Tunnelblick

<12>
Diskutier doch mit!
Anmelden und kostenlos mitmachen.
Kostenlos mitmachen
Google Anzeigen Google Anzeigen
Peter Bündgens Peter Bündgens Beitrag 16 von 18
0 x bedankt
Beitrag verlinken
@ Mike,

Ja, da bin ich mir sicher, sie sind grundsätzlich und immer verifizier- und reproduzierbar! Wie ich oben schon andeutete, sogar mit einem Taschenlampenstrahl im 45 Grad Winkel in ein beliebiges Okular, welches vor die Kameraoptik gehalten wird, zu erzeugen!

Ich habe aus Interesse, und um Deine Vermutung die ich auch bereits hatte, auszuschließen, 3 Kamera-Objektive einer kleinen Pentax auto110 anstelle der Mik.-Objektive auf dem Objekttisch mit dem Kreuztisch so ausgerichtet, dass das Licht den gleichen oder zumindest einen ähnlichen Verlauf nahm. Wie bei den Mik.-Objektiven steigt die Deutlichkeit der Ringe mit zunehmender Objektivapertur!

Ich habe ca. 500-600 Versuchsbilder mit den unmöglichsten Konstruktionen und Variationen zusätzlicher bzw. verändeter Optik gemacht, die Ringe sind mehr oder weniger (je nach Apertur) immer enthalten. Ein Mik.-Kollege hingegen hat mit seiner 4500er nur in der Mitte ein paar Ringe. Das Interessante an der Geschichte ist jedoch, das die Ringe, wenn man das Bild negiert einen Rosettenartigen Wiederholungsverlauf - so wie man als Kind mit dem Zirkel eine Blumenrosette konstruirte - quasi in unendlicher Fortsetzung annehmen. Um dies zu verdeutlichen, habe ich auf einen meiner Server unter http://www.sys2000-server2.de/Bilder/Pentax-Objt.jpg eines der Bilder, aufgenommen über ein Pentax-Objektiv, abgelegt. Mittels Tonwertkorrektur habe ich die Ringzeichnung und vor allem die Bildmodulation (Berge und Täler)noch etwas deutlicher rausarbeiten können. Betrachtet man sich das Bild nun genau, so kann man in der rechten unteren Bildecke die besprochene Rosettenbildung erkennen.

Dies hat mit Sicherheit nichts mit dem Mikroskop zu tun, sondern kommt ganz klar aus der Kameraoptik.

Übrigens: Nikon hat sich leider wärend der ganzen Zeit sehr wenig kooperativ gezeigt. Hier hätte ich wesentlich mehr erwartet, vor allem wenn man weiß, das Nikon ja nun auch Mikroskope fertigt - keine Billigdinger sondern hochpräzise Optik und Mechanik - und somit unsere Anfragen und Angaben hätte viel leichter, leichter zumindest als jeder andere Hersteller, verifizieren können bzw. sogar einen Vorschlag zur Abhilfe erarbeiten, sollte es den geben. Nein, Nikon hat sich sehr lange auf den Standpunkt zurückgezogen, ist uns nicht bekannt, erst als Weltweit von anderen Usern ebenfalls die Ringbildung berichtet und beklagt wurde hat man verschämt auf irgend einer Nikon Seite dies kurz beschrieben aber nichts zur Auflösung beigetragen. Auch wenn meine Kamera nur ca. 650.- € kostete, eventuell hätte ich ja mal..., so verliert man mit Sicherheit zukünftige Kunden. In Zukunft, Nikon, nein Danke! Es gibt auch noch andere Hersteller! (Egal ob Mik. oder Kamera.)

mfg
Peter Bündgens
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 17 von 18
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Kannst Du das Kameraobjektiv verdrehen? Was passiert, wenn Du das Mikroskopobjektiv drehst? Das ist mit eine Methode, die Ursache auszuloten.

Auftreten tun solche Ringe dann, wenn ein optisches System (hier Mikroskop plus Kameraobjektiv) erart ungünstig aufgebaut ist (oder als Meßgerät absichtlich so aufgebaut wurde), daß nicht alles Licht, was von dem "untersuchten" Bauteil ausgeht an der richtigen Stelle oder überhaupt auf dem Detektor (Chip, Film) ankommt. "Untersuchtes Bauteil" ist hier die Optikkomponente, die die Ringe verursacht. Und da keine Optik perfekt sein kann, ist es auch evtl. kein Fehler. Mit einer solchen Methode (wird oft in Meßgeräten mit schneidenförmigen Blenden realisiert) kann man kleinste Welligkeiten auf optischen Flächen oder kleinste Inhomogenitäten in Gläsern und optischen Materialien nachweisen. Allerkleinste Welligkeiten. Die, die immer da sind.

Was Du Dich jetzt fragen müßtest, ist, ob Dein Strahlengang zufällig so "schlecht" (schlecht für Deine Zwecke, gut als "Welligkeitsmeßgerät") angepaßt ist, daß normale (= für den Preis der Mikroskop- oder Kameraoptik übliche) Inhomogenitäten aufgezeigt werden, oder ob irgendein Bauteil tatsächlich (evtl. wegen eines abweichenden Fertigungsverfahrens, wie Du vermutest) anders (nicht unbedingt schlechter, aber für Dich ungeeigneter) oder sogar fehlerhaft ist.

Wie gesagt, durch geschicktes Verdrehen und evtl. Verschieben kannst Du möglicherweise das ursächliche optische Bauteil lokalisieren. Wenn Du das hast, kannst Du Dir Gedanken über das "Warum" machen. Und solange Du keinen exakten Strahlengang für Dein Kameraobjektiv bekommen kannst, ist das ein nahezu aussichtsloses Unterfangen (ich gehe 'mal davon aus, daß Du für Dein Mikroskop alles hast).
Peter Bündgens Peter Bündgens Beitrag 18 von 18
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Michael Lehndorff schrieb:

Zitat:Kannst Du das Kameraobjektiv verdrehen?


Nein, das Objektiv steht fest!
Zitat:Was passiert, wenn Du das Mikroskopobjektiv drehst? Das ist mit eine Methode, die Ursache auszuloten.


Hier will ich mal alle von mir und auch anderen Coolpix 4500 Besitzern gemachte Tests in einem Zitat aus K. Henkels "Coolpix Artefakt Report" (siehe Link in meiner ersten Antwort weiter oben) zusammenfassen.

K.Henkel beschreibt auch meine Beobachtungen wie folgt sehr treffend:

"Die Ringe oder Kreise sind nicht gleichförmig und regelmäßig. Sie zeigen bestimmte Muster, die für ein individuelles Kamera-Exemplar oder dessen Objektiv typisch sind: Die Abstände zwischen den konzentrischen Kreislinien sind nicht gleich; eine Kreislinie kann plötzlich enden oder ihre Fortsetzung in zwei Linien finden; es gibt "Brücken", Verbindungen zwischen den Linien; einige Linien verlassen ihre Kreisbahn in einem individuellen Winkel und vereinigen sich mit einer benachbarten Kreislinie. Dessen ungeachtet nenne ich sie alle "Kreise".

Und weiter:

"Zusätzlich zu den Kreisen ist stets eine Anzahl kleinerer Strukturen sichtbar, kleine "Punkte", die Bläschen oder Vesikeln ähneln. Sie sind auf jedem Bild, das auch die Kreise zeigt, sichtbar und verändern die nie ihre individuelle Position im Verhältnis zu einander und zu den Kreisen. Ich nenne sie Bläschen. Zoomen hat keine Auswirkung auf die charak-teristischen Muster der Artefakte, weder auf die Kreise, noch auf die Blasen, noch auf ihre Position zueinander."

Jedoch:

"Eine kürzere Brennweite f des Kameraobjektivs schwächt die Sichtbarkeit der Artefakte. Sie verschwinden beinahe. Längere Brennweiten f des Objektivs oder das Schließen der Blende verstärken die Abbildung der Artefakte."

Weiter bezieht er meine drei, ihm überlassenen Fotos mit den Pentax Objektiven bewußt in den Bericht ein - er stellt sie darunter auch nochmals in Bildern vor - und schreibt dazu:

"Die Versuchsfotos wurden von Peter BÜNDGENS mit Pentax-Objektiven von f = 18, 24 und 50 mm angefertigt. Bei f = 18 mm sind die Artefakte kaum zu sehen, bei f = 24 mm schon gut und bei f = 50 mm erscheinen die Ringe deutlich und kontrastreich."

Er fast seine Erkenntnisse und Eindrücke wie folgt zusammen:

"Die Artefakte können, damit sie im Bild sichtbar sind, körperlich nur in oder nahe der Bildebene existieren, bzw. in einer ihr konjugierten Ebene oder in einer Ebene in unmittelbarer Nähe einer konjugierten Ebene. Die Artefakte treten nur dann im Bild auf, wenn ein zusätzliches Abbildungssystem – sei es eine einzelne Linse, ein verkittetes Linsenelement, ein Okular oder ein komplettes Fotoobjektiv – vor dem Kameraobjektiv angebracht wird. Eine normal benützte Coolpix-Kamera, d. h. in der Weise wie es der Kamerakonstrukteur vorgesehen hat, wird keinerlei Artefakte hervorbringen. (Eigener Kommentar: STIMMT!!) Das heißt, eine normale Coolpix, wie man sie im Laden kauft, ist ein anderes optisches System als eine, die mit einem Mikroskop oder Teleskop kombiniert ist. Das Coolpix-Objektiv mit einem anderen optischen System davor, ist gleich einem System, das aus zwei Komponenten gebildet wird, wie dem System aus Mikroskopobjektiv und -okular. Wenn zwei solche Systeme auf irgendeine Weise kombiniert werden, entstehen eine oder mehrere Feldblenden, von denen eine der Objektebene konjugiert ist. Abbe nannte eine solche Feldblende Luke, im Gegensatz zu Pupillen. Wenn eine Linse mit Artefakte verursachenden Oberflächenmustern nahe einer Luke liegt, die eine der Objektebene konjugierte Ebene ist, wird jeder Kratzer und jedes Artefakt-Muster auf ihrer Oberfläche im Bild sichtbar – mehr oder weniger scharf, je nach Entfernung von der Luke."

Was für ihn nur den folgenden Schluß zulässt:

"Im Coolpix-Objektiv muß es also eine Linse geben, die Strukturen aufweist, welche die Artefakte verursachen."

Nikon selbst bestätigte nach langem Zögern wie folgt (Original in englischer Sprache) Übersetzung, Klaus Henkel:

"Date: Sun Oct 6, 2002 4:16 pm Re: concentric ring artifact with Coolpix 995 and oil immersion lenses.

Erfahrene Mikroskopiker kennen die Ursache dieser Erscheinung. Starke Objektive hoher Apertur liefern eine große Fokustiefe [im Bildraum]. Bitte nicht mit der Schärfentiefe [im Objektraum] verwechseln. Deshalb kann man jeden Schmutz im optischen System sehen, wenn die Aperturblende des Kondensors zu weit geschlossen ist. Was man da sieht, hat wenig mit irgendwelchen Artefakten durch das Mikroskop zu tun, oder mit der Zwischenoptik eines Adapters. Es sind sehr kleine Artefakte einer Objektivlinse der Coolpix-Kamera, die man bei fast allen Modellen wahrnehmen kann, bei den 900 bis 995 und auch bei den Serien der 4500er und 5000er.

Sie werden hervorgerufen durch das Schleudergußverfahren für die Massenproduktion einiger Linsen des Kameraobjektivs. Geringere Vergrößerung, Objektive geringerer n. A. (numerischer Apertur), verhindern, daß sie vom Detektor-Chip empfangen werden. Öffnen der Kondensorapertur mildert die Erscheinungen bei Objektiven hoher Apertur. Digitale Beanspruchung durch Kontrast- und Schärfefilter machen sie wiederum deutlicher."

Wenn ich Ihre Ausführungen richtig verstehe kommen Sie zu einem ähnlichen (gleichen) Schluß wie K.H., oder, wenn Sie schreiben:

Zitat:Auftreten tun solche Ringe dann, wenn ein optisches System (hier Mikroskop plus Kameraobjektiv) derart ungünstig aufgebaut ist (oder als Meßgerät absichtlich so aufgebaut wurde), daß nicht alles Licht, was von dem "untersuchten" Bauteil ausgeht an der richtigen Stelle oder überhaupt auf dem Detektor (Chip, Film ankommt. "Untersuchtes Bauteil" ist hier die Optikkomponente, die die Ringe verursacht. Und da keine Optik perfekt sein kann, ist es auch evtl. kein Fehler.


Oder habe ich Sie da falsch verstanden?

- Ich bitte um Nachsicht, aber mein "optisches" Wissen ist da noch nicht so ausgebildet trotz Neuanschaffung "Lexikon der Optik" ;-). Ist halt für einen Laien zunächst sehr schwer verständlich würde ich meinen! -

Zitat:Was Du Dich jetzt fragen müßtest, ist, ob Dein Strahlengang zufällig so "schlecht" (schlecht für Deine Zwecke, gut als "Welligkeitsmeßgerät") angepaßt ist, daß normale (= für den Preis der Mikroskop- oder Kameraoptik übliche) Inhomogenitäten aufgezeigt werden, oder ob irgendein Bauteil tatsächlich (evtl. wegen eines abweichenden Fertigungsverfahrens, wie Du vermutest) anders (nicht unbedingt schlechter, aber für Dich ungeeigneter) oder sogar fehlerhaft ist.


Dies würde dann aber mehr oder weniger auf alle Mikroskopiker zutreffen, die die Nikon Modelle wie oben benannt, einsetzen. - Selbstverständlich sind durch die unterschiedlichsten Beleuchtungs- und Optikkonstruktionen sowie der eingesetzten Qualitätsunterschiede bei den einzelnen Mikroskopmodellen der Beschwerdeführer temporale Unterschiede nicht auszuschließen, und schwächen oder verstärken die Ringbildung mehr oder weniger. Hier wäre sicherlich ein Versuch an verschiedenen Mikroskopen aber mit einer Kamera aufschlußreich, doch kaum zu verwirklichen -.

Einzige Abhilfe die ich sehe, wäre nur die Entfernung der Kam.-Optik und eine direkte Belichtung des Chip mit dem realen Zwischenbild des Mik. so wie ich es mit der Billigkamera von Aiptek bereits tue. Allerdings, eine 650.- € Kamera ist nun mal keine 50.- € Kamera (wie die Aiptek) und solch einen Frevel werde ich wohl kaum übers Herz bringen, (und aus Frauchens Sicht, auch NICHT dürfen).

Michael, auf jeden Fall danke ich für die Gedanken und die Anteilnahme die Sie meinem (unserem Mikroskopiker) Problem entgegen bringen, aber, meine Coolpix wird wohl das bleiben müssen, für dass sie auch konstruiert wurde, nämlich eine ganz normale Digi-Cam. für den alltäglichen Fotobedarf, leider!

mfg
Peter Bündgens
Diskutier doch mit!
Anmelden und kostenlos mitmachen.
Kostenlos mitmachen
Nach
oben