Schnelles Tier fotografieren - wie?

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Rüdiger H. Rüdiger H. Beitrag 1 von 8
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Mein Traum war es schon immer, ein Tier (z. B. einen Adler, einen kleinen Hund o.ä.) der auf mich zufliegt/zurennt bildfüllend und scharf zu fotografieren.

Weil ich Dias mache, muss es gleich beim Fotografieren bildfüllend sein.

Ich habe ein Canon EF 100-400 L IS USM Teleobjektiv mit einem ultraschnellen Autofokus, dennoch ist es mir noch nie geglückt, die oben beschriebene Situation zu meistern.

Wie machen ”die Profis” das?
Danke
Rüdiger
N. Ernest K. Oggo N. Ernest K. Oggo Beitrag 2 von 8
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@Rüdiger H.

Von Hand mit viel Übung und Geduld, ansosten mit Technik.

Z.B. mit einer Lichschranke (gibt es z.B. bei Brenner), Du stellst Dein Objektiv genau auf die Höhe der Lichschranke scharf, die Entfernung wählst Du so aus, daß das jeweilige Tier formatfüllend abgebildet wird, jetzt lockst Du das Tier an und hast Deine Fotos.

Bei einem Hund sicher leichter zu bewerkstelligen als bei einem Adler. Allerdings werden viele kleine scheue Vögel mit einem solchen Aufbau fotografiert, hier wird dann meist noch die Kulisse und der Hintergrund mit verschiedenen Rquisiten ausgestaltet, ebenfalls ist eine gezielte Ausleuchtung mit mehrern Blitzlichtern problemlos möglich.

Bei einem Adler in der Luft, würde ich vorher manuell auf eine bestimmte Entfernung scharfstellen und nicht den Sucher Deiner Kamera benutzen, sondern einen anderen parallel montierten, mit größerem Bildwinkel, damit kannst Du leicher zielen.
Wenn der Adler nun kurz vor dem Schärfebereich ist, mit automatischer Serienauslösung abdücken und so viele Bilder machen, bis er wieder aus dem Schärfebereich ist.

Wenn der AF der Kamera etwas taugt, könnte es auch mit der automatischen AF-Nachführung klappen, dabei evtl. auf Auslösepriorität schalten, dann wird zwar nicht jedes Bild scharf, aber Du hast auf jeden Fall was drauf.

Noch ein Tip bzgl. Dias und formatfüllenden Motiven, auch Dias kann man beschneiden, man muß dann halt nur für KB mit MF oder größer fotografieren.

Grüße
Nek.




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für alle Amateur- und Profifotografen
Mar-Lüs Ortmann Mar-Lüs Ortmann Beitrag 3 von 8
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Hallo Rüdiger

Ich kann wenig Neues zu dem Thema beitragen, aber vielleicht findest du ja den folgenden Artikel interessant.
Hier wurde über den Aufwand und eine Technik berichtet, welche die Fotografen Gisela und Manfred Delpho nutzten, um zu ihrem Bild "Springende Waldmaus" zu kommen.

http://www.delpho.de/deutsch/html_gross/wettb-08.htm
http://www.hr-online.de/fs/servicenatur ... 1207d.html

---------------------Zitat------------------------
springende Waldmaus. Die Idee zu diesem Foto entstand, als er sah, dass eine Waldmaus in seinem Garten eine Frucht davontrug und dabei mächtige Sprünge machte. Daraufhin bot er der Maus Eicheln und Nüsse an, die sie aber nur springend über einen Ast erreichen konnte. Anschließend installierte er seine Technik: Kamera, Blitzgeräte und eine Infrarot-Lichtschranke, denn die Maus springt ja nur in der Nacht. Auf diese Weise fotografierte die Maus sich sozusagen selbst. Jeden Abend konnte der Naturfotograf aus dem Fenster beobachten, wie die Maus die Kamera auslöste. Bis jedoch das Foto entstanden war, das er sich im Kopf ausgemalt hatte, dauerte es ein halbes Jahr. 1500 Bilder waren verschossen, bis Manfred Delpho endlich die perfekte Aufnahme im Kasten hatte. Zwar ist nicht jedes Foto so aufwendig, Geduld braucht Delpho jedoch immer.
-------------------Zitat Ende----------------------
Rüdiger H. Rüdiger H. Beitrag 4 von 8
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Danke Marlies für diese Info!

Doch ob ICH 1500 mal, ein halbes Jahr lang jede Nacht eine Maus anblitzen möchte, nur um ein solches Foto zu erhalten, das bezweifle ich in höchstem Maße.
So bleibt also: Rüdigers Bilder bleiben weiterhin unspektakulär, aber meine Mäuse brauchen hinterher auch keinen Blindenhund und ich kann ihnen reinen Gewissens weiter ins (noch) sehende Auge blicken.

LG
Rüdiger
Mar-Lüs Ortmann Mar-Lüs Ortmann Beitrag 5 von 8
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Rüdiger Hengl schrieb:

Zitat:Doch ob ICH 1500 mal, ein halbes Jahr lang jede Nacht eine
Maus anblitzen möchte, nur um ein solches Foto zu erhalten,
das bezweifle ich in höchstem Maße.


Das geht mir auch so oder so ähnlich. Und ich denke, ich "leide" da in einem weit höhren Maß an Bequemlichekeit als du.

Zitat:So bleibt also: Rüdigers Bilder bleiben weiterhin
unspektakulär


Ich sehe das so, Rüdiger: Einzelne Bilder müssen für mich nicht spektakulär sein, damit sie mir gefallen. Mir gefallen Bilder, wenn sie als Serie oder Sammlung das Spektrum an Verhaltensweisen und Beziehungen dokumentieren oder einen Einblick in die Vielfalt derselben geben. Mir fallen dazu immer die Beispiele ein, wo viele Vogelbilder als immer gleich, langweilig und dieselben bezeichnet. Sie seien doch nur was fürs Biobuch. Ich selber bin kein Vogelkundler. Liebhaber bin ich bestimmt auch kein richtiger. Aber ich denke: All den Leuten, die zB. das Federvieh mögen oder genauer gesagt, die bestimmte Tiere zusammen mit ihren Verhaltensweisen in all ihren Lebensräumen mögen, erkennen in bestimmt beinahe jedem Bild das Neue bzw Einzigartige. Bloß weil ich an der Haltung von Hunden nichts ablesen kann, oder weil mir die Flugphasen eines Vögelchen nichts sagen, muss das ja noch lange nicht heißen, dass es den Kennern ebenso geht. Die sehen eben Unterschiede, wo ich keine ausmache. Die lesen an einer Bildersammlung Vielfalt und Vielgestaltigkeit ab, wo ich so etwas nicht zu erkennen vermag.

Mit der springenden Waldmaus ist es so: Das Bild würde sich noch besser machen, wenn es in einer Serie einbunden wäre, in der es neben dieser Studie noch andere Waldmausstudien gäbe. Das könnte eine Sammlung recht normaler Bilder sein. Ich sage das, weil ich wahrscheinlich auf Tierbilderserien empfindlich und befremdlich reagieren würde, wenn diese aus lauter skurilen Extravaganzen bestehen würde. So etwas brauche ich nicht. Ich finde, Tieren wird eh schon zu oft ein Immage verpasst, dass sie in Wirklichkeit so gar nicht haben.

Grüße
Christian Praetorius Christian Praetorius   Beitrag 6 von 8
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Rüdiger Hengl schrieb:

Zitat:Mein Traum war es schon immer, ein Tier (z. B. einen Adler,
einen kleinen Hund o.ä.) der auf mich zufliegt/zurennt
bildfüllend und scharf zu fotografieren.


Das braucht je nach Tier Geduld bis sehr viel Geduld, u.U. viel Filmmaterial (im Zweifelsfall draufhalten, wenn man hinterher ein unscharfes Bild hat, aergert man sich nicht so sehr, als wenn man keins hat) und einigermassen genaue Kenntnis des Reviers und des Tieres. Fang doch zum ueben einfach mal mit ein paar "einfacheren" Tieren an, dann ist der Frust nicht so hoch.

Gruss

Christian
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 7 von 8
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Wir haben letztes Jahr Möwen im Flug fotografiert. Mir ist dabei aufgefallen, dass viele Tiere die gleichen An- und Abflugrouten nutzen. Wir haben dann einfach auf das richtige Licht gewartet und bei voller Bildzahl 2-3 Filme nacheinander durchgejagt. Mit dem Autofokus hatte ich nicht so viele Probleme wie mit dem richtigen Bildausschnitt. Sehr gute Erfahrungen hatte ich dort auch mit einem Kugelkopfsystem gemacht. Sonst nutze ich eher einen 3 Wege Neiger, oder ich versuche die Bilder bei gutem Licht „aus der Hüfte“ ohne Stativ zu machen.

Grüße

Mike
Beate Döring Beate Döring Beitrag 8 von 8
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Hallo Rüdiger,

ich habe einen Dalmatiner - ein nicht ganz langsamer Hund und dankbares "Opfer".

Also absoluter Laie in Sachen Fotografie, kann ich Dir nur aus meiner Erfahrung berichten: Such Dir einen willigen Hund mit Besitzer. Stell' den Besitzer neben Dich, wähle eine möglichst kurze Verschlußzeit (1:1000 - 1:2000), dann such Dir einen gedachten Punkt im Bereich vor Dir. Diesen Punkt mußt Du fokussieren, dann ruft der Besitzer seinen Hund und wenn der Deinen gedachten Punkt erreicht, "Schuß". Das ganze wiederholst Du so oft bis Du oder der Hund keine Lust mehr haben und mit etwas Glück, haste dann ca. 5% Erfolg. Ist ja eigentlich genauso wie der Laser nur eben für Laien ohne Ausrüstung.
Viele Grüße Beate
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