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-Spenneweih in Uslar-

-Spenneweih in Uslar-

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Wilhelm Wedekind


Premium (Pro), Uslar Ot. Sohlingen

-Spenneweih in Uslar-

Lebendiges Brauchtum in Uslar - Spenneweih vorm Rathaus

immer 2 Wochen vor Ostern am Sonntag Judica

Der Ursprung
Die Uslarer Spenneweih ist ein über 660 Jahre alter Brauch. Er basiert auf zwei Stiftungen aus den Jahren 1342 sowie 1398, die von wohlhabenden Adligen zugunsten armer Leute gegeben wurden. Dem Rat der Stadt Uslar oblag die Verwaltung dieser Stiftungen und die Ausgabe der Spenden Altstadt gegen Neustadt
Grundlegend für die Entwicklung der Spenneweih zu ihrer heutigen Form ist die Rivalität zwischen Altstadt und Neustadt. Diese geht zurück auf die Zeit Herzog Erichs II, der im Jahr 1561 für den Bau des Schlosses Freudenthal die Umsiedlung etlicher Bürger außerhalb der Stadtmauern veranlasste. So entstand die Neustadt.
In dieser Teilung und der Ungleichbehandlung der Neustädter, die ihre Bürgerrechte in verschiedenen Angelegenheiten einfordern mussten, liegt die damalige Feindseligkeit zwischen beiden Stadtteilen begründet.
So entstand am frühen Morgen des Spenneweih-Sonntags der Kampf um die “Rathauskleppe”*, bei dem die heranwachsenden Jungen der rivalisierenden Gruppen, die Altstädter (”Langesträt`schen**”) gegen die Neustädter, um den ersten Platz an der Rathaustürklinke rauften, die sich um sieben Uhr zur Ausgabe der Spennewecken öffnen würde.
* “Kleppe” - für Türklinke (plattdeutsch)
**”Langesträt’schen” - nach der “Langen Straße”benannt

“Spenneweih vorn Roathaus, dä Langsträt`schen hewet dä Kleppe, dä Naistädt`schen lait in´n Drecke!” So ertönte der Siegesruf wenn die Altstädter bei der Rauferei die Rathauskleppe erkämpft hatten.
Der Kleppenkampf artete im Laufe der Zeit oft zu wüsten Schlägereien aus. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es immer wieder Bestrebungen, dem Brauch ein friedlicheres Gesicht zu geben. Seit dem Jahr 1957 wird der Wettkampf als sportlicher Staffellauf zwischen den Mannschaften Alt- und Neustadt ausgetragen. Bei dieser Form ist es, von wenigen Veränderungen abgesehen, bis zum Jahre 2007 geblieben.
an Bedürftige.

Kommentare 4

  • Carin St. 12. April 2014, 14:26

    Da ist aber schwer was los, da tanzt soz. der Bär, lieber Wilhelm. Aber ich schaue ganz fasziniert auf die alten, toll restaurierten Fachwerkhäuser. Das gefällt mir ausgezeichnet!
    Liebe Grüße und ein schönes WE, Carin
  • FlugWerk 8. April 2014, 15:22

    Schöne muntere Straßenszenen, fein zusammengestellt. LG Tina
  • Trautel R. 8. April 2014, 15:14

    eine gekonnte zusammenstellung, da muss ich doch einmal googeln, um noch mehr hierüber zu erfahren.
    lg trautel
  • Hans - Peter Vicha 8. April 2014, 10:17

    Hallo , Wilhelm ! Eine sehr schöne Collage von gelebtem Brauchtum . Auch die Information ist sehr interessant . LG von Hans .