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Helden von gestern

Helden von gestern

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Werner Braun


Premium (Pro), Wien

Helden von gestern

Prunktreppe im KHM Wien mit der Statue "Theseus erschlägt den Zentauren" von Antonio Canova.

Canon EOS 20D
Sigma 18 - 125 SLD DC
Belichtungszeit: 1/60 sec.
Blende: 5.6
ISO: 400
Brennweite: 44 mm

Kommentare 13

  • Christian Fürst 20. August 2005, 13:28

    ... und Helden der Zukunft???

    ein ganz zauberhaftes Bild mit dem kleinen kerl auf der treppe. Mich begeistert vor allem die technische Qualität. ein typischer WernerBraun. sorgfältig bis ins kleinste detail und perfekte SW Bearbeitung
  • Werner Braun 11. August 2005, 14:56

    @Alle: Vielen, vielen Dank für die Anmerkungen. Langsam setzt sich auch bei mir auch die Überzeugung durch, dass ich die Bildidee visuell nicht umsetzen konnte. Es scheint, als ob der Junge viel mehr als Größenvergleich wahrgenommen wird denn als bildtragendes Element. Dazu dürfte er doch zu unscheinbar sein und der Löwe auf der anderen Seite zu dominant.
    Dass man bei ungestellten Szenen immer wieder zu Kompromissen gezwungen wird, liegt auf der Hand. Das Wappen rechts (vom anderen Löwen) ist sicher ein solcher. Ein knapperer Beschnitt hätte den Jungen m. E. zu sehr an den Bildrand gedrängt. Allerdings finde ich selbst das Wappen nicht so auffällig, dass es den Bildaufbau nachhaltig stören könnte. Doch immerhin - es bleibt ein Kompromiss.
    Eine Beschränkung auf die Theseusstatue nur mit dem Jungen habe ich mir auch überlegt. Aber man sieht jetzt sowohl den Jungen als auch den Löwen in Richtung Betrachter blicken, während unbeachtet von Beiden im Hintergrund (obwohl sehr auffällig) mit überaus dramatischer Geste bedrohte Tierarten gemeuchelt werden. Ohne den Löwen links fiele dieser Aspekt wohl weg.
    Einer makellosen Zentralperspektive kann ich dennoch nichts abgewinnen. Sie wäre ein reines Schaubild, abgesehen davon, dass der Junge dann vom rechten Löwen, bzw. von dessen Sockel zumindest halb verdeckt wäre. Vielleicht ist mir tatsächlich nicht gelungen, die Asymmetrie als ausgewogen plausibel zu machen, aber die Dynamik, die das Bild damit bekommen hat, rechtfertigt m. E. auch die Kompromisse, die dadurch einzugehen waren.
    @Sanne: "Helden von morgen?" find ich auch stark ;-)
    @Rudi: Im Prinzip ja! Das Bild entsteht immer zuerst im Kopf. Das kann natürlich auch ziemlich spontan sein - und ausgelöst durch den visuellen Kontakt mit einem potentiellen Motiv. Aber wenn Du den Sucher zum Auge führst, ist das Kopfbild schon da. Auf der anderen Seite gibt es auch die Methode, den Auslöser einfach zu betätigen - ohne das Vorhandensein eines Suchers überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Das ist eher der lomophilosophische Ansatz, der seine spielerischen Reize haben mag - aber die Verantwortung für die Gestaltung der schöpferischen Kraft des Zufalls überträgt.
    Es kommt sicher auch darauf an, wieviel Zeit zur Verfügung steht, die Aufnahme zu machen, wie bewusst und genau Du die bildtragenden Elemente im Sucher gruppierst. Aber auch wenn kaum Zeit bleibt, erfolgt die Bildgestaltung intuitiv und im Vergleich mit dem Bild im Kopf. Dieser Vergleichsvorgang könnte sich wohl am ehesten als Automatismus interpretieren lassen.
    Was am Ende bleibt, ist die Schwierigkeit, Vorgänge, die bei der Aufnahme unterbewusst und sehr schnell abgelaufen sind, im Nachhinein als Umsetzung eines Konzepts plausibel zu machen. Da wirkt alles gleich viel komplizierter und überfrachtet mit wortreichen Überlegungen, die es unglaubwürdig erscheinen lassen, dass all das auch zum Aufnahmezeitpunkt schon Konzept war. Aber ich bin überzeugt, dass es so ist - nicht nur bei mir, sondern generell bei jeder Fotografie, die spontan auf Situationen reagiert.

    lg Werner
  • Rudolf Kasper 11. August 2005, 11:19

    Hast Du Dir die Gedanken vom Dreieck wirklich schon vor der Aufnahme gemacht, oder ist das eine nachtraegliche Interpretation. Oder hast Du diese Gedanken zum Bildaufbau bereits so verinnerlicht, dass da ein Automatismus entstanden ist?
    Ich finde das Bild, gerade wegen des JUngen sehr schoen. Mich lenkt eher das Schild als das Wappen ab.
    lg rudi
  • Ulli Pohl 11. August 2005, 0:42

    ich hätte sicher links und rechts beschnitten,
    wobei dann allerdings der triptychon-charakter verloren ginge.
    der junge auf der treppe ist das absolute highlight!

    lg uli
  • roswitha wesiak 10. August 2005, 22:55

    @herbert den löwen finde ich wichtig, aber mit dem wappen gebe ich dir recht. aber alles in allem ein beeindruckendes foto, gebe es sofort zu meinen favoriten lg rosi
  • Wilfried Becker 10. August 2005, 21:13

    Sehr gute S/W Bearbeitung feine Zeichnung und Kontraste.
    Gruß Wilfried
  • Heinz Lukas 10. August 2005, 19:30

    klasse Aufnahme, ich finde den Jungen im Bild auch super, da man erst dadurch die größe der Statue richtig einschätzen kann, gefällt mir sehr gut
    Gruß Heinz
  • Herbert Schueppel 10. August 2005, 18:28

    ich kann den Dreiecksgedanken Löwe-Theseus-Junge gut nachvollziehen. Allerdings wird der Blick auf dieses Dreieck meiner Meinung nach durch das Wappen rechts abgelenkt. Im nachhinein ist natürlich leicht reden, aber ich frage mich, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, die Aufnahme auf Theseus und den Jungen zu beschränken und die Löwen gleich ganz aus dem Bild zu lassen. Wie auch immer: ein optimaler Schnitt ist hier besonders schwierig, weil in jeder denkbaren Variante irgendetwas zu viel oder zuwenig gezeigt wird.
    lg Herbert
  • Deryk Gardener 10. August 2005, 14:14

    Kann mich nur anschliessen:
    der Junge ist als Grössenmasstab sehr gut (und lenkt auch nicht ab)
    Das Licht ist bestens genutzt.
    Der Löwe links lenkt mich allerdings auch etwas ab.
    Gruss Deryk
  • Werner Braun 10. August 2005, 12:08

    @Mirjam: Vielen Dank für die anerkennende Anmerkung :-)
    @Karin: Auch Dir vielen Dank :-)
    @Markus: Die Treppe ist völlig symmetrisch gebaut und es gibt auch rechts ein Pendant für den Löwen. Aber für mein Gefühl hätte eine ebenso symmetrische Aufnahme nichts weiter als ein Schaubild der Statue gebracht, bestenfalls mit kunsthistorischen Informationswert. Das asymmetrische Element in der Szene ist der Junge, der auf der Treppe sitzt. Ohne den hätte ich das Bild wohl gar nicht gemacht. Für mich ist der Bildkern das Dreieck aus den Köpfen des Löwen, des Theseus und des Jungen. Nachdem die zentrale Figur eine starke Bewegungstendenz nach rechts unten zeigt, schafft sie damit auch ein dynamisches Gegengewicht zum dem zugegeben stark dominierenden, aber statischen Löwen links, indem sie gleichsam den Blick zu dem Jungen führt. Die Lebendigkeit der Szene kommt meines Erachtens nicht bloß aus der Tatsache, dass ein Mensch zu sehen ist, sondern auch oder vor allem daher, dass dieser die Gelegenheit gibt, die statische, durch die Architektur vorgegebene Symmetrie durch eine dynamische Ausgewogenheit der Bildelemente zu ersetzen.
    All diese Überlegungen sind natürlich nur dann sinnvoll, wenn sie insgesamt auch für den Betrachter eine harmonische Komposition ergeben. Tut mir Leid, dass mir das in Deinem Fall nicht gelungen ist. Danke trotzdem für die eingehende Auseinandersetzung mit dem Bild. Deine Anregungen werde ich mir durch den Kopf gehen lassen.

    lg Werner
  • Der Westzipfler 10. August 2005, 10:42

    Tolle Aufnahme, vom Licht her genial. Mich stört nur ein wenig die Asymmetrie im Bild. Der Löwe links lenkt für meinen Geschmack zu stark vom Hauptmotiv ab und macht das Bild linkslastig. Gab`s rechts nicht vielleicht noch einen Löwen? Mit dem kleinen Jungen auf der Treppe - find` ich schön, verleiht dem Bild etwas Lebendiges. Auch um, wie schon Karin bemerkte, die Größenverhältnisse zu veranschaulichen.
    Ja, ja der alte Canova (nicht Casanova, wohlgemerkt!) erfreut uns noch heute mit seinen genialen Skulpturen...

    Tot ziens,

    Markus van Aken
  • Karin RoWo 10. August 2005, 9:51

    Mit dem Kleinen auf der Treppe bekommt man auch einen sehr guten Eindruck von den Größenverhältnissen.
    Sehr gut gemacht.
    lg karin
  • Mirjam Und Frank 10. August 2005, 9:37

    beeindruckend...klasse sehen und festgehalten.
    wirkt in s/w sehr gut.

    lg,
    mirjam