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Verlust

Die Amputation eines Fingerglieds nach dem Tod eines nahen Familienangehörigen ist bei den älteren Dani-Frauen noch häufig zu sehen. Während bzw. kurz nach einer Beerdigungszeremonie wird der Teil eines Fingers für einige Zeit abgebunden, dann amputiert.
Der Daumen bleibt immer erhalten.

Für die Dani ist es die physische Repräsentation eines emotionalen Schmerzes und bedeutsam für den weiteren Trauerprozess nach Verlust eines wichtigen Menschen im Leben.

Mit dieser liebenswerten Frau hatte ich an zwei Tagen kurze Spaziergänge in der Nähe ihres Dorfes gemacht.
Das Bild entstand bei unserer Verabschiedung. Das explizite Zeigen der Hände beim Fotografieren ist sicher auch dem zunehmenden Tourismus in dieser Gegend geschuldet, hatte sie nicht dazu aufgefordert ...

Nördliches Baliem-Tal

Lebensspuren
Lebensspuren
Miromodo

Kommentare 5

  • JOKIST 15. März 2016, 21:18

    Eine informative Erklärung deines gelungenen Fotos !

    LG Ingrid und Hans
  • Angela Höfer 15. März 2016, 15:59

    starke doku
  • Dieter Behrens K.T. 15. März 2016, 1:47

    In Papuma wohnen noch Menschen, die ihre alten Traditionen pflegen. War aber noch nicht da.
    Ein Interessantes Portrait.

    LG Dieter aus Indonesien
  • Eva-Maria Nehring 14. März 2016, 23:46

    Andere Kulturen, andere Sitten.
    Wir dürfen/solllten
    finde ich
    nicht immer mit unseren Maßstäben messen.

    Obwohl ich das auch als ganz schrecklich empfinde.

    Die Wahl dieser Tonung ist perfekt, wie die Aufnahme.
    LG Eva
  • Andrea Hey 14. März 2016, 22:56

    Eine für uns abschreckende und unverständliche Tradition...das Zeigen der Hände aber evtl ja Teil der Trauerbewältigung?!
    LG Andrea