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Fritzla


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W o h i n ?

Weiß ich den Weg auch nicht

Weiß ich den Weg auch nicht, du weißt ihn wohl,
das macht die Seele still und friedevoll.
Ists doch umsonst, daß ich mich sorgend müh,
daß ängstlich schlägt mein Herz, seis spät, seis früh.

Du weißt den Weg ja doch, du weißt die Zeit,
dein Plan ist fertig schon und liegt bereit.
Ich preise dich für deiner Liebe Macht,
ich rühm die Gnade, die mir Heil gebracht.

Du weißt, woher der Wind so stürmisch weht,
und du gebietest ihm, kommst nie zu spät.
Drum wart ich still, dein Wort ist ohne Trug,
du weißt den Weg für mich - das ist genug.

Hedwig von Redern (1866 - 1935)

Kommentare 1

  • Helmut - Winkel 15. Juni 2009, 20:26


    Du stellst hier wohlüberlegt - oder
    einfach auch nur so - eine der Kern -
    und Sinnfragen menschlichen Daseins,
    lieber Freund.

    Doch betreffen die Fragen nach dem
    W o h e r und W o h i n ja nicht nur
    die menschliche, sondern jegliche we-
    senhafte Existenz...vom kleinsten ato-
    maren Teilchen im Mikrokosmos bis
    hin zur unermesslichsten Schöpfung
    im Makrokosmos.

    Manchmal sagt man ja ganz lapidar:
    "Alle Wege führen nach Rom"...nur
    der e i n e nicht...

    Hast Du schon mal daran gedacht,
    dass dieser e i n e Weg gar nicht
    existiert, mein lieber Freund??!

    Gott, das Himmelreich, das Unendlich-Ewige,
    oder wie immer wir es auch nennen, ist nämlich
    schon immer: H i e r und J e t z t !

    Raum und Zeit sind - ebenso wie alle Dinge und Wege, die
    sich darin ausbreiten - das Geschaffene, das Schöpferische.

    Sie erscheinen in dem Einen - Gott - und sie
    verschwinden - auch wieder - in dem Einen...

    Tatsächlich ist das E i n e - G o t t - und das, was in I h m er-
    scheint...und verschwindet, immer E i n s und u n g e t e i l t .

    Der Geburt, der Entfaltung und Auflösung vom Atom bis zum Universum
    liegt k e i n Plan, k e i n Wissen und auch k e i n e Macht zugrunde.

    Auch dann nicht, wenn man einwendet:

    „Ja, aber...es ist doch n i c h t nur ein
    gewöhnlicher Plan, es ist doch d e r
    G ö t t l i c h e Plan!
    Es erfordert doch nicht irgend ein Wissen,
    sondern, das muss doch A l l wissenheit
    sein,
    und es reicht dazu auch nicht eine be-
    stimmte Macht.
    Das muss dann schon A l l macht sein!“

    Das sind aber tasächlich alles bloß nur
    Merkmale, Attribute und Eigenschaften,
    die wir - Menschen - Gott zuschreiben.

    Und auch die Verwendung von
    Superlativen ändert daran nichts.

    Der - denkende, fühlende und wahrneh-
    mende - Mensch ist so intensiv und tief
    in seinen Gedanken, Gefühlen und Wahr-
    nehmungen versunken und damit verbun-
    den, dass er all das für wahr und wirklich
    hält. Der Schleier löst sich bei den meis-
    ten erst auf, wenn sich ihr Geist-Körper-
    Organismus auflöst.

    Das kann aber auch schon inmitten des
    „Lebens“ passieren...im Lichte des Einen
    ist es aber letztlich nicht wichtig, w a n n
    es passiert...

    Wenn sich der „Schleier“ - wie Morgen-
    tau in der aufgehenden Sonne - auflöst,
    wird g e s e h e n , was i s t .

    Dieses Sehen oder Schauen ist ein
    bloßes Erkennen von G o t t in G o t t .

    Denn nur i n Gott, d u r c h Gott und a l s
    Gott kann diese Erkenntnis geschehen.

    E r wird nicht wahrgenommen und E r wird nicht erfahren.

    Niemand erfährt I h n .

    Es ist unmöglich, dass ein einziger
    Tropfen den gesamten Ozean auf-
    nehmen - und erfahren - kann...

    ...doch kann sich der Ozean als Ozean stets
    in dem e i n e n Moment erkennen - und das
    passiert immerfortwährend - weil sich immer
    wieder (der) e i n(e) Tropfen in I h m auflöst...:-)

    LG Helmut