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Moonray


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Kolosseum I

Rom - Forum

"Kaiser Vespasian erteilte im Jahr 72 n. Chr. den Auftrag zum Bau von Roms größtem Amphitheater, das auf dem sumpfigen Gelände eines Sees der Domus Aurea, der Residenz Neros, hochgezogen wurde.

Hier kämpften, vom Kaiser und wohlhabenden Bürgern zur kostenlosen öffentlichen Belustigung veranstaltet, wilde Tiere und Gladiatoren auf Leben und Tod. Obwohl es als Zweckbau errichtet wurde, dessen 80 Eingangsbogen über 55000 Besucher aufnahmen, besticht das Kolosseum durch stattliche Schönheit. Ähnliche Amphitheater fanden sich im ganzen Römischen Reich, einige blieben erhalten: in El-Djem (Tunesien), in Nimes, Arles oder in Verona.

Das Velarium war ein riesiges Sonnensegel, das Schatten spendete. Es wurde von Pfosten über dem obersten Stockwerk getragen und mit Seilen festgezurrt, die an Pollern außerhalb des Stadions verankert waren.

Die Innengänge des Kolosseums waren so angelegt, dass die riesige Zuschauermenge, die sich auf drei Rängen verteilte, binnen zehn Minuten ihre Plätze erreichen konnte.

Das ellipsenförmige Stadion umschloss eine weite Arena mit stufenförmig ansteigenden Sitzrängen.

Im späten 19. Jahrhundert grub man unter der Arena das Labyrinth von Gängen aus, die zur Haltung von Tieren gedient hatten.
Eine Winde hievte die Tierkäfige auf die Zwischenebene, wenn der Kampf begann.
Eine Rampe mit Klapptür ermöglichte den Tieren, nachdem sie einen langen Gang durchquert hatten, den Zugang zur Arena.
Die Käfige glichen dreiseitigen Aufzügen, die sich auf die nächsthöhere Ebene bewegten, wo man die Tiere entließ.

Der Kaiser lud hier zu Schauspielen ein, zu denen Tierdressuren den Auftakt gaben. Dann kämpften Gladiatoren um ihr Leben. Starb einer, so trugen Aufseher, gekleidet als Charon, der Fährmann der Toten in der griechischen Mythologie, seine Leiche davon. Man deckte das Blut mit Sand ab und machte so die Arena frei für den nächsten Kampf. Das Schicksal verwundeter Gladiatoren hing von der Puplikumslaune ab. Streckte es die Daumen nach oben und der Kaiser schloss sich diesem Urteil an, war sein Leben gerettet."

Quelle: Vis-à-Vis

September 2010

Kommentare 3

  • BineGrimm 19. Dezember 2010, 23:00

    Wie gewaltig die Historie beim Betrachter herüberkommt. Schön, dass Du uns mitnimmst auf eine Reise in die Vergangenheit, die grausam war an dem Ort, sowie die mit Willkür entschiedenen Menschenschicksale, die Du beschreibst.
    Ich wünsche Dir ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches Neues Jahr!
    LG, Bine
  • Thomas Fietzek 30. Oktober 2010, 18:21

    Schöne Perspektive, da wirkt die Arena kleiner als sie ist.
    Hab da leider nur Dias von und möchte da unbedingt noch einmal hin - liebe solche Orte!
    LG
    Thomas
  • buzelmann 29. September 2010, 7:32

    Bei diesem Motiv erscheint mir die Tonung besonders passend.
    LG Ralf

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