S/W Aufnahmen mit Filter

Diskutier doch mit!
Anmelden und kostenlos mitmachen.
Kostenlos mitmachen
Google Anzeigen Google Anzeigen
Don Kostino Don Kostino Beitrag 1 von 5
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Hallo,

ich versuche z.Z. Landschaftsaufnahmen zu machen in S/W auf nen Ilford Delta 100.
Grundsätzlich hab ich nen Gelb-Filter ( normal ) drauf.
Das Problem:
Beim Gelbfilter werden die Aufnahmen, bei Sonnenschein, zu hell, mit Rotfilter zu dunkel und mit Grünfilter werden Bäume zu kontrastreich abgebildet.
Gib es sowas wie ein Standard bzw. Allzweck-Filter für Landschaftsaufnahmen in S/W ?
Der ständige Filterwechsel geht mir langsam aber sicher auf die Nerven.


Gruss
Konstantin
Heiko Me. Heiko Me.   Beitrag 2 von 5
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Hallo Konstantin,
wieso benutzt Du einen Filter und was willst Du erreichen? Und was sollte der Standartfilter machen? Willst Du den Himmel dunkler bekommen, nimm einen Rotfilter. Ist Dir der Vordergrund dann zu dunkel, nimm einen Rotverlauffilter. Willst Du im Herbst die Blätter besser hervorheben, nimm einen Gelb(-grün)filter usw.

Wenn man sich ein bisschen mit Farben beschäftigt, kann man ganz gut nachvollziehen, wann welcher Filter, wie wirkt. Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Filter seine Eigenfarbe aufhellt und die Komplementärfarbe abdunkelt.
Deshalb dunkelt z.B. ein Rotfilter den blauen Himmel ab. Wenn Du allerdings einen Sonnenuntergang damit fotografierst, hellt er den Himmel auf, weil der Himmel jetzt eine Rotfärbung hat.
Man kann durch Farbfilter in der sw Fotografie also geziehlt Farben so beeinflussen, dass bestimmte Tonwerte auf dem sw Bild anders wiedergegeben werden. Aber ein Filter der alles ein bisschen besser wirken lässt, genau so wie man es sich wünscht, den gibt es leider nicht.

Viele Grüsse,
Heiko
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 3 von 5
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Heiko hat absolut recht.
Zunächst solltest Du wissen was genau Du erreichen möchtest.
Und zu dem Zweck gibt es dann -vielleicht- ein Filter.

Eine Art 'universalfilter' (andere Leser mögen mir den Begriff verzeihen) ist ein Polarisationsfilter. Der hat in der SW-Fotografie die gleiche Bereichtigung wie in der Farb-Fotografie.

Was ich nicht ganz verstanden habe ist, wieso Dir die Aufnahmen mit einem Gelbfilter zu hell werden. Das Filter macht doch nichts heller (absolut) als es wirklich ist. Es hellt höchstens bestimmte Farben relativ zu anderen auf, dadruch daß es andere Farben stärker abdunkelt als z.B: Gelb.

Bei Sonnenschein sollte auch ein Rotfilter die Aufnahmen nicht 'zu dunkel' machen. Ich mache viel im Landschaftsbereich (also eigentlich sind es Friedhöfe) mit Rotfiltern. Da komme ich mit 50 ASA schon an die Grenzen, aber wirklich dunkel werden die Fotos davon nicht.

Klingt für mich eher nach einem grundsätzlichen Fehler bei der Belichtung.

Gruß
Hermann
Armin Winter Armin Winter   Beitrag 4 von 5
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Mit Gelbfilter habe ich persönlich sehr gute Erfahrung im Lansdschaftsbereich gemacht.
Eventuell setze auch Gelb-Grün-Filter ein.
Rotfilter sind meiner Meinung nach weniger geeignet, da sie auch sehr stark das Grün dämpfen.
Rot-Filter sind gut für Aufnahmen mit blauem Himmel und Wolken und hellen Motiven (Häuser mit weißen Wänden, Helle Felsen etc.) Ansonsten gefällt mir die Kontraststeigerung der Rotfilter weniger.
Wenn es nur um das Abdunkeln des Himmels geht, kann auch ein Grau-Veraufsfilter gut eingesetzt werden. Der Beeinflußt zumindest die Wiedergabe der anderen Farbtöne nicht.
Die Wirkung eines Filters hängt von vielen Faktoren ab.
Ich würde Dir vorschlagen, zunächst nochmal mit dem Gelbfilter zu experimentieren.
Du solltest versuchen, herauszufinden, warum die Aufnahmen mit diesem nicht gelingen. Das kann meiner Meinung nach nur an falscher Belichtung liegen. Möglicherweise ist die Meß-charakteristik Deines Belichtungsmessers daran Schuld.
Du könntest etwa folgendes probieren:
Ein Bild ohne Filter aufnehmen. Die Belichtungsdaten notieren.
Filter aufschrauben und die Belichtungsdaten vergleichen. Diese ebenfalls notieren und ein weiteres Bild mit Filter machen. (Normalerweise sollten die Aufnahmen mit Filter etwa 1 bis eineinhalb Blendenstufen reichlicher belichtet werden). Wenn Dein Belichtungsmesser dies nicht berücksichtigt, ist der Belichtungsmesser nicht für die automatische Korrektur des Filterfaktors geeignet.
Anschließend solltest Du weitere Aufnahmen mit Filter und manueller Einstellung der Belichtung vornehmen. Ausgehend von den Meßwerten der ungefilterten Aufnahme die Belichtung Schritt für Schritt in Stufen von einer halben Blende erhöhen.
Die Belichtungsdaten jeweils notieren.
So kannst Du später bei der Auswertung genau feststellen, wann der Filter die gewünschte Wirkung erzielt und den Verlängerungsfaktor so ermitteln. So kannst Du auch herausfinden, ob Dein Belichtungsmessser mit Filter zu gebrauchen ist, oder nicht. Den ermittelten Verlängerungsfaktor schreibst Du dann auf die Verpackung des Filters. (ich nehme an, dass er nicht lose in Deiner Fototasche rumfliegt).
Ich habe die besten Ergebnisse immmer mit Messung ohne Filter erzielt.
Erst Belichtung messen, dann Filter aufschrauben und anschließend einfach um den ermittelten Faktor korrigieren.
Vielleicht solltest Du das mal so ausprobieren. Erstmal nur mit dem Gelbfilter, bis Du den im Griff hast. Wenn es dann immer noch nicht gelingt, kann es daran liegen, dass Dein Film einfach nicht für Gelbfilter geeigent ist. Manche Exoten haben eine ungewöhnliche spektrale Empfindlichkeitsverteilung, die sich bei Filterung erst richtig bemerkbar macht.

Gruß, Armin
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 5 von 5
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Bei Negativfilmen sollte eine dezente Fehlbelichtung das Ergebnis kaum beeinflussen. Insbesondere die Wirkung des Gelbfilters ist hierfür viel zu gering.

Probleme mit der Belichtungsmessung sind eigentlich nur in Verbindung mit dem Rotfilter bekannt. Meiner F100 muss ich mit +2 Blenden Korrektur auf die Sprünge helfen, um korrekt belichtete SW-Aufnahmen mit Rotfilter zu erhalten. Mit Grün- und Gelbfilter hat der Belichtungsmesser keinerlei Probleme.

Anstatt Negativmaterial bevorzuge ich im SW-Bereich allerdings den Agfa Scala 200. Da führt jegliche Fehlbelichtung zu Ausschuss.

Die Filterhersteller geben übrigens die notwendigen Verlängerungsfaktoren für ihre Filter an. Somit sollte Armins Methode, die Messeung ohne Filter vorzunehmen und dann manuell zu korrigieren, stets funktionieren.

Gruß Thomas
Diskutier doch mit!
Anmelden und kostenlos mitmachen.
Kostenlos mitmachen
Nach
oben