Schloss Alsbach (Bergstrasse)

Burg Bickenbach wurde etwa um 1235 von den Herren von Bickenbach auf der 257 m hohen Anhöhe über dem Dorf Alsbach, das schon 773 im Lorscher Codex erstmals erwähnt wurde, erbaut. Vorgänger war wahrscheinlich eine Motte bei Alsbach, auf dem sogenannten Weilerhügel. Seit dem 14. Jahrhundert war die Burg eine Ganerbenburg im gemeinsamen Besitz von sechs Eigentümern. Nach Raubüberfällen eines der Ganerben, Hartmann (auch Hamman) Ulner von Dieburg, auf Kaufleute der Stadt Frankfurt am Main berannte die Stadt im Jahre 1463 die Burg und brannte sie nieder. Die Anlage wurde jedoch bald wieder errichtet.

Von 1483 bis 1502 gelang es einem der Ganerben, Erasmus Schenk von Erbach († 1503), nahezu alle anderen Ganerben (darunter den Erzbischof von Mainz und die Grafen von Mansfeld) auszukaufen und die Burg und Herrschaft zu 5/6 in seinen Eigenbesitz zu bringen, und schon ab 1488 nannte er sich "Herr zu Erbach und Bickenbach".

Als im Jahre 1504 der Landshuter Erbfolgekrieg, die sogenannte "Bayrische Fehde", ausbrach, wurde Ruprecht von der Pfalz wegen seines Erbstreits mit Herzog Albrecht IV. von Bayern am 23. April von König Maximilian I. mit der Reichsacht belegt. Landgraf Wilhelm II. von Hessen, von Maximilian mit dem Vollzug der Acht betraut, nahm zunächst die pfälzische Burg Otzberg ein und belagerte danach, da die Schenken von Erbach Pfälzer Vasallen waren, das Alsbacher Schloss. Der Burgkommandant Hans Gans von Otzberg ließ es auf einen Sturm nicht ankommen und übergab dem Landgrafen am 9. Juni 1504 die Schlüssel der Burg. Nach dem Ende des Erbfolgekriegs gab Landgraf Wilhelm die Burg und das Amt Bickenbach nicht mehr heraus. Wilhelms Sohn Philipp der Großmütige ließ die Verteidigungswerke instand setzen und verstärken. In seinem Testament übertrug er die Burg und das Amt Bickenbach seinen Söhnen aus seiner Morganatischen Ehe mit Margarete von der Saale, den Grafen zu Diez. Sie scheinen es schon um 1562 in Händen gehabt zu haben. Nachdem 1575 der letzte der Grafen von Diez gestorben war, fiel der Besitz im Jahre 1577 an Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt.[1]

Im Laufe des 17. Jahrhunderts, vor allem jedoch im 18. Jahrhundert verfiel die Burg zusehends, so dass die Anlage heute lediglich als Ruine erhalten ist.

Die Kernburg war in einer klassischen Dreiecksform angelegt worden. Teile der äußeren Ringmauer sowie ein schmaler Zwinger sind ebenfalls erhalten. Am beeindruckendsten ist mit Sicherheit der mächtige - restaurierte - Bergfried, welcher u. a. von der Wehrmauer her zugänglich ist.

Quelle: Wikipedia

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