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Elisa Eger


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Belagerung

auf dem Nil bei Sonnenuntergang durch schwimmende Händler.

Die zwangsläufige Wartezeit der Kreuzfahrtschiffe vor der Schleuse von Esna nutzen die ägyptischen Händler geschickt zum Feilbieten ihrer Waren. Kaftans, Handtücher etc. werden in Plastiktüten fest gewickelt und auf Deck geworfen, wenn man sich über den Preis einig wird. Auch zum Anschauen wird Ware geworfen. Aber auch nur-Anschauen kostet schon einen Euro (sagt man) ...

Diese Situation war emotional sehr zwiespältig für mich. Einerseits die Faszination des Bildes und der Situation der Belagerung in dieser Form. An unserem Schiff sah es selbstverständlcih genauso aus.
Andererseits aber auch plötzlich das irgendwie beschämende Gefühl, ein reicher Europäer zu sein, wie ich es so bisher nur aus Filmen kannte.
Ich war sehr hin und her gerissen und daher auch nicht direkt dort dabei, wo auf unserem Deck die Tüten landeten. Daher kann ich weitere Fragen zum Ablauf eines solchen Handelsgeschäftes nicht beantworten ;o)

Kommentare 4

  • Gaby W 22. Dezember 2005, 15:47

    Ein tolles Docupic.
    Ich bin froh um diese Situation herumgekommen zu sein. Wir waren schon früh morgens unterwegs u. waren gerade beim Frühstück
    LG, Gaby
  • Elisa Eger 15. November 2005, 22:03

    Rational gesehen habt ihr beide sicherlich Recht. So muss man das sicherlich auch sehen. Spätestens mit etwas Abstand. Aber wenn man da so mitten drin steckt in dem Spektakel - und das ist wohl das richtige Wort - dann fühlt es sich schon seltsam an. Irgendwie war das so ganz anders als bei den Händlern im Souk, die einen belagern bis bedrängen.

    @Uwe: Du wirst es nicht glauben, aber ich hab den Kontrast schon erhöht. Ich habe auch lange mit der Kategorie überlegt. Zur Auswahl standen noch Reportage oder einfach Ägypten. -> Ich bin kein Fan von großartiger Verfremdung oder Beschönigung. Mag lieber die Realität abbilden/festhalten. Und diese Kontrastarmut in den Lichtverhältnissen war für mich auch für die gesamte Reise sehr bezeichnend.

    LG
    Elisa
  • Uwe Sauerland 13. November 2005, 21:08

    Ich sehe das ähnlich wie Rüdi. Handel mit Reisenden gehört seit Jahrtausenden zur Kultur der arabischen Welt. Sicher zahlen die meisten Touristen deutlich mehr als die Ware wert ist - und leisten so ihren Beitrag zur individuellen Entwicklungshilfe.

    Aber es ist halt der Fisch, der den Hungernden nur satt macht. Die Frage ist eher, wie das Netz gestrickt sein muss, dank dessen der Hunger besiegt werden kann.

    Das Bild könnte in meinen Augen etwas mehr Kontrast vertragen, da es ja in erster Linie um die Belagerung und nicht um die Abendstimmung geht.

    Gruß Uwe
  • Rüdi K. 13. November 2005, 17:11

    Hallo Elisa, ich denke mal unsereins braucht sich nicht schämen...es ist ihr täglich Brot von dem sie leben.
    Wenn es ausreicht eine Familie über Wasser zu halten, dann ist doch alles in Ordnung.
    Habe diese Szene bei Esna nicht so erlebt, wir mußten um Mitternacht durch die Schleuse.
    vG Rüdi

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