I nimmermehr l


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Die Sache mit dem Hintern des Trolls

Bei einem Spaziergang an unserer Talsperre sah ich ihn zufällig, den Hintern des Trolls … und dann fiel mir auch wieder die Geschichte ein.
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Vor langer Zeit, als die Gegend noch nicht von Touristen bevölkert war, eine dicke Mauer die Stadt noch schützte und die Raubritter von ihrer Burg aus Angst und Schrecken verbreiteten, lebte in einer kleinen Hütte nahe der Bigge ein Holzfäller. Er hatte eine blutjunge, hübsche Tochter, während sein Weib eine zänkische Alte war, die den lieben langen Tag nur zeterte, und der man nie etwas Recht machen konnte. Schon lange trachtete der Mann danach, sie loszuwerden, aber er war ein eigenbrötlerischer Kerl und hatte nicht sehr viel Fantasie. So vergingen die Jahre, und er wurde immer verbitterter.

Eines Tages fällte er einige stämmige Eichen, als er plötzlich ein Fluchen und Schreien vernahm. "Was fällt dir ein, meinen Garten niederzumachen?“, wetterte jemand aus dem Unterholz. Der Holzfäller sah sich um und entdeckte einen kleinen, dicken Troll, der wütend mit dem Fuß aufstampfte und sich die wirren Haare raufte.

Nun, um es abzukürzen, die Beiden kamen ins Gespräch, so wie Männer das manchmal tun, … und nachdem beide sich ihr Leid geklagt hatten, kamen sie überein, sich gegenseitig zu helfen. Der Troll, der schon lange auf der Suche nach einer hübschen, jungen Frau war, versprach dem Holzfäller, dessen böses Weib zu vertreiben, wenn dieser ihm dafür die Hand seiner Tochter gäbe.

Gesagt, getan. Der Troll überlegte sogleich, wie er des Holzfällers Weib fortlocken könnte und hatte auch bald einen Plan. Nach einem alten Rezept seiner Mutter mixte er einen Trank, füllte ihn in ein kleines Krüglein und machte sich auf den Weg zur Hütte. Die mürrische Alte wunderte sich zwar über den merkwürdigen Besucher, war aber schnell bereit ihn zu beköstigen, als sie das Klingeln des Säckleins vernahm, das der Troll am Gürtel trug.

Wie es nun dazu kam, dass die Ereignisse sich überschlugen und der Plan des Trolls seine Eigengesetzlichkeit entwickelte, weiß eigentlich niemand so genau. Fest steht jedoch, dass die Frau des Holzfällers, gierig wie sie war, den Troll übertölpelte, sich des Säckleins bemächtigte und dabei auch das Krüglein entdeckte, welches sie sogleich leerte, weil es gar zu köstlich nach Minze roch. Nun bewirkte dieser Trank aber, dass sich alsbald nach dessen Genuss eine starke Liebessehnsucht einstellte.

Als sich das sonst so zänkische Weib nun gurrend und säuselnd dem verdutzten Troll näherte, sprang dieser auf und ergriff in Panik die Flucht. Nur schnell in den tiefen Wald hinein, und hinter ihm her lief des Holzfällers Frau. Niemand aus der Gegend sah die Beiden jemals wieder, und der Holzfäller lebte glücklich bis an sein Lebensende.

Was aber machte der Troll in seiner Not? Er rannte um sein Leben und erspähte schließlich in einem Baum ein Loch, das ihm Zuflucht zu bieten schien. Mit einem Satz sprang er auf den Baum und stürzte sich kopfüber in das rettende Dunkel … allein sein Hintern war zu fett und blieb stecken.

So hing er da, und als der Winter kam, steckte er immer noch fest:

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Als Abschluss der Geschichte gab es mal ein Bild der gleichen Szene, nur mit Schnee.
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Ich „klebe“ das Bild nun in das Foto-Geschichten-Buch

Mona Lisas Foto-Geschichten-Buch
Mona Lisas Foto-Geschichten-Buch
MONA LISA .

Wer sich dazu äußern möchte, kann das gerne hier (oder auch dort unter dem Bild) tun.
Vielen Dank für das Interesse!
:-)

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Exif

Kamera Canon PowerShot S45
Objektiv ---
Blende 4
Belichtungszeit 1/20
Brennweite 14.7 mm
ISO ---

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