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ANTJE KROEGER PHOTOGRAPHIE

zu lang entwickelte negative

Ich habe hier so ein DDR-Lehrbuch von 1990 über Entwicklung aus dem VEB Fotokinoverlag. Da schreibt der Autor folgendes:

"Umentwickeln von zu harten Negativen

Werden normal belichtete Negativmaterialien überentwickelt, dann entstehen zu dichte und zu harte Negative. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Schwärzungsumfang und die Dichte solchcr Negative durch eine chemische Nachbehandlung zu verringern, am besten hat sich jedoch die Umentwicklung bewährt.
Die gut gewässerten Negative werden zunächst in einem Bleichbad behandelt, wodurch das Bildsilber wieder in ein lichtempfindliches und entwickelbares Silbersalz umgewandelt wird. Bleichbäder bestehen aus einem Oxidationsmittel (z. B. Kaliumhexacyanoferrat (III) oder Kupfer(II)-sulfat), einem Halogensalz (z. B. Kaliumbromid oder Natriumchlorid) und Wasser.

Herstellung der Bleichbäder
Konfektioniert:

Bleichbäder werden konfektioniert nur für die Colorfilmverarbeitung geliefert. Es handelt sich um die Bäder C55 und C 57.
Diese Colorbleichbäder können auch in
der Schwarzweißtechnik zum Bleichen der Negative vor der Umentwicklung verwendet werden.
Nach Rezept:
I Kaliumhexacyano-
ferrat(III) 10g
Kaliumbromid 12g
Wasser auf 500ccm

In diesem Bleichbad wird das Bildsilber wieder in Silberbromid umgewandelt.

II Kupfer(II)-sulfat 25g
Natriumchlorid 25g
Wasser auf 500ccm
In diesem Bleichbad wird das Bildsilber in Silberchlorid umgewandelt.

Alle Bleichbäder haben eine gute Haltbarkeit und können mehrere Wochen aufbewahrt werden.
Die Negative bleiben so lange im Bleichbad, bis das gesamte Bildsilber umgewandelt worden ist. Anschließend werden sie gründlich gewässert, bis die Gelbfärbung (bei Verwendung von Bad I) oder die Blaufärbung (bei Verwendung von Bad II) verschwunden ist. Danach wird bei hellem Licht nach Sicht in einem Feinkorn-Ausgleichentwickler wieder entwickelt. Sind die richtige Dichte und die richtige Gradation erreicht, dann wird kurz abgespült und fixiert. Das Fixieren ist wichtig, damit die nicht wieder reduzierten Silbersalze aus der Schicht entfernt werden. Selbstverständlich müssen die umentwickelten Negative nach dem Fixieren gut gewässert und getrocknet werden.
Zur Beurteilung der Negative während der Wiederentwicklung gehört etwas Erfahrung, weil diese beim Durchleuchten dichter aussehen, als sie nach dem Fixieren sind. Wird die Entwicklung früh abgebrochen, dann entstehen zu dünne und zu flaue Negative. Wurden die Negative jedoch wieder zu kräftig entwickelt, dann kann die Umentwicklung wiederholt werden.
Bei sehr harten Negativen können wir auf die Wiederentwicklung völlig verzichten. Der gebleichte und gewässerte Film wird bei schwachem Licht getrocknet und kann nun kopiert oder vergrößert werden. Die so entstandenen Positive werden als Holokopien bezeichnet. Sie zeigen eine gute Schattenzeichnung und sind sehr feinkörnig, die Lichterzeichnung ist jedoch relativ flach."

hoffe, das hilft
02.06.05, 20:36
Ich habe hier so ein DDR-Lehrbuch von 1990 über Entwicklung aus dem VEB Fotokinoverlag. Da schreibt der Autor folgendes:

"Umentwickeln von zu harten Negativen

Werden normal belichtete Negativmaterialien überentwickelt, dann entstehen zu dichte und zu harte Negative. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Schwärzungsumfang und die Dichte solchcr Negative durch eine chemische Nachbehandlung zu verringern, am besten hat sich jedoch die Umentwicklung bewährt.
Die gut gewässerten Negative werden zunächst in einem Bleichbad behandelt, wodurch das Bildsilber wieder in ein lichtempfindliches und entwickelbares Silbersalz umgewandelt wird. Bleichbäder bestehen aus einem Oxidationsmittel (z. B. Kaliumhexacyanoferrat (III) oder Kupfer(II)-sulfat), einem Halogensalz (z. B. Kaliumbromid oder Natriumchlorid) und Wasser.

Herstellung der Bleichbäder
Konfektioniert:

Bleichbäder werden konfektioniert nur für die Colorfilmverarbeitung geliefert. Es handelt sich um die Bäder C55 und C 57.
Diese Colorbleichbäder können auch in
der Schwarzweißtechnik zum Bleichen der Negative vor der Umentwicklung verwendet werden.
Nach Rezept:
I Kaliumhexacyano-
ferrat(III) 10g
Kaliumbromid 12g
Wasser auf 500ccm

In diesem Bleichbad wird das Bildsilber wieder in Silberbromid umgewandelt.

II Kupfer(II)-sulfat 25g
Natriumchlorid 25g
Wasser auf 500ccm
In diesem Bleichbad wird das Bildsilber in Silberchlorid umgewandelt.

Alle Bleichbäder haben eine gute Haltbarkeit und können mehrere Wochen aufbewahrt werden.
Die Negative bleiben so lange im Bleichbad, bis das gesamte Bildsilber umgewandelt worden ist. Anschließend werden sie gründlich gewässert, bis die Gelbfärbung (bei Verwendung von Bad I) oder die Blaufärbung (bei Verwendung von Bad II) verschwunden ist. Danach wird bei hellem Licht nach Sicht in einem Feinkorn-Ausgleichentwickler wieder entwickelt. Sind die richtige Dichte und die richtige Gradation erreicht, dann wird kurz abgespült und fixiert. Das Fixieren ist wichtig, damit die nicht wieder reduzierten Silbersalze aus der Schicht entfernt werden. Selbstverständlich müssen die umentwickelten Negative nach dem Fixieren gut gewässert und getrocknet werden.
Zur Beurteilung der Negative während der Wiederentwicklung gehört etwas Erfahrung, weil diese beim Durchleuchten dichter aussehen, als sie nach dem Fixieren sind. Wird die Entwicklung früh abgebrochen, dann entstehen zu dünne und zu flaue Negative. Wurden die Negative jedoch wieder zu kräftig entwickelt, dann kann die Umentwicklung wiederholt werden.
Bei sehr harten Negativen können wir auf die Wiederentwicklung völlig verzichten. Der gebleichte und gewässerte Film wird bei schwachem Licht getrocknet und kann nun kopiert oder vergrößert werden. Die so entstandenen Positive werden als Holokopien bezeichnet. Sie zeigen eine gute Schattenzeichnung und sind sehr feinkörnig, die Lichterzeichnung ist jedoch relativ flach."

hoffe, das hilft
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