Zurück zur Liste
auch ich werde mal ein Großer

auch ich werde mal ein Großer

740 2

R. Geier


Premium (World), Karlsruhe

auch ich werde mal ein Großer

das Foto habe ich gemacht in der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen

Erdmännchen (Suricata suricatta)

Als sehr gesellige Tiere leben Erdmännchen in Kolonien mit bis zu dreißig Individuen. Ein Familienverband besteht aus einem dominanten Paar und seinen Nachkommen, aber mehrere Familienverbände können friedlich in einer Kolonie zusammenleben. Gemeinsam unterhält eine Kolonie einen Bau. Obwohl sie selbst graben können, ersparen sie sich lieber diese Arbeit und nehmen die Bauten von Erdhörnchen in Besitz, die sie dann nur noch zu erweitern brauchen. Im Zuge der Arbeitsteilung hocken mehrere Mitglieder der Gruppe vor den Eingängen, nur auf den Hinterbeinen sitzend, und halten Ausschau nach Feinden. Als Alarmzeichen wird ein charakteristisches Bellen von sich gegeben, das für alle Tiere der Kolonie das Zeichen ist, schnellstmöglich Zuflucht im Bau zu suchen. Die Aufgabe des Wachehaltens wechselt unter den Tieren während des Tages mehrmals. Während einige Gruppenmitglieder Wache halten, suchen andere nach Nahrung. Diese besteht zu fast 90% aus Insekten, und zu kleineren Anteilen aus Vögeln, Eidechsen und Eiern. Erdmännchen sind tagaktiv; bei Nacht, aber auch an regnerischen Tagen und bei besonders extremer Mittagshitze, verbergen sie sich in ihrem Bau.
Ein Wurf umfasst etwa zwei bis vier Junge. Die Tragezeit beträgt im Schnitt 77 Tage bzw. 11 Wochen. Bei der Geburt sind Augen und Ohren der Jungen geschlossen. Sie öffnen sich erst nach zwei Wochen. Die ersten zwei Monate werden die Kleinen gesäugt. Erdmännchen sind nach ca. einem Jahr geschlechtsreif. Pro Jahr können Erdmännchen bis zu dreimal Junge großziehen. Dies ist möglich, da sich alle Mitglieder der Kolonie gegenseitig bei der Aufzucht unterstützen. Erdmännchen werden etwa 6 Jahre alt.
Das Beutemachen, also das Fangen und Töten, wird den Jungen schrittweise beigebracht. So legen sie z.B. den Jungen bei den Jagdausflügen erst einen toten Skorpion vor. Dann legen sie einen lebenden Skorpion vor, dem sie aber den Giftstachel ausgerissen haben. Erst wenn die Jungen älter werden und die Erwachsenen längere Zeit beobachten konnten, wird weniger tote und kampfunfähige Beute vorgelegt. Orientierung bietet vermutlich der Bettelruf der Jungen, der sich mit dem Alter verändert.

Kommentare 2

  • Martina Carrión 27. April 2008, 21:37

    Super schönes Foto und auch diesmal ein sehr interessanter Text. Wir sollten uns in vielen Fällen was von den Erdmännchen abschauen. lg Martina
  • Uli Esch 27. April 2008, 13:51

    Ha! Der Fellnasennachwuchs aus dem ZOOM, oder?
    Schön erwischt den Kleinen!
    LG
    Uli