22.10.10, 11:35
Beitrag 1 von 36
Hallo,
meine Analogzeit ist schon lange vorbei, aber ich denke ab und zu daran, wieder S/W-Filmfotografie zu machen. Ich möchte mir aber niemals mehr eine Duka einrichten und deshalb nur die Filmentwicklung selber machen um die Negative dann einzuscannen. Nun habe ich gelesen, dass scannen problematisch ist, weil die Silberkörner nicht mit dem Scannprozess harmonieren und viel Qualität verloren geht.
Kann man das bestätigen, oder gibt es auch gute Erfahrungen mit dem scannen von S/W-Filmen?
Wie sieht es überhaupt aus auf dem Scannermarkt? Nikon ist ausgestiegen und die galten als Hersteller der besten Geräte.
meine Analogzeit ist schon lange vorbei, aber ich denke ab und zu daran, wieder S/W-Filmfotografie zu machen. Ich möchte mir aber niemals mehr eine Duka einrichten und deshalb nur die Filmentwicklung selber machen um die Negative dann einzuscannen. Nun habe ich gelesen, dass scannen problematisch ist, weil die Silberkörner nicht mit dem Scannprozess harmonieren und viel Qualität verloren geht.
Kann man das bestätigen, oder gibt es auch gute Erfahrungen mit dem scannen von S/W-Filmen?
Wie sieht es überhaupt aus auf dem Scannermarkt? Nikon ist ausgestiegen und die galten als Hersteller der besten Geräte.
22.10.10, 12:16
Beitrag 2 von 36
scannen geht super - alles ist eh subjektiv in der einschätzung.
hier, einmal neopan400 rollfilm
http://www.flickr.com/photos/martin_jaeger/4705451729/
einmal apx100 kleinbild
http://www.flickr.com/photos/martin_jaeger/4623590313/
beides mit normalen 150.- flachbettscanner ;)
also einfach machen. häufig ist nur ein wenig ebv nötig, nach dem scannen.
hier, einmal neopan400 rollfilm
http://www.flickr.com/photos/martin_jaeger/4705451729/
einmal apx100 kleinbild
http://www.flickr.com/photos/martin_jaeger/4623590313/
beides mit normalen 150.- flachbettscanner ;)
also einfach machen. häufig ist nur ein wenig ebv nötig, nach dem scannen.
22.10.10, 12:17
Beitrag 3 von 36
Wolfgang Schadt schrieb:
Zitat:
Da muss man zwei Dinge unterscheiden.
Zum einen sind Silberhalogenidfilme problematisch, wenn man die in vielen Scannern integrierte automatische Staub- und Kratzerkorrektur (ICE) verwenden will. Diese arbeitet mit Infrarotlicht, welches von den Silberatomen absorbiert wird.
ICE ist bei echten s/w-Filmen also nicht anwendbar.
Das zweite Problem ist durch die Körnigkeit an sich bedingt. Je nach Lichtquelle und Konstruktionsweise des Scanners kann es dazu kommen, dass die Kornstruktur ungewöhnlich stark hervorgehoben wird, stärker, als sie auf einer Papiervergrößerung erscheinen würde.
Scanner die LEDs als Lichtquelle verwenden, sollen hier schlechter abschneiden als solche, die eine Kaltkathodenfluoreszenzlampe verwenden, weil sie ein "härteres" Licht verwenden.
Meiner Erfahrung nach hat das aber nichts mit s/w-Filmen zu tun, da auch Farbfilme im Scan körniger erscheinen.
Zitat:
Da muss man zwei Dinge unterscheiden.
Zum einen sind Silberhalogenidfilme problematisch, wenn man die in vielen Scannern integrierte automatische Staub- und Kratzerkorrektur (ICE) verwenden will. Diese arbeitet mit Infrarotlicht, welches von den Silberatomen absorbiert wird.
ICE ist bei echten s/w-Filmen also nicht anwendbar.
Das zweite Problem ist durch die Körnigkeit an sich bedingt. Je nach Lichtquelle und Konstruktionsweise des Scanners kann es dazu kommen, dass die Kornstruktur ungewöhnlich stark hervorgehoben wird, stärker, als sie auf einer Papiervergrößerung erscheinen würde.
Scanner die LEDs als Lichtquelle verwenden, sollen hier schlechter abschneiden als solche, die eine Kaltkathodenfluoreszenzlampe verwenden, weil sie ein "härteres" Licht verwenden.
Meiner Erfahrung nach hat das aber nichts mit s/w-Filmen zu tun, da auch Farbfilme im Scan körniger erscheinen.
22.10.10, 12:23
Beitrag 4 von 36
Ich habe erst halbherzig angefangen, meine alten SW-Negative zu scannen. Bisherige Erfahrung: der farbstoffbasierte Ilford XP2 erscheint mir deutlich "scan-freundlicher" als mein meistverwendeter Ilford HP5 (Silber).
VG, Michael
VG, Michael
22.10.10, 12:37
Beitrag 5 von 36
dazu hab ich die erfahrung gemacht: der xp2 und bw400 haben teilweise nicht so feine töne wie echter sw-film, dafür aber feinkörniger. allerdings sind die chromogenen bei mir in den schatten häufig recht... "rauschig" oder "körnig".
22.10.10, 12:40
Beitrag 6 von 36
Hallo Wolfgang,
Wenn es um das Scannen von Schwarzweiss Negativen geht, würde ich nicht unbedingt zu einem Filmscanner raten (wie z.B. nikon Coolscan, Reflecta etc). Ich weiss in der Hinsicht, wovon ich rede, denn ich scanne mit einem Filmscanner und mit einem Flachbettscanner. Den Flachbett allerdings für Mittelformat.
Warum:
1. halte ich bei Kleinbildscans die Hardware basierte Staub-und Kratzentfernung (ICE) für fast unverzichtbar. Bei SW-Silberfilmen funktioniert das leider nicht.
2. Kommt die Grauwertzeichnung und der Dynamikumfang bei vielen Flachbettscannern besser. Vorausgesetzt man ist grundsätzlich bereit, via EBV die Scans nachzubearbeiten, was ich allerdings ebenfalls für unverzichtbar halte, denn das, was früher mühevoll in der Dunkelkammer gemacht wurde: Gradation, Nachbelichten usw. geschieht heute am PC weitaus einfacher und mit mehr Möglichkeiten, allein schon, was die Retusche angeht.
Sieh Dich doch mal bei den Epson Flachbettscannern um. Wenn es nicht so etwas teures wie der Epson V750 sein soll, könnte es ja vielleicht auch etwas älteres sein, das nicht mehr hergestellt wird, aber bei ebay zu günstigen Preisen von manchen Händlern zu haben ist. Ich habe den Epson Perfection 3170, der seinerzeit eine verbesserte Lampe für Durchsicht bekommen hat und den man hin und wieder bei ebay-Händlern aus ihren Restbeständen günstig haben kann.(Epson 3200 ebenfalls)
Mit solchen Epson Scannern (noch viel besser war z.B. der Epson 4990, der sogar ICE hatte und wohl fast auf dem Niveau des V750 war)sind Scans vom SW-Negativ gut möglich.
Ich selbst habe Bilder bis zur Größe von 45x30 cm vom Kleinbildnegativ mit dem Epson 3170 gemacht.
Manche werden Dir Canon empfehlen, aber damit kenne ich mich nicht aus.
Wenn es um das Scannen von Schwarzweiss Negativen geht, würde ich nicht unbedingt zu einem Filmscanner raten (wie z.B. nikon Coolscan, Reflecta etc). Ich weiss in der Hinsicht, wovon ich rede, denn ich scanne mit einem Filmscanner und mit einem Flachbettscanner. Den Flachbett allerdings für Mittelformat.
Warum:
1. halte ich bei Kleinbildscans die Hardware basierte Staub-und Kratzentfernung (ICE) für fast unverzichtbar. Bei SW-Silberfilmen funktioniert das leider nicht.
2. Kommt die Grauwertzeichnung und der Dynamikumfang bei vielen Flachbettscannern besser. Vorausgesetzt man ist grundsätzlich bereit, via EBV die Scans nachzubearbeiten, was ich allerdings ebenfalls für unverzichtbar halte, denn das, was früher mühevoll in der Dunkelkammer gemacht wurde: Gradation, Nachbelichten usw. geschieht heute am PC weitaus einfacher und mit mehr Möglichkeiten, allein schon, was die Retusche angeht.
Sieh Dich doch mal bei den Epson Flachbettscannern um. Wenn es nicht so etwas teures wie der Epson V750 sein soll, könnte es ja vielleicht auch etwas älteres sein, das nicht mehr hergestellt wird, aber bei ebay zu günstigen Preisen von manchen Händlern zu haben ist. Ich habe den Epson Perfection 3170, der seinerzeit eine verbesserte Lampe für Durchsicht bekommen hat und den man hin und wieder bei ebay-Händlern aus ihren Restbeständen günstig haben kann.(Epson 3200 ebenfalls)
Mit solchen Epson Scannern (noch viel besser war z.B. der Epson 4990, der sogar ICE hatte und wohl fast auf dem Niveau des V750 war)sind Scans vom SW-Negativ gut möglich.
Ich selbst habe Bilder bis zur Größe von 45x30 cm vom Kleinbildnegativ mit dem Epson 3170 gemacht.
Manche werden Dir Canon empfehlen, aber damit kenne ich mich nicht aus.
22.10.10, 13:05
Beitrag 7 von 36
"Kommt die Grauwertzeichnung und der Dynamikumfang bei vielen Flachbettscannern besser."
das ist interessant. woran könnte sowas liegen?
das ist interessant. woran könnte sowas liegen?
22.10.10, 13:27
Beitrag 8 von 36
Herzlichen Dank für die informativen Antworten!
Es scheint also kein grundsätzliches Problem zu sein. Die Auswahl von Film und Gerät sind wohl entscheidend.
Natürlich will ich die Dunkelkammer in den Rechner verlegen und Bildbearbeitung machen. Schließlich habe ich früher auch verschiedene Papiere verwendet und selektiv rumgewedelt. Deshalb auch das Scannen, denn Abzüge von der Stange, soweit man sie noch bekommt, sind einfach unbrauchbar.
Allen ein schönes Wocheende und viel Erfolg beim Fotografieren.
Es scheint also kein grundsätzliches Problem zu sein. Die Auswahl von Film und Gerät sind wohl entscheidend.
Natürlich will ich die Dunkelkammer in den Rechner verlegen und Bildbearbeitung machen. Schließlich habe ich früher auch verschiedene Papiere verwendet und selektiv rumgewedelt. Deshalb auch das Scannen, denn Abzüge von der Stange, soweit man sie noch bekommt, sind einfach unbrauchbar.
Allen ein schönes Wocheende und viel Erfolg beim Fotografieren.
22.10.10, 16:46
Beitrag 9 von 36
Zu der Aussage von Einsiedlerkrebs kann man durchaus auch anderer Meinung sein.
Ich ziehe einen guten Filmscanner (ich rede von Mittelformat) einem Flachbettscanner in jeder Hinsicht vor. Bei KB halte ich einen Flachbettscanner grundsätzlich für unzulänglich.
Es wird immer wieder davon geredet, dass beim Scannen das Korn aufgbläht wird etc.....ich kann das allerdings so nicht nachvollziehen, vor allem nicht, wenn man anschließend Printet.
Die hybride Verarbeitung mag dem Ein oder Anderen Vollanalogen ein Greuel sein......ich persönlich finde es eine tolle Sache und kann Dich nur darin bestätigen es zu tun.
Bogi
Ich ziehe einen guten Filmscanner (ich rede von Mittelformat) einem Flachbettscanner in jeder Hinsicht vor. Bei KB halte ich einen Flachbettscanner grundsätzlich für unzulänglich.
Es wird immer wieder davon geredet, dass beim Scannen das Korn aufgbläht wird etc.....ich kann das allerdings so nicht nachvollziehen, vor allem nicht, wenn man anschließend Printet.
Die hybride Verarbeitung mag dem Ein oder Anderen Vollanalogen ein Greuel sein......ich persönlich finde es eine tolle Sache und kann Dich nur darin bestätigen es zu tun.
Bogi
Deine Fotos sind klasse fotografiert, M Jaeger!!!
Gruß Peter
Nachricht bearbeitet (19:18)
Gruß Peter
Nachricht bearbeitet (19:18)
22.10.10, 19:21
Beitrag 11 von 36
oh danke *rotwerd*
ich pickte ja auch die rosinen raus ^^
ich pickte ja auch die rosinen raus ^^
Wenn man auch eine DSLR hat gibt es noch eine sehr gute Alternative:
- Balgengerät mit Dia-/Negativhalterung
- Makroobjektiv
Wenn man eine sehr gute DSLR und ein sehr gutes Objektiv verwendet sind die Ergebnisse deutlich besser als die Scans mit den Flachbrettern und locker gleichauf mit Nikon Coolscans - allerdings "scannt" man damit Negative im 5-Sekunden-Takt, da kann kein einziger Scanner mithalten.
- Balgengerät mit Dia-/Negativhalterung
- Makroobjektiv
Wenn man eine sehr gute DSLR und ein sehr gutes Objektiv verwendet sind die Ergebnisse deutlich besser als die Scans mit den Flachbrettern und locker gleichauf mit Nikon Coolscans - allerdings "scannt" man damit Negative im 5-Sekunden-Takt, da kann kein einziger Scanner mithalten.
23.10.10, 09:12
Beitrag 13 von 36
cmo schrieb:
Zitat:
Du wirst Erfahrung haben, aber so richtig leuchtet es mir nicht ein. Ich habe vor längerer Zeit schon ein Mal analog Dias auf diese Weise kopiert und war nicht sehr angetan davon.
Was ist über professionelle Scannerdienste zu sagen?
Zitat:
Du wirst Erfahrung haben, aber so richtig leuchtet es mir nicht ein. Ich habe vor längerer Zeit schon ein Mal analog Dias auf diese Weise kopiert und war nicht sehr angetan davon.
Was ist über professionelle Scannerdienste zu sagen?
Schon vor mehr als einem Jahr habe ich einen Tipp gegeben,
wie einfach und preisgünstig das geht. Habe viele hundert, vielleicht sogar tausende Negative und Dias digital umgewandelt, die für Druckaufträge in professioneller Qualität benötigt wurden.
Resonanz Null.
Ich frage mich manchmal wirklich, ob es sich lohnt, in diesem Forum überhaupt noch etwas einzubringen. Brauchbare und bewährte Ratschläge werden schlicht ignoriert, dafür wird immer weiter diskutiert. Mit nicht nachlassender Begeisterung
...
... alte Glasnega… Volkmar Kleinfeld… 19.06.09 17
Nachricht bearbeitet (10:52)
wie einfach und preisgünstig das geht. Habe viele hundert, vielleicht sogar tausende Negative und Dias digital umgewandelt, die für Druckaufträge in professioneller Qualität benötigt wurden.
Resonanz Null.
Ich frage mich manchmal wirklich, ob es sich lohnt, in diesem Forum überhaupt noch etwas einzubringen. Brauchbare und bewährte Ratschläge werden schlicht ignoriert, dafür wird immer weiter diskutiert. Mit nicht nachlassender Begeisterung
...
... alte Glasnega… Volkmar Kleinfeld… 19.06.09 17
Nachricht bearbeitet (10:52)
Volker macht es dir was aus , den alten Link hier noch mal zu posten.Sehr schöne historische Fotos hast du!!!