Ewige Fassaden (eternal fascades) 01/10

Ewige Fassaden (eternal fascades) 01/10

English comming up soon

Ewige Fassaden, Fotoserie 2009

Nach dem ich 2009 zurück aus New York kam wohnte ich vorübergehend in der Stadt wo ich aufwuchs. Unweigerlich stellte sich mir die Frage wie dieser Ort mit mir in Verbindung steht, viele Geschichten hatte ich verdrängt und sie erschienen mir wie Filme oder Träume, jedenfalls nicht wie Erinnerungen meines Lebens.
So begann mein visueller Survey Anfang 2009. Tagelang bin ich alle möglichen Orte dieser Kleinstadt abgelaufen und habe mich vor allem mit den Orten beschäftigt, die in mir subversive emotionale Regungen auslösten. Hier bekam alles besondere Relevanz, das ich nicht sofort einordnen konnte.
Aus diesem Survey stammen auch die Ewigen Fassaden. Als ich sie fand war ich eigentlich auf der Suche nach dem Grab meiner Großmutter. Natürlich habe ich das nicht gefunden, da meine Großmutter vor meiner Geburt verstarb und die Nutzungszeit der Grabstätten auf 25 Jahre beschränkt war.
Jedoch war mir dies zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst und so schaute ich mir jeden Grabstein genau an , in der Hoffnung ein System zu finden, dass mich zum Ziel bringen könnte, begann ich mehr und mehr „Stauraum“ zu sehen.
Nachdem ich stundenlang über den Friedhof lief, diesmal um zu schauen was sich so hinter den Repräsentanzbeeten findet, stellte ich fest das wirklich jedes Grab seine eigene kleine Abstellkammer beinhaltete, die mal mehr mal weniger effizient genutzt wurde.
Als ich beginnen konnte dieses Phänomen zu photographieren, sah ich gebündelt das vor mir an das ich mich wage erinnerte, wenn ich an meine Schulzeit und die Stadt in der ich lebte zurück dachte. Einige beschrifteten ihr Eigentum, für den Fall der Fälle, das es ungefragt ausgeborgt und vielleicht nicht zurückgebracht wurde, andere hatten sogar Vorräte von Grabkerzen, Dünger und anderen Dingen hinter den Grabsteinen.
Unglaublich viel Plastik befand sich hinter den Gräbern. Unglaublich viele ungewollte Installationen dahinter und anliegend. Unglaublich viel „Unordnung“ habe ich gesehen. Für mich waren es Überbleibsel von Leben.