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Klaus Schattner


Premium (Pro), Oldenburg/Oldb.

SandBruch

Landscape: Ellenbogen auf Sylt

Das letzte Foto meiner kleinen Sylt-Serie soll darauf hinweisen, dass Sylt nicht nur sehr schön, sondern durch die immer häufiger auftretenden Sturmfluten auch sehr gefährdet ist. Jedes Jahr verliert die Insel durchschnittlich ca. 1,1 Millionen cbm Sedimente.

Für alle die es interessiert noch etwas zum Küstenschutz:

"Als Schutzmaßnahmen gegen die stetige Erosion begann man schon im 19. Jahrhundert mit der Errichtung von Holzpfahlbuhnen. Diese wurden rechtwinklig zur Küste in die See hinein gebaut. Später wurden sie von Metall- und schließlich von Stahlbetonbuhnen abgelöst. Diese Bauwerke erzielten jedoch nicht den gewünschten Erfolg, die durch Querströmungen verursachte Erosion zu stoppen. Die „Lee-Erosion“, also die auf der wind- und strömungsabgewandten Seite der Buhnen, verhinderte nachhaltige Sandablagerungen.
In den 1960er Jahren versuchte man durch die so genannten Tetrapoden, die am Fuße der Dünen entlang, oder – ähnlich wie die Buhnen – ins Meer hinaus verlegt wurden, die Meeresgewalten zu stoppen. Die tonnenschweren, in Frankreich entwickelten vierfüßigen Betonelemente waren für den Sylter Strand zu schwer und konnten die Erosion ebenfalls nicht aufhalten. Vor dem Hörnumer Weststrand sind sie deshalb ab Mitte 2005 wieder entfernt worden.[6]
Seit Anfang der 1970er Jahre wird, als zurzeit einzig wirksames Mittel gegen die Erosion, Sand vor die Küsten der Insel gespült. Baggerschiffe, so genannte Hopperbagger, pumpen durch Rohrleitungen ein Wasser-Sand-Gemisch an den Strand, wo es von Planierraupen verteilt wird. Dadurch soll bei Sturmfluten lediglich das vorgespülte Sanddepot abgetragen werden – die eigentliche natürliche Küstenlinie wird somit geschützt und die Erosion verlangsamt.[7] Diese Vorgehensweise ist mit erheblichen Kosten verbunden. Der Bedarf von jährlich bis zu 10 Millionen Euro wird derzeit von Bundes-, Landes- und EU-Mitteln gedeckt. Seit 1972 wurden ca. 35,5 Millionen Kubikmeter Sand vorgespült und aufgeschüttet. Diese Maßnahmen haben zusammen bisher über 143 Mio. EUR gekostet, sollen aber nach Berechnungen von Forschern ausreichen, um für mindestens drei Jahrzehnte größere Landverluste zu verhindern, so dass der Nutzen in Hinsicht auf die Wirtschaftskraft der Insel und der Bedeutung für die strukturschwache Region größer wäre als die Kosten.[8] In der Studie Klimafolgen für Mensch und Küste am Beispiel der Nordseeinsel Sylt von 1995 heißt es: „Hätte Sylt nicht das Image einer attraktiven Ferieninsel, gäbe es den Küstenschutz in der bestehenden Form gewiss nicht.“ [9]
Als Alternative wird die Verstärkung eines natürlichen Riffs vor der Küste diskutiert. Ein entsprechender Versuch wurde in den Jahren 1996 und 2003 unternommen.[10] Die auf dänischen Inseln erfolgreiche Sanddrainage ist wegen der Versteilung des untermeerischen Hangs vor Sylt nicht Erfolg versprechend.[11]
Sandvorspülung mit Tetrapoden am WeststrandParallel zu den Sandvorspülungen hat man an einigen Strandabschnitten damit begonnen, die oben erwähnten Buhnen, die sich für den Küstenschutz als weitgehend nutzlos erwiesen hatten, mit großem Aufwand abzutragen. Dieser Maßnahme ist auch die wohl berühmteste Buhne der Insel, die BUHNE 16, Namensgeberin des gleichnamigen FKK-Strandes, zum Opfer gefallen.
Einige Experten fürchten trotz all dieser Maßnahmen, dass Sylt bis Mitte des 21. Jahrhunderts erhebliche Landverluste hinnehmen müsse. Die voranschreitende globale Erwärmung werde zu vermehrter Sturmaktivität führen, was erhöhte Landverluste und als erste Konsequenz den Verlust z. B. der Versicherbarkeit von Eigentum zur Folge haben könnte. So haben Messungen ergeben, dass die Wellenenergie sich nicht mehr wie früher am Vorstrand erschöpft, sondern ihre zerstörerische Wirkung auch auf den Strand ausweitet ist. Das führt zu einem Sedimentverlust von rund 1,1 Millionen m³ jährlich.[4]
Die Dünengebiete der Insel stehen unter Naturschutz und dürfen nur auf gekennzeichneten Wegen betreten werden. So genannte „wilde“ Wege leisten der Erosion Vorschub und dürfen nicht begangen werden. Dort, wo die Vegetation zertreten wird und keine Wurzeln den Sand festhalten, wird er von Wind und Wasser abgetragen."
Quelle: Wikepedia

Das eine oder andere dieser Fotos wird im Original bei meiner
Ausstellung in der Galerie ART-PLAKAT in Oldenburg, Donnerschweerstr.4
zu sehen sein.
Vernissage am 14.01.2010 ab 19h
Die Ausstellung läuft 4 Wochen.
Über Euren Besuch würde ich mich freuen.

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