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Was waren wir baff, aber so was von

Was waren wir baff, aber so was von

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Klacky von Auerbach


Premium (World), aus dem sonnigen WestWing

Was waren wir baff, aber so was von

Gestern machte der Elitefotoclub "Blende auf und immer drauf!" mal wieder einen seiner bekannten Spontanausflüge.
Mit von der Partie waren Corry DeLaan und Mira Culix .
Diesmal ging es zum Springturnier in Lansing bei Vorderhinteroberpferdeapfelstettenheim, wo sich die Springelite Europas eingestellt hatte.

Leider, das wurde schnell erkannt, gab es keine Bockwurst, sondern nur so eine gekringelte Wurst, die eher nach Hunde..... aussah.
Hainz-Herbert verzichtete daher schweren Herzens auf das Mittagessen.

Die Stimmung war dennoch gut, die Sonne knallte runter wie im West Wing, und die Pferdl hüpften mal mit und mal ohne Lust. Nicht selten blieb eines erstaunt vor einem Hindernis stehen und machte auf dem Absatz kehrt.
Das verstehe ich aus meinen Cowboyzeiten nur zu gut.

Dann galoppierte ein mit Adrenalin nur so vollgepumtes Perd auf den Platz, preschte eine Runde und blieb dann samt Reiter, dessen Hut kaum hinterherkam, vor den Ringrichtern stehen.
Felix Lukas wurde angekündigt auf dem "lustigen Hüpfer".
Das kann ja lustig werden, dachten wir uns.
Wir sollten Recht behalten, aber so was von.

Kaum ertönte das Freizeichen, preschte der lustige Hüpfer los und raste im Zickzack über den Platz. Den Parcours hatte es sich offenbar gut gemerkt, denn ihm gelang es, an jedem Hindernis haarscharf vorbeizudüsen.

Aber man sah ihm die Konzentration an, die Aufmerksamtkeit und allerdings auch die List.
Es wollte sich Zeit und Kraft nehmen für das schwierigste und vor allem letzte Hindernis.

Nach fünf Runden sauste es in gestrecktem Galopp auf die Hürde zu,
hob die Hufe in die Luft und ...
hängte sich in aller Gemütsruhe mit den Vorderbeinen auf die Balken, wo es sich ausruhte.
Wir waren erstaunt und ratlos, die Ringrichter auch.
Das war um 14:19 Uhr.
Der listige und lustige Hüpfer schaute gemächlich nach links und rechts, wieherte, und dann kam es:
"Waiter, a beer please," rief er über den Platz und fügte hinzu "but icecold and a whisky, not so small!"

Jetzt erst wurde uns klar, wen wir da vor uns hatten.
Lucky Luke und Jolly Jumper standen vor uns.
Besser gesagt, Luke saß auf Jumper und der hing dort wie am Biertresen.
Jolly Jumper war schon älter geworden und aufgrund des vielen Pferdeäpfelns vom Schimmel zum Apfelschimmel geworden.
Aber würdig sah er immer noch aus.
Und er fing gleich an zu pferdeäfeln.

Den Ringrichtern fiel die Kringelwurst aus dem Mund, bei einem gesellte sich das Gebiß dazu.
Nachdem sie sich gefaßt hatten, forderten sie Roß und Reiter auf, den Parcours unter Beachtung der Springreiterturnierreitundspringregeln zu bewältigen.
Jolly Jumper schüttelte den Kopf.
Sie wiederholten ihre Ansage.
Jolly Jumper wiederholte sein Kopfschütteln und meinte laut und vernehmlich:
"Rutscht mir doch den Buckel runter, Ihr Dödels. Erst will ich mein Bier"
Er bewegte sich nicht von der Stelle.
Er pferdeäpfelte weiter.

Die Ringrichter wurden nervös und amtlich.
Unter Hinweis auf die Paragraphen 128 und 315 der Springreiterturnierreitundspringverordnungen forderten sie Luke und Jumper auf, den Ring freizugeben, damit das Turnier fortgesetzt werden könne.

Lucky Luke zündete sich eine Zigarette an, und Jolly Jumper wurde ungeduldig.
"Es wird doch in dem Bayern hier noch ein Bier geben, was ist denn das für eine Gastfreundschaft."
Die Ringrichter blieben stur.
Jolly vergrößerte den Pferdeapfelhaufen hinter bzw. unter sich.

Nun begann das Volk zu murren.
Des Volkes Stimme erhob sich, wie so oft in der letzten Zeit in Bavaria, gegen die Obrigkeit.
Ein lederhosengewandeter Erzbayer mit Gamsbart am Hut rief über den Platz zu den Ringrichtern:
"Schamts Eich, ihr Deppn. Macht's zu und gebt dem Pfördl a Bier, sakradi!"

Es dauerte dann nicht mehr lange, und ein Nichtamtsträger brachte für Jolly Jumper einen Eimer Bier, eine Flasche Whisky und dem Luke eine Maß.
Doch damit war die Sache nicht vorüber.
Jumper hatte sich geärgert und war immer noch durstig. Nun ja, die Sonne knallte ja auch runter wie im West Wing.
Jolly verlangte noch einen Eimer und noch einen und noch einen.
Derweil pferdeäpfelte er munter fort.

So vergingen fast eineinhalb Stunden, bis Jumper und Luke unter rhythmischem Beifall und lauten Jubelrufen hocherhobenen Kopfes die Arena verließen.
Jolly Jumper tanzte noch einen vierhufigen Twist und dann einen Jive.
Es wurden viele Blumen geworfen.
Die Feuerwehrkapelle von Lansing spielte den Defiliermarsch.
Die mittlerweile eingetroffenen Reporter und Übertragungswagen blieben noch eine Weile, man weiß ja nie ...

Um exakt 16:23 Uhr wurde das Turnier fortgesetzt, denn vorher mußte der Pferdeapfelhaufen noch beseitigt werden.
Lansing war um ein Ereignis und ca. 200 Kilo Pferdeäpfel reicher.
Diese werden jetzt in Kennerkreisen zu Unsummen gehandelt.
Ich habe auch ein paar.

Kommentare 26

  • Klacky von Auerbach 3. August 2010, 13:48

    Annette,
    man merkt, Du hast Geschmack.

    Ruth,
    frach doch Corry und Mira.
    Corry hat es unter ihrem Bild bestätigt.
    Flugpferd
    Flugpferd
    Corry DeLaan
  • Ruth U. 3. August 2010, 13:42

    Also, Klacky, wennde nicht so ne ehrliche Haut wärst, dann ... aber so, ich will Dir da mal glauben.
  • Annette He 2. August 2010, 23:00

    Top.

    LG Annette
  • Klacky von Auerbach 2. August 2010, 21:14

    Ruth,
    ich respektiere Euch doch so enorm, da käme ich nie auf die Idee, Euch zu verkackeiern.
    Und die Story ist echt wahr, das kann der Elitefotoclub "Blende auf und immer drauf!" bestätigen, wie z. B. die Corry, jedwelche eine ganz rechtschaffene Person ist, und die die Mira auch.

    Micha,
    sogar amtlich zertifiziert, allerdings nicht weltweit, sondern nur in der westlichen Hemisphäre. Im Rest leben nur so andere und so.
  • Ruth U. 2. August 2010, 19:19

    Nun hab ich die Story doch noch gelesen, ich muss schon sagen, so was passiert wohl nur in Bayern und dass immer Du solche Geschichten erlebst, das ist sehr merkwürdig ... manchmal glaube ich, Du willst uns einen Bären aufbinden ;-) aber so was von.
  • Klacky von Auerbach 2. August 2010, 17:04

    Ruth,
    dann mußt Du die Story doch lesen. Der erklärt alles, aber so was von.
  • Ruth U. 2. August 2010, 16:57

    Klacky, ich habe so viele Anmerkungen nachzuholen und jetzt echt keine Zeit alles zu lesen .... dieser Cowboy muss sich ja glatt verritten haben, bei einem Springreiten hat der nix zu suchen, gut dass Du das im Bild festgehalten hast, wie haste bloß die Schärfe auf den Pferdekopf so klasse hingekriegt?.. und auf den Hut? :-)
    LG Ruth
  • Klacky von Auerbach 1. August 2010, 22:55

    Hobu,
    Du hast völlig Recht, aber da hatte schon das Zeugs in den Büschen und Wäldern begonnen, und das wollte ich der Jugend nicht zeigen.

    Dixie,
    oh Frau.

    Mari,
    oh Mann oh Mann.

    Corry,
    danke für Deine Beurkundung.

    Barbara,
    hast Du keinen Garten?
  • Barbara Neider 1. August 2010, 22:43

    Ich danke Dir, dass Du uns kein Bild mit den Hunderten von Pferdeäpfeln gezeigt hast...
    LG Barbara
  • Corry DeLaan 1. August 2010, 22:40

    Jawoll, da war was los!
    Flugpferd
    Flugpferd
    Corry DeLaan

    LG, Corry
  • Mari An 1. August 2010, 22:34

    ...wie Dorit!!!
  • DxFx 1. August 2010, 22:13

    oh Mann!
  • Hobu R. 1. August 2010, 21:48

    Das Ende der Geschichte müsste doch was mit Sonnenuntergang und so sein oder :-))
    lg hobu
  • Klacky von Auerbach 1. August 2010, 19:17

    Haide,
    ein Lob aus Deinem Mund ist wie ein Ritterschlach mit Nachschlach.

    Gerla,
    danke aber auch.

    Meggy,
    also mühelos war das Event für uns ja nicht, aber bockwurstlos.
    Ich latschte hin, Corry kam mit dem Fahhrad und Mira wurde hinchauffiert, ist ja auch nobel, die Dame.
    Und dann vor Ort mal erst all die Risiken, die sind nicht ohne.

    Jopi
  • Jopi 1. August 2010, 18:42