Richtig fokussieren

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Jukamo Jukamo Beitrag 1 von 29
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Liebe Community,

ich habe eine Nikon D5600 mit 18-55 mm Objektiv und kriege es oft nicht hin, so zu fokussieren, dass das ganze Motiv scharf ist.

Angenommen, ich will einen Blumenstrauß fotografieren. Dann ist die Blume, auf die ich scharf stelle, scharf, der Rest leider verschwommen. Ich würde aber gerne den ganzen Blumenstrauß scharf auf dem Bild haben und nur der Hintergrund soll verschwommen sein. Erst dachte ich, es liegt an den Einstellungen, da ich bei der Messfeldsteuerung immer die Einstellung "Einzelfeld" eingestellt hatte. Mittlerweile habe ich aber die Einstellungen mit 9, 21 und 39 Messfeldern, dem 3D-Tracking und schließlich die Automatische Messfeldsteuerung ausprobiert und ich kriege es nicht hin.

Vielleicht gehe ich auch zu nah an die Motive ran, sodass eben in dem o.g. Beispiel die Blumen, die weiter hinten im Strauß sind, schon in der Tiefe verschwimmen. Aber ich sehe hier in der Community viele Bilder, wo jemand Pflanzen in Nahaufnahme vollständig scharf abgebildet hat, ohne dass Teile der abgebildeten Pflanze schon verschwimmen. Wie geht das?

Was mache ich falsch bzw. wie mache ich es richtig?

Vielen Dank für Eure Tipps!
Petwind Petwind   Beitrag 2 von 29
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Google mal nach "DOF-Rechner" (depth of field )
Für aufwändigere Techniken dann nach "Focus stacking".
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 3 von 29
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Zitat: Jukamo 05.02.21, 16:18Zum zitierten BeitragAber ich sehe hier in der Community viele Bilder, wo jemand Pflanzen in Nahaufnahme vollständig scharf abgebildet hat, ohne dass Teile der abgebildeten Pflanze schon verschwimmen. Wie geht das?

Frag einfach die Fotografen! Wenn sie nicht antworten wollen bzw. können, dann verlinke das Foto und frag hier die anderen! Oft kann man den Fotos ansehen, wie sie gemacht wurden.

Ein Tip: Hier in der fc ist ja die gezeigte Pixelzahl in der Höhe auf 1080 Pixel beschränkt. Also schärfer braucht dein Foto nicht zu sein. Daraus kannst du dir dann den "Zerstreukreis" für die Schärfentiefe/DOF-Rechner ausrechnen, im einfachsten Fall nimmst du die Höhe deines Kamerasensors geteilt durch 1080. Die doppelte Größe wird es auch noch tun.

Also bei Vollformat führt das zu Blende 16 bzw. bis Blende 32. Das Bild kann dann in 100%-Auflösung (für Pixelpeeper) nicht richtig scharf werden, aber du hast eine schöne Tiefenschärfe. Und für die fc-Auflösung reicht die Schärfe auf jeden Fall. Bei APS-C-Sensoren wärst du im Bereich Blende 11 bis 22.

Was bei Blumen auch noch wichtig ist: Die haben ja oft krasse Farben, da kommt es oft zum "Überlaufen" eines Farbkanals. Das Histogramm beachten, aber dabei jede Farbe einzeln!
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 4 von 29
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... noch 'was: Wenn du also möglichst viel Schärfe auf der Blume und viel Unschärfe im Hintergrund haben möchtest, dann ist folgende Überlegung anzustellen:

(a) die Blende muss zugezogen werden für möglichst viel Tiefenschärfe über die Blume.
(b) der Wert Brennweite geteilt durch Blendenzahl muß groß gemacht werden für die Hintergrundunschärfe.

für (a): siehe mein voriger Post.
für (b): Das macht man typischerweise durch Öffnen der Blende. Geht hier nicht wegen (a). Also bekommst du den Wert nur groß, indem du die Brennweite vergrößerst. Dann musst du natürlich weiter weg von der Blume, und der Hintergrund muß auch weiter weg .
effendiklaus effendiklaus   Beitrag 5 von 29
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Abblenden macht alles schärfer. Schau nach einem ruhigen, möglichst dunklem Hintergrund. Hebt dann das Hauptmotiv stärker ab.
Es beginnt zu herbsteln Es beginnt zu her… effendiklaus 18.09.19 4
Bevor der Begriff Photographie aufkam nannte man es Ablichten. :-)
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 6 von 29
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Meinst Du soetwas?


Lumirose Lumirose Lichtmaler Köln 03.05.14 1



Lumibiskus Lumibiskus Lichtmaler Köln 03.05.14 1


und wären diese Fotos auch noch in Ordnung?


Bokeh 3 Bokeh 3 Lichtmaler Köln 07.09.14 0



Red Flower Red Flower Lichtmaler Köln 28.09.18 3



Summer 2015 Summer 2015 Lichtmaler Köln 05.06.15 0


Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 7 von 29
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Zitat: Jukamo 05.02.21, 16:18Zum zitierten BeitragAngenommen, ich will einen Blumenstrauß fotografieren. Dann ist die Blume, auf die ich scharf stelle, scharf, der Rest leider verschwommen. Ich würde aber gerne den ganzen Blumenstrauß scharf auf dem Bild haben und nur der Hintergrund soll verschwommen sein.
Die Blende weiter zu schließen ist als Tipp bereits genannt worden, aber die Ausdehnung der Schärfentiefe zu beachten hilft auch schon weiter:

Nicht auf die vorderste oder hinterste Blume im Strauß scharf stellen, sondern auf eine Blume in der Mitte. Denn die Schärfentiefe (was im Bild noch als scharf erscheint) dehnt sich nach vorne und hinten aus.

Wenn Du also auf die vorderste Blume im Strauß scharf stellst, verlierst Du den Anteil an Schärfentiefe, der noch weiter in Richtung Kamera geht - praktisch die Hälfte an Schärfentiefe.
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 8 von 29
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Zitat: Peter Herhold 07.02.21, 18:15Zum zitierten BeitragWenn Du also auf die vorderste Blume im Strauß scharf stellst, verlierst Du den Anteil an Schärfentiefe, der noch weiter in Richtung Kamera geht - praktisch die Hälfte an Schärfentiefe.

Guter Tipp, aber jetzt kommen bestimmt die aus den Löchern, die meinen, man müsse doch auf das vordere Drittel fokussieren...
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 9 von 29
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Zitat: Michael L. aus K. 07.02.21, 18:51Zum zitierten BeitragGuter Tipp, aber jetzt kommen bestimmt die aus den Löchern, die meinen, man müsse doch auf das vordere Drittel fokussieren...
Das kann man machen, wenn man die Schärfeebene lieber weiter vorn haben möchte und einen Verlauf mehr nach hinten. Aber im vorliegenden Fall geht es ja darum, den gesamten Blumenstrauß möglichst scharf abzubilden - also den vorhandenen Schärfebereich möglichst gut zu nutzen. Daher nimmt man die Mitte ...
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 10 von 29
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... ich dachte eher an Landschaftsfotografen, wo das auch teilweise seine Berechtigung hat. Dumm ist nur, dass das in Büchern teilweise so verallgemeinernd drinsteht (1/3 - 2/3, z. B. bei Felix Freier). Die Extremsituation ist die "hyperfokale Distanz". Aber im Nahbereich spielt das keine Rolle, und Blumen sind eher "nah dran".
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 11 von 29
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Zitat: Michael L. aus K. 07.02.21, 20:08Zum zitierten BeitragAber im Nahbereich spielt das keine Rolle, und Blumen sind eher "nah dran".

klugscheißermodusan: das hat zunächst nichts mit dem nahbereich/aufnahmedistanz zu tun, sondern dem abbildungsmaßstab. bei 1:1 verteilt er sich hälftig von der fokusebene. bei 2:1 kehrt sich die 1/3 2/3 - regel um.

zu stark würde ich auch nicht abblenden. stichwort beugungsunschärfe. wer wirklich einen rasierklingen scharfen verlauf haben will, kommt um ein stativ und fokus-stack nicht drum herum.
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 12 von 29
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Zitat: Photonenbändiger 07.02.21, 23:27Zum zitierten Beitragbei 2:1 kehrt sich die 1/3 2/3 - regel

Die Regel ist Quatsch. Die hängt vom Zerstreukreis und solchen Sachen ab. Das geht kontinuierlich in die Hyperfokal-Situation über. Hatte ich mal 'ne Grafik zu, evtl. muss ich die ein bisschen aufpeppen.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 13 von 29
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Zitat: Michael L. aus K. 08.02.21, 00:00Zum zitierten BeitragZitat: Photonenbändiger 07.02.21, 23:27Zum zitierten Beitragbei 2:1 kehrt sich die 1/3 2/3 - regel

Die Regel ist Quatsch. Die hängt vom Zerstreukreis und solchen Sachen ab. Das geht kontinuierlich in die Hyperfokal-Situation über. Hatte ich mal 'ne Grafik zu, evtl. muss ich die ein bisschen aufpeppen.


na dann habe ich wohl den inhalt der fachliteratur falsch verstanden. oder auch gar nicht. bücher, die ich vor über 30 jahren gelesen habe. und weil ich neugierig war, aber ich das damals im realen versuch nachvollzogen.

einfach mal einen zollstock auf der erde liegend schräg ins bild stellen. dann eine fokusebene festlegen und beobachten, was davor und dahinter passiert. mach das mit einem 200mm tele auf drei meter distanz. feststellung: 1/3 ist vor der ebene scharf, 2/3 dahinter. jetzt der gleiche aufbau, nur mit 100mm makro auf 20cm - der schärfenbereich verteilt sich ziemlich gleichmäßig, ausgehend von der fokusebene. und wenn man das dann auf die spitze treibt und den abbildungsmaßstab weiter vergrößert, hat man vor der fokusebene einen größeren schärfenbereich, als dahinter.

braucht man das ist der praxis? eher selten. vllt die makroleute oder portraitfotografen, die ganz bewußt mit schärfenverläufen spielen und das als gestaltungselement nutzen. für alle anderen ist diese fragestellung eher uninteressant.
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 14 von 29
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Zitat: Photonenbändiger 08.02.21, 00:16Zum zitierten Beitragna dann habe ich wohl den inhalt der fachliteratur falsch verstanden.

Nein, hast du nicht. Die Fachliteratur ist oft falsch. Und in diesem Punkt zitiert jeder vom anderen, nur weil einer mal die Erfahrung gemacht hat, dass es bei ihm passt. Und früher hat es öfters gepasst als heute - wegen der höheren Auflösung und der Pixelpeeperei.

Die eigentliche Schärfe (nicht der Verlauf) ist bei kleinen Zerstreukreisen (fast) immer 1:1. Gerade bei Teleobjektiven.

Achtung: Text unter der Grafik beachten, die Objektivzuordnung stimm t nicht. Und wie weit dem Franziskus sein Baum jetzt weg stand, weiß ich auch nicht mehr. Hab das Original-Excel nicht gefunden. Muß erstmal die Garage vom Eis befreien.


Dem Franziskus sein Baum ... Dem Franziskus se… Michael L. aus K. 03.04.15 0
Mariamm Mariamm Beitrag 15 von 29
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Damit du den ganzen Blumenstrauß scharf bekommst, musst du die Blende anders einstellen. Wenn du sie größer einstellt, wird auch mehr auf diesem Bild scharf.
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