Inszenierende Streetfotografen

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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 1 von 504
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Ich hatte neulich eine Diskussion über Helen-Levitt. Ich halte ihre Bilder nicht für Streetfotografie sondern für Inszenierungen:
http://www.atgetphotography.com/The-Pho ... evitt.html

Die Fotos wirken in ihren Posen zu künstlich. Mir fiel das besonders bei diesem Bild auf:
http://tinyurl.com/lty33ur
Romana T. Romana T. Beitrag 2 von 504
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Meinst du die Inszenierung im Sinne von: sie hat die Szene mit Statisten gestellt? Ich glaube das nicht. Wenn man Geduld und ein Gefühl für den richtigen Moment hat, kommt es im realen Leben für Sekundenbruchteile tatsächlich zu solchen bühnenhaften Szenen. Mit so vielen passend agierenden Menschen im Bild ist das tatsächlich ein Mix von viel Gespür und viel Glück.
Warum sollten Wurstsemmel mampfende Dicke "mehr Street" sein als ein so viel sorgfältiger komponiertes Bild?
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 3 von 504
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Romana, mit wem sie die Szenen gestellt hat, ist egal. Ich kann mir keine Zufälligkeit vorstellen, dass in einem Bild mehrere klassische Porträtarten genau einmal auftreten: Frontalprofil, Dreiviertelprofil, Halbprofil, Profil und Profil perdu.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 4 von 504
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Zitat: Jochen Sachweh 01.07.14, 08:37Zum zitierten BeitragIch hatte neulich eine Diskussion über Helen-Levitt. Ich halte ihre Bilder nicht für Streetfotografie sondern für Inszenierungen:
http://www.atgetphotography.com/The-Pho ... evitt.html

Die Fotos wirken in ihren Posen zu künstlich. Mir fiel das besonders bei diesem Bild auf:
http://tinyurl.com/lty33ur


.....flach, was dich Angesichts der Bilder bewegt. Hast du wenigstens den Text dazu gelesen?
Romana T. Romana T. Beitrag 5 von 504
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Es gibt noch viel unwahrscheinlichere Zufälle, Jochen.
Wenn man lang genug wartet, viel genug unterwegs ist, ein trainiertes Auge für sich aufbauende Szenen hat und der Zufall glücklich Regie führt, kann man sie fotografieren - und das hat Helen Levitt mit großer Begeisterung getan. Ich gehe davon aus, dass es sich für sie einfach nicht richtig angefühlt hätte, wenn sie durch Eingreifen und Regieanweisungen nachgeholfen hätte. Sie hätte mit einem solchen künstlichen Street keine Freude gehabt, denke ich mal.

Ich bin im Bereich der Streetfotografie eine absolut bedeutungslose Größe - aber trotzdem habe ich da für mich persönlich einen Ehrenkodex, wie ein Streetfoto zustandezukommen hat: nicht gestellt. Die Menschen im Bild müssen absolut selbständig und unbeeinflusst agiert haben.
Wenn ich in einer Szenerie einen schönen Rahmen für ein Street sehe und - weil sonst keine passende Person vorbeikommt - meinen Mann ins Bild schicke, ist das für mich kein Street mehr. Es macht keinen Spaß. Es fühlt sich - als Street - falsch an.
Ich glaube kaum, dass eine Street-Enthusiastin wie Helen Levitt eine künstliche Street-Inszenierung weniger als Selbstbetrug gesehen hätte.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 6 von 504
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Zitat: Jochen Sachweh 01.07.14, 08:37Zum zitierten Beitrag...

Die Fotos wirken in ihren Posen zu künstlich. Mir fiel das besonders bei diesem Bild auf:
http://tinyurl.com/lty33ur


Mag doch sein, dass die sich dort aufhaltenden und der Fotografin zugewandten Personen die Anwesenheit ebendieser bemerkten und sich etwas "in Pose" stellten?
Ich z.B. drehe mich dann immer mit dem Rücken zur Kamera.
Anhand der Bilder kann ich nirgendwo etwas auf mich gestellt Wirkendes entdecken.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 7 von 504
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Es wäre in der damaligen Zeit nicht unüblich gewesen, wenn sie sich mit den Leuten unterhalten hätte, und dann Anweisungen gegeben hätte, wie sie zu stehen haben.
Ich denke, es ist ein Mißverständnis vieler Streetfotografen, dass man als Fotograf anonym sein muss und Situationen "stehlen". Die besten Bilder entstehen durch die Beziehung zwischen Fotograf und seinem Motiv. Manchmal ist es ein Augenzwinkern, manchmal ein Gespräch.

Das Ziel ist jedoch die Dokumentation des Orts, der Zeit und der Zusammenkunft.

Das macht ihre Bilder nicht weniger bedeutend und wichtig.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 8 von 504
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Bis vor ein paar Jahren habt ihr auch den Kuss von Robert Doisneau für hervorragende Streetfotografie gehalten.

Zitat: Thomas Bregulla 01.07.14, 10:24Zum zitierten Beitrag, und dann Anweisungen gegeben hätte, wie sie zu stehen haben.
Dann ist es aber keine Streetfotografie.
Clara Hase Clara Hase   Beitrag 9 von 504
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Zitat: Frank Dpunkt 01.07.14, 10:17Zum zitierten BeitragMag doch sein, dass die sich dort aufhaltenden und der Fotografin zugewandten Personen die Anwesenheit ebendieser bemerkten und sich etwas "in Pose" stellten?
ch glaube eher genau das Gegenteil ist der Fall - die Menschen fühlen sich völlig unbeobachtet
das eine Kind was da mit düster schrägem Blick aus dem Fenster schaut - können Kinder übrhaupt so schauspielern?
Ich habe einiges davon wiedergefunden, was ich selbst schon ähnlich in Farbe aufnahm.
Und, meine Freunde der Kindheit, wenn ich da die Kamera dabei hatte, das sieht auch anders aus, weil alle mitbekamen, dass sie nun abgelichtet werden sollten, bzw war es auch eine Ansage - ob beim Puppenspiel oder beim Gummitwist - das ist nicht viel natürliches
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 10 von 504
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Zitat: Thomas Bregulla 01.07.14, 10:24Zum zitierten BeitragEs wäre in der damaligen Zeit nicht unüblich gewesen, wenn sie sich mit den Leuten unterhalten hätte, und dann Anweisungen gegeben hätte, wie sie zu stehen haben.
Ich denke, es ist ein Mißverständnis vieler Streetfotografen, dass man als Fotograf anonym sein muss und Situationen "stehlen". Die besten Bilder entstehen durch die Beziehung zwischen Fotograf und seinem Motiv. Manchmal ist es ein Augenzwinkern, manchmal ein Gespräch.

Das Ziel ist jedoch die Dokumentation des Orts, der Zeit und der Zusammenkunft...

genau.
klappt auch noch heute.

[fc-foto:34137592]
der Hund ist gestaged, der Hintergrund authentisch, obwohl mich der mann als knipser wahrgenommen hatte
Clara Hase Clara Hase   Beitrag 11 von 504
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Zitat: Thomas Bregulla 01.07.14, 10:24Zum zitierten BeitragDie besten Bilder entstehen durch die Beziehung zwischen Fotograf und seinem Motiv. Manchmal ist es ein Augenzwinkern, manchmal ein Gespräch.
das ist natürlich auch eine Art von Kontakt, aber doch sehr dezent.

Die Männergruppe da - gerade im Süden sieht man so etwas häufiger - und es ist immer einer dabei, der sich "präsentiert" intuitiv nach aussen gerichtet seine Wirkung absteckt immer in Pose ist, während andere ihrem Tun die Aufmerksamkeit schenken.
er ist auch anders gekleidet, feiner, wie für ein Date.
Ja, es ist diese tinyurl-33
Clara Hase Clara Hase   Beitrag 12 von 504
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die gefallen mir nebenbei sogar recht gut. Helen Levitt
Karpfen Karpfen Beitrag 13 von 504
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Bekanntermaßen sind die meisten der s.g. großartigen Street-Bilder inzeniert.
Mir fallen da die historischen Bilder mit der Kuss-Szene in Paris und das in NYC mit dem Soldaten nach dem Krieg ein.-
Natürlich kann man auch tolle nicht inzenierte Bilder machen. das wird aber sicher schwer.
Wobei es da sicher einen Unterschied zwichen "toll" und künstlerisch gibt.
Romana T. Romana T. Beitrag 14 von 504
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Wenn man sich die Fotos von Helen Levitt ansieht, bekommt man in Summe nicht den Eindruck, dass sie Interesse an gestellten Szenen hat.
Clara Hase Clara Hase   Beitrag 15 von 504
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so wie ich die noch krause google übersetzung lese, ist sie in ihre "schäbige" Nachbarschaft gezogen,um dort, wo das Leben sich abspielt, zwischen Tänzer, Postbote und eben spielenden Kinder
und hat sich Scheibchenweise das herausgeholt, was ihrem Sinn entsprach.
Sie wollte kein soziales Mileu erfassen.
**

was ist der beste Übersetzer im Web? Hatte mit Free Online Translater übersetzen lassen.
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