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Angst vor dem Sterben (Angst 2)

Angst vor dem Sterben (Angst 2)

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Angst vor dem Sterben (Angst 2)

Angst vor dem Tod haben viele Menschen. In Gesprächen älterer Menschen heute kommt die Angst vor den finanziellen Folgen des Sterbens hinzu.

Sie verzichten auf ein Begräbnis herkömmlicher Art, um die Kinder und Enkel nicht zu belasten. Oder sie haben kein Geld, und ihre Erben auch nicht. Es bleiben sogenannte Sozialbegräbnisse "auf der Wiese".

Noch im Tod teilt die Gesellschaft, noch in Hinsicht auf diesen letzten Augenblick ist die Angst vor Schulden dominant. Und den Hinterbliebenen wird so ein Ort des Gedenkens und der Erinnerung, ein Ort zum persönlichen Abschied, genommen.

Hier sind mehrere Menschen bestattet, Urne an Urne. Friedhof Neukölln, im Februar 2004 aufgenommen.

Gruß und Dank für Euer Interesse.


Erstes Bild zum Thema Angst:

Angst essen Seele auf (1)
Angst essen Seele auf (1)
Peter Wolf v. Miriquidi-Staufen


Kommentare 8

  • Uwe Sauerland 12. Juni 2004, 19:14

    Eine starke Serie. Die beiden Bilder bringen die bedrückende Stimmung bei mir gut ins Unterbewusste, …

    Gruß Uwe
  • Peter Wolf v. Miriquidi-Staufen 12. Juni 2004, 12:22

    Bitte nicht mißverstehen: auch ich habe nichts gegen anonyme Bestattungen, die Entscheidung der Menschen jeweils sind gleichwertig und individuell berechtigt; mir ging es um die den Tod (zusätzlich ggf.) belastende Angst vor den finanziellen Folgen bei solchen Menschen, die gerne eine Grabbestattung mit Stein für sich wählten, aber eben wegen des Geldes dies nicht können, oder einfach Angst haben, nicht "ordentlich" unter die Erde gebracht werden zu können, ohne ihren Angehörigen zur Last zu fallen. Oder anders ausgedrückt: die Perspektive eines Ministerialdiregenten oder eines Krankenkassendirektors erlaubt zum Sterbegeld eben eine andere Sicht wie die einer Sozialrentnerin aus Neukölln. Trotzdem hat diese möglicherweise in ihrem Leben mehr geleistet. Gruß und Dank für Eure Anmerkungen.
  • Mareike Schaal 12. Juni 2004, 10:40

    Ich brauche kein Grab, um meiner versorbenen Angehörigen zu gedenken. Deshalb habe ich nichts gegen anonyme Gräberfelder oder Seebestattungen. Allerdeings habe ich auch generell keine Angst vor dem Tod. Ich weiss, wo meine Angehörigen sind, und dass ich sie irgendwann wiedersehen werde!
    Solche Fotos, die zum Nachdenken über den Tod anregen finde ich äußerst wichtig und wertvoll!
    lg
    GG
  • Manuela S. 11. Mai 2004, 23:16

    ...für viele menschen ist der grund in ein anonymes grab beerdigt zu werden aber auch ein anderer...sie wollen ihre angehörigen nicht mit der grabpflege "belasten".
    lieber grüne wiese...als ein verwildertes grab...sagt meine mama immer.
    dein bild regt zum nachdenken an...schön!
    manu
  • Silvia Koerner 9. Mai 2004, 8:48

    Du drückst mit deinem Bild und deinen Worten genau das aus, was für viele leider schon lange Wirklichkeit ist!

    LG Silvia
  • Anne Maxen 7. Mai 2004, 17:21

    dieser Platz strahlt große Trostlosigkeit aus. Dein Text erklärt warum. Ein bedrückendes Bild. Muß es so enden oder ist das, unabhängig von der finanziellen Seite, eine Alternative zur überladenen Beerdigung mit riesigen Kränzen, mit denen nicht selten ein schlechtes Gewissen beruhigt wird? Gruß Anne
  • Gerhard Busch 3. Mai 2004, 10:30

    Der Mensch ist wie eine Blume auf dem Feld; weht der Wind darüber ist sie ohne Halt und wird verweht von ihrer Stätte. (Aus einem Psalm)
    Gute Idee.
    Gruß Gerhard
  • Linda Decker 2. Mai 2004, 22:41

    ein eindrückliches bild zu einem eindrücklichen text.