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Walter Stark


kostenloses Benutzerkonto, Wolfenbüttel

Scheringturm 110

Der "Scheringturm".

50 Jahre gehörte er zu Wolfenbüttel, das Wahrzeichen des 20. Jahrhunderts. Der alles weit überragende Schornstein der ehemaligen Schering-Werke, heute Bayer CropScience.
Seit August 2007 ist er nun endgültig aus dem Stadtbild verschwunden.

Schornstein leistet Widerstand"
Dennoch: Die Hälfte des Turmes auf dem Bayer-Cropscience-Gelände ist bereits zurückgebaut

Montag, 30.07.2007


WOLFENBÜTTEL. Halbzeit: Der Schornstein von Bayer Cropscience, im Volksmund immer noch Scheringturm genannt, ist von seinen 110 Metern auf rund 55 Meter abgebaut worden. Grund: Er wird nicht mehr benötigt (wir berichteten).

"Eigentlich wollten wir zu diesem Zeitpunkt schon viel weiter sein, aber der Schornstein leistet erheblichen Widerstand", berichtete Ch. S., der das Werk von Bayer Cropscience in Wolfenbüttel leitet. Zunächst sei es nicht einfach gewesen, das Dach zu demontieren.

Dabei handelte es sich um einen Betonteller mit einem Durchmesser von 9,10 Metern. Er verlieh dem Schornstein das Aussehen wie ein Pilz. Vorher waren die Rauchgasröhre, und die beiden Röhren für die Ablüfte der Pflanzenschutzmittelproduktion und des Galvanobetriebes abgebaut worden. Galvanoprodukte wurden früher bei der Firma Schering hergestellt. Mit ihnen wurden Oberflächen veredelt, zum Beispiel mit Gold oder Chrom beschichtet.

Alles abgebrochene Material wird in Containern zu zwei Entsorgungsfirmen in Helmstedt und Magdeburg gebracht. Das geschieht nun auch mit den Steinen des Scheringturms selbst.

An der Spitze des Turms befindet sich ein Bagger. Mit seinen vier Beinen hält er sich an der Turmwand im Innern fest. An seinem fünften Bein befindet sich ein Meißel, mit dem das Mauerwerk abgebrochen wird. Es fällt im Turm zu Boden. In den Abbruchpausen werden die Mauerreste mit einem Frontlader zusammengefahren und zu den Containern gebracht.

"Eine weitere Schwierigkeit stellen die Spannringe dar, die um den Turm gespannt sind", berichtete Sender weiter. Mit diesen Spannringen werde der Turm zusammengehalten. Sie seien in der Vergangenheit nach einem tektonischen Beben am Turm angebracht worden, bei dem das Mauerwerk Risse davongetragen habe. In der Geologie bezeichnet die Tektonik die Lehre vom Aufbau der Erdkruste.

Bedingt durch die Spannringe habe das äußere Gerüst nicht nach unten gefahren werden können, so Sender. Daher hätten immer erst die Ringe abgebaut werden müssen. Erst dann hätte das Gerüst nachgeschoben werden können. "Da mussten wir großen Aufwand betreiben", meint Sender.

Auch das Wetter der vergangenen Tage mit viel Wind und Regen habe sich auf die Abbrucharbeiten verzögernd ausgewirkt. Voraussichtlich in drei bis vier Wochen könnten die Abbrucharbeiten am Schering-Schornstein beendet sein. Seit vergangenen Freitag ist der Turm von der alten B 4 (Schladen Richtung Wolfenbüttel) schon nicht mehr zu sehen.

Kommentare 2

  • MacMaus 1. Juni 2008, 20:22

    na, na Walter... ;-D

    mit dem Wahrzeichen ists wohl ein bißchen übertrieben, denn da haben wir doch einiges mehr und besseres zu bieten.
    Außerdem ist nicht nur der Turm weg, sondern auch links davon die Gebäude.
    Standort im Forum, beim fotografieren!?! Leider hast Du Dir nicht die nötige Zeit genommen um ein scharfes Foto zu schießen.

    Tschüken, l.G. ..................... Gaby
  • Highkeys 1. Juni 2008, 18:25

    ja ja das Scheringwerk ... wer kennt es nicht ... ?

    mein Onkel hat dort gearbeitet

    und wie heißt die Person, die diesen alten Turm fotografiert hat?