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Haus-Feldwespe (Polistes dominulus)  mit Parasiten: dem Fächerflügler (Strepsiptera)  Xenos vesparum

Haus-Feldwespe (Polistes dominulus) mit Parasiten: dem Fächerflügler (Strepsiptera) Xenos vesparum

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

Haus-Feldwespe (Polistes dominulus) mit Parasiten: dem Fächerflügler (Strepsiptera) Xenos vesparum

Mindestens 2 Parasiten haben die Wespe befallen, je einer unter dem dritt- und fünftletzten Segment. Die Wespe ist ein Männchen - der etwas aufgerollte linke Fühler(der rechte fehlt offenbar) und die grünen Augen weisen darauf hin. Wespendrohnen der Art werden auch von den Fächerflüglern befallen, kann man nachlesen.

Am 10.7. habe ich schon ein ähnliches Foto hier gemacht - auch von Polistes - mit mindestens 4 solchen Parasiten - je zwei unter dritt- und viertletztem Segment. Damit muß dieses Exemplar hier ein anderes sein als auf dem ersten Bild.

Am 22.7. habe ich schon mindestens 5-6 parasitierte Feldwespen auf den vielen Tieren der Trompetenblumen-Besucher gesehen; alle sind verschiedene Individuen, da unterschiedliche Segmente besiedelt wurden.
Nahaufnahmen versuche ich noch (gar nicht so einfach, bei der Beweglichkeit der Wespen und dem großen Kontrast, einigermaßen die Strukturen der Parasiten zu zeigen); bisher fallen mir nur segmentartige Gliederungen der braunen Tiere und extremitätenartige Strukturen auf, die manchmal unter den befallenen Segmenten hervorschauen . . .

Warum gerade nur diese Wespengattung mir als parasitiert aufgefallen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Sämtliche anderen großen und kleinen Wespenarten sind glatt und sehen "normal" aus.
Erklärung nach Recherche im Internet: Xenos vesparum parasitiert gerade die Polistes-Arten besonders oft. In der Literatur sind die Angaben des Befalls zwischen 7% am Nest und 25% (!) der überwinternden Weibchen zu finden.
Ob erst im Nachhinein (was ich nicht glaube) der Eindruck sich verstärkt, die Wespen seien geschwächt, wird durch die Literatur bestätigt: Sie wirken passiv und sind nicht so schnell flüchtig wie die nicht parasitierten (stylopisierten*) Tiere. zudem sind die befallenen Tiere wohl auch unfruchtbar; so muß der kleine, aber gefährliche Schmarotzer wohl den Feldwespen eine ganze Menge Ärger bereiten!

*nach einem Bienenparasiten der Fächerflügler: "Stylops melittae" benannt.

Garten Düsseldorf-Garath, 21.7.2013

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