Ist Premium wirklich der "Ausweg"?

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Holger L Holger L   Beitrag 1 von 185
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Die aktuelle Diskussion um die Pen-F hat mich zu dieser Frage geführt. Olympus verpackt hier durchaus sehr gute Technik in ein ziemlich sexy Gehäuse und versieht das Ganze mit einem recht selbstbewussten Preis - und die Fans jubeln, dass sich Olympus nicht in einen Preiskrieg einlässt und auf Premium setzt. Fuji und Sony mit seiner Konzentration aufs Kleinbildformat fahren eine ähnliche Strategie.

Ich muss sagen, ich sehe das eher skeptischer und bezweifle, dass das die richtige Strategie ist - zumindest nicht, wenn es die Einzige ist.

Bis noch vor wenigen Jahren gab es keinen Weg an einer Kamera vorbei, wenn sich jemand halbwegs ernsthaft mit der Fotografie beschäftigen wollte. Da musste man in ein Gerät investieren und machte sich automatisch Gedanken, was man haben wollte und wie viel er dafür bereits ist, zu investieren. Heutzutage ist es aber anders, man hat ein Smartphone in der Tasche, das durchaus passable Fotos hinbekommt und kommt dadurch zur Fotografie. Investieren muss man erst einmal nichts, höchstens vll. in eine besseres Smartphone mit besserer Kamera.

Und genau hier sehe ich das Problem an einer Premiumstragie der Hersteller. Je höher die Preise für "ernsthaftes" Fotografieren werden, desto höher wird die Hürde für einen potentiellen Hobbyfotografen, dieses Geld wirklich zu investieren. Eine Kamera ist ja nur ein Upgrade, kein Muss mehr.

Als vor nunmehr fast acht Jahren die G1 ein auf den Markt kam, wurde viel gejubelt. Mit dem Wegfall des Spiegels würden kleinere, leichtere und günstigere Kameras möglich werden. Die ersten beiden Punkte wurden zweifellos erfüllt, Punkt drei wäre zweifelsohne möglich, das Potential wird aber nicht ausgeschöpft.

Ich sehe die vielgescholtenen und verschmähten Einsteiger-DSLR immer noch als den preiswertesten Einstieg in die Fotografie - dank großer Sensoren, Zugriff auf alle wichtigen Belichtungsparameter und nicht zu letzt dank günstiger, lichtstarker Objektive wie z. B. das Tamron 17-50/2,8.

Sicher, Einsteiger-DSLR + Tamron 17-50 ist nicht das höchste der Gefühle, kostet aber nur ein Bruchteil einer Spiegellosen mit "ultrahochauflösenden" Sucher, Gehäuse in "Premiumqualität" und eine "über alle Zweifel erhabene" Linse davor. Bei den Spiegellosen tummeln sich einige vermeintliche Profi-DSLR Killern herum - ein Einsteiger-DSLR + Tamron 17-50 Killer ist aber weit und breit nicht zu sehen - ist aber meines Erachtens wesentlich besser geeignet, den begeisterten Smartphonefotografen zu einer Kamera zu bewegen.

Wie seht ihr das?
soloviola soloviola Beitrag 2 von 185
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Warum Resourcen (R&D, Produktion, Manpower) im "günstigen" Massenmarkt versenken wenn dort schlicht und einfach wenig bis nichts zu verdienen ist bzw. sogar Verluste eingefahren werden?

Da lieber "klein" aber fein, und jene Klientel bedienen die vielleicht nicht tagein tagaus auf nem halbdunklen Fußballplatz steht um für Magazine zu foten oder im Studio Topmodels knipst (wobei das ja auch möglich wäre), dafür aber durchaus genug Platz in der Brieftasche hat um dem Hobby Fotografie bewusster zu begegnen als mit dem Smartphone. Wenn die Cam dann auch noch sexy aussieht passts doch super...
Holger L Holger L   Beitrag 3 von 185
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Ich sehe den Massenmarkt halt auch aus besagten Gründen als Nachwuchsforderung.

Wer sich nicht darum kümmert, wie neue Fotografen für Kameras begeistert werden, braucht sich nicht wundern, wenn der Markt immer weiter schrumpft.

Wenn jeder ein bisschen wie Leica sein will, wird der Kameramarkt schnell zur Altherren Veranstaltung verkommen. Fände ich sehr schade.
N. Nescio N. Nescio   Beitrag 4 von 185
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sag mir einer, wie eine dslr oder dslm mit Wechselobjektiv eine Konkurrenz zu einem milliardenfach produzierten händi werden soll?

entweder will jemand Wechselobjektive, dann hat das Handy bis jetzt keine Chance, oder er will ohnehin nur im normalobjektivbereich fotografieren --> dann ist eine Kamera geldverschwendung im vergleich zum Handy und wird es zukünftig . bei noch günstigerer und besserer fotofunktion der handies und deren facebookvernetzung mit internet-Tastatur und bildschirm- noch stärker werden.
und sobald ein miulliardenfach produziertes handi einen 100 megapixelsensor haben wird, dann braucht nur mehr derjenige eine dslr, der ohne softwaremanipulation eine Schärfentiefe von f/0,95 unbedingt will.
einen sportfähigen af wird so ein Handy sobald haben, soald die Auflösung eines handies als ersatz eines 300mm objektives dienen kann.

und dann wird fotografieren bildkomposition sein und nicht technik-blabla.
soloviola soloviola Beitrag 5 von 185
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Zitat: Holger L 31.01.16, 00:31Zum zitierten BeitragIch sehe den Massenmarkt halt auch aus besagten Gründen als Nachwuchsforderung.

Wer sich nicht darum kümmert, wie neue Fotografen für Kameras begeistert werden, braucht sich nicht wundern, wenn der Markt immer weiter schrumpft.

Wenn jeder ein bisschen wie Leica sein will, wird der Kameramarkt schnell zur Altherren Veranstaltung verkommen. Fände ich sehr schade.


Ich bin knapp über 30, als ich begonnen habe mich für Fotografie zu interessieren war ich ein Stück unter 30 - also so ganz zu den "Altherren" zähle ich mich eher nicht... ;-)
Michael.M. Michael.M.   Beitrag 6 von 185
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Zitat: N. Nescio 31.01.16, 00:34Zum zitierten Beitragund dann wird fotografieren bildkomposition sein und nicht technik-blabla.

Ach .
Das ist es heute schon .
Nur haben einige das noch nicht bemerkt .
Holger L Holger L   Beitrag 7 von 185
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Richtig, aber warum den Kopf in den Sand stecken und darauf hoffen, dass die Leute Wrchelobjektive haben wollen - warum auch immer?

Ein Smartphone hat durch seine flache Bauweise nunmal gewissen Nachteile. Für eine Systemkamera ist es ein leichtes, genau bei diesen Nachteilen anzusetzen und zu zeigen, das sie schon in den vermeintlichen Smartphone Domänen die besseren Alternativen sind - eine gute Vernetzung freilich vorausgesetzt, aber das ist technisch kein Problem. Das Ganze höchstens zum Preis eines iPhone - auch das sollte möglich sein.

Und damit könnte man schon den ein oder anderen zur Kamera bewegen - und bei milliarden Smartphone Benutzern ist der ein oder andere schon eine Ganze Menge Leute...
Holger L Holger L   Beitrag 8 von 185
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Zitat: soloviola 31.01.16, 00:39Zum zitierten BeitragZitat: Holger L 31.01.16, 00:31Zum zitierten BeitragIch sehe den Massenmarkt halt auch aus besagten Gründen als Nachwuchsforderung.

Wer sich nicht darum kümmert, wie neue Fotografen für Kameras begeistert werden, braucht sich nicht wundern, wenn der Markt immer weiter schrumpft.

Wenn jeder ein bisschen wie Leica sein will, wird der Kameramarkt schnell zur Altherren Veranstaltung verkommen. Fände ich sehr schade.


Ich bin knapp über 30, als ich begonnen habe mich für Fotografie zu interessieren war ich ein Stück unter 30 - also so ganz zu den "Altherren" zähle ich mich eher nicht... ;-)


Ich auch ;-)

Aber was nach uns kommen wird, wird halt einen einen Zugang zur Fotografie haben als wird es vor ein paar Jahren noch hatten.
Michael.M. Michael.M.   Beitrag 9 von 185
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Na ich weiß nicht , ich seh soviele Leute mit ner größeren Cam rumlaufen
und es wird auch nicht jeder kompakt wollen insofern ist die Strategie nicht
ganz verkehrt . Zumindest solange die Kunden die Preise bezahlen . Was mich ein
wenig wundert so bekommt man doch z.B. eine C 1000D mit einer guten Linse deutlich günstiger ...
N. Nescio N. Nescio   Beitrag 10 von 185
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wozu neben dem Smartphone noch ein zweites gerät mitschleppen, wenn das gar nicht mehr fotomäßig kann als das smartphone? normaler bildwinkel, iso bis 6400 in follvormatqualität, blitz, bildbearbeitung in der cam ... ein bisserl Schärfentiefe unterschied und manuelle Einstellungen, ... bis auf spezialobjektive ... :-)
Thomas W. Franke Thomas W. Franke   Beitrag 11 von 185
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Zitat: Holger L 30.01.16, 23:59Zum zitierten BeitragDie aktuelle Diskussion um die Pen-F hat mich zu dieser Frage geführt. Olympus verpackt hier durchaus sehr gute Technik in ein ziemlich sexy Gehäuse und versieht das Ganze mit einem recht selbstbewussten Preis - und die Fans jubeln, dass sich Olympus nicht in einen Preiskrieg einlässt und auf Premium setzt. Fuji und Sony mit seiner Konzentration aufs Kleinbildformat fahren eine ähnliche Strategie.

Ich muss sagen, ich sehe das eher skeptischer und bezweifle, dass das die richtige Strategie ist - zumindest nicht, wenn es die Einzige ist.

Bis noch vor wenigen Jahren gab es keinen Weg an einer Kamera vorbei, wenn sich jemand halbwegs ernsthaft mit der Fotografie beschäftigen wollte. Da musste man in ein Gerät investieren und machte sich automatisch Gedanken, was man haben wollte und wie viel er dafür bereits ist, zu investieren. Heutzutage ist es aber anders, man hat ein Smartphone in der Tasche, das durchaus passable Fotos hinbekommt und kommt dadurch zur Fotografie. Investieren muss man erst einmal nichts, höchstens vll. in eine besseres Smartphone mit besserer Kamera.

Und genau hier sehe ich das Problem an einer Premiumstragie der Hersteller. Je höher die Preise für "ernsthaftes" Fotografieren werden, desto höher wird die Hürde für einen potentiellen Hobbyfotografen, dieses Geld wirklich zu investieren. Eine Kamera ist ja nur ein Upgrade, kein Muss mehr.

Als vor nunmehr fast acht Jahren die G1 ein auf den Markt kam, wurde viel gejubelt. Mit dem Wegfall des Spiegels würden kleinere, leichtere und günstigere Kameras möglich werden. Die ersten beiden Punkte wurden zweifellos erfüllt, Punkt drei wäre zweifelsohne möglich, das Potential wird aber nicht ausgeschöpft.

Ich sehe die vielgescholtenen und verschmähten Einsteiger-DSLR immer noch als den preiswertesten Einstieg in die Fotografie - dank großer Sensoren, Zugriff auf alle wichtigen Belichtungsparameter und nicht zu letzt dank günstiger, lichtstarker Objektive wie z. B. das Tamron 17-50/2,8.

Sicher, Einsteiger-DSLR + Tamron 17-50 ist nicht das höchste der Gefühle, kostet aber nur ein Bruchteil einer Spiegellosen mit "ultrahochauflösenden" Sucher, Gehäuse in "Premiumqualität" und eine "über alle Zweifel erhabene" Linse davor. Bei den Spiegellosen tummeln sich einige vermeintliche Profi-DSLR Killern herum - ein Einsteiger-DSLR + Tamron 17-50 Killer ist aber weit und breit nicht zu sehen - ist aber meines Erachtens wesentlich besser geeignet, den begeisterten Smartphonefotografen zu einer Kamera zu bewegen.

Wie seht ihr das?



Ich hatte mal eine Sony Alpha 700 mit dem beschriebenen Tamron 17-50 mm F2.8, diese Kamera hat richtig gute Bilder gemacht wenn ich einen lichten Moment hatte.:-) Aber ich musste alle 4 Wochen den Sensor reinigen weil das Tamron Objektiv den Dreck aus der Umgebung magnetisch angezogen hat um ihn anschließend auf dem Sensor der Kamera zu verteilen.:-(((
Gute Bilder macht in erster Linie der Fotograf hinter der Kamera!:-)

mfg
Thomas
der gelbe Fisch der gelbe Fisch   Beitrag 12 von 185
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Zitat: Holger L 30.01.16, 23:59Zum zitierten BeitragAls vor nunmehr fast acht Jahren die G1 ein auf den Markt kamZeitgleich mit der Olympus Pen E-P1..
Bis 2012 war "Pen E-P" spiegelloses Flaggschiff im Olympus-Programm.
Dinge, die die Welt halbwegs vergessen hat.
2013 kam mit der E-P5 die bislang letzte, und anfangs war sie ähnlich teuer wie nun die Pen F.
Aktuell kostet die E-P5 ca. 600€. Ein "echter Nachfolger" könnte a. nicht auf über 1000€ eingepreist werden und würde b. kaum einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken.
Nun ist es aber so, dass durchaus eine Legitimation da ist, für ein neues Spitzenmodell eines Kamerasystems über 1000€ zu verlangen, bloss musste dafür halt ein neuer Zuschnitt her, der z.B. der Tatsache Rechnung trägt, dass die Kundschaft einen eingebauten EVF einem Aufstecksucher vorzieht.
Noch etwas aus der Abteilung "Dinge, die die Welt halbwegs vergessen hat":
Das ganze Sixties-Brimborium hatte es bei der Einführung der Pen E-P1 auch.

Davon ab brauchen Kamerasysteme natürlich auch ihre Aushängeschilder, und die Pen F ist so eines.

;-) Michael
Strandgutsuche Strandgutsuche Beitrag 13 von 185
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Klar ist, dass Oly nun abliefern muss um dem Premium Anspruch zu genügen. Die PEN-F darf sich hinsichtlich Verabeitung keine Schwächen leisten. Und der 20MP Sensor muss tatsächlich Vorteile bringen für die BQ.

Auch über die Nikon Df wurde ja schwadroniert ohne Ende. Aber sie liefert ab und sie ist für mich eine Kamera mit der man ohne großen Aufwand zu guten Bildergebnissen kommt. Nicht umsonst sind gute Gebrauchte rar und gesucht. Ein echtes Premium Produkt liefert auch 2 Jahre nach Erscheinen noch das gewisse Etwas- das zählt für mich.
Nachteulerich Nachteulerich Beitrag 14 von 185
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Zitat: Holger L 30.01.16, 23:59Zum zitierten BeitragDie aktuelle Diskussion um die Pen-F hat mich zu dieser Frage geführt. Olympus verpackt hier durchaus sehr gute Technik in ein ziemlich sexy Gehäuse und versieht das Ganze mit einem recht selbstbewussten Preis - und die Fans jubeln, dass sich Olympus nicht in einen Preiskrieg einlässt und auf Premium setzt. Das tun gerade eigentlich alle Hersteller ? Olympus ist eher der Letzte als der Erste.

Grund: es lohnt sich. Der Kunde fordert höherwertige Produkte. Produkte minderer Qualität werden kaum noch nachgefragt. Z.B. Nikon hat seit einer ganzen Weile die D3300 draußen, und die D3100 ist erst jetzt wohl endlich ausverkauft, während die D3200 immer noch herumgeistert. Die D610 ist eigentlich auch längst durch die D750 ersetzt, die wird Nikon auch nicht wirklich los.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 15 von 185
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Das eigentliche Problem, was ich sehe ist das gerade das "Kleinvieh" die Kohle durch Masse reinbringt, diese kann wieder in die Entwicklung gesteckt werden, welche neue Top Modelle hervorbringt. Die alte Technik kommt wieder nach unten und so schließt sich der Kreis. Aber gerade das "Kleinvieh" bricht in weiten Teilen bei allen Herstellern ein, was wiederum weniger Kohle generiert und der ganze Prozess beginnt zu stocken. Wie man auch recht deutlich schon spürt. Einige Hersteller wie Sony investieren recht kräftig um durch innovative Produkte Käufer zu ziehen, ob da unterm Strich langfristig viel übrig bleibt weiß ich noch nicht.
Ein weiterer Punkt ist, dass der Netto Profit für den Kunden durch neue Kameramodelle spätestens seit den 16MP Sensoren überschaubar ist und somit immer seltener geupgraded wird, was sich auch wieder negativ auf den Markt auswirkt.

Die aktuelle Entwicklung ist imo nicht mehr aufzuhalten. Die Frage ist welcher Hersteller kann sich damit am besten arrangieren. Einen Negativer Effekt für Weiterentwicklung bleibt aber auf jeden Fall bestehen, da ein schrumpfender Markt auch weniger für diese generiert.
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