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Karl Razur


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Elbe 17

Das Trockendock Elbe 17 ist eines der größten Trockendocks Europas. Es liegt auf dem Gelände der Werft Blohm + Voss im Hamburger Hafen gegenüber den Landungsbrücken. Es wird im wesentlichen für die Reparatur von Schiffen eingesetzt, kann jedoch auch für Neubauten benutzt werden.

Im Mai 1938 erteilte das Oberkommando der Marine (OKM) den Bauauftrag für ein Trockendock von 351 m Länge, 59 m Breite und einer Wassermenge von 240.000 m³, das durch drei Hochleistungspumpen von je 11.000 m³ pro Stunde entsorgt wird. Geplant war es als Bau- und Reparaturdock für die 62.496 t großen Schlachtschiffe der H-Klasse (Z-Plan), die eine Länge von 277,8 m und eine Breite von 37,2 m aufgewiesen hätten. Um Absenkungen aufgrund der enormen Gewichte der Schlachtschiffe zu vermeiden, wurde die Bodenplatte des Trockendocks aus 9 m starken Stahlbeton hergestellt. Der Z-Plan wurde jedoch zu Kriegsbeginn verworfen, das Dock aber trotz der hohen Kosten im Jahre 1942 fertig gestellt, jedoch nicht mehr als Baudock genutzt. Im Krieg dienten seine Betonmauern zugleich als Luftschutzbunker. Sie boten 6000 Schutzsuchenden Platz.

Errichtet wurde es teils auf dem Werftgelände von Blohm + Voss, teils auf einer anschließenden Grundfläche der früheren Werft von Janssen & Schmilinsky. Gebaut wurde es von der Firma Dyckerhoff & Widmann KG aus München. Bezahlt wurde es vom Reichsfinanzministerium. Blohm + Voss hatte als Treuhänder die Bauarbeiten auszuführen und das Dock betriebsbereit zu machen, im Nutzungsfalle auch zu verwalten und zu bewirtschaften. Eigentümer war weiterhin das Deutsche Reich.

Nach Kriegsende wurde das schwimmfähige Sperrtor verschrottet und das Dock als Hafenbecken verwendet. Gegen den Befehl der britischen Besatzungsmacht, das Dock im Januar 1950 zu sprengen, lief die öffentliche Meinung Sturm, zumal bei den Detonationen auch der nur keine 150 Meter entfernt gelegene Alte Elbtunnel hätte in Mitleidenschaft gezogen werden können. Am Tage der vorgesehenen Sprengung versammelten sich Abertausende auf den St.Pauli-Landungsbrücken, entlang der Hafenstraße, auf dem Stintfang und auf Steinwerder um gegen die Maßnahme nachdrücklich zu protestieren. In letzter Minute wurde die Sprengung aufgeschoben und schließlich bald darauf der Befehl aufgehoben.

Mit einem Kostenaufwand von 6 Millionen DM ließ der Industrielle Willy H. Schlieker das Dock reparieren und am 2. Juni 1959 wieder eröffnen.

Erst nach Fertigstellung eines neuen Docktores konnte am 12. Dezember 1967 der 190.000 t Tanker Myrina als erstes wieder ins Trockendock.

Die größten Schiffe, die jemals eindockten, waren nach den Maßen das Containerschiff Sovereign Maersk (347 m lang, 42,8 m breit; im September 1999) sowie das Kreuzfahrtschiff Freedom of the Seas (339 m lang, 56 m breit; im April 2006) bzw. nach dem Gewicht die Queen Mary 2 (66.000 Tonnen Leergewicht, 345,03 m lang, 41,08 m breit; im November 2005, Mai und November 2006 sowie Oktober/November 2008).

Quelle: Wikipedia

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