SELFIES, DIE DIE WELT NICHT BRAUCHT.

SELFIES, DIE DIE WELT NICHT BRAUCHT.

Aus der weltberühmten Serie
SELFIES, DIE DIE WELT NICHT BRAUCHT.

seht Ihr heute und fast zum Jahresabbschluß das Œuvre
DAS BIN JA ICH!



Und das kam so:
Eins Tages, ich lach so mir nichts, dir nichts morgens im Bette, dachte an nichts Besonderes und öffnete erst ganz zachhaft und dann doch recht entschlossen, die Augen. Denn was sah ich da über mir? Mein Hawaiihemd, also das eine, das schönste, ich habe deren mehrere. Es hing da und strahlte was aus. Nicht nur seine dezenten, heiteren und geschmackvollen, das muß ja auch mal gesacht werden, Farben, sondern auch die Strahlen, die von seinem Innersten herausdrangen an die Zimmerdecke. Dies ist ein Bild von unten nach oben, müßt Ihr wissen, dann könnt Ihr alles besser nachvollziehen.

Also da drangen des Hemdes Strahlen nach außen, erhellten die Zimmerdecke, und drangen noch weiter nach außen, mittenmang durch die Fensterläden und erhellten die Staße und bald das ganz Viertel. Die Vöglein begannen alsbald zu zwitschern und tirilieren und sangen, was das Zeugs hielt. Ganz Moosach erwachte, bei den Geschäften gingen die Rollläden hoch, aus der Bäckerei drang der wunderbare Geruch frisch gebackenen Brotes und leckerer Brezeln und Hörnchen, auch die Hörnchen erwachten und hüpften munter mit buschigem Schwoaf von Ast zu Ast, ergatterten sich hier und da ein Nüßlein. Bald war Leben auf der Straße, die Kinder gingen lustig in die Schule, die Müllmänner leerten beschwingt die Tonnen und klopften rhythmisch drauf, man kam sie vor wie im Urwald, das Tanzbein zuckte.

Und als ich, mittlerweile hellwach, genauer an die Decke schaute, da sah, ja was soll ich sagen, da sah ich mich dort oben. Ja, haargenau. Da hing ich selbst an der Decke. Typisch das energische Kinn, die wundervoll geformte Nase, die buschigen Augenbrauen und darüber der vervorstechende Geist.
"Guten Morgen, Klacky!" rief ich hinauf.
"Guten Morgen, Klacky!" kam es zurück.
Er anwortete mir sogar.
"Aufi geht's!" meinte ich.
"Aufi geht's!" rief er mir zu.
Ja, das war mein Spirit.
Mein Hawaihemd hatte meinen Spirit angenommen, war zu meinem zweiten Ich geworden. So soll es sein.

Behende hüpfte ich aus dem Bett, sprang in den Training, zog mir flugs die Runners an und trabte los zu meinem tächlichen Waldlauf.
Was für ein Tach!