Makro / Abbildmaßstab - wo ist mein Denkfehler?

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C. E. C. E. Beitrag 1 von 22
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Hallo.

Mir stellt sich folgende Überlegung. Ich möchte mit meinem 70-200 sehen, in welchem Größenverhältnis ich Objekte durch mein (noch nicht gekauftes) 90er Makro 1:1 Objektiv im Sucher hätte.

Also mache ich folgendes. Ich stelle mein 70-200er auf 90mm ein, gehe vom Test-Objekt 30 cm weg (Nahgrenze des 90er Tamron) und gucke durch den natürlich total unscharfen Sucher. Nun müsste ich das Objekt doch zumindest im identischen Größenverhältnis im Sucher habe, wie es im 90er Makro wäre, oder? Habe ich aber nicht. Ein netter Kollege hat mir gestern ein ungeschnittenes 90er-Makro-Probefoto von einer Euro-Münze geschickt. Die Münze ist größer als formatfüllend abgebildet, mit meiner "Konstruktion" kriege ich die Münze aber schätzungsweise 4-5 mal neben- und übereinander in den Sucher. Wir haben beide 1,6er Crop Faktor. Die entscheidenden Faktoren hierfür wären doch Brennweite, Crop Faktor und Nahgrenze, oder irre ich?

Wo ist mein Denkfehler bzw. warum ist das nicht übertragbar? Jemand ne Idee?



Nachricht bearbeitet (14:56h)
I l m a r I l m a r   Beitrag 2 von 22
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ein 90er makro hat vermutlich eine geringere arbeitsentfernung als 30 cm - geringerer abstand > größere abbildung
C. E. C. E. Beitrag 3 von 22
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Nee, 29 cm. Isso. :-)
Heinz Schumacher Heinz Schumacher Beitrag 4 von 22
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Du mußt auf jeden Fall den Abstand zum Objekt vom Nodalpunkt der Objektive aus messen. Der kann bei einem Zoom sehr viel anders leigen als bei einer Festbrennweite. Unterschiede in der Größenordnung wie Du sie beschreibst sollten sich aber eher nicht ergeben.

lg heinz
Günther Dirks Günther Dirks Beitrag 5 von 22
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29 cm von der Frontlinse oder vom Chip?

Mein EF-S 60 hat eine Naheinstellgrenze von ca. 20 cm - gemessen vom Chip. Das Objekt ist dann nur noch 9 cm von der Frontlinse entfernt.
I l m a r I l m a r   Beitrag 6 von 22
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die arbeitsentfernung ist der abstand von der frontlinse zum fotografierten objekt, denn nur dieser raum steht zum arbeiten zur verfügung.

kürzeste aufnahmedistanz = 29 cm
objektivlänge = -10 cm
Abstand objektiv zu chip = - 3 cm (geschätzt)

arbeitsentfernung (ca) = 17 cm < 30 cm

das ist fast die hälfte !!



C. E. schrieb:

Zitat:Nee, 29 cm. Isso. :-)
C. E. C. E. Beitrag 7 von 22
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Ilmar Punctum schrieb:

Zitat:die arbeitsentfernung ist der abstand von der frontlinse zum
fotografierten objekt, denn nur dieser raum steht zum arbeiten
zur verfügung.

kürzeste aufnahmedistanz = 29 cm
objektivlänge = -10 cm
Abstand objektiv zu chip = - 3 cm (geschätzt)

arbeitsentfernung (ca) = 17 cm < 30 cm

das ist fast die hälfte !!



Das verstehe ich aber nicht. Der Abstand Frontlinse - Objekt ändert sich doch nicht, egal wie lang das Objektiv ist? Ich seh wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht...


Ah, Du meinst es gibt einen Unterschied zwischen "kürzester Aufnahmedistanz" und "Arbeitsabstand"? Dann wäre es einleuchtend.



Nachricht bearbeitet (15:52h)
Heinz Schumacher Heinz Schumacher Beitrag 8 von 22
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Ilmar Punctum schrieb:

Zitat:die arbeitsentfernung ist der abstand von der frontlinse zum
fotografierten objekt, denn nur dieser raum steht zum arbeiten
zur verfügung.


Das was Du da schreibst stimmt schon.
Nur von der Arbeitsentfernung kann man nicht auf den Abbildungsmaßstab schließen.
Lese meinen Beitrag oben...
Um den Abbildungsmaßstab zu ermitteln muß man den Abstand des Objektes vom Nodalpunkt zum Objekt und die Brennweite+Auszug des Objektives ins Verhältnis setzen.
Den maximalen Abbildungsmaßstab erhält man bei maximalem Auszug des Objektives. Der Sitz des Nodalpunktes ist Konstruktionsbedingt und bei Zoomobjektiven normalerweise weiter von der Filmebene entfernt als bei Festbrennweiten.


lg heinz
I l m a r I l m a r   Beitrag 9 von 22
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doch, wenn ich weiß, welche verhältnisse üblicherweise bei einem 90mm-makro gegeben sind, dann weiß ich auch, daß der threaderöffner die 30 cm kürzeste distanz nicht am nodalpunkt, sondern an der vorderlinse angesetzt hat.
somit daraus die Arbeitsentfernung und eine viel zu große einstellentfernung daraus gemacht hat - und damit einen zu kleinen abbildungsmaßstab




Heinz Schumacher schrieb:

Zitat:Nur von der Arbeitsentfernung kann man nicht auf den
Abbildungsmaßstab schließen.
Heinz Schumacher Heinz Schumacher Beitrag 10 von 22
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Ilmar Punctum schrieb:

Zitat:doch, wenn ich weiß, welche verhältnisse üblicherweise bei
einem 90mm-makro gegeben sind, dann weiß ich auch, daß der
threaderöffner die 30 cm kürzeste distanz nicht am nodalpunkt,
sondern an der vorderlinse angesetzt hat.
somit daraus die Arbeitsentfernung und eine viel zu große
einstellentfernung daraus gemacht hat - und damit einen zu
kleinen abbildungsmaßstab



Das ist der logisch richtige Umkehrschluß!:-)))

lg heinz
Marieluise Meiermueller Marieluise Meiermueller Beitrag 11 von 22
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Der Abbildungsmaßsteb ist 1. von der Brennweite, 2. vom Abstand des Objekts zur Vorderlinse -und- 3. vom Abstand der Hinterlinse zur Filmebene bzw. zum Sensor abhängig.
Heinz Schumacher Heinz Schumacher Beitrag 12 von 22
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Marieluise Meiermueller schrieb:

Zitat:Der Abbildungsmaßsteb ist 1. von der Brennweite, 2. vom Abstand
des Objekts zur Vorderlinse -und- 3. vom Abstand der
Hinterlinse zur Filmebene bzw. zum Sensor abhängig.


Wie wir oben schon festgestellt haben ist Deine Antwort nicht ganz richtig. Vorder- und Hinterlinse spielen in den Spiel nicht mit!:-)))

lg heinz
C. E. C. E. Beitrag 13 von 22
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Naja so ganz kann ich Euch nicht folgen, aber wenigstens weiß ich jetzt, dass ich einen zu hohen Abstand zum Objekt eingenommen habe, weil ich irgendwie die Definitionen von Arbeits- und Frontlinsen-abstand sowie der Nahgrenze durcheinandergeworfen habe bzw. diese sich bei verschiedenen Objektiven unterschiedlich verhalten. (Ui, alles in einem Satz)

Ich danke Euch recht herzlich für die Aufklärung.
Marieluise Meiermueller Marieluise Meiermueller Beitrag 14 von 22
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Ich habe das Prinzip einfach verständlich und richtig erklärt.
Michael Resch Michael Resch Beitrag 15 von 22
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C. E. schrieb:

Zitat:Hallo.

Mir stellt sich folgende Überlegung. Ich möchte mit meinem
70-200 sehen, in welchem Größenverhältnis ich Objekte durch
mein (noch nicht gekauftes) 90er Makro 1:1 Objektiv im Sucher
hätte.

Also mache ich folgendes. Ich stelle mein 70-200er auf 90mm
ein, gehe vom Test-Objekt 30 cm weg (Nahgrenze des 90er Tamron)
und gucke durch den natürlich total unscharfen Sucher. Nun
müsste ich das Objekt doch zumindest im identischen
Größenverhältnis im Sucher habe, wie es im 90er Makro wäre,
oder?


Nein, weil du das Objekt zuerst scharfstellen musst.

Habe ich aber nicht. Ein netter Kollege hat mir gestern
Zitat:ein ungeschnittenes 90er-Makro-Probefoto von einer Euro-Münze
geschickt. Die Münze ist größer als formatfüllend abgebildet,
mit meiner "Konstruktion" kriege ich die Münze aber
schätzungsweise 4-5 mal neben- und übereinander in den Sucher.
Wir haben beide 1,6er Crop Faktor.


Cropfaktor spielt bei Maßstabsberechnungen keine Rolle. Nur insofern, dass dein 90er halt ein 144er Makro ist (Ausschnitt).

Die entscheidenden Faktoren
Zitat:hierfür wären doch Brennweite, Crop Faktor und Nahgrenze, oder
irre ich?


Brennweite ja
Aufnahmedistanz ja (indirekt Nahgrenze)

Zitat:
Wo ist mein Denkfehler bzw. warum ist das nicht übertragbar?
Jemand ne Idee?



Zitat:
Nachricht bearbeitet (14:56h)


Wenn du einen 1:1 Abbildungsmaßstab mit deinem "Nicht Makro - Tele" erreichen willst, dann brauchst du Zwischenringe.

Denn wenn das 90mm Makro ein 1:1 Makro ist, dann ist die Naheinstellgrenze ca. 9cm. Denn bei 1:1 entspricht der Abstand zum Objekt, dem Abstand zum Film/Chip (Bildseitige Brennweite). Nachdem das Tamron 30cm als Naheinstellgrenze hat, ist es kein 1:1 Makro, sondern ein 1:2 Makro (ein 1cm großes Objekt erscheint auf dem Chip als 0,5cm)
Je nach Bauart des Objektives (Lichtbrechung durch die Linsen) liegt die "Mitte der Frontlinse" meistens hinter der Frontlinse. Aber auch vor der Frontlinse kann die "Mitte" liegen. Dadurch verändert sich auch die mit Maßband gemessene "Naheinstellgrenze" (Abstand zur Frontlinse) ein wenig.
Du kannst feststellen, wo deine Mitte liegt, indem du von der Chipebene aus (ist normalerweise auf der Kamera markiert) einfach am angesetzten Objektiv die Brennweite nach vorne misst. Kann bei Zoomobjektiven je nach Linsen und deren Brechung auch ungenau sein. Bei Festbrennweiten, insbesondere Makroobjektiven ist es schon genau, da man im professionellen Einsatz die Aufnahmedistanz ausmessen können muss, damit ein exakter Abbildungsmaßstab möglich ist.

Nochwas:
Je größer die Naheistellgrenze ist, desto kleiner ist der mögliche Abbildungsmaßstab. Die Naheinstellgrenze, aber auch der Abbildungsmaßstab kann durch Zwischenringe oder einen Balgen erhöht werden. Mit Zwischenringen oder Balgengerät kann ich auch aus einem normalen Objektiv ein Makro machen. Auch durch sogenannte Umkehrringe wird aus einem Normalobjektiv ein "Supermakro".



Nachricht bearbeitet (23:24h)
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