Teufelsnadel bekannt.

Libellen durchlaufen eine unvollkommene Metamorphose, sie haben kein Puppenstadium. Manche Arten lassen ihre Eier einfach ins Wasser fallen oder heften sie an die Stiele von Wasserpflanzen; andere, darunter alle Kleinlibellen, schlitzen auf oder unter der Wasseroberfläche Pflanzenstiele mit ihrem Legeapparat an und deponieren dort ihre länglichen Eier. Aus den Eiern aller Arten schlüpfen Larven, die ihren weiteren Reifeprozess im Wasser durchlaufen. Sie ernähren sich von verschiedenen Wasserlebewesen, die Larven einiger großer Arten greifen sogar kleine Fische an. Alle Libellenlarven können ihren Unterkiefer, Fangmaske genannt, vorschnellen lassen und mit ihm ihre Beute ergreifen. Libellen verbleiben zwischen einem und drei Jahren im Larvenstadium. In dieser Zeit häuten sie sich zehnmal oder öfter. Sind die Larven ausgewachsen, verlassen sie das Wasser und machen die Verwandlung zum voll entwickelten Insekt durch.

Weltweit sind rund 4 870 Libellenarten bekannt, in Mitteleuropa leben davon 79. In allen gemäßigten und tropischen Zonen der Erde sind Angehörige dieser Ordnung verbreitet. Die meisten Libellen der gemäßigten Klimazonen weisen Flügelspannen von fünf bis acht Zentimetern auf, tropische Arten haben Spannweiten bis zu 20 Zentimetern. Die größte bekannte Libelle mit einer Flügelspanne von 60 Zentimetern lebte im Karbon. Die größte einheimische Art ist die Große Königslibelle, die eine Spannweite von elf Zentimetern und eine Länge von acht Zentimetern erreicht. Sie ist an der Brust blaugrün und am Hinterleib blau gefärbt. Man findet sie vor allem an nährstoffreichen Weihern und Teichen, die eine gut entwickelte Vegetation aufweisen. Die Weibchen stechen ihre Eier in die Stängel von Wasserpflanzen ein. Um auf die besondere Gefährdung von Libellen wegen der Zerstörung ihrer Lebensräume aufmerksam zu machen, wurde die Plattbauch-Segellibelle zum Insekt des Jahres 2001 gewählt.

Systematische Einordnung: Libellen bilden die Ordnung Odonata. Kleinlibellen bilden die Unterordnung Zygoptera und Großlibellen die Unterordnung Anisoptera. Die Große Königslibelle heißt zoologisch Anax imperator und die Plattbauch-Segellibelle heißt Libellula depressa.

Kommentare 5

  • Udo Walter Pick 20. Mai 2002, 9:39

    Hallo Dirk,schönes Bild auch der Text ist sehr informativ , jedoch hast Du viel über Königslibellen und Blattbauchlibellen geschrieben aber beide Arten sind nicht auf deinen Bild sondern die "Frühe Adonislibelle" sie ist eine der ersten Libellenarten im Jahr!
    Gruss Udo!
  • Dirk Frank Behr 18. Mai 2002, 18:53

    @ Gerda A. Sebastian hallo Ihr Beiden das Foto ist nicht bearbeitet! (geschnitten)
    Gruß
    Dirk
  • Thomas Kirchen 18. Mai 2002, 15:26

    Tolle Aufnahme, irgendwie futuristisch.
    Besonders der "Aufbau" und die Schärfe der Augen gefällt mir.

    Gruss Thomas
  • Sirko Glaetzer 18. Mai 2002, 11:25

    Voll auf´s Auge :o). Gut erwischt ... Die Schärfe ist da wo sie hingehört ... und der Hintergrund schön ruhig ... so mag ich das ... Weiter so !

    Gruss SIRko