Unterscheidung Kolkrabe - Nebelkrähe?

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J. Schwarz J. Schwarz Beitrag 1 von 9
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Hallo,

wie kann man anhand des Aussehens am einfachsten Kolkraben von Nebelkrähen unterscheiden? Z.B. auf folgendem Bild:


[fc-foto:2858482]


Auch in dem Tierführer, den ich habe, sehen beide ziemlich ähnlich aus und ich bin mir nicht sicher, was auf dem Bild zu sehen ist. Von der Färbung her tippe ich eher auf Kolkraben, naja...
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 2 von 9
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Ich kann dir nicht helfen, aber die anderen User werdens schon "machen".

Deine Frage verwundert mich, da in zahlreichen Tierbüchern doch eine Grau-Schwarz-Gefiederzeichnung als Nebelkrähen-Merkmal genannt wird, während man Kolkraben und Rabenkrähen immer im einfarbig zeichnungslos schwarzen Gefieder darstellt. Vielleicht gibt es aber auch einfarbig schwarze Nebelkrähen! Spannend stelle ich es mir vor, wenn man diese dann von den Rabenkrähen, den Raben-Nebelkrähen-Bastarden (haben die eigentlich eine bastardtypische einheitliche Färbung??)und Kolkraben anhand der Färbung unterscheiden möchte.

Wenn man Weißnackenraben von unserer typischen Nebelkrähe mit ihrer Scheckung unterscheiden möchte, wird es nochmal interessant. Es gibt ja Regionen auf der Erde, da siedeln sowohl Weißnackenraben als auch Nebelkrähen.

Mein Tipp: Schau nicht ausschließlich auf die Färbung des Gefieders. Ziehe weitere artspezifische Merkmale der Morphologien hinzu! Finde arttypische Lebenweisen heraus, bzw. lese sie in einem guten Buch nach und finde sie bei den jeweiligen Tieren und Beständen wieder. Nimm die Sprache als Unterscheidungskriterium hinzu!

Grüße



Nachricht bearbeitet (11:26h)
J. Schwarz J. Schwarz Beitrag 3 von 9
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Nach nochmaligem Lesen (blv: Der Tier- und Pflanzenführer für unterwegs) tippe ich jetzt eher auf Rabenkrähe (C. c. corone), "glänzend schwarz, Schwanz nur schwach gerundet, Schnabel kräftig, schwarz, meist befiedert; Ruft heiser "kra".
Hab mich wohl durch die Nebelkrähe verirren lassen, die aber eher grau bis graubraun ist.

Beim Kolkraben steht, dass er tief "krr" ruft; meine, mich aber eher an "kra" zu erinnern.
Ausserdem war es ein ganzer Schwarm, sind Kolkraben nicht eher einzeln unterwegs
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 4 von 9
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Prima! In der Richtung würde ich auch weitermachen. Obwohl es nicht leicht werden wird.

Sagt man Kolkrabenteenagern nicht auch das Schwärmen nach? Ein alters- und entwicklungstufenabhängiges Verhalten sozusagen?!

Und wie ändert sich die Befiederung (das Zeugs in der Nähe der Schnabelhaut) während der Entwicklung von Rabenvögeln? Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Merkmal ist, das man hinzuziehen kann, wenn man das Alter eines Vogels abschätzen kann. Aber woran erkennt man das wieder?

Ich glaubte auch immer v.a. anhand der Stimme Krähen von Kolkraben unterscheiden zu können. Andererseits ... sagt man nicht v.a. vielen Vögeln und zahlreichen Vogelarten die Gewohnheit und die Fertigkeit artfremde Stimmen nachzumachen nach? Nichts kann ein Vogel so gut, wie die Stimmen der belebten und unbelebten Natur nachzumachen.

Mich verwundert sogar, dass so viele Vogelfans ihre Vögel so sicher zu den Aaskrähenunterarten stecken. Wenn man weiß oder der Literatur glaubt, wonach sich Vertreter beider Unterarten gern paaren und dann auch fertile Bastard-Nachkommen haben, dann müsste sofort die Frage auftauchen, mittels welchen Merkmalsschlüssels man die Unterart-Bastarde von den Unterarten unterscheidet. Dominiert das Rabenkrähen-Merkmal "Einfarbigkeit" (Nichtscheckung -> self)das angebliche Nebelkrähenmerkmal "Schwarz-Grau-Scheckung"?
Oder dominiert "Scheckung ein" über "Scheckung aus"? Oder bewirkt der heterozygote Allelsatz intermediäres Aussehen ähnlich wie "berkshire", das sich bei Echtmäusen auch "hooded" X "self" ergibt?
Wenn ich in einer als Bastardzone für Nebel-Rabenkrähen bekannt gewordenen Region lebe, müsste ich mir diese Frage verstärkt stellen.



Nachricht bearbeitet (12:12h)
Andreas Lettow Andreas Lettow   Beitrag 5 von 9
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Im Flug läßt sich der Kolkrabe gut am keilförmigen Schwanz erkennen. Außerdem ist er etwa so groß, wie ein Mäusebussard und ihr Schnabel ist deutlich klobiger, als der der Rabenkrähe. Daher würde ich die beiden Vögel auf Deinem Bild für Rabenkrähen halten.
Gruß
Andreas
xxx xxx xxx xxx Beitrag 6 von 9
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Hallo J. Schwarz!
Wie ich sehe hat dich ja Laura bereits in die richtige Richtung gelenkt ;-)
Ich würde dir aber empfehlen daß du dir ein Bestimmungsbuch für die Avifauna Europas zulegst. In solch allgemeinen Führern kommen doch recht häufig Fehler vor. Hier ein Beispiel:
Rotschulterglanzstar - Glossy Starling - Lamprotornis nitens Rotschulterglanzs… Ralf Engel 03.11.02 4

Ich verwende den neuen Kosmos Vogelführer und kann dir diesen wirklich ans Herz legen, übrigens gibt es jetzt die großformatige Ausgabe davon (A4)"Die Vögel Europas" zum halben Preis. Die taugt zwar für den Feldgebrauch nicht so sehr ist aber hervorragend geeignet sich Gefiedermerkmale anzuschauen und zu vergleichen. Dazu sind die Zeichnungen in dem Buch geradezu prädestiniert.
LG, Roman
Bernd Quambusch Bernd Quambusch Beitrag 7 von 9
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Ich bin zwar kein Natur-Fotograf, kenne jedoch Rabenkrähen und Kolkraben vom sehen.

Der Kolkrabe ist fast doppelt so groß. Kann man aber auf Fotos nicht so genau erkennen.

Der Schnabel ist deutlich klobiger, daran sollte man einen Kolkraben sicher erkennen können.

Das Gefieder des Kolkraben ist nicht schwarz sondern eher dunkelblau schillernd.
J. Schwarz J. Schwarz Beitrag 8 von 9
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@Bernd: Stimmt, habe heute in Hellabrunn einen Kolkraben gesehen, der ist wirklich riesig!
Bernd Quambusch Bernd Quambusch Beitrag 9 von 9
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Einmal ist einer dicht über mich drüber geflogen. Das war beim Drachenfliegen in Österreich in Kärnten. Der war riesig.

Dort soll es auch noch Steinadler geben, die haben sogar einmal Drachenflieger angegriffen.

Kolkraben und Rabenkrähen gehören neben den Papageien zu den intelligentesten Vögeln. Es gibt einen Bericht über eine Rabenkrähe, die in Gefangenschaft gelebt hat und die dem Hund die Knochen weggenommen hat und genau so hingelegt hat, dass der Hund geradeso nicht drangekommen ist.
Die Rabenkrähe hat dann zugesehen, wie der Hund immer hochgesprungen ist und versucht hat an den Knochen zu kommen.
"Schadenfreude" zeugt von hoher Intelligenz.
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