Produktfotografie - Problem: Hintergrund mal hell mal dunkel

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MHXS MHXS Beitrag 1 von 16
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Hallo fotocommunity,

ich hoffe sehr, dass mir hier jemand weiterhelfen kann. Ich habe schon vieles ausprobiert, bin auch weiter gekommen, aber es passt leider noch nicht ganz. Ich fotografiere Schlangen auf einer Granitplatte mit einer Canon 7D Mark1, im Modus Av, Blende 8.0, ISO auf Auto, Farbtemperatur auf 5400K, Objektiv Sigma DC 17-50mm

Zum Aufbau:

Ich habe 2 proxistar Studioset Daylight 250/250 PRO + Softboxen. Die Canon steht auf einem Stativ und ich arbeite mit einem Fernauslöser. Manueller Weissabgleich mit einem Blatt Papier habe ich bereits gemacht, wodurch die Farben der Granitplatte, schon mal viel realistischer wurden. Eines bekomme ich jedoch nicht hin. Die Platte sieht je nach Objekt(dunkle Schlange) heller oder (helle Schlange) dunkler aus.

Ich hoffe ihr habt eine Idee, welche Einstellung ich noch ausprobieren könnte und sage schon mal vielen Dank!
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 2 von 16
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Zitat: MHXS 15.03.19, 20:12Zum zitierten BeitragIch hoffe ihr habt eine Idee, welche Einstellung ich noch ausprobieren könnte und sage schon mal vielen Dank!

Eigentlich recht einfach. Av ist eine Halbautomatik, welche sich nach dem richtet, was Dein Belichtungsmesser gerade misst. ISO-Automatik ist auch eine Automatik, welche sich in Verbindung mit Av oder separat genutzt an dem orientiert, was Dein Belichtungsmesser der Kamera an Werten liefert!

Der Belichtungsmesser versucht EGAL was er misst immer auf einen Helligkeitswert zu kommen, welcher einem 18%igen Grau entspricht!
Was bedeutet, dunkel gemessen, Werte so einstellen, das das Bild heller wird, hell gemessen, Werte so einstellen, dass das Bild dunkler wird.
Nur das entspricht eben nicht dem was Du haben möchtest.

Stelle die ISO fest ein, stelle das Programm mal auf M und taste Dich an die gewünschten Werte heran.
Dann zeigt Dir der Belichtungsmesser im Sucher zwar immer noch seine "Meinung" in Form der Belichtungswaage an, was jedoch nicht dem entsprechen wird was Du als Bild haben willst. Und der Belichtungsmesser misst zwar, ändert jedoch nicht mehr die Einstellungen der Kamera.

Ebenfalls könntest Du mit Deinen bisherigen Einstellungen über die "Belichtungskorrektur" versuchen zu arbeiten. Also bei hellem Messpunkt "aufhellen, ins + korrigieren", bei dunklem Messpunkt "abdunkeln, ins - korrigieren" um die ungewünschten Änderungen der Belichtung durch die Automatik (Helligkeit eines 18%igen Grau) aus zu gleichen.

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
MHXS MHXS Beitrag 3 von 16
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Schon mal vielen Dank für die schnelle Hilfestellung. Ich habe es direkt im manuellen Modus versucht und den ISO auf 200 eingestellt, was mir am realistischsten erschien. Die Steinplatte sieht nun auf jedem Foto gleich aus. Ich hatte im Av Modus fotografiert, da man es mir so geraten hatte. Hätte nicht gedacht das es im manuellen Modus so einfach klappt. Ich werde weiter experimentieren, aber die ersten Versuche sind schon mal super.

TOP!
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 4 von 16
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Zitat: MHXS 15.03.19, 22:37Zum zitierten BeitragSchon mal vielen Dank für die schnelle Hilfestellung. Ich habe es direkt im manuellen Modus versucht und den ISO auf 200 eingestellt, was mir am realistischsten erschien. Die Steinplatte sieht nun auf jedem Foto gleich aus. Ich hatte im Av Modus fotografiert, da man es mir so geraten hatte. Hätte nicht gedacht das es im manuellen Modus so einfach klappt. Ich werde weiter experimentieren, aber die ersten Versuche sind schon mal super.

TOP!


Gern geschehen!

Viel Erfolg beim Tüfteln.

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 5 von 16
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So lange sich das Licht nicht verändert, ist M ganz brauchbar. Wenn Du einmal einmißt, vielleicht gegen eine Graukarte, dann kannst Du mit dem Wert weiter machen. Dann werden helle Schlangen auch hell und dunkle dunkel. Und natürlich bleibt der Untergrund immer gleich.
Knips Omat Knips Omat   Beitrag 6 von 16
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Es kann dir dennoch passieren, dass die Granitplatte dann unterschiedlich aussieht. Obwohl sie - bei gleichbleibender Beleuchtung und gleicher Belichtung mit unveränderter M-Einstellung - in Wirklichkeit exakt gleich hell ist.

Bei sowas spielt uns unsere Wahrnehmung sehr gerne einen Streich.

Sprich: die Helligkeitsunterschiede der Schlange obendrauf können durchaus zu einem unterschiedlichen Helligkeitseindruck der Granitplatte führen, auch wenn sie faktisch immer genau gleich hell ist.

Siehe z.B. hier: https://optischetaeuschungen.de.tl/Hell ... hungen.htm
(besonders die Beispiele mit dem grauen Balken auf dem Grauverlauf und das mit dem Schachbrett und dem grünen, "schattenspendenden" Zylinder obendrauf).
Frank Monemail Frank Monemail   Beitrag 7 von 16
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Kernaussage welche immer im Hinterkopf bleiben sollte:

"Der Belichtungsmesser versucht EGAL was er misst immer auf einen Helligkeitswert zu kommen, welcher einem 18%igen Grau entspricht!"
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 8 von 16
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Zitat: Knips Omat 16.03.19, 05:33Zum zitierten BeitragEs kann dir dennoch passieren, dass die Granitplatte dann unterschiedlich aussieht. Obwohl sie - bei gleichbleibender Beleuchtung und gleicher Belichtung mit unveränderter M-Einstellung - in Wirklichkeit exakt gleich hell ist.

Bei sowas spielt uns unsere Wahrnehmung sehr gerne einen Streich.

Sprich: die Helligkeitsunterschiede der Schlange obendrauf können durchaus zu einem unterschiedlichen Helligkeitseindruck der Granitplatte führen, auch wenn sie faktisch immer genau gleich hell ist.

Siehe z.B. hier: https://optischetaeuschungen.de.tl/Hell ... hungen.htm
(besonders die Beispiele mit dem grauen Balken auf dem Grauverlauf und das mit dem Schachbrett und dem grünen, "schattenspendenden" Zylinder obendrauf).


Absolut richtig. Um das auszuschließen, wenn Du daran zweifelst, machst Du einen Ausschnitt der Platte ohne den Rest und vergleichst ihn mit dem gleichen Ausschnitt des anderen Fotos. Wenn das dann (fast) gleich ist, dann liegt es an der beschriebenen optischen Täuschung.
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 9 von 16
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Zitat: Hermann Klecker 16.03.19, 20:59Zum zitierten BeitragWenn das dann (fast) gleich ist, dann liegt es an der beschriebenen optischen Täuschung.

Genau.

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
MHXS MHXS Beitrag 10 von 16
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Zitat: Knips Omat 16.03.19, 05:33Zum zitierten BeitragEs kann dir dennoch passieren, dass die Granitplatte dann unterschiedlich aussieht. Obwohl sie - bei gleichbleibender Beleuchtung und gleicher Belichtung mit unveränderter M-Einstellung - in Wirklichkeit exakt gleich hell ist.

Indeed! Nach stundenlangem Fotos bearbeiten, ist mir das auch schon aufgefallen. Aber wenn man einen Ausschnitt nebeneinander legt, ist die Platte gleich :-)

Ich würde gerne ein paar Fotos hochladen oder verlinken, um euch einfach mal zu zeigen, wie die Platte mit den Schlangen ausschaut und mir ggf. noch ein paar Tipps, zwecks Schärfe einholen. Ich habe vieles probiert, aber die Schlangen sind komischerweise nur auf gut Glück oder wenn genau mittig platziert perfekt scharf. D.h. das untere und obere Drittel werden immer unscharf( Einstellungssache denke ich). Da die Schlange aber das Bild ausfüllen soll, wäre es toll, wenn man sie komplett scharf in Szene setzen kann. Irgendwas mache ich noch falsch, es liegt definitiv nicht an den Tieren, die halten recht gut still.

Ich schätze, man kann hier nicht so einfach ein paar Fotos in einem thread hochladen? Zum verlinken sehe ich leider auch keine Möglichkeit und in meinem Profil läßt sich nur ein Foto uploaden.
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 11 von 16
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Zitat: MHXS 15.07.19, 21:34Zum zitierten BeitragIrgendwas mache ich noch falsch, es liegt definitiv nicht an den Tieren, die halten recht gut still.

Ja, nimm Dein Smartphone anstelle Deiner DSLR und schon werden die Fotos insgesamt "schärfer", also mehr von vorne bis hinten als mit der DSLR, auch Tiefenschärfe genannt.

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
MHXS MHXS Beitrag 12 von 16
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Zitat: Lichtmaler Köln 15.07.19, 21:37Zum zitierten BeitragJa, nimm Dein Smartphone anstelle Deiner DSLR und schon werden die Fotos insgesamt "schärfer", also mehr von vorne bis hinten als mit der DSLR, auch Tiefenschärfe genannt..

Ich weiß das es mit dem smartphone wesentlich einfacher geht, aber die Fotos mit dem Smartphone sind nicht Shop tauglich, da hier die Belichtung wieder nicht gleich bleibt, ergo die Platte verschieden aussieht. Hatte gehofft, dass es mit der DSLR besser funktioniert.
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 13 von 16
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Zitat: MHXS 15.07.19, 22:03Zum zitierten BeitragZitat: Lichtmaler Köln 15.07.19, 21:37Zum zitierten BeitragJa, nimm Dein Smartphone anstelle Deiner DSLR und schon werden die Fotos insgesamt "schärfer", also mehr von vorne bis hinten als mit der DSLR, auch Tiefenschärfe genannt..

Ich weiß das es mit dem smartphone wesentlich einfacher geht, aber die Fotos mit dem Smartphone sind nicht Shop tauglich, da hier die Belichtung wieder nicht gleich bleibt, ergo die Platte verschieden aussieht. Hatte gehofft, dass es mit der DSLR besser funktioniert.


Welche Blende, Brennweite und welchen Abstand zum Motiv verwendest Du denn? Und welche Kamera?

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
MHXS MHXS Beitrag 14 von 16
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Ich verwende nach wie vor die Canon 7D Mark1, Verschlusszeit 80, Blende 6.1, ISO auf 800, Farbtemperatur auf 5400K, Objektiv Sigma DC 17-50mm, meist bei einer Brennweite von ca. 35mm +- Abstand zum Objekt beträgt in etwa 30-40cm.

Ich habe ein paar Fotos auf google drive geladen. Hier sollte man ganz gut erkennen, worum es geht. Teilweise ist der Kopf der Schlange unscharf, während der Rest scharf ist. Oder ist mal der Kopf scharf, aber nach hinten raus wird das Tier unscharf. Mein Ziel ist es, die Schlange(das Objekt) vollständig scharf abzulichten, während die Platte gerne etwas unscharf sein darf.

<a href="https://drive.google.com/open?id=1mrHggvP8OrxOxMkaJ7hHNgyKB_KOp5gT">Beispiel Fotos</a>
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 15 von 16
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Also, ich würde generell sagen, das Ziel mit einer einzigen Aufnahme zu erreichen und das mit der EOS 7D (Mark I gibbet nich!), ist fast unmöglich. Daher beschäftige Dich unbedingt einmal mit dem Thema "Focus Stacking". Bei einer meist recht regungslosen Schlange, könntest Du Glück haben bei einigen Aufnahmen genügend Bilder für das "Focus Stacking" zusammen zu bekommen, bevor sie sich wieder bewegt und damit alles für die Tonne ist.

Wenn überhaupt mit einer einzigen Aufnahme, dann probiere folgendes:

- Schlange möglichst genau im 90° Winkel zu beiden Seiten des Objektiv auf der Steinplatte "ausrichten" sofern
das überhaupt machbar ist, da Schlangen wohl seltenst genau gerade liegen bleiben, sondern eher eben
geschlängelt.

- Brennweite 35-40 mm

- Stativ

- Blende 16

- eher 35-40 cm Abstand

- Spiegelvorauslösung aktivieren

- Fernauslöser verwenden

- Bildstabilisator falls vorhanden am Objektiv deaktivieren

- Möglichst viel Licht verwenden

- ISO 100

- Die lange Belichtungszeit fängt das Stativ ab, bei einer meist eher regungslosen Schlange sollte das gehen.

- Dann, die Schärfeebene ist nicht gleich zwischen vorne und hinten verteilt, sondern eher 1/3 vor dem
Fokuspunkt und 2/3 hinter dem Focus Punkt, das beim Setzen des Fokuspunktes auf dem Motiv beachten.

- Wenn Du Glück hast dann nutzt Du von ca. 5,5cm Tiefenschärfe dann möglichst viel und mit noch mehr Glück liegt die komplette Schlange in der dünnen Schärfeebene...

Schau hier einmal rein, dann wirst Du schnell merken, dass Du die Physik in einer einzigen Aufnahme eben nicht austricksen kannst:

http://www.dofmaster.com/dofjs.html

(Tiefenschärferechner)

Und da ich glaube, dass das alles wohl eher schwierig und kaum reproduzierbar ist und es zudem noch um lebende Tiere geht, denen man auch nicht unnütz viel Stress antun sollte, vielleicht doch gleich mit "Focus Stacking" beschäftigen, dann können die Tiere machen was sie wollen und schlimmstenfalls sind eben nur die Aufnahmen für den Stack hinüber.

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
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