Dynamikumfang / Blendenstufen Berechnung

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André R0senberg André R0senberg Beitrag 1 von 11
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Hallo,

wie lässt sich der maximal mögliche Dynamikumfang eines Motives berechnen der sich mit einer (meiner) Digitalkamera aufnehmen lässt. Der Chip meiner Canon EOS 40D hat eine Farbtiefe von 14Bit, das bedeutet doch nur das der Helligkeitswert eines Subpixels 16384 diskrete Werte annehmen kann. Wie kann ich daraus auf die Anzahl der Blendstufen schliessen?

Ich mache zur Zeit im wesentlichen Aufnahmen von beleuchteten Gebäuden in dunkler Umgebung. Ich frage mich nun, wann die Erstellung eines HDR sinnvoll/notwendig ist, der Dynamikumfang meines Motives also größer ist als der den meine Kamera aufnehmen kann. Ein HDR muss ich ja nach der Erstellung auch erstmal wieder auf 8Bit je Farbkanal reduzieren da ein durchschnittlicher TrueColor Monitor mit 24Bit (RGB jeweils 8Bit) auch nicht mehr darstellen kann. Je nach Motiv reicht ja auch ein ToneMapping der 14Bit Bilder meiner Kamera aus, oder?

Ich wollte jetzt folgendermaßen vorgehen um den notwendigen Dynamikumfang zu bestimmen. Ich gebe eine Blende vor und Bestimme mit der Kamera (Spot-Messung) die notwendige Belichtungszeit für den hellsten Bereich im Bild z.B. 1/60 sek. anschliessend bestimme ich den dunkelsten Bereich des Motives z.B. 1/3 sek. Das würde ja einem Dynamikumfang von 4 Blendestufen entsprechen, korrekt? Das war ja jetzt nur ein Beispiel ich bin mir sicher das der Dynamikumfangder Kamera deutlich größer ist. Angenommen der Dynamikumfang der Kamera entspräche 8 Blendenstufen, der meines Bildes jedoch 12 Blendenstufen, dann würde zur Erstellung eines HDR doch zwei Bilder reichen. Einmal die unteren 8 Blendenstufen, die Lichter wären alle im Maximum und ohne Zeichnung, und einmal die oberen 8 Blendenstufen ohne Zeichnung in den Schatten Hierbei hätte ich dann 50% Überlapp der Blendenstufen.

Viele Grüße

André
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 2 von 11
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André Heider schrieb:
Zitat:Der Chip meiner Canon EOS 40D hat eine Farbtiefe von
14Bit, das bedeutet doch nur das der Helligkeitswert eines
Subpixels 16384 diskrete Werte annehmen kann. Wie kann ich
daraus auf die Anzahl der Blendstufen schliessen?

Gar nicht.
mfg
Karl Günter
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 3 von 11
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iso shadow highlight usable
ISO 100 -5.7 EV 3.4 EV 9.1 EV
ISO 200 -5.7 EV 3.4 EV 9.1 EV
ISO 400 -5.5 EV 3.4 EV 8.9 EV
ISO 800 -5.5 EV 3.4 EV 8.9 EV
ISO 1600-5.5 EV 3.4 EV 8.9 EV
ISO 3200-4.0 EV 3.4 EV 7.4 EV


http://www.dpreview.com/reviews/CanonEOS40D/page20.asp
André R0senberg André R0senberg Beitrag 4 von 11
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Hallo m jaeger,

m jaeger schrieb:

Zitat:http://www.dpreview.com/reviews/CanonEOS40D/page20.asp


Vielen Dank für den Link und die Tabelle. Das würde bei meinem obigen Beispiel bedeuten, dass ich beispielsweise bei einer Blendenzahl von 5,6 und einer Belichtungszeit 1/60 sek. im hellsten Bereich eine Belichtungszeit im dunkelsten von 8 sek. haben dürfte? (11EV - Dynamikumfang (9,1EV)=2EV). Wenn ich aber 10sek. belichten müsste, dann wärs ein Fall für ein HDR ...

Viele Grüße

André



Nachricht bearbeitet (21:26)
detlef jahn (Fotograf) detlef jahn (Fotograf) Beitrag 5 von 11
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wenn du es selbst ermitteln willst, machst du es wie "damals" mit filmmaterial:

du stellst die kamera bei konstanter seitlicher beleuchtung vor eine weiße rauhfasertapetenwand. am besten bei gleichmäßig leicht bedecktem himmel. kunstlicht von der seite eingesetzt ergibt meist eine ungleichmäßige ausleuchtung.
aber man kann ja auch einen engen bildwinkel mittels teleobjektiv nehmen.

dann ermittelst du den optimalen belichtungswert und stellst die kamera auf manuelle belichtung und eben diesen wert, den die kamera dir vorgibt und machst mit diesem wert eine aufnahme. das ergebnis müsste ein mittelgraues bild sein, bei dem (durch das seitliche licht) die gnubbel in der tapete sich klar und deutlich abzeichnen.

nun machst du eine belichtungsreihe von -10 bis +10 blendenschritten. da die blendenreihe nicht reichen wird, kannst du natürlich auch verschlusszeitenschritte nehmen.
immer manuell-modus!

bei der auswertung der ergebnisse siehst du, bis zu welchem über- und unterbelichtungswert du noch verwertbare bilder bekommst.
der abstand in blendenstufen von der knappsten bis zur reichlichsten verwendbaren aufnahme ist dann der nutzbare belichtungsumfang deiner kamera.

das ganze macht man dann natürlich für alle iso-stufen, weil es da ebenfalls unterschiede gibt.

und wenn du dieses vorgehen und dessen ergebnis dann auf deine aufnahmen anwendest, arbeitest du schon beinahe mit dem zonensystem nach adams.

vg aus leipzig und frohe weihnachten!
detlef
Der TIEGER Der TIEGER Beitrag 6 von 11
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André Heider schrieb:

Zitat:Hallo,

wie lässt sich der maximal mögliche Dynamikumfang eines Motives
berechnen der sich mit einer (meiner) Digitalkamera aufnehmen
lässt. Der Chip meiner Canon EOS 40D hat eine Farbtiefe von
14Bit, das bedeutet doch nur das der Helligkeitswert eines
Subpixels 16384 diskrete Werte annehmen kann. Wie kann ich
daraus auf die Anzahl der Blendstufen schliessen?

Ich mache zur Zeit im wesentlichen Aufnahmen von beleuchteten
Gebäuden in dunkler Umgebung. Ich frage mich nun, wann die
Erstellung eines HDR sinnvoll/notwendig ist, der Dynamikumfang
meines Motives also größer ist als der den meine Kamera
aufnehmen kann. Ein HDR muss ich ja nach der Erstellung auch
erstmal wieder auf 8Bit je Farbkanal reduzieren da ein
durchschnittlicher TrueColor Monitor mit 24Bit (RGB jeweils
8Bit) auch nicht mehr darstellen kann. Je nach Motiv reicht ja
auch ein ToneMapping der 14Bit Bilder meiner Kamera aus, oder?

Ich wollte jetzt folgendermaßen vorgehen um den notwendigen
Dynamikumfang zu bestimmen. Ich gebe eine Blende vor und
Bestimme mit der Kamera (Spot-Messung) die notwendige
Belichtungszeit für den hellsten Bereich im Bild z.B. 1/60 sek.
anschliessend bestimme ich den dunkelsten Bereich des Motives
z.B. 1/3 sek. Das würde ja einem Dynamikumfang von 4
Blendestufen entsprechen, korrekt? Das war ja jetzt nur ein
Beispiel ich bin mir sicher das der Dynamikumfangder Kamera
deutlich größer ist. Angenommen der Dynamikumfang der Kamera
entspräche 8 Blendenstufen, der meines Bildes jedoch 12
Blendenstufen, dann würde zur Erstellung eines HDR doch zwei
Bilder reichen. Einmal die unteren 8 Blendenstufen, die Lichter
wären alle im Maximum und ohne Zeichnung, und einmal die oberen
8 Blendenstufen ohne Zeichnung in den Schatten Hierbei hätte
ich dann 50% Überlapp der Blendenstufen.


Du möchstes als das Problem: "Wie mache ich die optimale DRI" rechnerisch-theoretisch in den Griff bekommen.

Das finde ich gut und lobenswert und wünsche Dir dabei viel Vergnügen.

Trotzdem möchte ich dringend empfehlen, anschließend Deine Ergebnisse in der Praxis zu überprüfen.

Möglicherweise vereinfacht Dein Modell an einigen Stellen unzulässig. Auch sollte berücksichtigt werden, wie und nach welchen Algorithmen die benutzte HDR-Software arbeitet.

Ein Punkt, der mit ganz spontan einfällt: "Spotmessung" ist ja schön und gut und eine Garantie für schöne Bilder, aber der "Spot" ist in Wirklichkeit ja auch ein Kreis mit einem bestimmten - wenn auch relativ kleinen - Durchmesser.

Bei Nachtaufnahmen ist es durchaus möglich, dass selbst bei "Spotmessung" ein Mittelwert aus - beispielsweise - einer Laterne und ihrer Umgebung - gebildet wird und dadurch die Dynamik des Motivs tendenziell unterschätzt wird.
Rolf H. Funke Rolf H. Funke Beitrag 7 von 11
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Ich würde mich auch nicht auf irgendwelche Messungen von anderen verlassen. Denk an die gesamte Abbildungs kette, von der Optik bis zum Converter.
Ich würde auch das mal eben so machen wie Detlef das schon geschrieben hat, kurze Blendenreihe und du weist genau wie deine Kamera tickt...
und eben auch vorsicht mit der Spotmessung, mein Gossen Spotmeter ist recht streulichtempfindlich, außerdem sollte man den öfters checken, ob er nicht schielt....
Ich musste früher häufig außenaufnahmen von Gebäuden anfertigen --auf Diamaterial---da war das angesagt den Kontrastumfang vor der Aufnahme genau zu checken...digital würde ich einfach eine kleine Blendenreihe machen, die wirklich alles abdeckt..und hinterher am Rechner entscheiden welche Belichtungen ich verwenden würde.
lg.
Rolf
André R0senberg André R0senberg Beitrag 8 von 11
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Hallo und vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten,

@Detlef: Das werde ich ausprobieren! Jetzt kommen ja erstmal ein paar besinnlichere Tage. Da werde ich mal ein bischen was testen und lernen können. Ich habe mir eben mal den entsprechenden Eintrag zum Zonensystem bei Wikipedia durchgelesen und schon gemerkt das ich das nochmal in Ruhe durchlesen und "mitspielen" muss ...

@Der TIEGER: Naja, in den "Griff bekommen" wäre übertrieben. Erstmal verstehen und nachvollziehen können. Das wäre schonmal was fürs Erste. Bevor ich erstmal blindlings Belichtungsreihen aufnehme und die in HDRs umwandle (wie ichs ja auch schon gemacht habe) ist es vielleicht sinnvoll erstmal den Dynamikumfang meines Sensors "kennenzulernen". Dann kann ich vielleicht besser Beurteilen ob ein HDR notwendig ist. Aber Du hast sicher auch Recht das die Theorie nicht alles ist. Ich neige gerne dazu alles durchzurechnen ... Aber es nützt ja nichts, wenn ein Bild "theoretisch gut aussehen müsste" ;)

@Rolf: Wie ich schon oben geschrieben habe, werde ich Detlefs Tipp befolgen. Wenn ich schon am testen bin, dann werde ich auch gleichzeitig mal die "Größe" meines "Spots" mit einer Punktlichtquelle ausprobieren.

Ich sehe das für mich auch alles als Lernprozeß. Also bitte nicht ab Morgen perfekt belichtete Bilder erwarten ...

Viele Grüße und frohe Feiertage

André
detlef jahn (Fotograf) detlef jahn (Fotograf) Beitrag 9 von 11
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ein perfekt belichtetes bild wird durch den fotografen bestimmt, nicht durch den belichtungsmesser.
ein perfekt belichtetes bild kann auch (beabsichtigt) fehlbelichtet sein.

---

für dri-reihen einfach serien mit 2-3 blenden abstand machen.
dichter bringt keinen gewinn, weiter ermöglicht belichtungslöcher.
André R0senberg André R0senberg Beitrag 10 von 11
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Hallo Detlef,

ich hatte mich auch schon gefragt was denn eigentlich "richtig Belichtet" bedeutet. Mir war nicht klar, dass die Kamera eine Belcihtung als "richtig" wählt wenn die Helligkeit der Lichtabstrahlung eines Grauwertes von 18% entspricht. Das habe ich aber Heute bei dem Test mit der (weissen) Tapete den Du angeregt hast auch nachvollziehen können.

VG

André
detlef jahn (Fotograf) detlef jahn (Fotograf) Beitrag 11 von 11
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JEDER (foto)belichtungsmesser ist auf einen mittleren reflexionsgrad von ca. 18% geeicht.
deshalb wird schwarzes über- und weißes unterbelichtet, wenn man sich auf den belichtungsmesser und/oder die belichtungsautomatik verlässt.


eine der wenigen aber sehr wichtigen fotografisch-technischen grundlagen, die man wissen muss (sollte).

bei dem tapetentest ist übrigens wichtig, normales licht zu nehmen. wenn das licht zu stark und zu hart ist, ergeben sich zu harte und unnatürliche schatten und lichter (fast nur schwarz und weiss), so dass ein zu guter kontrasteindruck entsteht, der mehr kontrastumfang vorgaukelt, als eigentlich wirklich gut nutzbar ist.
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