Tunnelblick

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Peter Bündgens Peter Bündgens Beitrag 1 von 18
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Hallo,

zu meiner Schande muss ich zwei Dinge einräumen:

1. Habe von Fotografie keine Ahnung!

2. Dazu bin ich auch noch neu hier!

Aber eventuell antwortet mir ja einer von Euch auf folgende Frage:

Ich habe ein Wohnungsfoto von einem Raum in einen längeren Flur gemacht. Direkt nach der Aufnahme sah ich, das der ansonsten gerade Türrahmen des Zimmers aus welchem ich fotografierte, tunnelmäßig vergrümmt erscheint. Erst im weiteren Bildhintergrund werden die senkrechten Linien wieder "einigermaßen" gerade. Man hat den Eindruck in einen "Tunnel" zu blicken.

Die Kamera, eine NIKON Coolpix 4500 war bei der Aufnahme auf "Auto" gestellt!

Spinnt meine Kamera oder gibt es dafür eine Erklärung? Was ist die Ursache?

Wenn ja, - und meine Kamera spinnt nicht - wie kann man das in Zukunft vermeiden.

Weshalb "sieht" meine Kamera so eigenartig?

Jetzt ne ganz dumme Frage:

Kann es sein, das dies durch die "runde" Objektivbegrenzung entsteht, die Linien dadurch gewölbt werden? Müsste ich somit ggf. den Aufnahmestandort weiter nach hinten verlegen?

Wie gesagt, ich habe überhaupt keine Ahnung! Also bitte Nachsicht mit einem Anfänger.

mfg
Peter Bündgens
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 2 von 18
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Das ist ein Objektivfehler. Bei einer gut korrigierten Optik bleiben gerade Linien gerade, es sei denn, es ist ein Fish-Eye. Da werden die "weiter weg" dann aber auch nicht gerade (sondern so, wie die Spiegekung einer Weihnachtskugel). Pech. Sparen für ne bessere Knipse. Oder den Computer drauf loslassen.
Konrad Schlichtherle Konrad Schlichtherle Beitrag 3 von 18
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obs da ne knipse gibt, die den fehler nicht hat? ich denke mal, daß man da schon ne sehr teure optik braucht, die das korrigiert.

ich lebe auch bei meiner dimage 7i mit dem fehler. man kann ihn ja vielleicht auch mal gestalterisch einsetzen ;-)
Peter Bündgens Peter Bündgens Beitrag 4 von 18
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Hallo Herr Lehndorff,

zunächst vielen Dank, jetzt weiß ich zwar, dass das Objektiv nicht oder bzw. nicht richtig korrigiert ist, aber nicht, wie diese Tonnenverzerrrung entsteht.

Es ging mir damals nicht darum zu "Fotografieren" als ich die Kamera kaufte, nein, sie war vielmehr zur Adaption an mein Mikroskop gedacht. Die Objektivöffnung hat genau den gleichen Durchmesser wie die Mik.- Okulare und ebenfalls auch ein Innengewinde um die Kamera fest mit dem Mik. verbinden zu können. Die ehemalige Coolpix 900 war excelent geeigenet, so dass ich annahm, das Folgemodell hätte ähnliche, wenn nicht sogar bessere Fähigkeiten, schon aus Gründen der Chipauflösung.

Nun, das bose Erwachen mit der Coolpix 4500 kam, als ich sie das erste Mal an das Mik. adaptierte. Sie zeigte etwas, das gar nicht vorhanden war, nämlich konzentrische Ringe im Bild. Mehr noch, diese modulierten das Bild in Wellenform, leider auch durch das Objekt, so dass dies mit keinem Fotoprogramm zu beheben war.

Näheres dazu auf meinen Seiten unter http://www.mikroskopie-fuer-anfaenger.de Button >Bilder< und hier auf "Coolpix-Drama" klicken. jetzt habe ich eine Aiptek SmartCam 50.-€ Kamera adaptiert, die hervorragende Bilder macht. Ebenfalls unter Bilder hier unter "Neue Kamera" (Nur für die, die das einmal interessiert.)

Da ich jedoch lange nicht wußte, ob es sich um einen Adaptionsfehler o.ä. handelt, waren die 14 Tage Rückgabe bereits verstrichen, so dass ich jetzt eine 600.- € Kamera besitze, die nun als Familienknipse ihren Dienst tun muss.

Bevor ich also Ihren Rat annehme, mir eine noch teurere oder besser korrigierte "Knipse" anzuschaffen, will ich zumindest erst ein paar Grundzüge der Fotografie verinnerlicht und verstanden haben. Geld wächst auch bei mir leider nicht auf Bäumen.

mfg
Peter Bündgens
Marc Schlueter Marc Schlueter Beitrag 5 von 18
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Mit tonnen- oder kissenförmigen Verzeichnungen müssen so gut wie ALLE Zoomobjektive leben!

Technisch wär es wohl möglich diese Fehler auszugleichen, allerdings gibt es keinen Markt für ne Digiknipse (Sorry!) mit nem 3kg schweren 5.000 € Objektiv! ;-)

Je grösser der Zoombereich eines Objektivs, je näher an den Brennweitenenden, desto grösser die Verzeichnungen.

Oft haben Zooms sowohl kissenförmige- (meist im Weitwinkelbereich) als auch tonnenförmige Verzeichnung (meist im Telebereich).
Irgendwo im mittleren Zoombereich ist die Verzeichnung dann am geringsten. Also ausprobieren!

Wirkliche Abhilfe schaffen hier nur hochwertige und meist teure Zooms mit kleineren Zoombereich (also zb ein 28-70mm und ein 80-200mm statt nem 28-200mm) bei SLR Kameras (die haben das Problem auch, allerdings geringer) oder Festbrennweiten (dort ist die Verzeichnung nicht vorhanden oder kaum spürbar).

Das hilft Dir mit Deiner Coolpix jetzt weniger, aber so isses halt.



Nachricht bearbeitet (13.03.2004 - 03:40h)
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 6 von 18
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Zur Erklärung: Es hat NICHTS mit der runden Objektivöffnung zu tun sondern eher etwas damit, daß die Objektive (insbesondere die an Digitalkameras) etwas von einem "Inverse Telephoto"-Design haben (der deutsche Ausdruck fällt mir gerade nicht ein), damit das Licht, was hinten aus dem Objektiv rauskommt, möglichts nicht allzu schräg auf den Chip fällt (bzw. bei Analog: Damit zwischen hinterste Linse und Film noch der Spiegel paßt). Macht man, indem man im kamerafernen Bereich des Objektivs mehr negative Brennweite reinpackt und das auf der Austrittsseite wieder kompensiert.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 7 von 18
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Hallo Peter,

zwar haben viele Objektive tonnen- oder kissenförmige Verzeichnung. Die kann man mit einer guten EBV wieder grade richten. Wenn es aber so schlimm ist, wei Du beschreibst, und noch andere Bildfehler dazu kommen, stimmt da etwas nicht.

Wenn auch das direkte Rückgaberecht verflogen ist, Garantie besteht doch sicher noch. Also raklamiere! Notfalls schreibe an Nikon und baue auf Kulanz. Die haben schließlich einen Namen zu verlieren!

Gruß und viel Erfolg!

Dietmar
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 8 von 18
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...wie verhalten sich Deine "Ringe" beim Verändern der Aperturblende? Kannst Du ausschließen, daß es sich um Interferenzeffekte handelt?
Auf Deiner Seite ist mir keine Erklärung zum "Warum" der Köhlerschen Beleuchtung (so was wie Beugungsbegrenzung etc.) aufgefallen. Hab ich da was überlesen?
Michael L.
Peter Bündgens Peter Bündgens Beitrag 9 von 18
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Hallo an alle Antwortgeber,

zunächst möchte ich mich bei allen herzlich bedanken, die dazu beigetragen haben, mir etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Also liegt es letztlich am Zoomobjektiv der Kamera. Die Aufnahme hatte keinen besonderen Wert, sie diente mir lediglich zum Ausprobieren eines Anaglyphprogrammes, da ich mir von dem "tiefen" (langen) Flur ein interessantes und vor allem bekanntes Tiefenbild versprach.

Aber der Hinweis auf das Zoomobjektiv und die somit notwendige günstigste Einstellung um diesen Effekt in Zukunft zu vermeiden, hat mir sehr geholfen. Vielen Dank dafür.

@Michael Lehndorff,

Wie der Seitenname bereits verrät, ist es eine Anfängerseite, da ähnlich wie bei der Fotografie auch, ein gewisses Fach- und Sachwissen zunächst Grundvoraussetzung ist. Aber bei vielen sind die dazugehörigen Fachbegriffe zunächst die allseits bekannten "Böhmchen Dörfer" zu denen man, bekommt man sie nicht auf einfache bzw. bekannte Weise (Alltagsvergleiche) erklärt nur schwerlich Verständnis aufbaut. Für all diejenigen, die tiefer in diese Materie einsteigen möchten, gibt es auf meinen Seiten genügend Verweise und Links. Aus diesem Grund finden Sie auch auf meinen Seiten kein "Warum" zur Köhlerbeleuchtung. Hier hat der Autor "Klaus Henkel" mit seiner, für jedermann frei downloadberen, "Mikrofibel" bereits Großartiges geleistet. Es wäre, als würde ich das Rad nochmals neu erfinden wollen, würde ich das darin geschriebene nochmals auf meinen Seiten verfassen. Für all diejenigen, die immer noch Probleme im Verständnis haben sollten, stelle ich ja ebenfalls ein Frage- und Antwortforum ähnlich diesem für Anfänger bereit. Dies entlastet in weiten Teilen sogar das ebenfalls existierene Mikroskopie-Forum, auf welches ich selbstredend ebenfalls verweise.

Was nun die Ringbildung der Coolpix angeht, so scheint dies geklärt. Herr Henkel hat dazu mit mehreren Betroffenen per Mail reichlich kommuniziert, ich habe dazu einige Bilder geliefert. In einer abschließenden Betrachtung (Artikel), zu laden unter, http://www.weihenstephan.org/~fsrklauhe ... report.pdf wurden seine Erkenntnisse zusammen gefasst. Er führt es auf die Linsenherstellung im Schleudergussverfahren zurück und darauf, das es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch "Form- oder Riefenspuren" auf den Linsen gibt die erst durch das stark gerichtete Licht der Mik.-Beleuchtung ins Bild kommen. Dafür spricht auch, dass keine Coolpix identische Ringe erzeugt - man also Glück oder Pech hat, je nach dem was man erwischt. - Dafür spricht ferner ein von mir durchgeführter Test mit einer einfachen Taschenlampe, welche ich im ca. 45 Grad Winkel in ein vor die Kam.-Optik angeschrauptes Mik.-Okular scheinen ließ, sofort waren die Ringe sichtbar. Bei Veränderung des Einstrahlwinkels verschwanden sie sofort. Dieser Versuch ist verifizierbar. Außerdem nimmt die Ringbildung mit Erhöhung der Mik.-Objektivapertur (höhere Objektivvergrößerung) stetig zu.

mfg
Peter Bündgens
Ralph Oliver Thimm Ralph Oliver Thimm   Beitrag 10 von 18
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das kenn ich bei meiner alten sony 507, da hab ich ein billigding von soligor drauf für fotos auf der baustelle- als in räumen wo es eng ist

das wichtigste meiner meinung ist folgendes.
je näher du dein motiv hast um so stärker ist die verzeichnung ab sagen wir mal 5 meter ist das weg und bei landschafts aufnahmen ists vollkommen wech.

es gibt eine billigsoftware - fotopix - das ist ganz gut für entzerrungen also kissenförmiges geradestellen u stürzende linien..
gruß ralph
Mike Wefers Mike Wefers Beitrag 11 von 18
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Hallo Peter,
bist Du Dir sicher, daß es sich bei der Sache um ein Problem der Kamera handelt? Da Deine neue Kamera einen Chip mit einer höheren Auflösung hat, werden evtl. auch Abbildungsfehler Deines Mikroskopes "besser" abgebildet.
Ich habe die CP 4500 bereits mehrfach an einem Leitz Mikroskop verwendet und bisher nie die von Dir genannten Probleme gehabt.
Verwendest Du einen Trinokkular Tubus? Wenn ja, mit welchem Tubus köhlerst Du?

@Michael: Die Köhler'sche Beleuchtung dient dazu, das Objekt optimal auszuleuchten, ohne das die Leuchtwendel der Lampe mit abgebildet wird. Da das Bild, welches Du durch das Okkular siehst, ein ireales Abbildung eines realen Zwischenbildes ist, läßt sich dies durch die Veränderung der Kondensorbrennweite erreichen.
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 12 von 18
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... Köhlern dient alleine der Anpassung des Beleuchtungsstrahlengangs an den Abbildungsstrahlengang mit dem Ziel, die vorhandene Lichtmenge bestmöglich zum Erziehlen der optimalen Auflösung (Beugungsbegrenzung) einzusetzen. Es geht letztendlich darum, für jeden Punkt des Objekts (dem Leuchtfeld) Licht zur Verfügung zu stellen, das eine optimale Ausnutzung der Apertur des Mikroskopobjektivs ermöglicht.
Mike Wefers Mike Wefers Beitrag 13 von 18
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Dann haben die uns im Kurs damals nur die halbe Wahrheit erzählt...oder ich habe das inzwischen vergessen. Klingt aber logisch was Du sagst. Dake für die Aufklährung.

vg, mike
Rosa Lieblich Rosa Lieblich Beitrag 14 von 18
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Ich möchte euer technisches Wissen nicht in Frage stellen,aber ist euch bewusst,dass das menschliche Auge fortwährend korrigiert und die Kamera eben nicht?
Vielleicht liegt das Hauptproblem dort?
LG RL
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 15 von 18
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Ja. Aber das ist nun mal so, daß wir gerade Linien auch als Geraden erkennen. Und es gibt halt Objektive, die stellen es so dar, wie das Auge es empfindet. Und wenn ein Objetiv eine gerade Linie nicht gerade darstellt, gilt das (außer bei Fisheyes)als Fehler.



Nachricht bearbeitet (20.03.2004 - 14:25h)
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