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Andreas Kamzol


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22.05.2007...

Denk dir, das was jetzt Himmel ist und Wind,
Luft deinem Mund und deinem Auge Helle,
das würde Stein bis um die kleine Stelle
an der dein Herz und deine Hände sind.
Und was jetzt in dir morgen heißt und dann
und: späterhin und nächstes Jahr und weiter -
das würde wund in dir und voller Eiter
und schwäre nur und bräche nicht mehr an.

Und das was war, das wäre irre und
raste in dir herum, den lieben Mund
der niemals lachte, schäumend von Gelächter.

Und das was Gott war, wäre nur dein Wächter
und stopfte boshaft in das letzte Loch
ein schmutziges Auge. Und du lebtest doch.

- Rainer Maria Rilke - Der Gefangene
Frühjahr 1906, Meudon

Kommentare 16

  • Andreas Kamzol 13. November 2008, 19:06

    @ GillaBe...so weit gefächert bin ich nicht...leider... :0)
  • BDR 20. Juni 2007, 19:58

    Ein Füllhorn des SEINS

    LG, Betty
  • Marietta Kaut 13. Juni 2007, 22:43

    auch ich spüre Druck auf meiner Seele....
    wenn ich die Zeilen in Verbindung mit dieser bedauerlichen Kreatur lese...
    sie scheint sich demütig in ihr Schicksal gefügt zu haben.
    Ich hoffe, es gab keinen ernsten Hintergrund zu dieser Präsentation?!
    Alles Liebe
    Marietta
  • Bernhard Renke 3. Juni 2007, 23:11

    Gefesselt mit der Seide einer Spinne gleich,
    fast im Himmel oder schon im Höllenreich?
    Löse die Fäden und lass sie fliegen,
    die Seele findet dann den Frieden.
    LG Bernhard


  • Gabi Anna 3. Juni 2007, 23:10


    du und deine arbeiten:
    ihr nehmt mich gefangen....


    ein grosses danke an dich, du lieber...

    gabi
  • N. Claudia 2. Juni 2007, 22:47

    auf mich wirklicht das sehr beängstigend irgendwie... und ich muss gestehen dass ich mich nicht ganz so wohl fühle wenn ich das bild ansehe und die zeilen lese... ich meine ich erstarre...

  • Alexandra P. 2. Juni 2007, 16:03

    Das Bild ist sehr berührend, ebenso Dein gewählter Text.
    LG Alexandra
  • Helga Niekammer 2. Juni 2007, 0:40

    Eindrucksvoll und berührend empfinde ich die Aufnahme. Das Gedicht läßt mich eher erschaudern. Die Verbindung ist gelungen - das Leben ist eben nicht nur sonnig. LG Helga
  • Ursina Künti 1. Juni 2007, 19:16

    ...man möchte ihn ent-wickeln....

    lg sina
  • Katrin Simon 1. Juni 2007, 19:01

    Tolle Aufnahme und schöner Text!
    Die Kombination ist superklasse!
    Wie machst du das nur immer??
    Gruß Katrin
  • Tanjung-Pinang 31. Mai 2007, 20:49

    +++++
    lg monika
  • D.Kaden 31. Mai 2007, 20:29

    Wir sind betroffen, es geschieht und es kann uns geschehen. Tief bohrt sich das Bild in uns, tief schneiden die Worte .
    Andreas verlangt uns ab, uns zu identifizieren mit dem Leid des anderen und uns selbst zu fragen.
    Wenn man die Wurzeln des Leids erfährt, muss man schweigen, auch das wusste Rilke und Tina hat es hier
    so überaus passend ergänzt.
    Herzlichst - Doris
  • EDDArt 31. Mai 2007, 18:16

    Auch ich kann mich KaThie nur anschliessen ... großes Leid drückt diese Präsentation aus ... der Tod die Erlösung ...

    Geht es Dir gut?

    Mit lieben Grüßen für Dich, EDDA ...
  • Eniwa Bea 31. Mai 2007, 18:13

    Die Seele fragte: "Sag, wo bist du Herr, daß ich dich aufsuchen kann?" Und Gott antwortete: "Wenn du anfängst, mich zu suchen, bist du schon zu mir hingelangt."
    Abu Hamid Al-Ghazâlî

    Grauenvoll....mir ist kalt geworden....:-)
    Lg, EWA
  • Heiko Li. 31. Mai 2007, 17:55

    die Kathie triffts....++

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