Hallo.
Mir stellt sich folgende Überlegung. Ich möchte mit meinem 70-200 sehen, in welchem Größenverhältnis ich Objekte durch mein (noch nicht gekauftes) 90er Makro 1:1 Objektiv im Sucher hätte.
Also mache ich folgendes. Ich stelle mein 70-200er auf 90mm ein, gehe vom Test-Objekt 30 cm weg (Nahgrenze des 90er Tamron) und gucke durch den natürlich total unscharfen Sucher. Nun müsste ich das Objekt doch zumindest im identischen Größenverhältnis im Sucher habe, wie es im 90er Makro wäre, oder? Habe ich aber nicht. Ein netter Kollege hat mir gestern ein ungeschnittenes 90er-Makro-Probefoto von einer Euro-Münze geschickt. Die Münze ist größer als formatfüllend abgebildet, mit meiner "Konstruktion" kriege ich die Münze aber schätzungsweise 4-5 mal neben- und übereinander in den Sucher. Wir haben beide 1,6er Crop Faktor. Die entscheidenden Faktoren hierfür wären doch Brennweite, Crop Faktor und Nahgrenze, oder irre ich?
Wo ist mein Denkfehler bzw. warum ist das nicht übertragbar? Jemand ne Idee?
Nachricht bearbeitet (14:56h)
Mir stellt sich folgende Überlegung. Ich möchte mit meinem 70-200 sehen, in welchem Größenverhältnis ich Objekte durch mein (noch nicht gekauftes) 90er Makro 1:1 Objektiv im Sucher hätte.
Also mache ich folgendes. Ich stelle mein 70-200er auf 90mm ein, gehe vom Test-Objekt 30 cm weg (Nahgrenze des 90er Tamron) und gucke durch den natürlich total unscharfen Sucher. Nun müsste ich das Objekt doch zumindest im identischen Größenverhältnis im Sucher habe, wie es im 90er Makro wäre, oder? Habe ich aber nicht. Ein netter Kollege hat mir gestern ein ungeschnittenes 90er-Makro-Probefoto von einer Euro-Münze geschickt. Die Münze ist größer als formatfüllend abgebildet, mit meiner "Konstruktion" kriege ich die Münze aber schätzungsweise 4-5 mal neben- und übereinander in den Sucher. Wir haben beide 1,6er Crop Faktor. Die entscheidenden Faktoren hierfür wären doch Brennweite, Crop Faktor und Nahgrenze, oder irre ich?
Wo ist mein Denkfehler bzw. warum ist das nicht übertragbar? Jemand ne Idee?
Nachricht bearbeitet (14:56h)
ein 90er makro hat vermutlich eine geringere arbeitsentfernung als 30 cm - geringerer abstand > größere abbildung
Nee, 29 cm. Isso. :-)
Du mußt auf jeden Fall den Abstand zum Objekt vom Nodalpunkt der Objektive aus messen. Der kann bei einem Zoom sehr viel anders leigen als bei einer Festbrennweite. Unterschiede in der Größenordnung wie Du sie beschreibst sollten sich aber eher nicht ergeben.
lg heinz
lg heinz
29 cm von der Frontlinse oder vom Chip?
Mein EF-S 60 hat eine Naheinstellgrenze von ca. 20 cm - gemessen vom Chip. Das Objekt ist dann nur noch 9 cm von der Frontlinse entfernt.
Mein EF-S 60 hat eine Naheinstellgrenze von ca. 20 cm - gemessen vom Chip. Das Objekt ist dann nur noch 9 cm von der Frontlinse entfernt.
die arbeitsentfernung ist der abstand von der frontlinse zum fotografierten objekt, denn nur dieser raum steht zum arbeiten zur verfügung.
kürzeste aufnahmedistanz = 29 cm
objektivlänge = -10 cm
Abstand objektiv zu chip = - 3 cm (geschätzt)
arbeitsentfernung (ca) = 17 cm < 30 cm
das ist fast die hälfte !!
C. E. schrieb:
Zitat:
kürzeste aufnahmedistanz = 29 cm
objektivlänge = -10 cm
Abstand objektiv zu chip = - 3 cm (geschätzt)
arbeitsentfernung (ca) = 17 cm < 30 cm
das ist fast die hälfte !!
C. E. schrieb:
Zitat:
Ilmar Punctum schrieb:
Zitat:
Das verstehe ich aber nicht. Der Abstand Frontlinse - Objekt ändert sich doch nicht, egal wie lang das Objektiv ist? Ich seh wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht...
Ah, Du meinst es gibt einen Unterschied zwischen "kürzester Aufnahmedistanz" und "Arbeitsabstand"? Dann wäre es einleuchtend.
Nachricht bearbeitet (15:52h)
Zitat:
Das verstehe ich aber nicht. Der Abstand Frontlinse - Objekt ändert sich doch nicht, egal wie lang das Objektiv ist? Ich seh wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht...
Ah, Du meinst es gibt einen Unterschied zwischen "kürzester Aufnahmedistanz" und "Arbeitsabstand"? Dann wäre es einleuchtend.
Nachricht bearbeitet (15:52h)
Ilmar Punctum schrieb:
Zitat:
Das was Du da schreibst stimmt schon.
Nur von der Arbeitsentfernung kann man nicht auf den Abbildungsmaßstab schließen.
Lese meinen Beitrag oben...
Um den Abbildungsmaßstab zu ermitteln muß man den Abstand des Objektes vom Nodalpunkt zum Objekt und die Brennweite+Auszug des Objektives ins Verhältnis setzen.
Den maximalen Abbildungsmaßstab erhält man bei maximalem Auszug des Objektives. Der Sitz des Nodalpunktes ist Konstruktionsbedingt und bei Zoomobjektiven normalerweise weiter von der Filmebene entfernt als bei Festbrennweiten.
lg heinz
Zitat:
Das was Du da schreibst stimmt schon.
Nur von der Arbeitsentfernung kann man nicht auf den Abbildungsmaßstab schließen.
Lese meinen Beitrag oben...
Um den Abbildungsmaßstab zu ermitteln muß man den Abstand des Objektes vom Nodalpunkt zum Objekt und die Brennweite+Auszug des Objektives ins Verhältnis setzen.
Den maximalen Abbildungsmaßstab erhält man bei maximalem Auszug des Objektives. Der Sitz des Nodalpunktes ist Konstruktionsbedingt und bei Zoomobjektiven normalerweise weiter von der Filmebene entfernt als bei Festbrennweiten.
lg heinz
doch, wenn ich weiß, welche verhältnisse üblicherweise bei einem 90mm-makro gegeben sind, dann weiß ich auch, daß der threaderöffner die 30 cm kürzeste distanz nicht am nodalpunkt, sondern an der vorderlinse angesetzt hat.
somit daraus die Arbeitsentfernung und eine viel zu große einstellentfernung daraus gemacht hat - und damit einen zu kleinen abbildungsmaßstab
Heinz Schumacher schrieb:
Zitat:
somit daraus die Arbeitsentfernung und eine viel zu große einstellentfernung daraus gemacht hat - und damit einen zu kleinen abbildungsmaßstab
Heinz Schumacher schrieb:
Zitat:
Ilmar Punctum schrieb:
Zitat:
Das ist der logisch richtige Umkehrschluß!:-)))
lg heinz
Zitat:
Das ist der logisch richtige Umkehrschluß!:-)))
lg heinz
Der Abbildungsmaßsteb ist 1. von der Brennweite, 2. vom Abstand des Objekts zur Vorderlinse -und- 3. vom Abstand der Hinterlinse zur Filmebene bzw. zum Sensor abhängig.
Marieluise Meiermueller schrieb:
Zitat:
Wie wir oben schon festgestellt haben ist Deine Antwort nicht ganz richtig. Vorder- und Hinterlinse spielen in den Spiel nicht mit!:-)))
lg heinz
Zitat:
Wie wir oben schon festgestellt haben ist Deine Antwort nicht ganz richtig. Vorder- und Hinterlinse spielen in den Spiel nicht mit!:-)))
lg heinz
Naja so ganz kann ich Euch nicht folgen, aber wenigstens weiß ich jetzt, dass ich einen zu hohen Abstand zum Objekt eingenommen habe, weil ich irgendwie die Definitionen von Arbeits- und Frontlinsen-abstand sowie der Nahgrenze durcheinandergeworfen habe bzw. diese sich bei verschiedenen Objektiven unterschiedlich verhalten. (Ui, alles in einem Satz)
Ich danke Euch recht herzlich für die Aufklärung.
Ich danke Euch recht herzlich für die Aufklärung.
Ich habe das Prinzip einfach verständlich und richtig erklärt.
C. E. schrieb:
Zitat:
Nein, weil du das Objekt zuerst scharfstellen musst.
Habe ich aber nicht. Ein netter Kollege hat mir gestern
Zitat:
Cropfaktor spielt bei Maßstabsberechnungen keine Rolle. Nur insofern, dass dein 90er halt ein 144er Makro ist (Ausschnitt).
Die entscheidenden Faktoren
Zitat:
Brennweite ja
Aufnahmedistanz ja (indirekt Nahgrenze)
Zitat:
Zitat:
Wenn du einen 1:1 Abbildungsmaßstab mit deinem "Nicht Makro - Tele" erreichen willst, dann brauchst du Zwischenringe.
Denn wenn das 90mm Makro ein 1:1 Makro ist, dann ist die Naheinstellgrenze ca. 9cm. Denn bei 1:1 entspricht der Abstand zum Objekt, dem Abstand zum Film/Chip (Bildseitige Brennweite). Nachdem das Tamron 30cm als Naheinstellgrenze hat, ist es kein 1:1 Makro, sondern ein 1:2 Makro (ein 1cm großes Objekt erscheint auf dem Chip als 0,5cm)
Je nach Bauart des Objektives (Lichtbrechung durch die Linsen) liegt die "Mitte der Frontlinse" meistens hinter der Frontlinse. Aber auch vor der Frontlinse kann die "Mitte" liegen. Dadurch verändert sich auch die mit Maßband gemessene "Naheinstellgrenze" (Abstand zur Frontlinse) ein wenig.
Du kannst feststellen, wo deine Mitte liegt, indem du von der Chipebene aus (ist normalerweise auf der Kamera markiert) einfach am angesetzten Objektiv die Brennweite nach vorne misst. Kann bei Zoomobjektiven je nach Linsen und deren Brechung auch ungenau sein. Bei Festbrennweiten, insbesondere Makroobjektiven ist es schon genau, da man im professionellen Einsatz die Aufnahmedistanz ausmessen können muss, damit ein exakter Abbildungsmaßstab möglich ist.
Nochwas:
Je größer die Naheistellgrenze ist, desto kleiner ist der mögliche Abbildungsmaßstab. Die Naheinstellgrenze, aber auch der Abbildungsmaßstab kann durch Zwischenringe oder einen Balgen erhöht werden. Mit Zwischenringen oder Balgengerät kann ich auch aus einem normalen Objektiv ein Makro machen. Auch durch sogenannte Umkehrringe wird aus einem Normalobjektiv ein "Supermakro".
Nachricht bearbeitet (23:24h)
Zitat:
Nein, weil du das Objekt zuerst scharfstellen musst.
Habe ich aber nicht. Ein netter Kollege hat mir gestern
Zitat:
Cropfaktor spielt bei Maßstabsberechnungen keine Rolle. Nur insofern, dass dein 90er halt ein 144er Makro ist (Ausschnitt).
Die entscheidenden Faktoren
Zitat:
Brennweite ja
Aufnahmedistanz ja (indirekt Nahgrenze)
Zitat:
Zitat:
Wenn du einen 1:1 Abbildungsmaßstab mit deinem "Nicht Makro - Tele" erreichen willst, dann brauchst du Zwischenringe.
Denn wenn das 90mm Makro ein 1:1 Makro ist, dann ist die Naheinstellgrenze ca. 9cm. Denn bei 1:1 entspricht der Abstand zum Objekt, dem Abstand zum Film/Chip (Bildseitige Brennweite). Nachdem das Tamron 30cm als Naheinstellgrenze hat, ist es kein 1:1 Makro, sondern ein 1:2 Makro (ein 1cm großes Objekt erscheint auf dem Chip als 0,5cm)
Je nach Bauart des Objektives (Lichtbrechung durch die Linsen) liegt die "Mitte der Frontlinse" meistens hinter der Frontlinse. Aber auch vor der Frontlinse kann die "Mitte" liegen. Dadurch verändert sich auch die mit Maßband gemessene "Naheinstellgrenze" (Abstand zur Frontlinse) ein wenig.
Du kannst feststellen, wo deine Mitte liegt, indem du von der Chipebene aus (ist normalerweise auf der Kamera markiert) einfach am angesetzten Objektiv die Brennweite nach vorne misst. Kann bei Zoomobjektiven je nach Linsen und deren Brechung auch ungenau sein. Bei Festbrennweiten, insbesondere Makroobjektiven ist es schon genau, da man im professionellen Einsatz die Aufnahmedistanz ausmessen können muss, damit ein exakter Abbildungsmaßstab möglich ist.
Nochwas:
Je größer die Naheistellgrenze ist, desto kleiner ist der mögliche Abbildungsmaßstab. Die Naheinstellgrenze, aber auch der Abbildungsmaßstab kann durch Zwischenringe oder einen Balgen erhöht werden. Mit Zwischenringen oder Balgengerät kann ich auch aus einem normalen Objektiv ein Makro machen. Auch durch sogenannte Umkehrringe wird aus einem Normalobjektiv ein "Supermakro".
Nachricht bearbeitet (23:24h)