Lobbyismus
BVMW fordert Ende der Künstlersozialversicherung
Knapp einen Monat nach dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat am 18. Januar auch der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) die Abschaffung der Künstlersozialversicherung gefordert. Dass er das Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG) wie die Funktion von Gesetzen generell nicht wirklich verstanden hat, offenbart deren Präsident Mario Ohoven.
Ohoven behauptet, die Künstlersozialabgabe bedeute "einen erheblichen bürokratischen Mehraufwand", da die Unternehmen nun alle Rechnungen aus den letzten fünf Jahren prüfen müssten. - Stimmt: Alle Unternehmen, die das Gesetz ignoriert haben, müssen dies bei einer Prüfung der Abgabepflicht wohl tun. Da geht es ihnen wie all jenen Unternehmen, die davon überrascht werden, dass es Steuergesetze gibt. Auch die müssen bei einer Prüfung plötzlich und unerwartet Kontoauszüge und Belege der letzten Jahre wälzen. So oder so dürften Rückschlüsse auf die Unternehmensführung erlaubt sein.
Was es sonst zu dieser und ähnlichen seltsamen Äußerungen zur Künstlersozialabgabe zu sagen gibt, hat mediafon-Berater Rüdiger Lühr in einem FAZ-Leserbrief zur DIHK-Forderung zusammengefasst. Dort stellt er unter anderem klar: "Die Künstlersozialversicherung ist weder unsystematisch noch bürokratisch - jedenfalls nicht mehr als andere Zweige der Sozialversicherung, bei denen der Abgabesatz für Arbeitgeber deutlich über 4,9 Prozent beträgt." Der Brief erschien am 11. Januar in der FAZ. - Er ist im Internet-Auftritt der ver.di-Selbstständigen nachzulesen.
Quelle
http://www.mediafon.net/meldung_volltex ... 1861d7254c
BVMW fordert Ende der Künstlersozialversicherung
Knapp einen Monat nach dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat am 18. Januar auch der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) die Abschaffung der Künstlersozialversicherung gefordert. Dass er das Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG) wie die Funktion von Gesetzen generell nicht wirklich verstanden hat, offenbart deren Präsident Mario Ohoven.
Ohoven behauptet, die Künstlersozialabgabe bedeute "einen erheblichen bürokratischen Mehraufwand", da die Unternehmen nun alle Rechnungen aus den letzten fünf Jahren prüfen müssten. - Stimmt: Alle Unternehmen, die das Gesetz ignoriert haben, müssen dies bei einer Prüfung der Abgabepflicht wohl tun. Da geht es ihnen wie all jenen Unternehmen, die davon überrascht werden, dass es Steuergesetze gibt. Auch die müssen bei einer Prüfung plötzlich und unerwartet Kontoauszüge und Belege der letzten Jahre wälzen. So oder so dürften Rückschlüsse auf die Unternehmensführung erlaubt sein.
Was es sonst zu dieser und ähnlichen seltsamen Äußerungen zur Künstlersozialabgabe zu sagen gibt, hat mediafon-Berater Rüdiger Lühr in einem FAZ-Leserbrief zur DIHK-Forderung zusammengefasst. Dort stellt er unter anderem klar: "Die Künstlersozialversicherung ist weder unsystematisch noch bürokratisch - jedenfalls nicht mehr als andere Zweige der Sozialversicherung, bei denen der Abgabesatz für Arbeitgeber deutlich über 4,9 Prozent beträgt." Der Brief erschien am 11. Januar in der FAZ. - Er ist im Internet-Auftritt der ver.di-Selbstständigen nachzulesen.
Quelle
http://www.mediafon.net/meldung_volltex ... 1861d7254c
Haha, die DIHK hat's gerade nötig.
Ich bin für eine Abschaffung der Handelskammern.
Ich bin für eine Abschaffung der Handelskammern.
Ricarda Grothey schrieb:
Zitat:
Ob der wohl alle Gesetze und Regelungen des weltweit umfangreichsten Steuerrecht kennt? Große Sprüche klopfen kann jeder.
Zitat:
Bürokratisch ist hierzulande nahezu alles, und das meiste im Übermaß.
Zitat:
Warum werden hier Äpfel mit Birnen verglichen? Es wird von Arbeitgebern und Arbeitnehmern geredet, obwohl es um die Geschäftsverhältnisse zwischen zwei Selbstständigen geht.
Zitat:
Ob der wohl alle Gesetze und Regelungen des weltweit umfangreichsten Steuerrecht kennt? Große Sprüche klopfen kann jeder.
Zitat:
Bürokratisch ist hierzulande nahezu alles, und das meiste im Übermaß.
Zitat:
Warum werden hier Äpfel mit Birnen verglichen? Es wird von Arbeitgebern und Arbeitnehmern geredet, obwohl es um die Geschäftsverhältnisse zwischen zwei Selbstständigen geht.
Ohne Zweifel sind Zwangsstrukturen wie die Künstlersozialkasse in der heutigen Zeit ein echter Anachronismus. Wahrscheinlich profitieren davon eh nur Pseudo-Künstler, deren "Werke" am Markt wenig Chancen hätten. Wer wahre Kunst schafft (um mal ein Beispiel aus der Musik zu nennen: Dieter Bohlen), die die Menschen anspricht und auch gekauft wird, der braucht keine Künstlersozialkasse für seine Altersversorgung.
Es gibt schließlich jede Menge private Anbieter, die auch Produkte für die Altersversorgung anbieten. Kein Problem für alle diejenigen, die sich nicht zu fein sind, die Ärmel hochzukrempeln und anzupacken, so dass am Ende des Monats ein wenig mehr als für Essen und Miete notwendig ist, übrig bleibt.
Es gibt schließlich jede Menge private Anbieter, die auch Produkte für die Altersversorgung anbieten. Kein Problem für alle diejenigen, die sich nicht zu fein sind, die Ärmel hochzukrempeln und anzupacken, so dass am Ende des Monats ein wenig mehr als für Essen und Miete notwendig ist, übrig bleibt.
@ Tieger: so so nicht mehr "zeitgemäß"? Warum?
Gerd (dei) Deichmeier schrieb:
Zitat:
Warum? Weil es ist doch jeder gegen Bürokratie, gegen staatliche Einmischung jeder Art in wirtschaftliches Handeln, für einen schlanken Staat und insbesondere für eine Senkung der Staatsquote. Das betrifft in der Konsequenz alle sozialen Sicherungssysteme, nicht nur die Künstlersozialkasse.
Die allgemein verbreitete Auffassung ist doch, dass der Staat so etwas nicht richtig kann und privat alles viel besser und billiger funktioniert.
Damit will ich nicht behaupten, dass es der Mehrheit der Menschen ohne das System der gesetzlichen Sozialversicherungen besser gehen würde. Aber das ist doch unerheblich, wichtig ist allein, wie der Standort Deutschland sich im internationalen Wettbewerb positioniert.
Zitat:
Warum? Weil es ist doch jeder gegen Bürokratie, gegen staatliche Einmischung jeder Art in wirtschaftliches Handeln, für einen schlanken Staat und insbesondere für eine Senkung der Staatsquote. Das betrifft in der Konsequenz alle sozialen Sicherungssysteme, nicht nur die Künstlersozialkasse.
Die allgemein verbreitete Auffassung ist doch, dass der Staat so etwas nicht richtig kann und privat alles viel besser und billiger funktioniert.
Damit will ich nicht behaupten, dass es der Mehrheit der Menschen ohne das System der gesetzlichen Sozialversicherungen besser gehen würde. Aber das ist doch unerheblich, wichtig ist allein, wie der Standort Deutschland sich im internationalen Wettbewerb positioniert.
http://www.kleinkrieg.com/blog/?cat=6
viel spass
ralf
viel spass
ralf
Der TIEGER schrieb:
Zitat:
Schön, wenn jemand mal so deutlich seine Prioritäten nennt.
Wenn wir das Argument ernst nehmen, sollten wir schleunigst die Kinderarbeit wieder einführen, auf jegliche Sicherheitsbestimmungen an den Arbeitsplätzen verzichten und die 70-Stundenwoche einführen. Schliesslich laufen uns sonst noch irgendwelche Schwellenländer den Rang ab.
Zitat:
Schön, wenn jemand mal so deutlich seine Prioritäten nennt.
Wenn wir das Argument ernst nehmen, sollten wir schleunigst die Kinderarbeit wieder einführen, auf jegliche Sicherheitsbestimmungen an den Arbeitsplätzen verzichten und die 70-Stundenwoche einführen. Schliesslich laufen uns sonst noch irgendwelche Schwellenländer den Rang ab.
Stefan F. (Lichtjäger) schrieb:
Zitat:Zitat:
Ob der wohl alle Gesetze und Regelungen des weltweit
umfangreichsten Steuerrecht kennt? Große Sprüche klopfen kann
jeder.
Die Erfahrung lehrt, daß diejenigen, die am dreistesten gegen geltendes Recht verstoßen, ganz genau wissen, was sie tun. Es gibt Werbeagenturen, die ihre Materialien über Google images beziehen und die wenigen Künstler unflätigst beschimpfen, die sie dabei erwischt haben. Mit der Masche haben sie in der Vergangenheit das zig-fache dessen verdient, was sie die paar verlorenen Prozesse kosten.
Mit der KSK läuft das auch nicht anders. Die prüft höchstens die letzten vier Jahre, na und?
Peter
Zitat:Zitat:
Ob der wohl alle Gesetze und Regelungen des weltweit
umfangreichsten Steuerrecht kennt? Große Sprüche klopfen kann
jeder.
Die Erfahrung lehrt, daß diejenigen, die am dreistesten gegen geltendes Recht verstoßen, ganz genau wissen, was sie tun. Es gibt Werbeagenturen, die ihre Materialien über Google images beziehen und die wenigen Künstler unflätigst beschimpfen, die sie dabei erwischt haben. Mit der Masche haben sie in der Vergangenheit das zig-fache dessen verdient, was sie die paar verlorenen Prozesse kosten.
Mit der KSK läuft das auch nicht anders. Die prüft höchstens die letzten vier Jahre, na und?
Peter
Tiger schrieb:
"Kein Problem für alle diejenigen, die sich nicht zu fein sind, die Ärmel hochzukrempeln und anzupacken, so dass am Ende des Monats ein wenig mehr als für Essen und Miete notwendig ist, übrig bleibt."
Doch genau die Menschen sind das Problem, weil sie das "wenig mehr" nicht, zu spät oder unzureichend in die Altersversorgung/Arbeitsunfähigkeitsversorgung investieren.
Schlussendlich springt dann wieder der Staat (also wir alle) mit Grundsicherung/Sozialhilfe ein. Die KSK ist daher sehr Zeitgemäß, da Sie dafür sorgt, das die wenig, mäßig und mittel erfolgreichen Künstler, im Alter nicht bzw. nicht so stark der Allgemeinheit auf der Tasche liegen.
Und was den ja so tollen Markt der privaten Altersversorger betrifft, bin ich gespannt wie viele Anbieter mit Ihren teilweise hochspekulativen Produkten in den nächsten 30 Jahren noch den Bach runter gehen.
Ich habe kein Problem damit, wenn sich Menschen aus den sozialen Sicherungssystemen ausklinken wollen, dann bitte aber auch richtig ! Also auch keine Ansprüche mehr auf Grundsicherung, Sozialhilfe oder ähnlichen ! Wenn sich diese Menschen dann gegen alle Risiken Privat versichern müssen, werden sie Augen machen, wie günstig doch die gesetzlichen Systeme sind.
Bestes Beispiel sind die Privaten Krankenversicherer, viele Menschen haben freiwillig gewechselt, weil die Privaten ja ach so billig sind. Mit zunehmenden Alter und Wehwehchen kommt dann das böse erwachen, was die Private KV so monatlich in Rechnung stellt ...
Liebe Grüße Udo
"Kein Problem für alle diejenigen, die sich nicht zu fein sind, die Ärmel hochzukrempeln und anzupacken, so dass am Ende des Monats ein wenig mehr als für Essen und Miete notwendig ist, übrig bleibt."
Doch genau die Menschen sind das Problem, weil sie das "wenig mehr" nicht, zu spät oder unzureichend in die Altersversorgung/Arbeitsunfähigkeitsversorgung investieren.
Schlussendlich springt dann wieder der Staat (also wir alle) mit Grundsicherung/Sozialhilfe ein. Die KSK ist daher sehr Zeitgemäß, da Sie dafür sorgt, das die wenig, mäßig und mittel erfolgreichen Künstler, im Alter nicht bzw. nicht so stark der Allgemeinheit auf der Tasche liegen.
Und was den ja so tollen Markt der privaten Altersversorger betrifft, bin ich gespannt wie viele Anbieter mit Ihren teilweise hochspekulativen Produkten in den nächsten 30 Jahren noch den Bach runter gehen.
Ich habe kein Problem damit, wenn sich Menschen aus den sozialen Sicherungssystemen ausklinken wollen, dann bitte aber auch richtig ! Also auch keine Ansprüche mehr auf Grundsicherung, Sozialhilfe oder ähnlichen ! Wenn sich diese Menschen dann gegen alle Risiken Privat versichern müssen, werden sie Augen machen, wie günstig doch die gesetzlichen Systeme sind.
Bestes Beispiel sind die Privaten Krankenversicherer, viele Menschen haben freiwillig gewechselt, weil die Privaten ja ach so billig sind. Mit zunehmenden Alter und Wehwehchen kommt dann das böse erwachen, was die Private KV so monatlich in Rechnung stellt ...
Liebe Grüße Udo
Ich oute mich mal:
Ich bin einer von den verantwortungslosen Pennern, die in der KSK sind.
Zu Anfang war das auch wirklich eine recht günstige Sache, weil ich wenig verdient habe. Inzwischen zahle ich monatlich einen nicht unerheblichen Betrag ein, da sich die Beitragssätze natürlich dem finanziellen "Erfolg" des Künstlers anpassen. Wenn ich mir zB. meine Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung ankucke und dann überlege, wie oft ich bisher beim Arzt war, so zahle ich ganz eindeutig in die Kasse der Solidargemeinschaft ein.
So what? Klar, die KSK gibt den "Arbeitgeberanteil" noch mal hinzu - aber davon habe ich nichts. Im Endeffekt würde ich wahrscheinlich billiger dabei wegkommen, wenn ich aus der KSK austreten- und mich privat Krankenversichern würde.
Ich bin einer von den verantwortungslosen Pennern, die in der KSK sind.
Zu Anfang war das auch wirklich eine recht günstige Sache, weil ich wenig verdient habe. Inzwischen zahle ich monatlich einen nicht unerheblichen Betrag ein, da sich die Beitragssätze natürlich dem finanziellen "Erfolg" des Künstlers anpassen. Wenn ich mir zB. meine Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung ankucke und dann überlege, wie oft ich bisher beim Arzt war, so zahle ich ganz eindeutig in die Kasse der Solidargemeinschaft ein.
So what? Klar, die KSK gibt den "Arbeitgeberanteil" noch mal hinzu - aber davon habe ich nichts. Im Endeffekt würde ich wahrscheinlich billiger dabei wegkommen, wenn ich aus der KSK austreten- und mich privat Krankenversichern würde.
@Ricarda Grothey
Ist doch ganz einfach, keine Geschäfte mit Leuten die in der KSK sind, handhaben z.B. immer mehr Galerien so, wiel sie sich auch ihren Kunden gegenüber "verpflichtet" fühlen.
Grüße
Simon
Ist doch ganz einfach, keine Geschäfte mit Leuten die in der KSK sind, handhaben z.B. immer mehr Galerien so, wiel sie sich auch ihren Kunden gegenüber "verpflichtet" fühlen.
Grüße
Simon
Also ich trete jetzt aus der KSK aus, verzichte auf die jährlichen Ausschüttung der Verwertungsgesellschaften und sage meinen Kollegen der schreibenden Zunft das gleiche zu tun. Somit werden Freie für den Verlag noch billiger. Ach ja, Freie die privat bei der Agentur für Arbeit versichert sind, sollen dort auch austreten. Ich hoffe ich habe nichts vergessen.
Gruß
Gerd
Gruß
Gerd
Fotosimon schrieb:
Zitat:
Es besteht aber m.W. keine Verpflichtung dem Arbeitgeber über eine Mitgliedschaft in der KSK Auskunft zu geben. Ätsch.
Und noch einmal: die Zahlungspflicht für den Arbeitgeber besteht schon seit Ewigkeiten, nur wurde das bisher weniger kontrolliert.
Wo wir gerade bei Zwangsabgaben sind, möchte ich mich dann auch gleich über die Gewerbesteuer aufregen, die zahle ich auch - uns sie hat schon einigen Kollegen von mir das finanzielle Rückrad gebrochen.
Oder über die Beiträge zur Berufsgenossenschaft Druck und Papierverarbeitung, bei der ich auch Zwangsmitglied bin … usw.
Zitat:
Es besteht aber m.W. keine Verpflichtung dem Arbeitgeber über eine Mitgliedschaft in der KSK Auskunft zu geben. Ätsch.
Und noch einmal: die Zahlungspflicht für den Arbeitgeber besteht schon seit Ewigkeiten, nur wurde das bisher weniger kontrolliert.
Wo wir gerade bei Zwangsabgaben sind, möchte ich mich dann auch gleich über die Gewerbesteuer aufregen, die zahle ich auch - uns sie hat schon einigen Kollegen von mir das finanzielle Rückrad gebrochen.
Oder über die Beiträge zur Berufsgenossenschaft Druck und Papierverarbeitung, bei der ich auch Zwangsmitglied bin … usw.
Die BG und IHK habe ich vergessen. Wenn ich nun rechne ...