Wie erzeugt man Plastizität und Räumlichkeit?

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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 1 von 167
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Das Thema habe ich aus einem Thread im Spiegellosen-Forum entführt. Wir haben dort ausgehend von verschiedenen Sensor-Grössen und Formaten diskutiert was Plastizität ist und worin möglicherweise Unterschiede zwischen den Aufnahmegrössen bestehen, die mehr oder weniger oder auch gar nicht kompensiert werden können.

Meine These dazu war, Plastizität oder Räumlichkeit wird primär durch Perspektive, Aufnahme-Position und Bildwinkel sowie durch Schärfeverlauf erzeugt und gesteuert. Wesentliche Komponenten davon hängen direkt oder indirekt auch vom Aufnahmeformat ab und sind durch äquivalente Objektive und Blenden, soweit verfügbar, für jedes Sensorformat gleichermassen steuerbar.

Hierzu schrieb Bo):
Zitat: Bo) 13.01.14, 20:07Zum zitierten Beitragnochma zur Plastizität! Dazu sag ich: Seitenlicht, nicht zu hart und nicht zu weich, Körperlichkeit, Oberflächenstruktur (daraus folgt Kontrast), ordentliche Auflösungsreserve ( nix 6 MPx...), kein Rauschen oder sichtbares Filmkorn, keine Überschärfung, exzellentes Papier und höchstauflösender Druck / analoge Vergrößerung / Kontaktabzug.

Offene Blende hat da nur gestalterisch für den Hintergrund Sinn, kann aber schon wieder Oberflächenstruktur verdecken...

So richtig nützlich finde ich sie z.B. bei Outdoor-Gruppenbildern, wenn es dann auf einige Meter mit dem Normalobjektiv noch reicht, um dem Grünzeug im Hintergrund eine schöne Ruhe zu verleihen.

Es gibt auch Fälle, wo ein Schärfeverlauf räumliche Tiefe erzeugt, aber das betrifft den Raum, nicht die Körper und ist keine Plastizität.

Richtig?
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 2 von 167
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Es geht sicher auch noch um Begrifflichkeiten. Für mich ist Plastizität in der Fotografie generell die räumliche Komponente des Bildes insgesamt, nicht nur einzelne Körper. Also auch das, was Du mit Tiefe bezeichnest, ist für mich Synonym Plastizität. Die anderen Dinge wie Lichtführung etc. unterstützen die Erkennbarkeit der dritten Dimension auf grafische Weise, das ist für mich etwas anderes, wenn es auch in die gleiche Richtung geht. Allerdings sind das auch Dinge, die unabhängig vom Aufnahmeformat sind und bei uns ging es ja gerade um die vom Format abhängigen Aspekte. Dachte ich. Und offene Blende kann sowohl den Vor- als auch den Hintergrund gestalten, wenn man den Fokus-Punkt richtig setzt und das Motiv das hergibt. Und genau da können es wenige mm oder cm sein, die für den Unterschied sorgen. Da heisst es dann "geht mit MF, geht mit KB, geht aber nicht mehr mit APS-C". Das reimt sich, das muss richtig sein! ;-)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 3 von 167
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Daß es Sachen gibt, die gehen und nicht gehen, ist natürlich richtig zusammengereimt ;-)

Ich unterscheide, wie gesagt, plastischen Eindruck von Körpern von der räumlichen Wirkung, die den Körpern eine erkennbare Position weiter vorne oder hinten im Raum zuweist, UND ich glaube inzwischen, daß der größte Teil dieser Wirkungen sich durch Bildgestaltung ohne Rücksicht auf die Kamera bewerkstelligen läßt. (OK, meine Handycam versagt irgendwie, und meine 4 MPx Kompakte macht durch die eingebaute Schärfung vieles Plastische kaputt. Es benötigt schon ein gewisses Maß an "HiFi")

Um jetzt nicht zuviel unnützes Zeug zu schreiben, erstmal dies als Anfang, es folgen kommentierte Bildbeispiele, wenn's recht ist.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 4 von 167
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Hier erstmal der Fall, auf den Du anspielst:
Perspektive, Aufnahmestandort und Bildwinkel. Die Holzdielen fluchten deutlich durch das leichte Weitwinkel und das Gegenlicht als Reflexe auf Boden und Tischplatte haben auch eine gewisse Wirkung. ("Lichtgefüge" sagen die Künstler, "die Logik des Lichts" sage ich.) Mit KB wäre das Bild mit einem verzeichnungsfreien 35mm f/1.8 zu machen.

[fc-foto:30617535]

Hier ist auf dem Originalabzug eine schöne plastische Wirkung der runden Türme zu sehen. Auf dem BIldschirm kommt das nicht so rüber. Es ist das Zusammenspiel der runden Form mit dem direkten seitlichen Licht, was die Form erkennbar werden läßt. die meisten anderen Tageszeiten (Sonnenstände) bringen es in dieser Hinsicht nicht. Die Plastizität ließe sich durch feinkörnigeren Film oder größeres Negativformat noch steigern. Für die echte Oberflächenstruktur des Steines reicht es hier nicht. Es sieht übrigens mit flacherer Gradation nicht nur flau, sondern auch flacher (weniger 3D) aus. Der Kontrast darf hier recht ordentlich sein, solange nichts ausfrisst oder absäuft. Dasselbe gilt für Portraits (nicht unbedingt Beauty-) Schatten machen plastisch und schlank, flauer Kontrast und/oder frontales Licht machen flach und breit. Rämliche Tiefe bis zum Horizont (das empfindet aber vielleicht nicht jeder so) durch die größengestaffelten Wolkenröllchen - da fahr ich voll drauf ab :-)

[fc-foto:31022831]

Hier wäre mal ein Fashion Workshop angesagt - die Modefotografen müßten wissen, wie man mit dem richtigen Licht für die echt wirkende Wiedergabe von Stoffen sorgt. Der Moment sprach mich an, weil es hier mit dem natürlichen Licht schon ganz gut geklappt hat, außerdem das rote Kleid vor dem grünen Hintergrund zusätzlich herauszutreten scheint. (Wenn ich mich nicht irre, der gleiche Effekt wie bei der Farb-Licht-Perspektive: Kalte Farben scheinen zurückzuweichen, warme scheinen herauszutreten. Der Schärfeverlauf könnte mit APS-C und einem f/1.0 50mm gerade noch klappen. Ach ja: für den RÄUMLICHEN Eindruck ist es besser, einen gewissen Abstand (siehe Bildtitel) vom Bildschirm zu halten. Für Tips zum Verständnis, warum das so ist, wäre ich dankbar. Ist es vielleicht der enge Bildwinkel des Objektivs (entspricht ca. 80-85mm KB äq.), der das Foto erst mit "Tunnelblick-Perspektive" wirklich natürlich erscheinen läßt?

[fc-foto:31913340]

Das hier ist mit demselben Objektiv, mit dem Eindruck der Lok bin ich zufrieden, das liegt hauptsächlich am günstigen Licht, daran, daß die Lok frisch geputzt ist, was zusammen die Spiegelungen ergibt, ohne die wenig von der dreidimensionalen Form erkennbar wäre. Am praktisch kornfreien Abzug kommt der blankgeputzte Anstrich schön zur Geltung. Mit Korn oder Rauschen wird die Wirkung grafischer und flacher. Das ist auch bei Portraits der Fall. Kornfrei-Porenfein mit kleinsten Spitzlichtern machen die so richtig *plop*, mit Korn wird es eher grafisch, wie gezeichnet. (Dolle Eensicht, wa? Die Models stehen auf eher grafisch mit 3200 ASA Antiverwackelfilm - dem Teuren :-/ und dann Barytabzüge von.) Irgendwie finde ich den Schärfeverlauf cool. 'Ne Kompaktkamera macht sowas bei Nahaufnahmen von Blümchen oder Miezekätzchen, ich mache das mit ganzen Dampfloks *ggg* weil von der Miezekatze bei Offenblende nicht mehr viel zu erkennen ist - Ob er für die Wirkung wesentlich ist, kann ich mangels Vergleichsbild nicht sagen. Die Perspektive mit den "gerade richtig" (wenn ich das so sagen darf) fluchtenden Linien entlang des Kessels ist aber wichtig für das Räumliche.

[fc-foto:28334506]

Hier ist ganz interessant, daß die Plastizität hauptsächlich am Kontrast hängt. Viel Kontrast: Der Junge scheint aus dem Bild herauszuspringen. Der Effekt ist so stark, daß andere Wirkungen zurücktreten. Wenig Kontrast: ganz andere Bildwirkung, man schaut länger hin. Ich finde es spannender, weniger oberflächlich. (Oberflächlich trotz 3D! ;-)). Ihr seht nix? Das liegt am Monitor. Es wirkt als Vergrößerung bis 24x30, bei 30x40 ist die 3D-Chose flöten gegangen, durch Korn oder abnehmend tolle Grauwertstaffelung - weiß der Geier! Und das ist ein Print vom 6x4.5 Negativ (TMax400), da denkt man, der hat für die 30x40 definitiv mehr zu bieten als 6 MPx, die ja angeblich für alles reichen... Übrigens reicht die scheinbare Tiefe nur bis dahin, wo die Unschärfe "stationär" wird, also die Unschärfekreise nicht mehr größer werden, egal wie viel weiter weg das Objekt ist. Der einheitlich unscharfe Hintergrund erscheint flach. (Vgl. dazu das unschärfemäßig gestaffelte Grünzeug im Farbfoto oben)

[fc-foto:28062680]

Und noch das letzte Bild: Raum ist hier (je nach Glaubensrichtung) durch das 3D-Sahnestück von einem Objektiv (Bildwinkel und Eintrittspupille entspricht einem 35mm f/1.8 an KB) dargestellt, ODER durch den leichten Dunst, der einen kontinuierlichen Farbsättigungsverlauf in die Tiefe hinlegt. Das Weitwinkel ist nach ein paar Metern "fertig mit seinem Bokeh", siehe die flache Tiefe der Wiese im SW-Bild oben. Im Vordergrund ist es die fluchtende Mauer und die Größenstaffelung der Blätter, die Räumlichkeit erzeugt. Plastizität der Personen gibt es durch die ausgeprägten, aber weichen, absolut nicht grafisch wirkenden Schatten. Besonders die rote Jacke und die warmen Hauttöne hüpfen hier wieder raus. ;-)

[fc-foto:32922017]


Kitschig, aber vielleicht für den einen oder anderen lehrreich?
Phil Funility Phil Funility Beitrag 5 von 167
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@Bo)
Wunderbar! Das liest sich ja wie ein Lehrbuch - thumbs up!
N. Nescio N. Nescio   Beitrag 6 von 167
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Zitat: Bo) 13.01.14, 23:44Zum zitierten BeitragKitschig, aber vielleicht für den einen oder anderen lehrreich?


Für Euch und ... Für Euch und ... N. Nescio 26.12.13 7
iss aber auch sehr viel lehrreich ...
oder das da ...
Circus Circus N. Nescio 15.04.13 10


oder hier, wenn das nicht tief ist ...
Osten Osten N. Nescio 02.12.12 4


das ist überhaupt überlegen lehrreich!
9.10.2012 9.10.2012 N. Nescio 19.10.12 8


sogar flache extremteleperspektive erzeugt tiefe ...
Kraniche unter der Rax Kraniche unter de… N. Nescio 02.11.12 18


abisserl a licht ncoh dazu und das flache extremtele macht noch tieferes möglich :-)

Stare und Rinder Stare und Rinder N. Nescio 02.08.12 8


oder ein paar fluchtlinien einbauen ...
Y Y N. Nescio 18.07.12 9
N. Nescio N. Nescio   Beitrag 7 von 167
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auch sowas erzeugt viel präsenz ...

Reload von 9/2010 aus dem Fotohome (habs doch nicht gelöscht)::  Heute ganz früh am Baikalsee Reload von 9/2010… N. Nescio 03.11.13 16


Mal wieder aus der Serie Afrika, als es grün war. Mal wieder aus de… N. Nescio 24.09.13 13


Der erste heurige von mir geworfene Schneeball - von hier, heute vormittag Der erste heurige… N. Nescio 14.09.13 8


>oO >oO N. Nescio 11.05.13 19


Vor einen Monat Vor einen Monat N. Nescio 11.11.12 16


11.10.2012 11.10.2012 N. Nescio 21.10.12 12


Rohrsänger Rohrsänger N. Nescio 03.05.12 10


Mal zur Abwechslung ein scharfes Foto. Mal zur Abwechslu… N. Nescio 03.11.13 9


und es kommt als erstes auf realistische tonwertverläufe drauf an. zweitens realistischer detailreichtum.
drittens realistische beleuchtung.
du kannst noch so viel freistellung üben: aber solange du unscharfes glas verwendest, wirds halt nix.

lg gusti
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 8 von 167
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Zitat: Bo) 13.01.14, 23:44Zum zitierten BeitragHier ist auf dem Originalabzug eine schöne plastische Wirkung der runden Türme zu sehen. Auf dem BIldschirm kommt das nicht so rüber.

Schöner Beitrag und gute Illustrationen!

Das Thema "rüberkommen" würde ich gerne noch aufgreifen, denn die Grösse der Präsentation, ob nun Druck oder Screen spielt natürlich auch eine große Rolle, ob ein Foto plastisch wirkt oder nicht.

So wirkt dieses Bild

[fc-foto:32886828]

auf meinem Notebook noch ziemlich platt, während mich der Chevy auf dem 55" TV förmlich anspringt. Bei einem großen Druck dürfte es ähnlich sein.

Grundsätzlich finde ich aber, das die Plastizität mit der länge der Brennweite eher abnimmt. Aufnahmen mit langem Tele finde ich meist eher platt, trotz guter Freistellung durch Unschärfe. Vielleicht wirken deshalb auch große Winkel in Verbindung mit kleinen Blendenzahlen so reizvoll!? Stichwort MF-Look!? So sind wir ja auf das Thema gekommen.
Dieter Bosli Dieter Bosli   Beitrag 9 von 167
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Zitat: - weg - 14.01.14, 07:19Zum zitierten BeitragGrundsätzlich finde ich aber, das die Plastizität mit der länge der Brennweite eher abnimmt. Aufnahmen mit langem Tele finde ich meist eher platt, trotz guter Freistellung durch Unschärfe.Ich würde sagen das ist klar. Teles haben die Eigenschaft alles sehr komprimiert darzustellen. Da rückt alles in der Tiefe zusammen - oder eben anders ausgedrückt es wird platt. Wenn Du das Tele nicht gerade für die Nähe einsetzt, ist die Schärfentiefe recht gross und führt damit erneut dazu, dass alles eher zusammenrückt und eben platt abgebildet wird. In der Nähe kannst Du ein Tele wohl für eine gewisse Freistellung nutzen, aber der Zusammenrück-Effekt bleibt. Der ist und bleibt eine Teleeigenschaft.
Um Plastizität mit einem Tele zu erreichen, bist Du aus meiner Sicht um so mehr von den herrschenden Lichtverhältnissen abhängig.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 10 von 167
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Ich denke es kommt auch beim Tele schon auf Brennweite/Bildwinkel und Aufnahmeabstand an. Mit einem 2/200 kannst Du schon recht gut freistellen, so auf 5 m hat das nichtmal 10 cm DOF, bei 10 m sind es knapp 30 cm. Trotzdem wirken Objekte innerhalb des Fokusbereichs platt und nicht plastisch, wie beim 1.4/24 bei 1.5 m mit einer fast gleichen DOF, wie bei meinem Beispiel oben. Woran liegt das? Ist es das perspektivische Freistellen, was beim 24er hinzu kommt?
Dieter Bosli Dieter Bosli   Beitrag 11 von 167
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Zitat: - weg - 14.01.14, 11:10Zum zitierten Beitrag Trotzdem wirken Objekte innerhalb des Fokusbereichs platt und nicht plastisch, wie beim 1.4/24 bei 1.5 m mit einer fast gleichen DOFEgal mit welchem Abstand Du arbeitest. Das Tele wird immer alles komprimiert darstellen. Ob dass nun einige Zentimeter, oder einige Meter sind, ändert daran nichts. Komprimiert kannst Du dann hier auch durch platt ersetzten. Dieser Effekt ist direkt abhängig von der Brennweite. Ich denke auch, dass nicht nur der scharfe Bereich zu diesem Eindruck mitwirkt, das wird auch im Unscharfen Bereich davor und dahinter sichtbar werden.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 12 von 167
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Zitat: Dieter Bosli 14.01.14, 13:15Zum zitierten BeitragIch denke auch, dass nicht nur der scharfe Bereich zu diesem Eindruck mitwirkt, das wird auch im Unscharfen Bereich davor und dahinter sichtbar werden.

Das ist wohl der Punkt, da hast Du recht! Kann man sich auch bei meinem Beispiel ja gut vorstellen. Bei grösserem Abstand mit mehr Brennweite wäre der Hintergrund viel bildfüllender und dominanter. Das meine ich mit "perspektivischer Freistellung" man rückt die unwesentlichen Dinge nicht nur in die Unschärfe, sondern auch weiter in den Hintergrund. Ein wesentlicher Effekt des Mittelformats schon mit den 80er Brennweiten aber erst recht mit den 50ern!
N8aufnahme N8aufnahme Beitrag 13 von 167
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Indem man eine diagonale Perspektive und eine möglichst kurze Brennweite wählt. Geht auch mit APS-C. Geht sogar mit 'ner Smartfon-Kamera. Ok, die Wahl der Brennweite ist in letzterem Fall meist etwas eingeschränkt.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 14 von 167
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Zitat: N8aufnahme 14.01.14, 19:27Zum zitierten BeitragGeht sogar mit 'ner Smartfon-Kamera. Ok, die Wahl der Brennweite ist in letzterem Fall meist etwas eingeschränkt.

Ach was, guck mal hier: http://photojojo.com/store/awesomeness/ ... slr-mount/
Rainer Jordan Rainer Jordan Beitrag 15 von 167
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[/quote]Egal mit welchem Abstand Du arbeitest. Das Tele wird immer alles komprimiert darstellen. Ob dass nun einige Zentimeter, oder einige Meter sind, ändert daran nichts. Komprimiert kannst Du dann hier auch durch platt ersetzten. Dieser Effekt ist direkt abhängig von der Brennweite. Ich denke auch, dass nicht nur der scharfe Bereich zu diesem Eindruck mitwirkt, das wird auch im Unscharfen Bereich davor und dahinter sichtbar werden.[/quote]

Entschuldige bitte, wenn ich dir widerspreche: Der Brennweite hat nichts mit der Perspektive zu tun. Dies ist ein weit verbreiteter Irrtum, der auf der Seherfahrung beruht, dass die räumliche Wirkung des Bildes mit einem anderen Bildwinkel entsteht, als der Blickwinkel des Auges (außer bei der Nrmalbrennweite. ). Deshalb sprechen viele von der perspetivischen Tele- oder Weitwinkelwirkung der Objektive. Auch in der Fachliteratur wird dieser Irrtum mitunter wiederholt. Fotografiere bitte ein Portrait frontal, bei Brennweite 50 mm , aus zwei Entfernungen, 30 cm und 200 cm. Wenn du den Auschnitt an den des ersten Bildes anpasst hast wirst du sehen, dass die Nase im ersten Bild (30 cm Abstand) größer ist als das Ohr, die räumliche bzw. plastische Wirkung sehr stark, lustig oder hässlich, je nach Geschmack. Das andere Bild erscheint hingegen flach, da die Größe des Ohres jetzt der der Nase entspricht .
Nun der Test. Fotografiere das Portrait mit einem Abstand von 2 m, zuerst mit 35 mm, dann mit 100mm oder länger. Wenn du den gleichen Ausscnit bei beiden Aufnahmen hergestellt hast, wirst du feststellen, dass alle hinsichtlich der räumlichen Wirkung identisch sind. Im Unterricht hatte ich die gleiche Diskussion. Ein Kursteilnehmer wollte zeigen, dass die Wirkung von der Brennweite abhängt. Ich bat ihn die Aufnahmen mit zwei verschiedenen Brennweiten zu machen und als er die kurze Brennweit verwendete, ging er plötzlich nach vorn. Ich fragte ihn warum er das tue und er sagte "Das Gesicht ist jetzt viel zu klein, da muss ich muss doch dichter rangehen". Und tatsächsich, jetzt hatte er die räumliche Wirkung verändert.
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