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"camera obscura digitalis" - Braunschweiger BrunnenWEG 04 -

"camera obscura digitalis" - Braunschweiger BrunnenWEG 04 -

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Zappa und der kleine Tiger


Premium (Basic), Braunschweig

"camera obscura digitalis" - Braunschweiger BrunnenWEG 04 -

Wer wollte nicht schon immer - wie wir auch - mit der Lochkamera fotografieren? Und wo es doch mit der Digitalen soooo einfach ist: Objektiv raus und einfach mit doppelseitigem Klebeband ein Stückchen Alufolie oder schwarze Pappe vor die Öffnung geklebt - fertig ist die Camera Obscura Digitalis! Vorher piksen wir noch mit einer Stecknadel ein kleines Loch hinein und so haben wir auch ein Objektiv. Wegen der längeren Belichtungszeit benötigen wir noch ein Stativ.

Vielleicht mal vorher in der Bedienungsanleitung nachschauen wie sich die Kamera auf den Betrieb ohne Objektiv oder bei der Benutzung von Mikros- oder Teleskopen einstellen lässt. Alufolie, Pappe, Klebeband und Stecknadeln bringen wir mit.

Treffpunkt ist der Brunnen am Kohlmarkt, dann gehts über die Wasserspiele vorm Standesamt zum Springbrunnen vor den Schloßarkaden. Anschließend weiter an den Brunnen vor der Andreaskirche um den Rückweg über Ringerbrunnen und Eulenspiegelbrunnen zum Brunnen auf dem Altstadtmarkt anzutreten.

Keksdose und Kaffeekanne bleiben diesmal daheim - denn es gibt bestimmt Eis und Cappuccino in der Sonne.

Also - wer kommt mit?

LG

vom Zappa und dem kleinen Tiger (…der denkt ümma wenna durchen Loch kiekt anne Püpschau!)

Neues vom 11.05.2011:

Wir haben Lochschneider und Locheisen organisiert. Was heisst, dass wir die Pappen schon vorher schneiden werden und auch die Alufolie schon auf die schwarzen Pappen kleben möchten, so dass sich jeder nur noch sein Loch stechen muss. Dafür brauchen wir den Durchmesser der Kamera-Body-Verschlußkappe - also das Ding mit der die Kamera mal geliefert wurde. Alternativ dazu mal ein das Objektiv unten messen und zwar die gesamte Breite die auf der Kamera aufliegt und hier posten! Danke! Wir bringen aber auch noch Zeug zum Basteln mit.

Mehr Neues vom 11.05.2011:

Wir haben eben mal versucht die Löcher zu stechen. Wenn man weiss wie es geht ist alles einfach… aber ein 0,2 mm großes, rundes Loch zu stechen nicht so ganz…, klappt aber! Wir werden nur schwarzes Tonpapier nehmen… Wer eine alte lichtundurchlässige Body-Verschluß-Kappe hat und vorn in der Mitte ein ca. 5 mm Loch reinbohrt, um dann seine Blendenpappe aufzukleben, hat dann eine Lochkamera die er wie ein Objektiv wechseln kann. Haben wir eben so gebaut - klappt Prima!

Noch mehr Neues vom 11.05.2011:

Das Vorschaubild haben wir eben mit der Lochkamera gemacht!

Neues vom 12.05.2011:

Es gibt nichts, was sich nicht noch verbessern lässt! Gestern Abend hatten wir noch überlegt, aus welchem dünnen Blech wir die "Luftlinse" der Lochkamera fertigen können - heute entdeckten wir in der Küche Einwegtabletts auf denen immer die lecker Brötchen geliefert werden! Aluminiumblech, 0,13 mm dick! DAS IST ES! Also ein Tablett durch die Spülmaschine geschickt und dann mit der Goldschmiedeschere tranchiert. Zu Hause mit dem Locheisen zehn kleine Scheibchen ausgestanzt und dann die Löcher mit einer Nähnadel eingerieben. 0,3 mm - mit dem Messchieber und 8x Lupe gemessen - sollte passen. Dann noch den Grad mit 1000er Sandpapier herunter poliert. Schöne, runde Löcher. In die Kamera eingebaut und suuuper Bild!

Ach so - wir haben mal 10 von den "Luftlinsen" gemacht…, damit jed(e)r eine abbekommt.

Neues vom 13.05.2011:

Heute morgen haben wir leider feststellen müssen, das nicht alle "Luftlinsen" die gleiche Qualität haben - schon ein 1/10 mm größeres Loch führt zu sehr unscharfen Aufnahmen. Also, das ganze noch einmal von vorne: Einen Bohrer für 0,3 mm, samt Bohrfutter in den er passt besorgt. Der Bohrer ist jetzt nur 1/2 mal so groß wie eine Stecknadel und lässt sich entsprechend fummelig einspannen. Abgesehen davon, dass er bestimmt schnell abbricht. Das Alublech auf eine Plastikmatte geklebt, 16 Löcher angerissen. Ankörnen vorsichtig mit einer Stecknadel. Und dann gefühlvoll bohren. Bohrständer für den Kleinstschrauber haben wir nicht. Es klapp! Loch um Loch bis alle 16 drin sind. Jetzt den Blechstreifen von beiden Seiten mit 1000er Nasschleifpapier schlichten, um die Bohrgrate zu entfernen. Dann alle 16 mit dem Locheisen ausstanzen. Sind alle Löcher gut geworden? Wozu haben wir noch unser altes Mikroskop? Kontrolle bei 200-facher Vergrößerung: Die eine Hälfte ist schön rund uns sauber, die andere Hälfte nicht zu gebrauchen… So, jetzt noch die "Luftlinsen" von innen mit dem Bohrer ausräumen und auf die schwarzen Pappplatinen kleben. Noch mal unter Mikroskop. O.K. passt. Acht Stück sind fertig - ihr müsst morgen nur noch das doppelseitige Klebeband drunter basteln…

Neues vom 14.05.2011:

Pünktlich zum Nachmittag kamen Wolken und Regen! So flüchteten wir dann vor dem Wolkenbruch ins Café, bestellten einen solchen und betrachteten unter dem Mikroskop unsere Löcher. Und schon hatten wir einen alten Herren der sich dafür interessierte. Überhaupt: Ungewöhnlich viele Menschen wussten womit wir fotografierten - unglaublich! Unglaublich auch, wie viel Dreck auf einem Sensor zu sehen ist, wenn man mit Blende so um die 166 fotografiert! Wir haben ihn auf den Bildern drauf gelassen - erinnert uns irgendwie an die unerwünschten Blasen beim Entwickeln von Planfilmen. Auch sieht man bei dieser kleinen Blende eigentlich nichts im Sucher, geschweige den auf dem LCD. Da hilft nur grob ausrichten und los. Für alle die es nachmachen wollen: Genau belichten! Sonst gibt´s nur matschige RAWs und keine schönen Bilder… und SONNE (hatten wir leider nicht) damit die Aufnahmen schön kontrastreich werden. Überhaupt: Kontrastreiche Motive mit Strukturen kommen ganz gut rüber. Und noch zum guten Schluss: Eine Lochkamera ist offensichtlich sehr streulichtanfällig - also ruhig mal die Hand als Streulichtblende einsetzen - hilft ungemein!

Bis zum nächsten Mal,

LG

vom Zappa und dem kleinen Tiger (…der vasteht jetz wat von jroßen, dunkeln Löchan!)

Neues vom 15.05.2011:

Für alle die noch nach einem dünnen Blech suchen und sich nicht an einer Coladose die Finger aufschneiden wollen: Teelichter stecken in kleinen Aluminiumdöschen. Diese sind ca. 0,1 mm dick und lassen sich mit einer normalen Schere zerschneiden und auch einfach durchstechen. Für das Entfernen des Grates auf der anderen Seite geht auch 180er oder 240er Schleifpapier - nur nicht so fest drücken!

Kommentare 4

  • christine frick 15. Juni 2012, 20:20

    Mit pinhole gehts auch.
    Sieht klasse aus.
    LG Chris
  • bildermacher org 20. Oktober 2011, 17:08

    Versuch mal das Alublech, dass man als Hitzeabschirmung um Einbaubacköfen wickelt.

    LG G.
  • kalle-bs 14. Mai 2011, 23:02

    Zappa, das wasserspeiende Äffchen am Eulenspiegel-Brunnen ist dir wirklich gut gelungen. Und ich war dabei und habe miterlebt, wie das Bild entstanden ist. Das Workshop war sehr schön. Meine Ergebnisse folgen demnächst.... Danke, Zappa, für die gute Vorbereitung!!!
    LG Kalle
  • Nordostlicht 14. Mai 2011, 22:47

    Hi Zappa,

    bin beeindruckt mit wieviel offensichtlicher Begeisterung Du / Ihr den Lochkamera-Workshop vorbereitet und vorangetrieben habt. Hätte gern mitgemacht...
    Von Deinen 'obskuren' Errungenschaften gefällt mir --- bis jetzt --- die 01 am besten. Wenn man mal die Werbung in den Fenstern (vermute ich) und die neuzeitlichen Sonnenschirme ein wenig ausblendet, kommt es mir wie ein Foto aus den frühen 1900er Jahren vor. Und das nicht künstlich per sephia-Tönung und Alt-Foto-Filter via Bildbearbeitung erzeugt...

    Hut-Ab für Eure Arbeit!
    Beste Grüße - Andreas.

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Sektion
Ordner Lochkamera
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Veröffentlicht
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Lizenz

Exif

Kamera DSLR-A350
Objektiv ---
Blende 1
Belichtungszeit 6
Brennweite 0.0 mm
ISO 100