Farbraum-Problem: weitergegebene Bilder viel zu dunkel !

Diskutier doch mit!
Anmelden und kostenlos mitmachen.
Kostenlos mitmachen
Google Anzeigen Google Anzeigen
EccoBravo EccoBravo   Beitrag 1 von 12
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Hallo,
seit einiger Zeit habe ich das Problem, dass nach Lightroom und Photoshop gedruckte und weiter gegebene Bilder bei mir immer deutlich zu dunkel sind.

Das Problem tritt bei allen von mir verwendeten Fotoapparaten auf.
Meine Fotoapparate (Sony a7) habe ich alle auf den Farbraum adobeRGB eingestellt.

Importieren tue ich die Bilder mit acdSee auf meinem Fotorechner.
Bearbeitet mit Lightroom und Photoshop sehen alle meine Bilder auf dem Fotorechner bestens aus,
ausgeglichene Belichtung und leuchtende Farben.

Gebe ich diese Bilder nun auf meinen Internetrechner, sind sie deutlich dunkler und haben keine Leuchtkraft mehr.
Selbes tritt auf, wenn ich die Bilder an Freunde weitergebe oder drucke.

Lange dachte ich, es läge an der Bildschirmkalibrierung, denn ich verwende einen TV als Bearbeitungsbildschirm (einen Samsung GQ55Q90R, zum Umschaltern für beide Rechner)
und keinen herkömmlichen PC Monitor.
Ich habe versucht, die Grafikkarten- und TV Port Einstellungen (Helligkeit und Gamma 2.2) für den Fotorechner anzupassen (den Fotorechner in der Anzeige dunkler zu machen), es half alles nichts.
Ans Vergleichsreferenz dienten mir dabei Bilder aus dem Internet.

Irgendwie sieht der Farb- und Abbildungsfehler wie ein Farbraumfehler aus,
als wenn ich ein adobeRGB Bild mit einem sRGB Gerät anschaue.

Daraufhin habe ich mir mal in acdSee die EXIF Daten meiner Bilder angeschaut,
ob auch wirklich der gewünschte adobeRGB Farbraum drin steht.
Und siehe da, statt des gewünschten Farbraums "adobeRGB" stand bei Farbraum "nicht kalibtiert".

Nun nehme ich an, dass Photoshop und Co. sowie die Anzeigegeräte anderer Rechner nicht wissen,
was der Quellfarbraum ist und setzen diesen von sich aus auf sRGB.

In acdSee fand ich beim Import keine Einstellmöglichkeit, mit der sich eingebettete Profile einschalten lassen.
Ebenso fand ich auch nichts dergleichen in meinen Fotoapparaten.

1. Wie kommt der Farbraumeintrag "nicht kalibriert" in die EXIF Daten ?

2. Wie kann ich die "fehlerhaften" Aufnahmen der Vergangenheit mit dem richtigen QuellFarbraum aufbessern ?

3. Wie kann ich diesen Fehler für die Zukunft ausmärzen ?



PS: Bei meinen weiteren Untersuchungen bemerkte ich zu meiner Überraschung,
dass die psd Dateien aus Photoshop den Farbraum ProPhoto RGB haben.
Dabei habe ich doch adobeRGB als Arbeitsfarbraum eingestellt.

Alles irgendwie ziemlich wirr !

4. Wie muss ich die Import-, Export- und Arbeitsfarbräume in Lightroom / Photoshop einstellen, dass die angezeigten Bilder auf allen Rechnern gleich aussehen ?

In der Hoffnung, dass das nun die Problemlösung ist,
danke ich für Hilfe!
HG Eyck Blank
Manfred Hunger Manfred Hunger   Beitrag 2 von 12
1 x bedankt
Beitrag verlinken
Moin Eyck,
welche Version von ACDSee verwendest Du?
Könnte es sein, dass die von Dir verwendete ACDSee-Version Deinen favorisierten und bei den Kameras eingestellten Farbraum (adobeRGB) nicht kennen bzw. interpretieren und importieren können.

Wenn Du die Aufnahmen nach dem importieren auf Deinen Fotorechner sowieso noch bearbeitest, warum stellst Du bei Deinen Kameras nicht sRGB ein und importierst Du mit ACDSee "sRGB" und bearbeitest in LR und PS die Bilder zunächst im sRGB-Farbraum und die finale Version der Aufnahmen dann anschließend in den von Dir gewünschten Farbraum "adobeRGB" zu exportieren.

Ich persönlich habe in meinem Workflow überall den Farbraum "sRGB" eingestellt. Dieser ist nun mal "Quasi"-Standard und wird - soweit mir bekannt - von den allermeisten Ausgabemedien korrekt dargestellt (vorausgesetzt, diese sind richtig kalibriert).

Nur mal für mich aus Neugierde nachgefragt; gibt es wirklich diesen qualitativen Mehrwert bei "adobeRGB" gegenüber "sRGB", den man unbedingt benötigen sollte?

LG Manfred
Manfred Hunger Manfred Hunger   Beitrag 3 von 12
1 x bedankt
Beitrag verlinken
Nachtrag:
Wenn Du ACDSee nur und ausschließlich zum importieren der Aufnahmen von Deinen Kameras auf Deinen Fotorechner verwendest, stellt sich mir die Frage, warum Du die Aufnahmen nicht mit Bridge (von Adobe) importierst. Dann hättest Du in Deinem Workflow die "Adobe"-Familie und Bridge sollte - so meine Erwartung - den Farbraum adobeRGB korrekt importieren und weitergeben können.
LG Manfred
Christian Gigan Weber Christian Gigan Weber   Beitrag 4 von 12
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: EccoBravo 04.05.23, 10:39Zum zitierten BeitragLange dachte ich, es läge an der Bildschirmkalibrierung, denn ich verwende einen TV als Bearbeitungsbildschirm (einen Samsung GQ55Q90R, zum Umschaltern für beide Rechner)
und keinen herkömmlichen PC Monitor.
Ich habe versucht, die Grafikkarten- und TV Port Einstellungen (Helligkeit und Gamma 2.2) für den Fotorechner anzupassen (den Fotorechner in der Anzeige dunkler zu machen), es half alles nichts.
Ans Vergleichsreferenz dienten mir dabei Bilder aus dem Internet.
Das klingt ja schon mal sehr abenteuerlich. Also wirklich kalibriert/profiliert ist das Teil wohl eher nicht. Du schreibst auch nicht, ob es sich bei den Dateien um Raws oder Jpegs handelt. Wenn die Profile bei Jpegs aus der Kamera fehlen, hat die Kamera gar keine reingeschrieben. Hatte ich bei Nikon auch schon öfter (warum auch immer). Raw Dateien haben noch gar kein Farbprofil. Das ProPhoto RGB haben die Bilder sicher in LR/Camera Raw verpaßt bekommen. Das kannst Du dort in den Voreinstellungen ändern. Ich würde dort sRGB einstellen. Damit können die meisten Geräte wenigstens was anfangen. Adobe RGB macht wenig Sinn, wenn Du die Bilder auf unterschiedlichen Monitoren anschaust, da die meisten Monitore diesen großen Farbraum ohnehin nicht darstellen können und meist auch nicht mal kalibriert sind. ProPhoto RGB erst recht nicht. Als erstes schau jetzt mal in den Voreinstellungen von LR/Camera Raw welcher Farbraum da eingestellt ist. ProPhoto RGB ist jedenfalls völliger Unfug. sRGB als kleinster gemeinsamer Nenner ist hier durchaus sinnvoll. Bei Bedarf kannst Du das später in PS jederzeit ändern.
Sören Spieckermann Sören Spieckermann   Beitrag 5 von 12
1 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: EccoBravo 04.05.23, 10:39Zum zitierten BeitragLange dachte ich, es läge an der Bildschirmkalibrierung, denn ich verwende einen TV als Bearbeitungsbildschirm (einen Samsung GQ55Q90R, zum Umschaltern für beide Rechner)
und keinen herkömmlichen PC Monitor.
Ich habe versucht, die Grafikkarten- und TV Port Einstellungen (Helligkeit und Gamma 2.2) für den Fotorechner anzupassen (den Fotorechner in der Anzeige dunkler zu machen), es half alles nichts.
Ans Vergleichsreferenz dienten mir dabei Bilder aus dem Internet.


Meine Erfahrung mit TV Darstellungen ==>Alle viel zu hell.
Wenn du das wirklich sauber machen willst, dann muss der TV mit einem Kalibirierungsgerät eingestellt werden das auch die echte Helligkeit misst und dann berücksichtigt.
Gilt übrigends auch für den PC-Monitor :-)
Christian Gigan Weber Christian Gigan Weber   Beitrag 6 von 12
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: EccoBravo 04.05.23, 10:39Zum zitierten BeitragWie muss ich die Import-, Export- und Arbeitsfarbräume in Lightroom / Photoshop einstellen, dass die angezeigten Bilder auf allen Rechnern gleich aussehen ?Das ist so gut wie unmöglich. Für Dich ist wichtig, daß die Bilder auf allen Monitoren in Deinem Workflow, weitestgehend gleich aussehen. Das setzt aber voraus, daß alle Monitore nach Standard kalibriert/profiliert sind und daß alle auch einen bestimmten Farbraum in etwa gleich gut darstellen können. Die Chance wird bei sRGB am größten sein. Es sei denn Du nutzt auschließlich Wide Gamut Monitore die selbst Adobe RGB zu fast 100% abdecken. "Farbmanagement" ist hier Grundvoraussetzung!
EccoBravo EccoBravo   Beitrag 7 von 12
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Sorry, wenn ich mich so lange nicht gemeldet habe !
Danke Euch allen erst mal für die Ratschläge !

Inzwischen konnte ich das Problem lösen.
Es war nicht der Monitor und dessen Kalibrierung (Farbe / Helligkeit).
Es war, wie es schon anklang, der Farbraum, besser gesagt die Farbräume.

Meine Kameras habe ich in ihren größt möglichen Farbraum adobeRGB eingestellt.
In Photoshop hatte ich ebenfalls adobeRGB als Arbeitsfarbraum eingestellt, im Glauben, Probleme durch unnötige Farbraumwechseln vermeiden zu können.
Dieses basierte auf meinem alten Verständnis vom Kamera-Lightroom-Photoshop-Workflow, der somit nach alt hergebrachtem Verständnis durcghgängig im adobeRGB Farbraum ablaufen sollte. Ein Wechsel in den sRGB Farbraum erfolgte somit am Ende ses Workflows, dem Export bzw der Ausgabe.
--- IRRTUM ----
Mir war nicht bewusst, dass Lightroom (neuerdings ?) durchgängig und fest verdrahtet in ProPhotoRGB arbeitet, und das nirgens ändebar ist.
--und bei der Übergabe der Bilder aus Lightroom an Photoshop dabei wohl ein Farbraum-Mismatch (der auch nicht wie früher angewarnt wurde) entsteht.
(Beim Import der Fotos in Lightroom wird der Farbraumwechsel von adobeRGB zu ProPhotoRGB korrekt ausgeführt)

Dieses war nachweislich bei mir das Übel.
Als ich den Arbeitsfarbraum in Photoshop auf ProPhotoRGB gestellt hatte,war das Problem weg.
Meine Freunde konnten die Fotos ab da in der gleichen Qualität sehen, wie ich am Fotorechner.

Danke nochmal an alle !
EB
Christian Gigan Weber Christian Gigan Weber   Beitrag 8 von 12
1 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: EccoBravo 20.05.23, 12:38Zum zitierten Beitragbei der Übergabe der Bilder aus Lightroom an Photoshop dabei wohl ein Farbraum-Mismatch (der auch nicht wie früher angewarnt wurde) entsteht.Um die Warnhinweise wieder zu sehen, mußt Du nur in den PS Voreinstellungen die Häkchen dafür setzen.Zitat: EccoBravo 20.05.23, 12:38Zum zitierten BeitragAls ich den Arbeitsfarbraum in Photoshop auf ProPhotoRGB gestellt hatte,war das Problem weg.Und Deine Fotos haben als Farbprofil jetzt ProPhotoRGB eingebettet? Das ist keine gute Idee, auch wenn Dein Problem dadurch gelöst scheint. Du solltest in PS diese Profile unbedingt in Adobe RGB oder, wenn Du die Bilder an verschiedene Leute verschickst, besser noch in sRGB konvertieren. Ich denke, bei Dir ist vorher noch was ganz anderes schiefgelaufen. Vielleicht wurde da in PS noch ein Profil zusätzlich "angehängt". Das darf keinesfalls passieren.
Manfred Hunger Manfred Hunger   Beitrag 9 von 12
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: EccoBravo 20.05.23, 12:38Zum zitierten Beitrag...
--- IRRTUM ----
Mir war nicht bewusst, dass Lightroom (neuerdings ?) durchgängig und fest verdrahtet in ProPhotoRGB arbeitet, und das nirgens ändebar ist.
--und bei der Übergabe der Bilder aus Lightroom an Photoshop dabei wohl ein Farbraum-Mismatch (der auch nicht wie früher angewarnt wurde) entsteht. ...


Moin EB,
das Du bei LR den Farbraum nicht mehr vorgeben kannst, kann ich so nicht nachvollziehen.
Ich kann bei mir in LR über Menü "Bearbeiten / Voreinstellungen / Registerkarte 'Externe Bearbeitung'" den Farbraum auswählen und verstellen.
Welche LR-Version nutzt Du? Ich arbeite mir der Version 12.3 von LR Classic.
LG Manfred
EccoBravo EccoBravo   Beitrag 10 von 12
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Danke für den Tip, Christian.. !
Selbiges mache ich bereits, Bei Ausgabe wird das Farbprofil eingebettet und die Bilder vorher in sRGB konvertiert.

Und Danke für die Frage, Manfred !
Ich verwende LR Cloud V 6.3.1, Dort lässt sich der Farbraum nicht mehr einstellen. Bei früheren LR Versionen war mir die Einstellmöglichkeit noch bekannt.
LR Cloud V 6.3.1 ist irgendwie lustig !

VD + HG
EB
Light Collector Light Collector Beitrag 11 von 12
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Wenn du in LR den Softproof mit dem sRGB Profil einstellts, kannst du sehen, welche Farben in sRGB Probleme machen. Oft fressen dir Rottöne aus. Der Rotkanal über- und der Grünkanal unterbelichtet. In ProPhoto ist alles ok.
detlef jahn (Fotograf) detlef jahn (Fotograf) Beitrag 12 von 12
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: EccoBravo 04.05.23, 10:39Zum zitierten BeitragWie muss ich die Import-, Export- und Arbeitsfarbräume in Lightroom / Photoshop einstellen, dass die angezeigten Bilder auf allen Rechnern gleich aussehen ?

Nach der Bearbeitung (im größtmöglichen Farbraum, hier AdobeRGB oder ProPhoto) exportierst du die Bilder aus LR oder PS in das gewünschte Zieldateiformat (wahrscheinlich JPG oder PNG und bei den Einstellungen für den Export gibst du
- als Farbraum "sRGB" an (damit werden die AdobeRGB-Farben in den sRGB-Farbraum gequetscht) und
- "Farbprofil einbetten" (mit dieser Option wird dem späteren Bildanzeiger gesagt, welcher Farbraum bei der Dateianzeige angewendet werden soll)

Dann sollten deine Bilder auf Drittmonitoren halbwegs aussehen, wie gewünscht.

Beim Export für Druck oder Ausbelichtung beim Dienstleister des Vertrauens gehst du ganz genau so vor, nur dort dann jeweils das Dateiformat und den Farbraum entsprechend der Vorgaben des Dienstleisters einstellen.
Wenn er es anbietet, verwendest du für "Softproof" das vom Dienstleister bereitgestellte Farbprofil.

Selbstverständlich sollte der Bildbearbeitungsmonitor ordentlich kalibriert und profiliert sein und im Optimalfall auch der Betrachtungsmonitor.

Auch wenn das verwendete Betrachtungsprogramm kein Farbmanagement kann und ggf das eingebettete Farbprofil aus der Bilddatei nicht ausliest, gilt sRGB als Quasi-Standard und die wie oben beschrieben verarbeiteten Bilder sollten auf allen Anzeigegeräten halbwegs ausehen, wie beabsichtigt.
Wenn das Anzeigegerät Farben grob falsch darstellt, kannst du das nicht bei der Bildbearbeitung angemessen berücksichtigen und der Fehler liegt dann auch nicht bei dir, sondern vor dem betreffenden Monitor...
Diskutier doch mit!
Anmelden und kostenlos mitmachen.
Kostenlos mitmachen
Nach
oben