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175 Jahre Güterverkehr

175 Jahre Güterverkehr

1.592 1

† A. Seidel


Premium (World), Römerberg

175 Jahre Güterverkehr

Der Bier­brauer Lederer erhielt die Geneh­mi­gung, zwei Fässer Bier per Bahn von Fürth nach Nürn­berg an den Wirt des Gast­hauses "Zur Eisen­bahn" zu senden. Hierfür war ein Betrag von 6 Kreu­zern zu zahlen. Außerdem wurde der Emp­fänger ver­pflichtet, die Fässer am Zug selbst abzu­holen.

Was anfangs so aussah wie eine gedul­dete Last, ent­puppte sich als­bald als eine der Haupt­stützen des Eisen­bahn­we­sens. Die Deut­sche Reichs­bahn, bis zum zweiten Welt­krieg das größte Ver­kehrs­un­ter­nehmen der Welt, beför­derte 1933 ­nicht weniger als 308 284 000 Tonnen Güter. Die so genannten Ver­frachter brauchten sich auch nicht mehr zu ver­pflichten, ihr Frachtgut sofort am Bahnhof selbst abzu­holen. Der bahn­amt­liche Spe­di­teur stellte dem Emp­fägner umge­hend die Sen­dung zu. Auch nach Orten, die nicht unmit­telbar an der Strecke lagen, beför­derte die Reichs­bahn Frachtgut durch eigene Kraft­wagen. Wenn es gewünscht war, brachte die Reichs­bahn mit einem Spe­zi­al­fahr­zeug, dem fahr­baren Anschluß­gleis, den ganzen Güter­wagen ins Haus!

Der Eisen­bahn-Güter­ver­kehr erzielte im ver­gan­genen Jahr hohe Wachs­tums­raten: Das Ver­kehrs­auf­kommen lag 2010 mit 355 ­Mil­lionen Tonnen um 13,9%, die ton­nen­ki­lo­me­tri­sche Leis­tung mit 107,2 Mil­li­arden Ton­nen­ki­lo­me­tern um 11,9% über dem Wert des Jahres 2009.

Zu den Fotos:
1. Der "Adler" auf der Innotrans 2010.
2. Faßwagen im Eisenbahnmuseum Mühlhausen.
3. Die "Pfalz" im Eisenbahnmuseum Neustadt.

Kommentare 1

  • Gert Be 20. Juli 2011, 22:06

    Wenn man sich die zu LKW Stellplätzen verkommenen in Süd-Östlicher Richtung führenden Autobahnen anschaut, ließe sich die Tonnekilometer leicht noch um etliche Millarden steigern. Wollen müsste man halt können.

    Gert