Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Fasaninnen - Sprint

Bunte Fasanenmänner sind kein ganz so ungewöhnlicher Anblick in halbwegs intakten Biotopen – selbst wenn sie ganz schnell hinter einer Deckung verschwinden können. Sehr rar machen sich jedoch die Mädels – bislang bekam ich die Tiere häufig nur von hinten und dann oft auch nur die Schwanzspitze zu Gesicht. Dazu kommt natürlich noch das sehr hübsche und zur Tarnung bestens geeignete Federkleid – man muss die Tiere also erst einmal erkennen. Alternativ bin ich bei Wanderungen häufig unabsichtlich fast auf die Hennen getreten, was diese dann zu einem lautstarken Alarmstart veranlasste und mich – obwohl es ja immer und immer wieder passiert – stets an den Rande eines Herzinfarkts bringt ; + )
Vor ein paar Wochen wähnte ich mich endlich kurz vor dem Ziel: zwei Fasaninnen pickten seelenruhig auf einem Acker und tolerierten mich einigermaßen. Dann kam ein Mann mit Fahrrad und nicht angeleintem Hund …… .
Inzwischen habe ich übrigens erfahren, dass in Gebieten außerhalb geschlossener Ortschaften, in denen eigentlich kein Leinenzwang herrscht, dieser nach den Naturschutzgesetzen doch wieder zu beachten ist, soweit die Gefahr besteht, dass Wildtiere aufgescheucht werden können. Dies ist bei uns im Hessischen Ried regelmäßig ein aktuelles und ärgerliches Thema auch bezüglich der vielen Tausend überwinternden Gänse, die durch das Verhalten uneinsichtiger Hundehalter immer und immer wieder kräftezehrend aufgescheucht werden.
Das Thema Fasaninnen – Fotos hatte ich also erst einmal abgehakt, bis ich beim Vorbeifahren an einer kleinen Wiese im Landkreis Groß-Gerau wieder einmal zwei dieser Schönheiten im Tarnanzug-Design entdeckte. Schnell hatte ich das Auto geparkt und meine Kamera geschnappt – was sich mit dem 500er einfacher liest, als es getan ist. Bevor ich das erste Mal auslösen konnte, kam ein Traktor angefahren. Die eine Henne war sofort weg, die andere hat etwas länger gebraucht – so konnte ich wenigstens diese beim Sprinten gerade noch erwischen. Echte Wildlife - Naturfotografie ist richtig anstrengend – aber ich habe es ja nicht anders gewollt ; + )
http://de.wikipedia.org/wiki/Fasan
Nikon D300, Nikkor AF S 4/500 VR, Blende 5.6 bei 1/800stel Sekunden, ISO 800, Belichtungskorrektur minus 0.3, Bildstabilisator eingeschaltet, aus dem Autofenster aus der Hand, 50 % Ausschnitt.

Kommentare 4

  • Willy Brüchle 24. Februar 2010, 10:55

    Gut festgehalten; sie lassen einen ja wirklich nicht formatfüllend rankommen. MfG, w.b.
  • Lilli Lehmann 13. Februar 2010, 19:44

    Ich stimme dir vollkommen zu. Die Hennen sind echt schwer ausfindig zu machen. Und auch ich habe mich schon oft vor ihrem Alarmstart erschrocken. Und wenn man sie doch mal von nahem aufs Bild bekommt, erkennt man, dass sie gar nicht so unscheinbar sind, wie man denkt.

    LG Lilli
  • Hubertus R. Becker 11. Februar 2010, 21:29

    Bei uns gibt es sie nicht. Heimisch sind sie ja letztlich auch nicht - die Aufnahme ist aber klasse. Und ich finde es prima, dass du die Problematik der menschlichen Störungen mal thematisierst. die wenisgten Menschen wissen über die problematik Bescheid oder denken mal darüber nach.
    LG Hubertus
  • ullifotografie 11. Februar 2010, 17:57

    Den Fasan als häufig zu bezeichnen kann gewagt sein, je nachdem, wo Du gerade bist. Ich hab meinen letzten im Teller gesehen. Ärgerlich ist das mit Hunden, weil es auch die grünen Abiturienten machen, wenn sie im Auftrag der Bauern die Gänse scheuchen...
    Aber Dein Hennensprint ist Dir gelungen.
    Trotz der Not mit dem 500er!
    LG

    Uli