Stativ richtig an einem Steilhang aufstellen

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joachimx joachimx Beitrag 1 von 54
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Hallo Foristen,

wie stellt man ein Stativ an einem Hang auf ? Der Winkel entspricht dem einer Treppe. Equipment wiegt ca. 3 kg. Ich verwende einen Video Neiger und das Kaiser Tilt All TCH 364.
motorhand motorhand Beitrag 2 von 54
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Am besten zwei Beine lang und eins kurz.
Und die Länge aller drei Beine der Arbeitsposition anpassen.
kmh kmh Beitrag 3 von 54
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Mach es wie die Kühe in Ostfriesland :-)

Ich würde ein Stativbein kürzer ausziehen ud dies an der Bergseite positionieren.
joachimx joachimx Beitrag 4 von 54
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Also das kürzere in Richtung Hang, die anderen beiden so weit ausgezogen, bis das Stativ wieder gerade steht ?
kmh kmh Beitrag 5 von 54
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Und wie kommst Du sonst so durchs Leben?
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 6 von 54
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Zitat: joachimx 05.10.20, 20:53Zum zitierten BeitragAlso das kürzere in Richtung Hang, die anderen beiden so weit ausgezogen, bis das Stativ wieder gerade steht ?

Auf gar keinen Fall! Denn hast Du ein schweres Objektiv an der Kamera, so macht sie ggf. schneller nach vorne, also hangabwärts einen Abflug, als Du piep sagen kannst!

Erklärung:
Der Kippunkt liegt bei obigem Aufbau viel näher an der Stativmitte.

Besser:
Ein langes Bein genau hangabwärts und die beiden anderen dann kürzer zu Dir hin, also hangaufwärts. Das Stativ mindestens in alle Richtungen in die Waage bringen (durch Längenverstellung der kürzeren Beine), bei weicherem Untergrund lieber ein wenig gegen den Hang neigen.

Edit:
Außerdem hast Du dann dort wo Du stehst bzw. ggf. auf dem Boden sitzt mehr Platz für die Beine und Füße ohne Gefahr zu laufen durch Anstoßen an ein Stativbein alles den Hang runter zu stoßen.

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
motorhand motorhand Beitrag 7 von 54
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Wenn die Verhältnisse so kritisch sind, also starker Wind oder loser, weicher Untergrund oder ein langes Objektiv oder ein Piep, dann würde ich alles noch zusätzlich sichern, zum Beispiel durch Abspannen wie ein Zelt oder durch Aufhängen eines Gewichtes in der Mitte.

Ein langes und zwei kurze Beine machen es übrigens seitlich instabiler, was aber tatsächlich nicht ganz so kritisch ist wie eine ungleichmäßige Gewichtsverteilung hangabwärts.
Romana T. Romana T. Beitrag 8 von 54
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Welches Motiv ist es wert, dass man auf einem Steilhang ein Stativ aufstellt und dahinter im Steilen herumhampelt, um die Kamera und den Ausschnitt richtig einzustellen? Und wie viele Meter geht's runter in den Abgrund?
(Eine gar nicht seltene Art, in den Bergen zu Tode zu kommen, ist das Abstürzen beim Fotografieren. *nurmalerwähnthabenwill* )
joachimx joachimx Beitrag 9 von 54
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Zitat: kmh 05.10.20, 21:52Zum zitierten BeitragUnd wie kommst Du sonst so durchs Leben?
Recht gut;)
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 10 von 54
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Zitat: Romana T. 06.10.20, 00:51Zum zitierten BeitragWelches Motiv ist es wert, dass man auf einem Steilhang ein Stativ aufstellt und dahinter im Steilen herumhampelt, um die Kamera und den Ausschnitt richtig einzustellen?

"Steilhang" ist ja immer relativ.


Kölner Lichter 2012 2.0 Kölner Lichter 20… Lichtmaler Köln 22.07.12 3


Obiges Foto wurde vom Stativ aus auf einer ziemlich steilen, gemauerten (also verputzen) Basalt-Böschung am Rhein in Köln aufgenommen. Ich kenne die Stelle seit zig Jahren, jedes Jahr sieht sie wegen mal mehr, mal weniger Bewuchs anders aus und mittlerweile ist der Standort nur noch zu gebrauchen, wenn die Büsche ringsherum frisch geschnitten sind und der Platz selbst von Pflanzen befreit wurde (in den Fugen wächst eben jede Menge Grünzeug).

Die gesamte Böschung ist ca. 12 bis 15 m grob geschätzt hoch bzw. lang, jedenfalls nicht mega hoch. Vom Neigungswinkel her schon sehr steil, also nix um dauerhaft dort stehen zu können, erst recht nicht nachts!
Aber aufgrund der Untergrundstruktur ist es machbar, wenn man geschickt ist und vorsichtig agiert, dort über die Fugen und den rauhen Basalt guten Tritt halt für den Weg in die Mitte bis ins obere Drittel der Böschung zu finden, sich dann hin zu setzen an einer guten Stelle, die Füße in den Fugen zum Halt zu bringen um das Feuerwerk entspannt fotografieren zu können, nachdem man sein Stativ mit Kamera sorgfältig in Ritzen und Kanten der Steine aufgebaut hat.

Alles wird so verstaut, dass es NIEMANDEN, auch nicht mich selbst gefährden könnte. Eine Taschenlampe gehört grundsätzlich zur Ausrüstung und nur wenn es nicht regnet versteht sich von selbst. Gutes Schuhwerk (keine Wanderschuhe, die sind zu fest) gehören selbstverständlich auch dazu.

Der Standort ist deswegen so gut, da sich dort in der Regel niemand anderes hin traut bzw. der Ort zu ungemütlich scheint. Man hat einen super Blick über alle Köpfe der Menschen um diese über entsprechende Ausschnittwahl aus dem Foto zu halten, gleiches gilt für die Bier- und Fressbuden. Außerdem gelingt es häufig den Ort noch nutzen zu können, wenn man kurzentschlossen zu den Kölner Lichtern will um Fotos zu machen, denn wie gesagt, der Ort scheint vielen eben zu unwirtlich :-).

An der Böschung gibt es auch eine sehr steile Treppe mit Geländer, diese ist meist proppen voll, aber die Sicht ist für Fotos dann eben auch murx, zudem währe ein Stativ dort sicherlich gefährlich!

Lange Rede kurzer Sinn, jemand besoffenen würde ich dort niemals hoch schicken, viel zu gefährlich. Aber jemanden, von dem ich genau weiß, dass jemand trittsicher ist, genau schaut wo er oder sie hin tritt, sich geschickt bewegen kann und sich ansonsten auch verantwortungsbewusst verhält und entsprechend vorbereitet, denen würde ich sagen: "ja, ein wenig anspruchsoll, ja ein wenig "kraxeln" aber nicht wirklich gefährlich solange man nicht rum hampelt, meint da rumstehen zu müssen, sich also hinsetzt und bei Auf- und Abstieg eben sorgfältig vor geht, zudem natürlich immer auf die Menschen achten welche sich um einen bewegen, insbesondere unterhalb".

Würde ich auf die Idee kommen mich z.B. unbedingt auf einen Gras Abhang bewegen zu müssen, so würde ich als wohl wichtigste Vorbereitung dafür sorgen, dass meine Schuhe mit "Grödeln" oder ähnlichen "Steigeisen" kurz vorher bestückt sind, welche auch für die Hangneigung wirklich geeignet sind (nicht alle sind dass, deswegen wichtig!), denn diese dürften die "Lebensversicherung" schlechthin darstellen. Wiesen sind nass, feucht, haben je nach Tageszeit viel Tau, sind bei Regen unberechenbar und rutschig, mit normalen Schuhen ist das schon sehr haarig. Wasserfeste Sitzunterlagen sind sicherlich auch angeraten, möglichst rutschfest.

Und dennoch, kein Foto der Welt ist es Wert dafür wirklich sein Leben oder ernsthaft seine Gesundheit zu gefährden! In diesem Sinne immer schön abwägen, wo Risiken lauern, wie man sie managen kann oder eben auch nicht und dann lieber das Foto sein lassen.

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Pik Sibbe Pik Sibbe Beitrag 11 von 54
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Irgendwie fühle ich mich mit Stativ an unwegsamen Stellen gar nicht so wohl. Ich dringe bisweilen zu exponierten Fleckchen vor, an denen ich mich selber grad mal eben so geregelt kriege. Entweder hänge ich am Steilrand eines Bachlaufs mit dem Brustkorb an einem etwas kräftigeren Ast oder balanciere auf Leitplanken herum für mehr Flussausblick. Was mich an Dreibeinstativen nervt, ist das ewige Gefummel, bis es endlich grade steht. Bis dahin ist der Sonnenspot oder die Lichtstimmung schon längst verflogen.

Das beste Stativ sind moderne Kameras mit Bildstabi und perfektem Rauschverhalten auch bei hohen ISO-Zahlen. Wenn es an ruppigen und steilen Stellen mal wirklich nicht ohne Stativ geht, nehme ich gerne ein Einbeinstativ und montiere da dran einen Kugelkopf. Da ist man einigermaßen flexibel.

Zur Eingangsfrage: Für diese "Übungen" am Hang sehe ich bei Dreibeinstativen nur Profiausführungen als geeignet an. Die günstigeren Modelle sind mir für solche Zwecke einfach zu leicht und kippelig. Ganz schlecht natürlich: das Stativ ist leichter als die Kamera, was nicht grade selten der Fall ist. Geht gar nicht! Und in meinem Bekanntenkreis sind deswegen auch schon zwei Kameras verunglückt. Noch tückischer als die Hangneigung bei solch exponierten Flecken ist der Wind, der ist wesentlich unberechenbarer. Am besten sind niedrig einstellbare Stative mit großem Spreizfuss für solche Zwecke geeignet. Aber wie auch immer, man sollte zu jeder Zeit eine Hand dran haben.

Am handlichsten finde ich es von der Erreichbarkeit der Verstellmechanismen her, wenn ich ein Bein vorne in den Hang stemme und mir die gewünschte Höhe damit flugs voreinstelle. Für das genaue Ausrichten in die Waage habe ich so die hinteren Füsses des Stativs einschließlich ihrer Verstellvorrichtungen schön griffig nah am Körper und muss nicht so weit nach vorne um das Dreibein herum greifen, was immer auch die Gefahr birgt, dass man das komplette Stativ samt Kamera obendrauf zu stark (versehentlich) touchiert.
Pik Sibbe Pik Sibbe Beitrag 12 von 54
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Edit: @Joachimx: Dein Stativ dürfte Profiqualität sein, wie ich jetzt auf dem 2.Blick festgestellt habe.
Romana T. Romana T. Beitrag 13 von 54
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Zitat: Lichtmaler Köln 09.10.20, 23:12Zum zitierten BeitragZitat: Romana T. 06.10.20, 00:51Zum zitierten BeitragWelches Motiv ist es wert, dass man auf einem Steilhang ein Stativ aufstellt und dahinter im Steilen herumhampelt, um die Kamera und den Ausschnitt richtig einzustellen?

"Steilhang" ist ja immer relativ.


Kölner Lichter 2012 2.0 Kölner Lichter 20… Lichtmaler Köln 22.07.12 3




Die gesamte Böschung ist ca. 12 bis 15 m grob geschätzt hoch bzw. lang, jedenfalls nicht mega hoch. .


Was ist denn oben an der Böschung?
- Nur, um das begrifflich zu sortieren: Ein Hang ist etwas, wo es idR eine lange Strecke und etliche Höhenmeter abwärts (aufwärts) geht. Ein Steilhang ist das gleiche mit einem entsprechend schrägeren Steigungswinkel. Hänge finden sich in Bergen und Hügellandschaften.

Das Wesen einer Böschung ist, dass es am oberen und unteren Ende der Neigung ins Flache (oder unten ins Wasser) geht. Böschungen können überall sein, selbst in der flachsten Landschaft, entsprechende Erdbewegugsarbeiten zur Landschaftsgestaltung/Straßenbau etc. vorausgesetzt.

Wenn es sich um eine Böschung handelt, würde ich deren oberes Ende aufsuchen und dort urgemütlich mein Stativ im Flachen aufstellen. ;-) (Warum geht das bei deinem Feuerwerk nicht? Ist es da oben so voll? :-0 )

Auf einem Hang würde ich mein Stativ aufstellen, auf einem Steilhang nicht - da mir allerhand an meiner Ausrüstung und an meinen gesunden Gelenken liegt. Wie einige hier ja wissen, entstamme ich dem wilden Bergvolk der Österreicher, naturgemäß war ich daher bereits im Mutterleib klettern und etwas später dann auch selber. Daher bin ich bestens mit den Tücken des Gleichgewichtssinns vertraut. Es passiert auch alteingesessenen Bergheinis, dass sie, wenn sie im Steilen stehen und plötzlich hinauf zum Gipfel, zum Adler oder zur Wolke schauen, ins Schwanken geraten. Der Gleichgewichtssinn hängt mit dem Auge zusammen. (Man schließe mal die Augen und stelle sich für 20 Sekunden auf ein Bein - dann wird klar, was gemeint ist).
Auch die Kamera zieht das Auge ab, das jetzt zwischen den wechselnden Sichtfeldern (Sucher/Realität) dem Gleichgewichtssinn fehlt. Was tut der Schwankende? Er sucht Halt. Wo? Natürlich am Stativ, das ja vor ihm steht. Und schwupp, kugelt das Gebinde von Stativ, Kamera und Fotograf talwärts und die Bergrettung hat wieder mal zu tun.
Pik Sibbe Pik Sibbe Beitrag 14 von 54
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Zitat: Romana T. 10.10.20, 02:01Zum zitierten Beitrag Daher bin ich bestens mit den Tücken des Gleichgewichtssinns vertraut. Es passiert auch alteingesessenen Bergheinis, dass sie, wenn sie im Steilen stehen und plötzlich hinauf zum Gipfel, zum Adler oder zur Wolke schauen, ins Schwanken geraten. Der Gleichgewichtssinn hängt mit dem Auge zusammen. (Man schließe mal die Augen und stelle sich für 20 Sekunden auf ein Bein - dann wird klar, was gemeint ist).
Auch die Kamera zieht das Auge ab, das jetzt zwischen den wechselnden Sichtfeldern (Sucher/Realität) dem Gleichgewichtssinn fehlt. Was tut der Schwankende? Er sucht Halt. Wo? Natürlich am Stativ, das ja vor ihm steht. Und schwupp, kugelt das Gebinde von Stativ, Kamera und Fotograf talwärts und die Bergrettung hat wieder mal zu tun.


Diesen Effekt kenne ich auch gut, wenn ich auf Zehenspitzen (um in bestimmten, einzelnen Situationen etwas mehr an Höhe zu gewinnen) zunächst verwacklungsfrei stehe, aber dann meinen Blick durch den Sucher werfe. Ansonsten empfehle ich für solche Aktionen eine stabile Haltung auf den Knien.
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 15 von 54
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Zitat: Romana T. 10.10.20, 02:01Zum zitierten BeitragWas ist denn oben an der Böschung?
- Nur, um das begrifflich zu sortieren: Ein Hang ist etwas, wo es idR eine lange Strecke und etliche Höhenmeter abwärts (aufwärts) geht. Ein Steilhang ist das gleiche mit einem entsprechend schrägeren Steigungswinkel. Hänge finden sich in Bergen und Hügellandschaften.

Das Wesen einer Böschung ist, dass es am oberen und unteren Ende der Neigung ins Flache (oder unten ins Wasser) geht. Böschungen können überall sein, selbst in der flachsten Landschaft, entsprechende Erdbewegugsarbeiten zur Landschaftsgestaltung/Straßenbau etc. vorausgesetzt.


Is schon klar, jetzt musst Du nur noch den Leuten, welche den Begriff "Steilhang" verwenden beibringen, dass dieser so genannte tatsächlich wohl eher ein Hang ist, da sie sich wohl an einem Steilhang kaum noch halten würden..., daher schrieb ich "relativ". Man müsste also die Örtlichkeit eher tatsächlich vor Ort sehen können um vom "Gleichen" zu reden.

Ich schrieb nicht umsonst von "Böschung", aber auch diese kann man herunter fallen und sich ordentlich die Knochen brechen und wenn es dumm läuft gar das Genick und dann war es dass, dabei ist dann auch egal wie das Ding heißt, was unten oder oben ist und ob diese in den Bergen ist oder nicht...

Zitat: Romana T. 10.10.20, 02:01Zum zitierten BeitragWenn es sich um eine Böschung handelt, würde ich deren oberes Ende aufsuchen und dort urgemütlich mein Stativ im Flachen aufstellen. ;-) (Warum geht das bei deinem Feuerwerk nicht? Ist es da oben so voll? :-0 )

Oben ist natürlich (da es ja eine Böschung ist ;-) ) eine flache Straße mit Rad- und Fußweg und kleiner Mauer. Aber, dort ist es eben relativ voll, zudem stehen oben noch nicht all zu hohe Bäume, deren Kronen bzw. Äste bei der Fotografie im Wege sind, daher fällt der Standort zumindest für das Feuerwerk einfach aus.

Zitat: Romana T. 10.10.20, 02:01Zum zitierten BeitragAuf einem Hang würde ich mein Stativ aufstellen, auf einem Steilhang nicht - da mir allerhand an meiner Ausrüstung und an meinen gesunden Gelenken liegt. Wie einige hier ja wissen, entstamme ich dem wilden Bergvolk der Österreicher, naturgemäß war ich daher bereits im Mutterleib klettern und etwas später dann auch selber. Daher bin ich bestens mit den Tücken des Gleichgewichtssinns vertraut. Es passiert auch alteingesessenen Bergheinis, dass sie, wenn sie im Steilen stehen und plötzlich hinauf zum Gipfel, zum Adler oder zur Wolke schauen, ins Schwanken geraten. Der Gleichgewichtssinn hängt mit dem Auge zusammen. (Man schließe mal die Augen und stelle sich für 20 Sekunden auf ein Bein - dann wird klar, was gemeint ist).
Auch die Kamera zieht das Auge ab, das jetzt zwischen den wechselnden Sichtfeldern (Sucher/Realität) dem Gleichgewichtssinn fehlt. Was tut der Schwankende? Er sucht Halt. Wo? Natürlich am Stativ, das ja vor ihm steht. Und schwupp, kugelt das Gebinde von Stativ, Kamera und Fotograf talwärts und die Bergrettung hat wieder mal zu tun.


Volle Zustimmung!

Also zur Einordnung. Ich war in meinem Leben auch schon häufig in den Alpen. Sei es zum normalen Bergwandern (nicht Klettern!) oder zum Mountainbike fahren und das in durchaus sehr steilem Terrain, anders gesagt, ich fahre kurze Steilstücke herunter, welche manch ein Flachlandtiroler nicht mal rauf gehen würde.

Die Böschung welche ich meine ist so steil, dass kein Mähgerät der Welt dort fahren könnte, allerhöchstens ein geübter mit einer Sense würde dort noch Gras mähen und das nicht ohne Risiko. Also definitiv steiler als ein "gewöhnlicher Hang". Auch Kühe würden sich dort nicht mehr hintrauen (wie es ist einen langen Grashang mit Kuhpfaden und Wanderschuhen ab zu steigen ist mir durchaus bekannt). Gämsen und Steinböcke würden dort so gerade anfangen sich wohl zu fühlen, aber wohl eher über die Neigung lächeln...

Auch Freeclimbing dürfte ich einmal in Südfrankreich am Kalkfels probieren, einfach ein grandioses Gefühl dem Wind ausgesetzt mit weitem Blick über die Landschaft schauen zu können (natürlich durch erfahrene Freeclimber an gesicherten Ruten mit Seil gesichert und mit deren Anleitung!). Wären da nur nicht die um mindestens 2 Nummern zu kleinen Schuhe damit die Zehen genug halt bieten, autsch!

Ja, Bergheinis, die gibt es dummerweise nicht nur in den Bergen sondern auch hier im Rheinland. Es gibt mit schöner Regelmäßigkeit Einsätze der Höhenrettung im Siebengebirge! Ob man es glaubt oder nicht, Leute die meinen über das ehemalige Geröll der Steinbrüche am Drachenfels hochgehen zu müssen, nur um dann fest zu stellen, dass es oben wegen der Mauern nicht mehr weiter geht, runter trauen sie sich dann nicht mehr. Oder Leute die meinen den Wanderweg durch das berühmte "Nachtigallental" nach oben rechts zum Schwimmbad hin abkürzen zu müssen (dort gibt es einen uralten Buchen-Altwald-Bestand, so alt dass bei Regen und Sturm echt dicke Buchen und Äste quer über den Weg fallen!) der Boden dort ist purer Lehm, echt Steil und bei Nässe/Regen rutschig wie sau. Die Leute laufen dann in den Steilhang und kommen nach oben wegen der Steilheit nicht mehr weiter, runter trauen, Fehlanzeige. Also Handy raus und um Hilfe jammern. Auch hier wieder Einsatz der Höhenrettung...

Zum Thema Alteingesessene, klar Routine kann tödlich sein bzw. zu Leichtsinn verleiten!

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
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