draußen schlafen - ein paar basistipps

<12>
Diskutier doch mit!
Anmelden und kostenlos mitmachen.
Kostenlos mitmachen
Google Anzeigen Google Anzeigen
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 1 von 22
1 x bedankt
Beitrag verlinken
moin,

ihr werdet jetzt fragen: was hat das mit naturfotografie zu tun? auf den ersten blick wenig. denkt man genauer darüber nach, dann doch sehr viel. denn oft ist man als naturfotograf mehrere tage fern ab von z.h. oder der nächsten pension unterwegs und dafür braucht es lösungen.

rechtliche aspekt zum draußen übernachten, lasse ich mal bewußt unberücksichtigt. entsprechende regeln/verordnungen und gesetzesinhalte sollte man sich vorher drauf schaffen.

meine tipps, mein vorgehen:

ich bin viel mit boot und in flussniederungen unterwegs. deshalb gilt: keinen daunenschlafsack! die sind was für wandertouren im gebirge. einmal trocknen sie schlecht und verlieren bei durchfeuchtung bis zu 90% dämmleistung.

reicht der kunstfasersack nicht aus, kann man einen leichten sommerschlafi mit einzippen. ist beim einsteigen bisschen nervig.

in feuchten gebieten: nutzt einen atmungsaktiven biwaksack. wirkt wunder. auf keinen fall nur ne plane über den schlafsack legen - da werdet ihr von innen nass. versprochen! und bitte nicht diese bivy mit gestänge über dem kopf! die feuchtigkeit durch abatmen wird sich mit sicherheit im inneren ansammeln.

nutzt bei kalten temperaturen eine mütze. noch besser: sturmhauben aus fleece. mützen haben den nachteil, dass die irgendwann mal neben dem schlafsack liegen. man merkt das dann schon :-). eine sturmhaube bleibt, wo sie hingehört. zudem kann man sie in den kragen stopfen. es entstehen so keine brücken.

thermounterwäsche halte ich für übertrieben. ist es wirklich kalt, tuts auch ne einfache jogginghose. aber: ausschließlich für die nacht reservierte strümpfe sind gut.

kissen: ich nehme grundsätzlich meine klamotten, die ich tagsüber trage, falte die zusammen, fertig.

isomatte: da stelle ich keine hohen ansprüche. ich hab hier noch regelmäßig genutzte schaumteile zu 10€, die sind tw 20 jahre alt und tun es. es muss nicht ein teil zu 50€ sein! (auch wenn das die ausrüster anders sehen) bei thermoskannen ist das sehr ähnlich. ich hab da alles probiert, teuer, sauteuer, supergünstig. meine beste ist nach wie vor eine 20 jahre alte zu 5€ aus dem ausverkauf von max bahr. da kann fast jede zu 50€ einpacken!

zelt: nur wenn es unbedingt sein muss. meist habe ich nur ein tarp dabei und nutze das nur bei regen. hat den vorteil: da zieht es immer ein bisschen drunter, womit sich kondenswasser nicht bilden kann. zelte werden irgendwann zu tropfsteinhöhlen. ob vom discounter oder hilleberg und alles dazwischen. merke: alles, was ich am abend aufbaue, muss ich morgens wieder zusammen packen. nervig! wenn es sein muss, bin ich nach dem aufstehen in nicht mal 2 minuten verschwunden.

so es irgend geht, schlaft mit den füßen zum wind. dann zieht es nicht in den schlafsack.

traut nicht den temperaturangaben, sondern probiert es selbst aus. ich hab mir letztens einen einer großen marke zugelegt, der angeblich im komfortbereich bis -9 gehen sollte (herstellerangabe). der war nicht mal bis 0 grad zu gebrauchen! und mir kann man schon was anbieten. die angaben sind meistens mumpitz und bestenfalls ein verkaufsargument, das sich spätestens beim einsatz im grenzbereich lügen straft. extremtemperaturen genauso. das heißt lediglich, dass man nicht erfroren ist. und: legt euch vorher rein. ein zu enger ist die hölle. der muss passen (mit angewinkelten beinen sollte der nicht über den knien spannen - kältebrücke!). oft sind die reißverschlüsse mangelhaft. entweder klemmen die laufend - dann kann man das modell gleich mal aussortieren, oder gehen zu leicht (z.b. bei carinthia). dann öffnen die sich weiter, als man es manchmal will. abhilfe: druckknopf in den zipper schlagen und in 10cm abstand auf der abdeckleiste je mehrere gegenstücke rein. macht jeder schuster/sattler.

ist im winter raureif zu erwarten, sucht euch einen baum mit misteln in der krone. darunter ist i.d.r. kein raureif zu finden.

schlaft insbesondere im herbst nie unter einem baum! der trieft morgens wie´n kieslaster, als würde es regnen!

packt alles, was nach essen riecht wirklich gut weg! mäuse, waschbären, igel, wanderratten - sie werden euch mit leichtigkeit finden und ihr bietet den wegweiser. gleiches gilt für eure mülltüte. am besten im baum hoch hängen. diese nur auf einen strauch zu legen, ist keine gute idee. da schaffen es auch die bilche hin (siebenschläfer und co). und die können richtig rabatz machen. ich hatte mal ne mülltüte im kajak liegen - den haben die waschbären komplett zerlegt!

mindestens zwei stunden vor der nachtruhe sind getränke jeder art verboten. es sei denn, man legt gesteigerten wert darauf in der nacht raus zu wollen. dann will ich nichts gesagt haben. und: keinen alkohol, keine drogen! das zeug ist am tage schon kein spaß. aber im winter, nachts bei null oder drunter kann das sehr gefährlich werden.

wenn ihr eine schneehöhle bauen müsst: achtet auf reichlich belüftung. sonst seid ihr nicht die ersten, die darin erstickt sind. das merkt man nur nicht und folglich wissen die betroffenen auch heute noch nicht, dass sie tot sind. der tod kommt auf leisen sohlen!

müsst ihr in der nacht doch mal raus und seid in exponiertem gelände unterwegs: sichert euch! es ist nicht nur einmal passiert, das z.b. in der ida-grotte im elbi welche abgeschmiert sind (tw besoffen!).

zum schluss: macht euch nicht bemerkbar! kein licht, kein feuer, kein lärm. und: schlaft nie am weg! schon 15m in den wald eingerückt und keiner bekommt euch mit. die größte gefahr geht nicht von tieren aus, sondern anderen menschen! achtet aber auf die zeichen, welche die tiere hinterlassen. an einer wildschweinsuhle oder einem malbaum zu pennen ist keine gute idee. letzteren erkennt ihr an großflächiger beschädigung der rinde und den haarspuren.

das in der kürze. viel spaß draußen wünscht der photonenbändiger, der über 4000 nächte problemlos hinter sich gebracht hat.
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 2 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Eine schöne Zusammenfassung, danke für die Tipps!

Zitat: Photonenbändiger 31.01.22, 18:17Zum zitierten Beitragist im winter raureif zu erwarten, sucht euch einen baum mit misteln in der krone. darunter ist i.d.r. kein raureif zu finden.

Warum ist das so?

Und, hast Du evtl. auch noch gute Tipps, wie man mit dem Thema Hygiene umgeht?

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 3 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: Lichtmaler Köln 31.01.22, 19:22Zum zitierten BeitragZitat: Photonenbändiger 31.01.22, 18:17Zum zitierten Beitragist im winter raureif zu erwarten, sucht euch einen baum mit misteln in der krone. darunter ist i.d.r. kein raureif zu finden.

Warum ist das so?

Und, hast Du evtl. auch noch gute Tipps, wie man mit dem Thema Hygiene umgeht?

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.


waum? ganz einfach: sie wirken wie ein schutzschirm. d.h., es kann nach oben nicht so viel wärme ins nichts abgegeben werden. so ähnlich, wie bewölkter himmel. zudem haben diese immergrünen pflanzen auch im winter einen stoffwechsel, wenn auch langsamer.

am besten ist, du probierst es aus. geh im winter bei sonnenaufgang morgens raus, wenn raureif die wiesen funkeln lässt, als hätte ein guter geist einen sack voll diamanten darauf ausgekippt. und suche dir vorher mal einen baum, wo richtig misteln in ca 5-10m höhe wachsen. schau morgens unter den baum!

hygiene: na ja, das ist auch immer eine frage der persönlichen befindlichkeiten. jeder hat da andere, sehr individuelle ansprüche. ich bin da nicht so kleinlich. wer es gewohnt ist, täglich 2x warm duschen zu wollen, sollte sich schleunigst umstellen und darüber klar werden, dass häusliche standards nicht nach draußen übertragbar sind. vor zwei jahren, als wegen corona alles dicht war, habe ich nach 11 wochen die erste warme dusche abbekommen!

was also tun, damit man nach einer weile nicht nach sich selbst stinkt, moos ansetzt, das die vögel im umkreis von 10m nicht benebelt von den ästen fallen und man keine schakale anlockt?

zunächst: man kann seine klamotten aller 1-2 tage wechseln und die getragene im fluss waschen. wer dafür ein waschmittel braucht, welches gewässerökologisch unbedenklich ist, kann sich z.h. einen sud aus wasser und indischen waschnüssen selbst machen. noch ein bisschen essigessenz rein, damit das zeug nicht gammelt und fertig ist das putzmittel, das man auch gut für geschirr nutzen kann. geht ein bisschen wind, sind die sachen eigentlich nach einem tag trocken. auch bei +5 grad. die sind dann zwar nicht waschmaschinensauber, stinken aber auch nicht mehr. und darauf kommt es an. i.d.r. sammle ich übers jahr alte verschlissene teile (socken, hemden usw) und nehme die auf tour mit. am ende schmeiße ich die weg.

das nächste:

befasse dich mal mit dieser sache https://www.bergfreunde.de/basislager/t ... f-methode/

das klingt in sofern spannend, als das ich das z.t. aus eigener erfahrung bestätigen kann. als ich noch auf der insel lebte, war es morgens ein ritual, eine routine, mir auf der wiese einen kalten eimer wasser über den kopf zu schütten und kalt zu duschen. und das wasser war dann im winter wirklich kalt! davon gibt es ja auch bilder. ich war wirklich fitter, deutlich kälteresistenter als heute - gut, ich war auch jünger. letzteres kann aber nicht alleinige ursache sein, dass ich nicht mehr so viel aushalte. es hat schon etwas mit den lebensumständen zu tun.

eine andere methode, die ich auch auf mich selbst anwende: so ab september wirklich jeden tag in den see hopsen und das über den winter bis zum tourstart im märz beibehalten. eine sukzessive adaption, wenn man so will. hilft ungemein. vor allem, wenn man bedenkt, dass bis april mit einer dusche nicht zu rechnen ist. auf diese weise fand ich das baden in der peene auch im märz nicht so unangenehm.
Sören Spieckermann Sören Spieckermann   Beitrag 4 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Danke für die Tipps und Anregungen.

TARP habe ich auch. Nutze aber inzwischen lieber mein kleines Ultraleichtzelt. Tarp nur noch wenn es wirklich aufs Gewicht ankommt. Denn da kann man einiges mit einem Tarp sparen.
Die Temperaturangaben auf den Schlafsäcken sind wirklich nur max. als grobe Orientierung zur Vorauswahl. Verlassen darauf auf keinen Fall.
Beim Schlafsack selber setze ich auf Daunen. Aber nur weil ich kein Problem mit Feuchtigkeit habe. Wäre ich auf dem Fluß unterwegs wäre es sicher auch anders.

Dieses Jahr will ich mal eine Hängematte zum Schlafen inkl. Tarp-Plane darüber austesten.
Zum Kochen unterwegs nehme ich ein Pocket Rocket von MSR (Gaskartusche notwendig). Nicht immer kann man ein Feuer machen zum kochen.

Alles in allem komme ich mit Zelt, ISO-Matte, Schlafsack, Essen .... auf ca. 8kg bis 9kg Rucksackgewicht.
Ich geh allerdings nur bei relativ warmen Wetter raus. So Dinge wie Frost, Schnee etc. vermeide ich :-)

Wie machst du es mit der Wasserversorgung unterwegs? Wasserfilter?
Gruß
sören
Sören Spieckermann Sören Spieckermann   Beitrag 5 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Evt. noch ein Hinweis wenn ihr zu Fuß auf Trekkingreise seit. Jedes Gramm weniger im Rucksack ist Gold wert :-)
Macht euch eine Packliste die ihr durchgeht damit ihr auch nichts vergesst.
Schaut darauf wie ihr die Wasserversorgung regelt. Ihr könnt bei Mehrtagestouren nicht das ganze Wasser mitschleppen. Ihr müsst euch unterwegs versorgen.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 6 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 14:17Zum zitierten BeitragNutze aber inzwischen lieber mein kleines Ultraleichtzelt.

rechtlich oft bedenklich. selbst ein tarp kann schon kritisch werden. ist dann aber zumindest ne grauzone. das dumme an beiden ist eben. man wird gesehen. beim zelt kommt dazu, dass man selbst nichts sieht. ein zelt halte ich nachts eigentlich nur für sinnvoll, wenn einen die mücken richtig piesacken. wenn zelt, dann ist es keine schlechte idee, das erst im dunklen aufzubauen.

Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 14:17Zum zitierten BeitragBeim Schlafsack selber setze ich auf Daunen.

wenn im gebirge wandern bin - dann ja. da habe ich noch einen kaum genutzten carinthia kathmandu. ist zwar fast 20 jahre alt, machts es aber noch bis -8. wenn man mal 1-2 nächte bei uns in den flussauen unterwegs ist, ist es auch kein thema. biwaksack drücker und fertig. aber bei längeren touren in solcher umgebung kann ich eine daume nicht empfehlen und nur zwingend davon abraten. habe ich einmal gemacht - nie wieder! 2 monate mc pomm ab anfang märz paddeln und dann ne daune mit - neee!

Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 14:17Zum zitierten BeitragDieses Jahr will ich mal eine Hängematte zum Schlafen inkl. Tarp-Plane darüber austesten.

hängematte ist ganz nett. hatte ich auch schon. schützt vor zecken.

Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 14:17Zum zitierten BeitragPocket Rocket von MSR

nicht gut! warum? baut zu stark auf und ist damit kippanfällig. nimm lieber einen mit schlauch. sind ein bisschen schwerer, aber egal. hat auch den vorteil, dass man andere formate anschließen kann. bei den pocket musst du die dicken kartuschen mit großem durchmesser nehmen. und es muss auch keiner von primus u.ä. sein. sauteuer und auch nicht besser, als die teile aus der bucht zu 20-30€. ich hab vor 4 jahren sogar mal nen primus geschrottet. ist das ventil vom schlauch abgerissen. da biste bedient! laut war der auch noch wie hulle. jetzt habe ich den https://www.amazon.de/gp/product/B074T9 ... UTF8&psc=1 klasse teil. wichtiger - und das geht mit den pocket auch nicht: ein ausreichend hoher faltwindschutz aus alu. wie den: https://www.amazon.de/gp/product/B075JJ ... UTF8&psc=1 dann bleibt die hitze, wo sie hingehört und zusätzlich wirkt das wie ein kamin, da die warme luft am topf vorbei strömt. das spart enorm gas!

Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 14:17Zum zitierten BeitragIch geh allerdings nur bei relativ warmen Wetter raus. So Dinge wie Frost, Schnee etc. vermeide ich :-)

mir ist das egal. es kann zwar nerven, wenn man eine woche im lager hocken muss, weil wind und regen ein weiterkommen nicht ermöglichen - da ist ein kindle immer sehr gut.

Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 14:17Zum zitierten BeitragWie machst du es mit der Wasserversorgung unterwegs? Wasserfilter?

wie ich das mache? keinen kopp mache ich mir :-). also: da wo ich bin ist das wasser relativ sauber und kann nach dem abkochen auch getrunken werden. meist ist das im frühjahr noch der fall. im sommer während der algenblüte geht das nicht mehr. da steuert man dann eh einen wasserwanderrastplatz an und befüllt den wassersack (2x 10L ortlieb). da ich draußen nicht koche, komme ich damit gut ne woche mit aus (kaffee/tee - feierabend). das gilt nur für bootstouren. mit rad - na ja - irgendwann kommt immer mal ne schänke. oder mineralwasser aus´m laden. im (elbsandstein)gebirge: es gibt quellen, wenn man weiß wo. bäche ebenso. oder: an starken flanken gibt es ab und an auch stellen, wo es runter läuft.

diese ganzen filter halte ich für mumpitz. denn die gebundene chemie bekommt man mit den dingern auch nicht raus. und ich nehme auch keine entkeimungstabletten. erstens schmeckt das scheiße und dann kannst du den wassersack hinterher wegschmeißen, weil du den geschmack nicht wieder los wirst.

wer das wasser unbedingt filtern will, kann das auch mit sand-kies-schichtungen machen. z.b. in einer PET-flasche. boden abschneiden, trinköffnung mit einem tuch abbinden, zur hälfte sand einfüllen, dann kies oben drauf und da das wasser durchlaufen lassen. regenwasser aus pfützen oder einem see bekommt man so ganz gut sauber. aber auch hier: hinterher abkochen.

oder: im schatten eine plane waagerecht aufstellen - vllt 2x2m. in die mitte machst du ein kleines loch und legst einen stein rein. unter das loch einen topf stellen. es passiert nicht immer, aber oft genug und dann staunt man, was da an tau zusammen kommt. für einen morgenkaffee hat es immer gereicht.
Sören Spieckermann Sören Spieckermann   Beitrag 7 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: Photonenbändiger 31.01.22, 18:17Zum zitierten Beitragrechtliche aspekt zum draußen übernachten, lasse ich mal bewußt unberücksichtigt. entsprechende regeln/verordnungen und gesetzesinhalte sollte man sich vorher drauf schaffen.
Jup, das ist eine Bücherfüllendes eigenes Thema.

Wer aber das "draussen" übernachten mal problemlos machen will, dem sind die Trekkingplätze in Deutschland ans Herz gelegt.
https://lebedraussen.de/trekking-camps- ... utschland/

Nicht ganz so "wild" wie der Photonenbändiger es vermutlich gewohnt ist, dafür aber rechtlich etc. problemlos.
Die Trekkingplätze haben oft eine einfache Bio-Toilette und eine Feuerstelle. Damit sind mal die größten "Probleme" für uns Stadtmenschen beim draussen sein erledigt (Essen und Schei...) :)
Sören Spieckermann Sören Spieckermann   Beitrag 8 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: Photonenbändiger 02.02.22, 15:13Zum zitierten Beitragrechtlich oft bedenklich. selbst ein tarp kann schon kritisch werden.
Bei mir nicht. ich übernachte nur da wo es rechtlich sauber ist. Sieh mein Post zu Trekkingplätzen. Ganz so wild wie du bin ich nicht unterwegs.

Zitat: Photonenbändiger 02.02.22, 15:13Zum zitierten Beitragbaut zu stark auf und ist damit kippanfällig.
Bisher bin ich mit dem Kocher gut zurecht gekommen. Eine Breite Gaskartusche bzw. eine zusätzliche Halterung an der Kartusche damit die Auflagefläche größer wird ist aber ab und an hilfreich.

Danke für deine Hinweise.

Gruß
Sören
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 9 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 14:29Zum zitierten BeitragJedes Gramm weniger im Rucksack ist Gold wert :-)

gold ist aber ganz schön schwer .-) und teuer auch noch, männo. aber ganz recht: irgendwann zählt jedes kilo 3 fach. es gibt da einen guten doku-film über den appalachentrail zum mount kadadian. die richtig schnellen und fitten hiker kommen da mit einem 40l rucksack aus. die verpampertern und unerfahrenen schultern riesige rucksacktürme. wie ging doch das lied? - "es reist sich besser mit leichtem gepäck".

Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 14:29Zum zitierten BeitragMacht euch eine Packliste die ihr durchgeht damit ihr auch nichts vergesst.

die habe ich eh im kopf. aber, was gut gegen ballast hilft: schmeißt alles, was ihr denkt zu brauchen 2 wochen vorher im wohnzimmer in die mitte. alles! und dann geht ihr regelmäßig durch, nehmt jedes teil in die hand und fragt euch: brauche ich das wirklich? das kann man 3-5x wiederholen und ihr werdet merken, wie wenig am ende noch vom ursprünglichen übrig ist. verabschiedet euch dabei vom vollkasko-denken! so als: jaaaa, man köööönte jaaaa .... und es kann dieses und jene passieren .... u.u.u.

alles käse sage ich euch aus erfahrung. natürlich ist es schön draußen die sachen dabei zu haben, wenn man sie braucht. allerdings wird man hinterher merken, was man die ganze zeit mitgeschleppt hat und nicht brauchte. und das ist bei den meisten gar nicht mal wenig. es werden draußen eh genug dinge passieren, auf die man nicht vorbereitet war und an die man nicht im geringsten denken konnte. merke: wer auf jeden eventualfall vorbereit sein will, wird nie losfahren! ein bsp: vor ein paar jahren habe ich eine radtour mit einem oldtimer gemacht. keine schaltung, stempelbremse - fast im originalzustand, 700km flachland in einer woche. nach gut 70km ist mir die rechte pedalachse gebrochen. die 8km bis zur nächsten stadt bin ich mit dem linken bein gefahren. und das ging nur, weil ich nur einen 20L-rucksack mit dem nötigsten und einen dünnen schlafsack dabei hatte. wenn ich die leute hier auf dem elberadweg jedes jahr sehe - gefühlt 20 000 taschen dran, aber in der pension pennen. die fahren, als würden sie zum nordkap wollen. es geht wirklich anders. ich hab auf dieser tour einen spanier kennen gelernt, der ist vom nordkap bis santiago de compostella unterwegs gewesen. mountainbike, alles sehr kleine taschen - sehr geschickt gelöst. das waren nicht mal 12kg. ich hab das auch schon gemacht: 1993 - rennradtour in die hohe tatra. alles in einen kleinen tagesrucksack, schlafsack an den triathlonlenker.

Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 14:29Zum zitierten BeitragIhr könnt bei Mehrtagestouren nicht das ganze Wasser mitschleppen.

nicht nur das. die meisten leisten sich den luxus, ihre dreckige wäsche spazieren zu fahren/zu tragen. nee - die muss man unterwegs mal waschen! klamotten machen bei mir den kleinsten anteil aus.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 10 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 15:14Zum zitierten Beitragbeim draussen sein erledigt (Essen und Schei...) :)

du hast fi**** vergessen :-)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 11 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 15:17Zum zitierten Beitrageine zusätzliche Halterung an der Kartusche damit die Auflagefläche größer wird ist aber ab und an hilfreich.

dann hast du aber immer noch keinen windfang. meinses wissen hören die so bei 25-28cm höhe auf. das reicht mit den aufschraubkochern nicht, denn ein bisschen überstand zum topf sollte man noch haben.
Sören Spieckermann Sören Spieckermann   Beitrag 12 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: Photonenbändiger 02.02.22, 15:35Zum zitierten BeitragZitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 15:14Zum zitierten Beitragbeim draussen sein erledigt (Essen und Schei...) :)

du hast fi**** vergessen :-)


Bin alleine unterwegs :-)

Zur Packliste. Ich habe mich bei meinen ersten Touren an dieser Internetseite orientiert
https://www.bergreif.de/2015/03/30/mein ... andertour/

Ganz wichtig: Das meiste Gewicht lässt sich bei den "Big four" einsparen.
# Zelt/Tarp
# Isomatte
# Schlafsack
# Rucksack

Die Gewichtsunterschiede zwischen verschiedenen Zelten / Tarps bzw. auch Schlafsäcken sind enorm. Leichter ist zwar meist nicht unbedingt billiger, aber weniger schweißtreibend :-)
Es gibt Ein-Personen Zelte die wiegen 1200 Gramm oder mehr. Es gibt aber auch welche die Wiegen nur 700Gramm. Ein Tarp evt. nur 400 Gramm (und das wäre schon viel)

Beim Schlafsack sieht es ähnlich aus. Da gibt es welche die wiegen 2000 Gramm und welche die wiegen unter 1000 Gramm.
Ich selbst bin eher ein Freund von Quilts. Die wiegen noch mal weniger.
(Was ist ein Quilt: https://www.bergfreunde.de/basislager/k ... ung-quilt/ )

Und einpacken tut man am Anfang eh zu viel wie Photonenbändiger schon geschrieben hat. Es empfiehlt sich erstmal Touren mit einer Übernachtung zu machen zum üben. Dann schauen was man gebraucht hat. Und bei den nicht gebrauchten Gegenständen mal wirklich schauen ob diese bei Mehrtagestouren benötigt werden und gnadenlos aussortieren. Meist ist es so das was man bei einer Übernachtung nicht benötigt, benötigt man auch nicht unbedingt bei Mehrtagestouren. (Reinigungs/Waschmittel ausgenommen) :-)

Beim Packen haben sich bei mir auch Packsäcke bewährt. Da lässt sich das Material im Rucksack schön separieren und platzsparend einladen. Geht aber auch mit etwas Übung ohne.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 13 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 16:24Zum zitierten BeitragBin alleine unterwegs :-)

na und? was meinst du, wie viele eintagsbedürftige ladies im sommer unterwegs sind. entweder alleine, aber bezeichnender weise oft auch zu zweit.

auf der bootstour habe ich schon zzgl zum tarp ein zelt dabei. das brauche ich aber eher, um auch an land eine tarnung beim fotografieren zu haben (um den bezug mal wieder herzustellen .-). zum übernachten ist das sowieso kaum geeignet. tarp dieses: https://www.amazon.de/DD-Hammocks-Tarp- ... 168&sr=8-5

zelt sowas: https://www.amazon.de/Automatik-Bundesw ... =8-35&th=1

das ist ruckzuck aufgebaut. nachteil: keine apsis. macht man die tür auf und es regnet, wird es innen nass. das meinte ich mit "nicht geeignet" als tarnzelt i.o. - mehr muss nicht. als windschutz auch gut. wenn es zu dolle regnet baue ich es auch auf und spanne das tarp als tent drüber.

tipp: fast alle zelte und tarps haben denkbar ungeeignete häringe im lieferumfang. solche puppendinger kann man vergessen. besser ist sowas https://www.amazon.de/s?k=h%C3%A4ringe& ... nb_sb_noss oder https://www.amazon.de/DD-Tackle-St%C3%B ... 181&sr=8-7. das war mir alles zu schwer. ich hab mir im baumarkt 7mm alu-rundmaterial geholt und die 1m-stange in 4x 6cm und 4x 19cm stücken gesägt und dann zu einem T-stück verschweißt. davon 20 stück - reicht.

grundsätzlich gilt: leicht und haltbar gibt es nur teuer! ist wie mit stativen. es mag tarps geben, die nur 400gr wiegen. ich weiß gar nicht, was meins hat. bei schlafsäcken ist das ähnlich. für einen kunstfaser winter bis -10 kann man schon mal 2,5kg einplanen. meine sommerteile wiegen keine 1000gr. und wisst ihr was? letztens gab es welche beim NETTO zu 7€! klasse dinger. es muss kein 600gr teil von haglöfs sein, der nur 600gr hat, aber auch wie ein löschblatt daher kommt und dann 150€ aufgerufen werden. da müsste mir was fehlen.
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 14 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Also zum Thema Gewichtsersparnis...

Es ist sinnvoll seine gesamte Kleidung zu wiegen und eben abzuwägen, ob ein leichteres Kleidungsstück nicht genau so oder gar besser seinen Zweck erfüllt. So ist z. B. die evtl. lieb gewonnene Jeans viel schwerer als eine leichte Treckinghose mit abnehmbaren Beinen, ein Stoffgürtel nicht nur waschbar, sondern auch ggf. leichter als der Ledergürtel.

Auch bei Schuhen gibt es starke Gewichtsunterschiede, vom Wanderschuh, Radschuh, normalem Halbschuh für Ruhetage in der Zivilisation bis hin zur Duschlatsche um sich keinen Fußpilz ein zu fangen.

Ersatzschläuche für Fahrräder gibt es auch in unterschiedlichen Gewichtsklassen...

Packbeutel, selbst dünne, würde ich wirklich nur dort verwenden, wo man sie sinnvollerweise braucht, also wenn z.B. das Zelt vor Abrieb geschützt werden soll, der Schlafsack garantiert im gleichen Bundle mit dem womöglich nassen Zelt trocken bleiben soll, eine Kamera mit Objektiv garantiert rocken bleiben soll, etc.. Ansonsten kenne ich keinen leichteren und gleichzeitig preisgünstigeren Kompromiss als gute Gefrierbeutel in unterschiedlichen Größen, welche man einfach nur um das Packgut herum faltet und noch mit 1 bis 2 Haushaltsgummis zusammen hält. Von Zipp Beuteln rate ich ab, denn die sind teurer, sperriger und lange halten die Verschlüsse eh nicht.
Bei der Falttechnik presst man zudem noch viel Luft beim eigentlichen Packen raus, das spart viel Platz.
Es versteht sich von selbst, dass man draußen peinlich darauf achtet, keine der Gefrierbeutel zu verlieren und bei Ersatz auf eine fachgerechte Entsorgung zu achten.

Als guten Sturmkocher kann ich die Trangia Sets empfehlen, allerdings nur die eloxierten, denn Aluminium im Essen braucht man nicht wirklich. Die Sets lassen sich wahlweise mit Brennspiritus oder durch Zukauf eines Gasbrenner-Inletts auch mit Gas betreiben, garantiert standsicher und immer windgeschützt.

Auch bei Jacken kann man viel Gewicht sparen, sofern sie denn die gleiche Funktion erfüllen.

Kurzum es gibt viele Stellschrauben, wenn man viel mitnehmen, aber dennoch in Relation dazu "wenig" schleppen will. Wobei ich das alles relativ finde. Mit dem Reise Rad unterwegs ist es mir egal, ob ich mit 35 kg Gepäck in Summe unterwegs bin und dafür ein wenig Komfort habe und nötigenfalls noch die Annehmlichkeit bei einer Panne auch das nötige Werkzeug zur Verfügung zu haben um zumindest bis zum nächsten Campingplatz zu kommen. Klar, letztlich wird man für Leichtgewicht auch einen gewissen Preis zahlen, da ist eben immer die Frage, was einem wichtig ist.

Als Wanderer mit Rucksack würde ich mir wohl auch dreimal überlegen, was ich wirklich brauche.

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 15 von 22
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: Sören Spieckermann 02.02.22, 15:17Zum zitierten BeitragBisher bin ich mit dem Kocher gut zurecht gekommen. Eine Breite Gaskartusche bzw. eine zusätzliche Halterung an der Kartusche damit die Auflagefläche größer wird ist aber ab und an hilfreich.

diese aufschraubkocher haben noch einen anderen nachteil: wenn die kartuschen sich dem ende neigen, lässt die leistung des kochers nach, weil der druck in den kartuschen sinkt. insbesondere, wenn es draußen kalt ist. ich lege dann die kartusche immer auf den topf. damit bekommt die genug wärme ab, dass sich innen ausreichend druck aufbaut. das kann man soweit auf die spitze treiben, dass in den kartuschen nichts mehr drin ist. null! probiers aus! stich eine so entleerte kartusche mit einem spitzen messer an. das macht bestenfalls mal ganz leise "pffff".

nur so als tipp.
Diskutier doch mit!
Anmelden und kostenlos mitmachen.
Kostenlos mitmachen
Nach
oben