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Zerreißt Mücken: Gemeine Becherjungfer

Zerreißt Mücken: Gemeine Becherjungfer

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Weißwolf


Premium (World), Güstrow

Zerreißt Mücken: Gemeine Becherjungfer

Die Gemeine Becherjungfer (Enallgama cyathigerum) gehört zu den Schlanklibellen, ist paläarktisch verbreitet (Europa, Asien, Nordafrika), noch recht häufig und im Verbreitungsgebiet ungefährdet. Sie lebt an relativ großen Seen und Teichen, die eine intakte submerse Vegetation besitzen. Gewässer mit einem sehr hohen Nährstoffgehalt (polytroph, hypertroph) scheint sie zu meiden, auf Gewässerverschmutzung reagiert sie daher auch empfindlich.
Im Deutschen wurde sie früher überwiegend als Becher-Azurjungfer bezeichnet, weil sie auf den ersten Blick den (eigentlichen) Azurjungfern der Gattung Coenagrion ähnelt. Unter dem schwarzen Humeralstreifen der Thoraxseite befindet sich kein Pleuralstreifen wie bei den Coenagrion-Arten. Enallagma enthält fast 50 Arten mit dem Verbreitungsschwerpunkt Nordamerika, fünf Arten leben in Asien, nur eine, die Becher-Azurjungfer, auch in Europa.
Ihre Beute fängt in der Regel sie im Flug und meistens in Gewässernähe. Zwar kann sie sich einige hundert Meter vom Ufer landeinwärts entfernen, allerdings fliegen andere Libellen deutlich weiter und in sehr viel trockenere Gebietes als die Becherjungfer. Sie jagt vor allem kleine Fliegen und Mücken, auch wenn diese selbst gar nicht fliegen, sondern auf Blättern stehen oder an Grashalmen hängen. Dementsprechend niedrig ist auch die Flughöhe – genau dort spannen aber auch die Radnetzspinnen ihre Netze auf.
Trotz der großen Komplexaugen ist das Sehvermögen, insbesondere was Details betrifft, eingeschränkt. Nicht nur bei der Becherjungfer, auch bei anderen Libellen kann immer mal wieder man beobachten, dass gelegentliche Angriffe auf Totpunkte unternommen werden, etwa auf kleine braune Blattflecken, die die Libelle wohl für ruhende Insekten hält.
Gefangene Mücken werden mit raschen Kaubewegungen schnell getötet, zerrissen und gefressen. Das erledigt das Becherjungfer-Männchen im Bild allein mit seinen Mundwerkzeugen und kommt dabei ohne Zuhilfenahme der Beine aus; für die Mücke benötigt es kaum 1 Minute.

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Exif

Kamera NIKON D300S
Objektiv Sigma Macro 105mm F2.8 EX DG OS HSM
Blende 11
Belichtungszeit 1/250
Brennweite 105.0 mm
ISO 200

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