Sprich aus der Ferne heimliche Welt
Sprich aus der Ferne
heimliche Welt,
die sich so gerne
zu mir gesellt!
Wenn das Abendrot niedergesunken,
keine freudige Farbe mehr spricht
und die Kränze still leuchtender Funken
die Nacht um die schattichte Stirne flicht,
wehet der Sterne
heiliger Sinn
leis durch die Ferne
bis zu mir hin.
Wenn der Mondes still lindernde Tränen
lösen der Nächte verborgenes Weh,
dann wehet Friede. In goldenen Kähnen
schiffen die Geister im himmlischen See.
Glänzender Lieder
klingender Lauf
ringelt sich nieder,
wallet hinauf.
Wenn der Mitternacht heiliges Grauen
bang durch die dunklen Wälder hinschleicht
und die Büsche gar wundersam schauen,
alles sich finster, tiefsinnig bezeugt:
wandelt im Dunkeln
freundliches Spiel,
still Lichter funkeln,
schimmerndes Ziel.
Alles ist freundlich, wohlwollend verbunden,
bietet sich tröstend und trauernd die Hand,
sind durch die Nächte die Lichter gewunden,
alles ist ewig im Innern verwandt.
Sprich aus der Ferne,
heimliche Welt,
die sich so gerne
zu mir gesellt!
( Clemens von Brentano )
Frank G. P. Selbmann 2. Februar 2017, 11:32
ein sehr guter titel zur beeindruckenden aufnahme. und brentano ist sowieso ein großartiger dichter, lieber gajus. dir eine schöne restwoche!liebe grüße franKS
lilly234 8. Dezember 2016, 10:30
Eine tolle Aufnahme mit einem wunderschönen Gedicht! Einfach klasse :)LG Svenja
Rainer Switala 6. Dezember 2016, 19:37
wunderschöngestaltung und text beeindrucken mich
gruß rainer
Gabriele Gressog 6. Dezember 2016, 11:15
Traumhaft.Gruß Gabi
Hubertus Mahnkopf 6. Dezember 2016, 7:16
Klasse.LG foto-hc