Ich war gestern zum ersten Mal an zwei sog. "Lost Places". Interessiert sich noch jemand dafür oder hat auch schon Erfahrungen gemacht?
04.10.16, 23:41
Beitrag 2 von 34
Blöde Frage vielleicht, aber was sind Lost Places?
Zitat: Denny Richter 04.10.16, 23:41Zum zitierten Beitrag
Naja - die Übersetzung "verlorene Orte" gibt schon ein paar Ideen dazu - verlassenes, morbides baufälliges, überwachsene Ruinen, alte Gemäuer, Industrieanlagen Häfen, Brücken, Klinik
en (ganz beliebt) usw. - alles wo sich niemand mehr rumdrückt und was nicht mehr so recht gepflegt wird.
Naja - die Übersetzung "verlorene Orte" gibt schon ein paar Ideen dazu - verlassenes, morbides baufälliges, überwachsene Ruinen, alte Gemäuer, Industrieanlagen Häfen, Brücken, Klinik
en (ganz beliebt) usw. - alles wo sich niemand mehr rumdrückt und was nicht mehr so recht gepflegt wird.
Immer wieder ein spannendes Thema.
Ich persönlich besuche "Lost Places" nur noch, wenn ich mich vorher mit dem Besitzer/Eigentümer verständigt habe, oder entsprechende Führungen angeboten werden.
Ich persönlich besuche "Lost Places" nur noch, wenn ich mich vorher mit dem Besitzer/Eigentümer verständigt habe, oder entsprechende Führungen angeboten werden.
Verlassene Orte mögen ein Betätigungsfeld sein, wo man sich in Ruhe mit dem Verfall beschäftigen kann. Allerdings sehe ich mir solche Fotos nicht einmal mehr an. Ich finde das langweilig, wie ein Lied mit tausend Strophen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die meisten Fotografen einfach nur dokumentieren und dann auch noch in HDR-Technik. ;)
Als Dokumentation selbst, finde ich das nicht so interessant, denn diese Orte und Gebäude sind praktisch Müll, den niemand mehr braucht. Dokumentationen über verfallene, heruntergekommene Orte, die noch in Verwendung sind, wo also noch Leben drin ist, hätten da schon eher mein Interesse.
Als Dokumentation selbst, finde ich das nicht so interessant, denn diese Orte und Gebäude sind praktisch Müll, den niemand mehr braucht. Dokumentationen über verfallene, heruntergekommene Orte, die noch in Verwendung sind, wo also noch Leben drin ist, hätten da schon eher mein Interesse.
Ich sehe das ähnlich wie lenmos. Lange Zeit habe ich mich nicht dafür interessiert, weil man fast nur völlig überzogene HDR´s von Lost Places sieht - auch hier in der FC.
Zufällig sah ich im Zoo Magazine (das hatte ich wegen Rammstein-Fotos gekauft) Bilder von Daniel Brühl in Beelitz, aufgenommen von Bryan Adams.
http://bryanadamsphotography.com/photog ... -magazine/
Als Kulisse finde ich Lost Places interessanter, es sind auch nicht so inflationär viele Bilder davon auf dem Markt wie HDR´s.
Inzwischen habe ich mehrere Touren - immer mit Models - unternommen und Weitere sind in Planung. Organisiert und mit Genehmigung.
p.s.: wenn man die Bilder von Bryan Adams gesehen hat ...zufällig habe ich zwei mit den gleichen Standorten in meinem Portfolio.
Zufällig sah ich im Zoo Magazine (das hatte ich wegen Rammstein-Fotos gekauft) Bilder von Daniel Brühl in Beelitz, aufgenommen von Bryan Adams.
http://bryanadamsphotography.com/photog ... -magazine/
Als Kulisse finde ich Lost Places interessanter, es sind auch nicht so inflationär viele Bilder davon auf dem Markt wie HDR´s.
Inzwischen habe ich mehrere Touren - immer mit Models - unternommen und Weitere sind in Planung. Organisiert und mit Genehmigung.
p.s.: wenn man die Bilder von Bryan Adams gesehen hat ...zufällig habe ich zwei mit den gleichen Standorten in meinem Portfolio.
Zitat: AngelPics 04.10.16, 22:04Zum zitierten Beitrag
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage verstehe.
Ja, dafür interessieren sich auch andere Leute. Das erkennst Du allein schon daran, das es dafür einen Namen gibt. :-)
Ja, ich hab da auch so meine Erfahrungen.
BTW. der Plural von HDR ist HDRs. Das geht ganz ohne Deppenapostroph.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage verstehe.
Ja, dafür interessieren sich auch andere Leute. Das erkennst Du allein schon daran, das es dafür einen Namen gibt. :-)
Ja, ich hab da auch so meine Erfahrungen.
BTW. der Plural von HDR ist HDRs. Das geht ganz ohne Deppenapostroph.
Eigentlich hat "High Dynamic Range" keinen Plural. ;)
H(igh)D(ynamic)R(ange)(Foto)s
18.10.16, 16:43
Beitrag 10 von 34
habe mir die fotos mal angeschaut und festgestellt, dass mir zu einem haus sogar die hausnummer eingefallen ist. bekannte gegend und ich kategorisiere es nicht wirklich als lost place. das LOST steht mehr für ´vergessen´ denn für ´verlassen´ und vergessen werden die ortschaften niemals. zumal ortsnamen, straßennamen etc. erhalten bleiben ... nur halt woanders.
lost places können auf unterschiedlichste weisen entstehen aber gerade diese orte sind dadurch so außergewöhnlich für deutschland, weil die eigentümer per gesetz aus ihrem umfeld gerissen wurden; weil landkarten dafür neu aufgelegt werden müssen und google-earth neue satellitenaufnahmen braucht. diese gegend wurde quasi mit rechtlicher zustimmung und ohne finanzielle not entwohnt. jeder der seine elektrischen geräte mit günstiger braunkohle betreibt, hat auch einen ziegelstein dieser ortschaften auf dem gewissen [bissel überzogen aber zur veranschaulichung taugt es]. diese gebäude waren nicht alle schön aber sie wurden erst zu schrott, als die eigentümer eine frist gesetzt bekommen haben. ich kaufe kein neues dach, wenn ich in 5 jahren weg muss.
du solltest mit deiner bildserie versuchen, den gesamten dorfcharakter und die stimmung einzufangen. abrisshäuser stehen in jeder stadt. da kommt bald ein neues hin. was du da fotografiert hast ist aber zeitgeschichte; keine aufnahmen einer insolventen fabrik oder einer ungenutzten kaserne.
hdr ist eine üble sache wenn man es übertreibt aber es ist kein themenspezifisches problem. meist sind die lichtverhältnisse katastrophal ... das kann man nicht einmal licht nennen und erfordert fledermauseigenschaften. das führt häufig zu langzeit-/mehrfachbelichtung und am computer zu nervöser reglerschieberei. ein bissel mehr feingefühl wünscht man sich da schon.
und sorry ... offizielle führungen und workshops in lost places ... ich sach ma lieba nix.
[hoffentlich hast du bei dem badewannenfoto nicht in die mumifizierte katze getreten:-)]
lost places können auf unterschiedlichste weisen entstehen aber gerade diese orte sind dadurch so außergewöhnlich für deutschland, weil die eigentümer per gesetz aus ihrem umfeld gerissen wurden; weil landkarten dafür neu aufgelegt werden müssen und google-earth neue satellitenaufnahmen braucht. diese gegend wurde quasi mit rechtlicher zustimmung und ohne finanzielle not entwohnt. jeder der seine elektrischen geräte mit günstiger braunkohle betreibt, hat auch einen ziegelstein dieser ortschaften auf dem gewissen [bissel überzogen aber zur veranschaulichung taugt es]. diese gebäude waren nicht alle schön aber sie wurden erst zu schrott, als die eigentümer eine frist gesetzt bekommen haben. ich kaufe kein neues dach, wenn ich in 5 jahren weg muss.
du solltest mit deiner bildserie versuchen, den gesamten dorfcharakter und die stimmung einzufangen. abrisshäuser stehen in jeder stadt. da kommt bald ein neues hin. was du da fotografiert hast ist aber zeitgeschichte; keine aufnahmen einer insolventen fabrik oder einer ungenutzten kaserne.
hdr ist eine üble sache wenn man es übertreibt aber es ist kein themenspezifisches problem. meist sind die lichtverhältnisse katastrophal ... das kann man nicht einmal licht nennen und erfordert fledermauseigenschaften. das führt häufig zu langzeit-/mehrfachbelichtung und am computer zu nervöser reglerschieberei. ein bissel mehr feingefühl wünscht man sich da schon.
und sorry ... offizielle führungen und workshops in lost places ... ich sach ma lieba nix.
[hoffentlich hast du bei dem badewannenfoto nicht in die mumifizierte katze getreten:-)]
Zitat: lenmos 09.10.16, 08:58Zum zitierten Beitrag
Genau genommen LKW auch nicht, und trotzdem ist LKWs richtig und LKW's eben nicht.
Vergleiche auch AGB und AGBs, wobei AGB ganz sicher einen Plural hat.
Im Ernst, warum sollte HDR keinen Plural haben, da es nicht nur als Bezeichnung für ein Verfahren verwendet wird sondern auch als Synonym für ein so entstandenes (letzten Endes doch LDR) Foto und für HDR-Dateiformate?
Man könnte mit gleicher Argumentation behaupten, JPEG habe kein Pural oder TIFF oder Apfelkuchen.
Genau genommen LKW auch nicht, und trotzdem ist LKWs richtig und LKW's eben nicht.
Vergleiche auch AGB und AGBs, wobei AGB ganz sicher einen Plural hat.
Im Ernst, warum sollte HDR keinen Plural haben, da es nicht nur als Bezeichnung für ein Verfahren verwendet wird sondern auch als Synonym für ein so entstandenes (letzten Endes doch LDR) Foto und für HDR-Dateiformate?
Man könnte mit gleicher Argumentation behaupten, JPEG habe kein Pural oder TIFF oder Apfelkuchen.
Zitat: ed gonzalez and the earlybird massacre 18.10.16, 16:43Zum zitierten Beitrag
Da kennst Du die Szene aber schliecht. Das LOST steht für den Versuch, schrecklich langweilige Fotos völlig unbrauchbarer Gebäude mittels (Pseudo) HDR halbwegs interessant wirken zu lassen, bei gleichzeitiger Geheimnistuerei um den tatsächlichen Ort.
Da kennst Du die Szene aber schliecht. Das LOST steht für den Versuch, schrecklich langweilige Fotos völlig unbrauchbarer Gebäude mittels (Pseudo) HDR halbwegs interessant wirken zu lassen, bei gleichzeitiger Geheimnistuerei um den tatsächlichen Ort.
20.10.16, 11:01
Beitrag 13 von 34
wenn wir die abrissdörfer im rheinischen braunkohlegebiet tatsächlich zu den lost places zählen (und davon spricht die to ganz oben) sind die häuser so unbrauchbar, dass die stadt kerpen dort mehrere hundert flüchtlinge untergebracht hat. nachdem die eigentümer zum fortzug genötigt wurden, vermietet das rwe nun die häuser an die stadt. das hat vor- und nachteile aber das würde jetzt zu weit führen.
ich spreche nur von diesen orten und nicht von einer lost-place-szene. die kenne ich wirklich nicht und ich suche mir meine motive i.d.r. selber. ich schieße alle meine fotos dort analog und habe ehrlich gesagt keine ahnung, wie man ein hdr überhaupt fabriziert. ich komme auch ohne diesen kram zurecht und habe nicht einmal einen belichtungsmesser. ich kann es aber nachvollziehen, warum man unter schlechten bedingungen zur modernen technik greift ... und akzeptiere, dass sich mancher auch mal vergreift. wenn mir etwas nicht gefällt, akzeptiere ich es oder mache es nach meinen vorstellungen einfach anders. da muss ich mich nicht aufregen.
zur geheimnistuerei haben viele idioten geführt, die den ursprungszustand nicht respektieren und vandalisieren. es gibt neben marodierenden jugendlichen oder respektlosen geocachern auch genügend fotografen, die motive erst einmal komponieren oder sich gewaltsam zutritt verschaffen. zudem handelt es sich in vielen fällen um mehrere rechtsvergehen zwischen hausfriedensbruch und plünderei. da würde ich auch keine adressen unter meine fotos schreiben. im persönlichen kontakt bei ähnlich denkenden und handelnden fotografen kein problem. locations über z.b. das internet zu verbreiten finde ich fatal.
man kann trefflich darüber diskutieren, wo die grenze zwischen einem lost place und unbrauchbaren gebäuden verläuft. es wurden verlassene gebäude schon abgebaut und in einer neuen anordnung wieder errichtet. das nennt man dann freilichtmuseum und kassiert dafür eintritt. diese gebäude wurden eine zeit lang als lost places fotografiert bis man die ollen fachwerke saniert und einer neuen nutzung zugeführt hat.
manche orte habe keine bedeutung mehr und sind verlassen, bis sich jemand derer wieder erinnert und eine gedenkstätte oder ein museum daraus macht. die deutsch-deutsche wiedervereinigung hat auch zu einer vernichtung vieler orte geführt bei denen man später gedacht hat: ups...hätten wir besser mal behalten. dafür sind fotografische dokumentationen dieser orte durchaus sinnvoll. wenn man beelitz saniert war es nur eine gewisse zeit ein echter lost place, dann ein pseudo-lost-place für workshops und irgendwann vielleicht eine mega-event-location. wenn man es aber abreißt hat man wenigstens noch einen haufen mittelprächtiger hdrs. graben archäologen in köln auch lost places aus?
und ehrlich gesagt: wenn man sich alleine durch ein leer stehendes gefängnis bewegen kann, habe ich noch niemanden erlebt, der dass nicht interessant findet. ich war im tempelhofer flughafen in ecken, wo ewigkeiten keiner mehr war. ich habe mit einem fotografen geprochen, der kurz nach der wende in verlassenen lpgs der ddr fotografiert hat. dort lagen noch massenweise verendete rinder die verhungert waren, weil niemand mehr zuständig war. aber ... jeder wie er mag. ich finde sonnenuntergänge zu fotografieren langweilig und kann sie trotzdem genießen.
sorry; die shift-taste ist immer noch defekt.
ich spreche nur von diesen orten und nicht von einer lost-place-szene. die kenne ich wirklich nicht und ich suche mir meine motive i.d.r. selber. ich schieße alle meine fotos dort analog und habe ehrlich gesagt keine ahnung, wie man ein hdr überhaupt fabriziert. ich komme auch ohne diesen kram zurecht und habe nicht einmal einen belichtungsmesser. ich kann es aber nachvollziehen, warum man unter schlechten bedingungen zur modernen technik greift ... und akzeptiere, dass sich mancher auch mal vergreift. wenn mir etwas nicht gefällt, akzeptiere ich es oder mache es nach meinen vorstellungen einfach anders. da muss ich mich nicht aufregen.
zur geheimnistuerei haben viele idioten geführt, die den ursprungszustand nicht respektieren und vandalisieren. es gibt neben marodierenden jugendlichen oder respektlosen geocachern auch genügend fotografen, die motive erst einmal komponieren oder sich gewaltsam zutritt verschaffen. zudem handelt es sich in vielen fällen um mehrere rechtsvergehen zwischen hausfriedensbruch und plünderei. da würde ich auch keine adressen unter meine fotos schreiben. im persönlichen kontakt bei ähnlich denkenden und handelnden fotografen kein problem. locations über z.b. das internet zu verbreiten finde ich fatal.
man kann trefflich darüber diskutieren, wo die grenze zwischen einem lost place und unbrauchbaren gebäuden verläuft. es wurden verlassene gebäude schon abgebaut und in einer neuen anordnung wieder errichtet. das nennt man dann freilichtmuseum und kassiert dafür eintritt. diese gebäude wurden eine zeit lang als lost places fotografiert bis man die ollen fachwerke saniert und einer neuen nutzung zugeführt hat.
manche orte habe keine bedeutung mehr und sind verlassen, bis sich jemand derer wieder erinnert und eine gedenkstätte oder ein museum daraus macht. die deutsch-deutsche wiedervereinigung hat auch zu einer vernichtung vieler orte geführt bei denen man später gedacht hat: ups...hätten wir besser mal behalten. dafür sind fotografische dokumentationen dieser orte durchaus sinnvoll. wenn man beelitz saniert war es nur eine gewisse zeit ein echter lost place, dann ein pseudo-lost-place für workshops und irgendwann vielleicht eine mega-event-location. wenn man es aber abreißt hat man wenigstens noch einen haufen mittelprächtiger hdrs. graben archäologen in köln auch lost places aus?
und ehrlich gesagt: wenn man sich alleine durch ein leer stehendes gefängnis bewegen kann, habe ich noch niemanden erlebt, der dass nicht interessant findet. ich war im tempelhofer flughafen in ecken, wo ewigkeiten keiner mehr war. ich habe mit einem fotografen geprochen, der kurz nach der wende in verlassenen lpgs der ddr fotografiert hat. dort lagen noch massenweise verendete rinder die verhungert waren, weil niemand mehr zuständig war. aber ... jeder wie er mag. ich finde sonnenuntergänge zu fotografieren langweilig und kann sie trotzdem genießen.
sorry; die shift-taste ist immer noch defekt.
Hi, bist aus Düsseldorf?
Nicht weit weg, wenn Du mal in der Gegend bist kann ich Dir gerne
mal die LP in meiner Umgebung zeigen.
Einfach melden.
lg Reinhard
Nicht weit weg, wenn Du mal in der Gegend bist kann ich Dir gerne
mal die LP in meiner Umgebung zeigen.
Einfach melden.
lg Reinhard
Zitat: R. Vogt 27.10.16, 16:00Zum zitierten Beitrag
Hi, ja, ich wohne in Düsseldorf. Dein Angebot würde ich gerne annehmen.
Hi, ja, ich wohne in Düsseldorf. Dein Angebot würde ich gerne annehmen.