Eure Lieblingsfotos und was macht sie so besonders?

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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 1 von 19
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Was sind eure Lieblingsfotos und was macht sie so besonders? Administrativ geändert am 10.02.20, 12:24.
felixfoto01 felixfoto01 Beitrag 2 von 19
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eins meiner Lieblingsfotos ist von William Eggleston, "Untitled", Cocktail in einem Flugzeug.
http://www.artnet.com/artists/william-e ... FYNfQoxWw2

Es ist deswegen besonders, weil es eine alltägliche Situation in einem Flugzeug zeigt, die zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht alltäglich fotografiert wurde. Heutzutage fotografiert so ein Motiv Jeder mit einem Smartphone. Damals kam kaum jemand auf die Idee, Filmmaterial für so eine triviale Sache zu verwenden.
Eggleston jedoch, hält alles für fotografierbar und erzeugte ein Bild, das in seiner Qualität kaum zu übertreffen ist.
Alles wesentliche wird erzählt, überflüssiges befindet sich nicht im Bild, die Geschichte geht aus dem Bild hervor.

In der Werkgruppe "Los Alamos" hat es den Titel “En route to New Orleans”
Hier ist eine etwas bessere Darstellung des Bilds:
https://hyperallergic.com/wp-content/up ... 719674.jpg
MatthiasausK MatthiasausK Beitrag 3 von 19
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Ein Bild von Pol Aschmann: Palais Chien.
https://img.100komma7.lu/uploads/media/ ... t_big.jpeg

Unter anderem deshalb, weil ich einen Abzug vom Originalnegativ habe, allerdings aus neuerer Zeit, kein Originalabzug vom Künstler.
Aber auch, weil so technisch nicht ganz perfekt und natürlich ein komischer Moment (wie man den Gesichtern der Soldaten auch entnehmen kann)
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 4 von 19
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Mein Lieblingsfoto ist von dem Belgier Harry Gruyaert. Es zeigt eine Szene aus Ägypten.

Gruyaert ist eigentlich ein sehr ernster Typ, aber dieses Bild sieht so aus, als habe Martin Parr es gemacht.

- Allein die Landschaft ist schon sehr skurill, es sieht aus wie auf dem Mond.

- Noch surrealer wirkt die Architektur, wie eine Parodie eines Science Fiction Films der 1960er.

- Der Clou ist dann die Juxtaposition der Wahlplakate mit dem Werbebanner. 16 wahllos hingeklebte Plakate eines Politikers, dann die Shopperin in Kontrastfarbe, und dann der Schneemann, dazwischen noch dieses Ding, das aussieht wie eine Rakete - so eine irre Szenerie!

https://loeildelaphotographie.com/wp-co ... 4-1027.jpg
hkK hkK Beitrag 5 von 19
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@ Jürgen W2
Tolle Fotos von Herrn Gruyaert gefunden,danke für den Tipp.
Der Link funktioniert bei mir nicht ( ipad).
Hoffe,mit Diesem klappts.

http://1.bp.blogspot.com/-di72pLhkctQ/U ... Photos.jpg
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 6 von 19
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Interessante Fotos, die ihr da hochgeladen habt! Besonders gefällt mir das von @MatthiasausK , da es schon eine gewisse Komik besitzt, mit den grinsenden Soldaten, welche aber trotzdem alle in Reih und Glied stehen. Ich merke, dass eure Lieblingsbilder sich weniger mit der Bildtechnik,-aufbau, etc. beschäftigen, sondern eher die Hintergründe bzw. die Geschichte zum Bild diese Faszination ausmacht.

Hier mal eins von mir, wobei man es eher als Street Art bezeichnen könnte. Und zwar geht es um das Bild
"Christ with shopping bags" auch genannt "Consumer Jesus" von Banksy (2004).

https://hexagongallery.com/catalog/arti ... ping-bags/

https://www.myartbroker.com/artist/bank ... ping-bags/
(2. Link: gleiches Bild mit Beschreibung, aber auf englisch)

Das Bild gefällt mir vorallem aufgrund der Beschäftigung mit dem Thema des Konsumwahns an Weihnachten, wessen auch ich sehr kritisch gegenübersteh, da der familiäre/religiöse Aspekt heutzutage sehr in den Hintergrund gerückt ist und man fast schon sagen könnte, dass es primär um Geschenke geht.

Mein Lieblingsfoto zeigt einen Verwandten von mir an seinem Geburtstag, mit einem Lächeln. Dieses Lächeln sieht man alle zehn Jahre mal, daher ist es so besonders. Ich werde es aber nicht hochladen, da es sich hier um ein privates Foto handelt.

Vielen Dank für eure Beiträge!
Asander Asander Beitrag 7 von 19
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Seit jeher liebe ich inszenierte Fotografie, und Gregory Crewdson treibt es auf die Spitze.

"Cathedral of the Pines" ist eine vehemente Anklage gegen den Gott, der uns aus dem Paradies vertrieben hat, nur weil wir getan haben, wofür es uns geschaffen hat: uns die Erde untertan zu machen.

Bei den Bildern in diesem Buch habe ich das Gefühl, Crewdson inszeniert sie so, als würde den Protagonisten in diesem Augenblick klar, dass ihr Schöpfer sie nur verraten hat: Das Schlimme an der Vertreibung aus dem Paradies ist nicht, dass man arbeiten muss für seine Existenz, sondern die Auflösung des gem-einsamen "Wir" zu einem -einsamen "Ich".

Passt also bestens zu dem surrealistischen Existenzialisten, für den ich mich halte.

Hervorheben möchte ich hier "Woman on road",
https://www.newyorker.com/wp-content/up ... d-1200.jpg
weil da das Monumentale des "Wir" so eindrucksvoll gegen das Nackte des "Ich" gestellt wird.

Dank auch für den Hinweis auf das Bild von Gruyaert, Jürgen!
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 8 von 19
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Zitat: Asander 21.02.20, 02:45Zum zitierten BeitragDank auch für den Hinweis auf das Bild von Gruyaert, Jürgen!
Gern doch.

Zitat: Asander 21.02.20, 02:45Zum zitierten BeitragSeit jeher liebe ich inszenierte Fotografie, und Gregory Crewdson treibt es auf die Spitze.

"Cathedral of the Pines" ist eine vehemente Anklage gegen den Gott, der uns aus dem Paradies vertrieben hat, nur weil wir getan haben, wofür es uns geschaffen hat: uns die Erde untertan zu machen.

Bei den Bildern in diesem Buch habe ich das Gefühl, Crewdson inszeniert sie so, als würde den Protagonisten in diesem Augenblick klar, dass ihr Schöpfer sie nur verraten hat: Das Schlimme an der Vertreibung aus dem Paradies ist nicht, dass man arbeiten muss für seine Existenz, sondern die Auflösung des gem-einsamen "Wir" zu einem -einsamen "Ich".

Passt also bestens zu dem surrealistischen Existenzialisten, für den ich mich halte.

Dieses Buch kannte wiederum ich nicht. Vielen Dank, sehr gute Fotografie ist das.

Von Cresdon kannte ich "Twilight", und fand das zu dunkel, zu negativ, und vor allem auch fotografisch zu kompliziert, um mich zu inspirieren.

Die Fotos mit dem Fluss erinnern mich an England, auch wenn sie vermutlich in den USA aufgenommen wurden. Vor allem auch das mit der Brücke aus "Cathedral of the Pines" sieht hundertprozentig aus wie eine Brücke über den River Dart im englischen Devon. Sehr schön, der kleine Fluss, aber irgendetwas, das man nicht sieht oder beschreiben kann, wirkt dunkel und feindlich. In Dartmoor wie in den Fotos Crewsdons.
Asander Asander Beitrag 9 von 19
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Zitat: Jürgen W2 21.02.20, 16:07Zum zitierten BeitragDie Fotos mit dem Fluss erinnern mich an England, auch wenn sie vermutlich in den USA aufgenommen wurden. Vor allem auch das mit der Brücke aus "Cathedral of the Pines" sieht hundertprozentig aus wie eine Brücke über den River Dart im englischen Devon. Sehr schön, der kleine Fluss, aber irgendetwas, das man nicht sieht oder beschreiben kann, wirkt dunkel und feindlich. In Dartmoor wie in den Fotos Crewsdons.

Die Fotos sind in "Neu"-England gemacht, wie Twillight auch. Alle Fotos sind auch wieder sehr ernst, aber die Sci-Fi-Elemente fehlen.
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 10 von 19
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Zitat: Jürgen W2 21.02.20, 16:07Zum zitierten BeitragVon Cresdon kannte ich "Twilight" ...
... in den Fotos Crewsdons ...

"Cresdon", "Crewsdon" ... sorry, das sind reine Tippfehler, die ich jetzt erst bemerke.

"Crewdson" muss es natürlich heißen.
Sören Spieckermann Sören Spieckermann   Beitrag 11 von 19
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Da G. Crewdson hier angesprochen wurde. Er ist auch einer meiner Lieblingsfotografen.
Das Bild "family dinner" ist hier eines meiner Favoriten.
https://images.app.goo.gl/JhB3tnvGXf5xS79q9

Warum gefallen mir seine Bilder? Zum einen hat man bei vielen seiner Bildern auf den ersten Blick erstmal das Gefühl eine Alltagssituation zu sehen. Erst auf den zweiten Blick entwickelt sich dann das Gefühl einer "Story" die dann doch nicht so alltäglich ist. und das zusammen mit einer Bildsprache die eigentlich für diese Motive fotografieuntypsich sind. Fast schon "Hyperealismus". eine extreme Schärfentiefe im Bild, massig Details und perfekte Lichtsetzung die man so in der "echten" Welt und klassischen Fotografie nicht sieht.

Die ganze Fotografie entwickelt sich von dem Alltagseindruck mehr zu einer Filmszene eines Traums je länger man sich mit dem Bild beschäftigt.
'Beneath The Roses‘ ist ein monumentales Fotobuch von ihm bei dem ich bei jedem erneuten Ansehen immer neue Geschichten und Facetten entdecke. Und das auch noch nach Jahren.

Gregory C. erinnert mich dabei immer auch noch eine einen zweiten absoluten Top-Fotografen der inszinierten Fotgrafie. ==> Jeff Wall
Auch dessen Bilder schaue ich mir extrem gerne an. Aus ganz ähnlichen Gründen wie bei Gregory C.

Gruß
Sören
Michi Nordlicht Michi Nordlicht   Beitrag 12 von 19
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Eines meiner Lieblingsfotos ist dieses hier:

https://designlovr.de/magazine/e/fotogr ... ii-gursky/

Das viel diskutierte Rhein 2 von Gursky.

Nachdem ich vom "teuersten Foto der Welt" gelesen hatte, war ich zunächst erstaunt. Wollte dann aber unbedingt verstehen, warum man so viel Geld für dieses Bild bezahlt. Für mich begann damit eine wunderbare Reise in bisher unbekannte Bereich der Fotografie. Ich lernte Begriffe wie "Düsseldorfer Schule", die Bechers,"Neue Sachlichkeit","new topographic movement" und vieles mehr kennen und schätzen.
Insofern ist dieses Bild für mich ganz besonders.
VG, Michi
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 13 von 19
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Boah, was für eine schwere Frage. Die kann ich gar nicht mit einem Bild beantworten.
http://www.peterlindbergh.com/stories/154

https://publicdelivery.org/richard-avedon-beekeeper/
Mein absoluter Fav (ja, ich bin altmodisch)

Die Liste wird lang
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 14 von 19
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Zitat: Michi Nordlicht 25.02.20, 19:15Zum zitierten Beitrag... Rhein 2 von Gursky ... "Düsseldorfer Schule", die Bechers, "Neue Sachlichkeit" ...
Ich finde es immer eigenartig, dass man bei der "Düsseldorfer Schule" immer von "Sachlichkeit" spricht. In meinen Augen ist es das genaue Gegenteil. Total unsachlich! Sachlich bedeutet, die Welt so darzustellen, wie sie ist. Aber bei den Bechers und ihrer Gefolgschaft gibt es keinen Sonnenschein und keine Wolken und keinen Regen und keinen Schnee und keinen Nebel. Kein Blut, Schweiß und Tränen. Kein Sex, Drugs and Rock'n'Roll. Bei einigen von ihnen nicht einmal Farben. Meist nicht einmal Menschen, Tiere oder Pflanzen! Keine Perspektiven, keine Tiefe, kein Spiel mit Schärfentiefe oder Bewegungsunschärfe. Sowas soll "sachlich" sein, also an der Sache orientiert? Nie im Leben.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 15 von 19
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Zitat: Jürgen W2 07.03.20, 18:51Zum zitierten BeitragZitat: Michi Nordlicht 25.02.20, 19:15Zum zitierten Beitrag... Rhein 2 von Gursky ... "Düsseldorfer Schule", die Bechers, "Neue Sachlichkeit" ...
Ich finde es immer eigenartig, dass man bei der "Düsseldorfer Schule" immer von "Sachlichkeit" spricht. In meinen Augen ist es das genaue Gegenteil. Total unsachlich! Sachlich bedeutet, die Welt so darzustellen, wie sie ist. Aber bei den Bechers und ihrer Gefolgschaft gibt es keinen Sonnenschein und keine Wolken und keinen Regen und keinen Schnee und keinen Nebel. Kein Blut, Schweiß und Tränen. Kein Sex, Drugs and Rock'n'Roll. Bei einigen von ihnen nicht einmal Farben. Meist nicht einmal Menschen, Tiere oder Pflanzen! Keine Perspektiven, keine Tiefe, kein Spiel mit Schärfentiefe oder Bewegungsunschärfe. Sowas soll "sachlich" sein, also an der Sache orientiert? Nie im Leben.


Die Bechers haben definitiv einiges geleistet in der Fotografie Kunst. Aber es ist auch wieder typisch deutsch, dass man sich da so sklavisch dran hält. Gurski hat da ja einen anderen, eigenen Weg gewählt. Ich mag die Amerikaner da lieber, verspielter und ihrer Geschichte her weniger dem Gemälde angelehnt.
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