Zurück zur Liste
Fixsen talks about his wife!

Fixsen talks about his wife!

4.521 23

Dirk Hofmann


Premium (World), Eitorf

Fixsen talks about his wife!

Die Frauen

Mit seiner ersten Frau hat er 2 Mädchen. Die Familie lebt in Albany und führt ein Kleinstadtleben. Freunde, Bekannte, Familie ... aber irgendwann lebt man sich auseinander und lässt sich scheiden.
Bald findet er eine neue Frau und man wird 2 weitere Kinder in diese Welt bringen. Fixsen macht es nichts aus, dass seine neue Frau einige Zeit mit einem Verbrecher zusammen war. Diese Zeit liegt wohl weit hinter ihr.
Zum ersten Mal war Mike – ihr Ex – auffällig geworden, als ihn mitten in der Nacht der Gedanke an eine Flasche Whiskey dazu gebracht hat einen Stein in das Schaufenster eines Liquor-Shops zu werfen und sich einfach zu nehmen was er brauchte. Dabei störte ihn offensichtlich der Alarm nur wenig, er setzte sich vor den Laden auf den Boden und trank den Whiskey. So fanden ihn auch die Cops, die kurze Zeit später eintrafen. Nach einer kurzen Haftstrafe kam Mike wieder auf freien Fuss und zog dieselbe Nummer an einer Tankstelle ab. Nebenbei liess er auch noch ein paar Werkzeugkisten mitgehen, die er im Kofferraum seines Wagens verstaute. Da diesmal kein Alarm zu hören war (der stille Alarm ist halt nur für die Polizei zu hören), gönnte sich Mike wieder einen kräftigen Schluck und war sehr überrascht, dass die Polizei wieder kurze Zeit später auftauchte. Die Werkzeugkisten im Kofferraum liessen sich als Beweismittel nicht mehr beseitigen und Mike wanderte wieder in den Bau, wo er seine Strafe absaß, als Henry Fixsen seine zweite Frau kennen lernte.
Die Fixsens waren ein Traumpaar. Er hatte sich inzwischen Selbstständig gemacht und stellte Aluminium-Fensterrahmen her. Das Geschäft lief gut und man gönnte sich ein grosses Haus und zwei Nobelkarossen. Die Firma brauchte Lieferwagen und Fixsen kaufte 2 kleine Trucks. Hypotheken auf ein riesiges Haus waren zu zahlen. Seine wöchentlichen Belastungen lagen zu dieser Zeit bei 1500 $. Seine Frau entdeckte ihre Vorliebe für teure Mode und Schmuck ... Fixsen erkannte, dass er mit einem Job nicht mehr auskommen würde und begann als Landschaftsgärtner und im Winter als Schneeräumdienst nebenbei zu arbeiten – steckte sein Geld in die Fensterrahmenfirma und seine Frau.
Sie begann auszugehen ... Irgendwann war es so, dass sie das Haus am Freitagabend verließ und erst am Sonntag Abend nach Hause kam. Fixsen sass mit seinen Kindern da und wartete. Sie stritten, und als sie ihm zum ersten Mal erzählte, dass sie einen Mann getroffen hatte und ihn merklich beim tanzen erregt hatte, fragte Fixsen warum sie nicht sofort aufgehört hätte mit diesem Mann zu tanzen. Sie antwortete ihm: Weil ich nicht nur wissen wollte, wie sich das Ding an mir anfühlt, sondern auch, wie es sich wohl in mir anfühlt ...
Das war der Tag, an dem Fixsen zum ersten Mal seine Frau schlug. Alle Dämme brachen und nur die von Nachbarn herbeigerufene Polizei konnte sie auseinanderbringen. Eine ganze Zeit lang war nun die Polizei jede Woche bei Fixsens im Haus. Woche für Woche verliess sie am Freitag das Haus und tauchte am Sonntag wieder auf. Immer häufiger schlug er sie und schliesslich kamen die Cops bereits am Sonntagnachmittag. Mit einem Grinsen sagt er mir: Sie brachten die Doughnuts, ich kochte den Kaffee. Der Revierleiter kam. Er nahm Henry beiseite und fragte ihn: „Why don’t you leave that bitch?“ .... Henry hatte wie er sagt nie darüber nachgedacht, doch noch an diesem abend packte er und ging. Er erinnert sich noch gut an die ungläubigen Gesichter der Cops, denen er seine Kinder anvertraute und die er in seinem Haus zurückliess.
Fixsen mietete sich ein Zimmer, wollte sich aber nicht scheiden lassen, da er sonst seine Firma verloren hätte und alles verloren hätte, was er sich aufgebaut hatte.
Diese Entscheidung wurde ihm allerdings von seiner Frau abgenommen. Sie liess ihn wissen, dass sie einen Brief von Mike aus dem Gefängnis erhalten habe und wenn er bald frei sein würde, mit ihm ein neues Leben begänne.
Das war Fixsens finanzielles Ende. Er stand ohne Mittel, ohne Haus und ohne Familie da.
Natürlich wollte er sich rächen ... Natürlich hätte er seine Frau am liebsten umgebracht. Ein paarmal hatte er es durch die Bars in denen er sich herumtrieb geschrieen und irgendwann hatten die Cops ihm gesagt, dass wenn seiner Ex-Frau irgendetwas zustiesse, er bestraft würde ... ganz egal, ob er es gewesen sei, oder nicht.
Mit Gelegenheitsjobs hielt er sich eine ganze Zeit lang über Wasser.

Nein, seine Ex-Frau ist nicht mehr mit Mike zusammen. „The dumbass“ war tatsächlich aus dem Knast gekommen und hatte sich mit ihr getroffen. Eines Tages aber, waren ihm wieder die Nerven durchgegangen und er hat am hellichten Tag an einer Kreuzung einen neuen Truck gesehen und für sich beschlossen: Den will ich haben. Mit einem Kumpel gemeinsam ging er auf den Wagen, der an einer Ampel wartete zu und hielt dem überraschten Fahrer eine Pistole an den Kopf. Er forderte ihn auf auszusteigen, was dieser auch machte. Mike zog ihm die Pistole über den Schädel, stieg ein und fuhr los als sei es die natürlichste Sache der Welt. „Stupid Mike“ hatte aber nicht mitbekommen, dass nur einen Block weiter eine Polizeistation war und ein vorbeifahrender Streifenwagen wurde vom Opfer angehalten. Wild gestikulierend deutete er auf seinen Wagen, der nur ein paar hundert Meter weit gekommen war und es begann eine wilde Verfolgungsjagd. „Stupid Mike“ machte den wohl grössten Fehler seines Lebens, als er das Feuer auf die Polizisten eröffnete. Es endete wie es immer endet: Mike wurde gefasst (ohne einen Polizisten getroffen zu haben) und verschwand vermutlich für immer hinter Gittern.

Ob ich Henrys grössten Stunt hören möchte? Natürlich will ich ...
Eines Tages hat er sich von einem Freund eine Leichtathletik-Starterpistole geliehen. Mit dieser Waffe ist er abends zum Haus seiner Ex gefahren und hat an die Tür geklopft. Sie öffnet – er hält die Waffe in ihr Gesicht und feuert ... „The dammed bitch fadet away ... hahaha“ ... Obwohl es eine ziemliche Sauerei war, muss ich doch schmunzeln als ich sehe, welchen Genuss ihm die Erinnerung an diesen Moment bereitet.
„You know ... I can kill the bitch only once .... but I can scare the shit out of her whenever I want ....“

Nach dieser Aktion verlässt Fixsen die Stadt und beginnt seine Reise ...

--------------- Fortsetzung folgt ---------------

1. Bild der Serie

Fixsen talks about his youth!
Fixsen talks about his youth!
Dirk Hofmann

Kommentare 23

  • Claudio Rimann 4. Dezember 2003, 20:55

    die beiden bilder sowie die geschichten dazu hast du uns sehr eindrücklich prsentiert, auch deine andere serie gefällt mir sehr guät!... du solltest ein buch machen.... ich glaube da bin ich nicht der erste der das sagt! ;)
    also dann
    viele.grüsse
    freu mich schon auf die fortsetzung .-
    -.clod
  • Gerhard Matzke 18. Juli 2003, 21:37

    Hat mir gut gefallen Deine Dokomentation und das Bild ist Spitze Gruß Gerhard
  • Thomas Meyer 14. Juli 2003, 12:56

    Die Bilder illustrieren die Geschichte sehr eindringlich.
  • Anja K. 14. Juli 2003, 12:04

    *stauuuun!
    Unglaublich! Wirklich...mach ein Buch!
    Gruss
    Anja
  • Melonie 14. Juli 2003, 11:33

    Komme später noch mal wieder und lese mir das alles durch. Das Bild ist einfach das pure Leben! Klasse!
  • Dirk Hofmann 14. Juli 2003, 10:21

    danke euch allen!!!

    @frank: habe einen sharp und werde es in zukunft genau so machen ... dieses gespräch war mir eine lehre ... grins ...
    wollte mich am samstag mit einem vietnam-veteranen treffen, der mir empfohlen hatte 2 notizblöcke mitzubringen ... da hatte ich das gerät bereits dabei und hätte es nach dem von dir angesprochenen verfahren gemacht ... allerdings haben wir uns verpasst.
    gehe aber in zukunft nicht mehr ohne auf die strasse ... :-))
  • Schimaere Zyklothyme 14. Juli 2003, 10:21

    klasse, dirk...
  • Frank Stefani 14. Juli 2003, 10:17

    Dirk, ich habe hervorragende Aufzeichnungen mit einem winzigen und mit nur einer Batterie zufriedenen MiniDisc Rekorder gemacht. Er läuft wochenlang mit dieser einen Batterie und auf eine Disc passen 320 Minuten - das sind mehr als 5 Stunden. Das kleine Aufsteckmikrofon ist vom feinsten und bietet Stereo in HiFi ... so als Anregung ... dann könntest du dein Gegenüber reden lassen und selber auch ununterbrochen zuhören ... es wirkt dann vielleicht nicht so reporterhaft.

    Auch dieser Teil der Geschichte ist wieder sehr bewegend - großartig erzählt!

    Viele Grüße aus den Alpen, Frank
  • Wurzn Sepp 14. Juli 2003, 9:42

    Werde mir die Geschichte merken, vielleicht kann man ja was draus lernen!

    Wunderbares Portrait. Der Rahmen bei diesem Bild gefällt mir besser, als beim Ersten.

    :) Wurznsepp

  • Sascha Hüttenhain 14. Juli 2003, 9:10

    hallo amerikaner!

    ein weiteres meisterwerk in deinem portfolio.
    dieses urgestein läd ja formlich ein, fotografiert zu werden.
    klasse kerl! ;-))

    vlg, sascha
  • Heinz Lack 14. Juli 2003, 8:23

    geschichten die das leben schrieb! klasse!
    sonnige grüsse
    susie
  • Marita K. 13. Juli 2003, 23:41

    Dirk, du scheinst auch ein Mensch zu sein, dem jeder seine Lebensgeschichte anvertraut.. Das Bild ist der HAMMER - die Geschichte spannend, traurig und interessant zugleich. Deine Bilder und die Geschichten dazu sind immer wieder ein highlight in der FC :-))

    LG Marita
  • Ilona B. 13. Juli 2003, 23:39

    beeindruckend , Spitze................
    LG ilona
  • Katrin Ze. 13. Juli 2003, 21:49

    Echt mal...sch...schicksal!
    Eine verrückte Story...besser hätts nicht erzählen können und das Bild zugleich.
    Lg Katrin
  • Hildegard S. 13. Juli 2003, 21:34

    Was für eine tragische Geschichte, was für ein ausdrucksvolles Foto!
    Es ist sehr ergreifend und macht mich stumm.
    Liebe Grüße,
    Greta

Informationen

Sektion
Ordner People
Views 4.521
Veröffentlicht
Sprache
Lizenz

Öffentliche Favoriten