Insekten - wie halten sie still ?

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T. Reflexion T. Reflexion Beitrag 1 von 15
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Hallo FC,

ich habe mal eine simple Frage, die aber vielleicht gar nicht so simple ist, da sie mir immer wieder begegnet.

Wie halten Insekten still ? Ehrlich gesagt habe ich eine Libelle bisher nur im Flug gesehen. Oder fangt Ihr Insekten, um sie dann irgendwo hinzusetzen und schnell abzulichten ?

Gruß
Axel
Marc Schlueter Marc Schlueter Beitrag 2 von 15
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Frühmorgens losziehen wenn die Biester noch nicht auf "Betriebstemperatur" sind!
Dann halten sie still!
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 3 von 15
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Da hilft nur die "Haarspraymethode" ;-)
Ok, ich gebs zu, schlechter Scherz. Frühmorgens klappt recht gut. Du kannst aber auch tagsüber Glück haben. Du mußt ihnen nur genug Platz lassen. Bei den kleineren kommst du ohne Probleme auf 50 cm ran, bei den großen sollte es schon ein Meter sein. Suche dir einfach einen Teich, wo sie sich aufhalten und leg dich dort auf die Lauer und warte bis sie sich irgendwo hinsetzen. Was Libellen garnicht mögen sind hektische Bewegungen. Wenn du dich ganz langsam darauf zubewegst, kannst du es sogar selbst bei manchen Großlibellen bis auf 20 cm schaffen.

Gruß Kai
Andreas Fritz Andreas Fritz Beitrag 4 von 15
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Hallo!

Da ich mit einer Nahlinse fotografiere, die mich auf 3cm ran "zwingt" habe ich das gleiche Problem.

Allerdings habe ich festgestellt, dass Fliegen teilweise gut stillhalten.
Insbesondere Schwebfliegen sind teilweise so zahm, dass man sie sogar berühren kann, ohne das sie abhauen.

[fc-foto:568418]


Man muss sich nur sehr langsam bewegen.

Für Schmetterlinge gilt das gleiche. Nur, dass man sich NOCH VIEL langsamer bewegen muss, aber da kann man auch ganz ran.

Mit Libellen habe ich da auch noch keinen Erfolg gehabt...

Ausserdem sollte man keine grell-bunten Sachen anhaben. Das merken die Tierchen und hauen ab.

Gruß, Andreas
Herbert Svatunek Herbert Svatunek Beitrag 5 von 15
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"Profis" behelfen sich natürlich - und eigentlich sollte man das gar nicht hier schreiben (ich hoffe, es liest kein Umwelt-Fanatiker mit)!

Insekten mögen es warm; demzufolge liegt der Schluss nahe, dass Kälte für diese Tiere nicht gerade zuträglich ist. Da gibt es unter den Geld verdienenden Fotografen das "Geheim"-Rezept, Kältesprays zu verwenden, wie sie auch bei Sportverletzungen verwendet werden.

An sich ist das Zeug für die Insekten harmlos, da sie - damit besprüht - ziemlich abkühlen und daher in eine Kältestarre verfallen. Dann hat man die Besten Möglichkeiten, sie aus allen Richtungen und ausgiebig zu fotografieren. Das geht bis hin, wo sie wieder "zum Leben" erweckt werden und wegfliegen....

Kammerjäger greifen übrigens zu den selben Mitteln, wenn sie mal eine Bienenkönigin samt ausgeschwärmten Bienenvolk einfangen sollen.

Und: man muss sich natürlich im Klaren darüber sein, dass es sich hier um "getürckte" Naturaufnahmen handelt.....

Herby
Micha-D Micha-D Beitrag 6 von 15
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Setz dich einmal für eine halbe Stunde in eine Wiese ohne dich zu viel zu bewegen und du wirst erstaunt sein, wie viele Möglichkeiten für Fotos du bekommst.

Alle Möglichkeiten von gestellten Fotos mit betäubten oder erstarrten Insekten bringen meist nichts, weil die Tiere dann unnatürlich da sitzen. Viele hier in der FC werden es nicht bemerken, aber jeder Experte sieht es auf dem ersten Blick.

Insektenfotografie ist eigentlich nicht sehr schwer, man benötigt nur sehr viel Geduld und ausreichendes Wissen über die zu fotografierenden Arten.

Wenn du dir zum Beispiel mit etwas Abstand das Revierverhalten einiger Großlibellenarten anschaust, wirst du sehr schnell feststellen, wie leicht es ist eine sitzende Heidelibelle oder fliegende Smaragdlibelle zu fotografieren.
Olaf Wolfram Olaf Wolfram Beitrag 7 von 15
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@Herbert Svatunek: Also das Du hier solche "Tips" gibst ist ja schon sehr starker Tobak... und die Krönung ist Leute die die Insekten mit Kältespray "einfrieren" noch als Profis zu bezeichnen!!! Für mich sind solche Leute einfach naturfotografische Tiefiefflieger denen man solange auf die Finger hauen sollte bis sie damit nie wieder einen Auslöser drücken können!!! ...da hatten wir doch auch mal einen in unseren Reihen:Bob Garas ...

Also jetzt mal zum eigentlichen Thema: Das Geheimnis ist eigentlich ziemlich einfach: Jede Insektenfamilie, bzw. -art hat ja bekanntlich ihre eigenen Verhaltensmuster. Diese sollte man erstmal ausgiebig studieren. Nehmen wir z.B. die Heidelibellen. Diese Libellen setzen sich sehr oft auf den gleichen Ansitz, um ihr Revier zu beobachten und das in ziemlich regelmäßigen Abständen... Schmetterlinge sonnen sich gern oder saugen ausgiebig an ihren Lieblingsblüten Nektar...etc. Wenn man das erstmal herausgefunden hat, dann braucht man eigentlich nur noch die nötige Geduld und ein bischen Übung und fast alle Insekten halten still!!! Natürlich sollte man auch sein Verhalten im Gelände den meist sehr schreckhaften Tieren anpassen: möglichst Kleidung mit natürlichen Farben tragen (Tarnklamotten sind natürlich optimal...), langsam und besonnen bewegen, möglichst von der Kamera herunterbaumelnde Gurte oder Objektivdeckel vermeiden und ganz wichtig: auf den eigenen Schatten achten!!!

Also viel Erfolg...

LG
Olaf
T. Reflexion T. Reflexion Beitrag 8 von 15
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Guter Tipp ! Danke. Werde meine ersten Versuche mit einem Thread hier posten.

Gruß
Axel
T. Reflexion T. Reflexion Beitrag 9 von 15
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Hallo,

erst einmal danke für Eure Tipps ! Werde hier meine ersten Fotos unter diesem Thread posten.

Gruß
Axel
N. Ernest K. Oggo N. Ernest K. Oggo Beitrag 10 von 15
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Der Hinweis mit dem Mittel der Unterkühlung der Akteure kam schon...

Eine andere Möglichkeit ist sehr viel Brennweite, ein Tausender(Spiegel)Tele evtl. mit Zwischenringen zur Veringerung der Naheinstellgrenze, wäre doch evtl. mal einen Gedanken wert.

Grüße
Nek.
Andreas Just Andreas Just Beitrag 11 von 15
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Zitat:Eine andere Möglichkeit ist sehr viel Brennweite, ein
Tausender(Spiegel)Tele evtl. mit Zwischenringen zur Veringerung der
Naheinstellgrenze, wäre doch evtl. mal einen Gedanken wert.


Ja...und dann ein absolutes schweres Topstativ nicht vergessen und auch an die Beleuchtung denken. Dann am besten noch einen Sucher zusaetzlich montieren, weil man das Insekt sonst nicht findet... und wenn man es denn mal probiert hat, stellt man fest dass die anderen Tips doch besser sind ;-)

Andreas
...schonmal 'nen 1000er Spiegel am Balgen gehabt...
Frank Köhler Frank Köhler   Beitrag 12 von 15
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Michael Dieke hats oben angemerkt, man sollte sich mit den Tieren näher befassen, die man fotografieren möchte, sonst passiert nämlich folgendes: Man geht los und fotografiert Insekten, die schon tausende Mal fotografiert worden sind. Einziger Erfolg könnte sein, dass eine Art hübscher und ästhetischer digitalisiert wird als von den Vorgängern.

Wenn man sich aber z.B. das Ziel setzt ein Tier - ich benutz mal dieses Wort - zu dokumentieren, sollte man schon auf Originalität achten. Eine neue Art knipsen oder neue Beiträge zur Biologie oder Ethologie bringen. So kann es auch dem Anfänger gelingen Dinge abzubilden, worüber mancher Scientist Berge von Publikationen verfasst. Nur muß man sich dann halt mit den Tieren intensiver beschäftigen, mal mit Fachleuten aus Naturwissenschaftlichen Vereinen auf Exkursion gehen oder ein Bestimmungsbuch kaufen.

Hier steht Ästhetik versus Originalität. Wer hat sie nicht schon gesehen, die endlosen Serien unbestimmter Arthropoden, die täglich hochgeladen werden ohne, dass es Autor/in oder die Betrachter zu interessieren scheint, was da abgebildet wird. Die Ursache liegt aber nicht nur in mangelnder Artenkenntnis, sondern auch in dem Umstand, dass die sog. Wildlife-Fotografie mit ihren manchmal merkwürdig fundamental vorgetragenen Lehrsätzen nur an der Oberfläche der heimischen Tierwelt kratzen kann.

Etwa 40.000 Tierarten leben in Deutschland. Wohl weit über 90% haben keine Chance abgelichtet zu werden, weil sie zu klein sind oder im Verborgenen leben. Wer also nur Tiere ohne künstliche Lichtquelle ablichtet, die in der Sonne auf Pflanzen und Blüten rumturnen, wird nie eine Gelegenheit haben, wirklich zu sehen, was im Kleinen so vor sich geht - und wird folglich immer wieder die selben Motive ablichten. Beispiel: In Deutschland gibt es rund 700 Laufkäferarten, im Foto finden sich hier nur wenige tagaktive Formen (z.B. Sandlaufkäfer) - für den Rest muß man sich schon richtig auf die Erde legen oder Nachts mit der Taschenlampe auf die Suche gehen. Über die Hand voll Tag- und das Heer der Nachtschmetterlinge will gar nicht erst klagen :-(

Gruß FRANK


PS. Das mit dem Einfrieren ist grober Unfug. Die Tiere sterben entweder und verharren dann mit eingeschränkten Beinen oder sie tauen sofort wieder auf, so dass nur ein, zwei Minuten zum Knipsen verbleiben. Man kann das gut bei Tieren sehen, die im Winter z.B. im Hochwasser eingefroren waren. Sobald das Eis weg ist, sind sie wieder unterwegs. Dies hängt damit zusammen, dass Insekten eine andere Zellkonstruktion besitzen, die beim Einfrieren oft nicht beschädigt wird.

Für die wenigen tagaktiven Arthropoden ist logischerweise Lichtentzug das Mittel der Wahl. Einfach Insekt suchen und die nächste Sonnenfinsternis abwarten :-) Regenwetter und abendliche Exkursion (auch bei Sonnenuntergang sind besonders viele Tiere unterwegs) wären auch hilfreich.

Für die Masse der verborgen lebenden Tiere gilt es deren taktile Reize auszunutzen. Wenn man solche findet, z.B. unter einer Rinde, einem Stein, im Kompost usw. usf. ist die erste Reaktion immer die Flucht in dunkle Ecken. Ursache ist nicht unbedingt der plötzliche Lichteinfall, sondern ein Bewegungsreiz an ihren am ganzen Körper verteilten Tastborsten. Lösung: Ein geeignetes Objekt als Unterschlupf anbieten, etwas warten und dann ganz, ganz vorsichtig das Versteck senkrecht abheben, so dass die Tastborsten nicht bewegt werden.
Maren Arndt Maren Arndt   Beitrag 13 von 15
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na toll...
.. ansonsten sprachlos vor Entsetzen -
Gruß
Maren
Andreas Just Andreas Just Beitrag 14 von 15
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Zitat:Einziger Erfolg könnte sein, dass eine Art hübscher und ästhetischer
digitalisiert wird als von den Vorgängern.


Das ist meine Zielsetzung - ob ich was seltenes oder was banales aufnehme ist mir ehrlich gesagt vollkommen egal. Deine Vorschlaege arten in wissenschaftlicher Fotografie aus - wer das wissenschaftliche Vorgehen mag für den kann es das richtige sein - für die Mehrzahl der Naturfotografen ist es das abersicherlich nicht. Meine Zielsetzung ist es banale Sachen ins rechte Licht zu setzen - manchmal gelingt es besser - manchmal weniger, aber gerade weil es banale und haeufige Tiere sind, ist es einfach neue Ideen und Sichtweisen umzusetzen.

Und z.B. ein Libelle, die ein Insekt im Flug faengt habe ich bisher noch nicht fotgrafiert - da ist es mir wirklich vollkomen egal ob es eine haeufige Mosaikjungfer oder eine seltene Spezies ist.

Aber grundsaetzlich stimme ich zu, dass man sich mit dem Zielmotiv auseinandersetzen sollte. Erst wenn die ersten Fotos im Kasten sind, suche ich im Internet, in Buechern und über andere Quellen nach weiteren Informationen, um dann mit neuem Wissen nochmal auf die Jagd zu gehen und zu sehen ob das angelesene Verhalten eventuell fotografisch erfassbar ist ... wenn ich das Tier nicht mehr finde, dann ist es aber auch egal.


Andreas
Frank Köhler Frank Köhler   Beitrag 15 von 15
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Zitat:>Deine Vorschlaege arten in wissenschaftlicher Fotografie aus


@Andreas: hmmm... Dein Werk - besonders auf Deiner HP - zeigt auch schon bedrohliche Ansätze ;-) *schulterklopfend*

"Haben wir hier schon besser gesehen..." ist wohl eines der schlagenden Argumente im VC, insofern ist dann wohl der Versuch gescheitert, ein gestalterisch besseres Naturfoto gleichen Themas zu erzeugen. "Toll, das hat ja noch keiner hier gezeigt..." kommt da schon besser rüber.

Orginalität und Ästhetik stehen in keinem Widerspruch. Dein besseres Foto besitzt auch Originalität, insofern sind besseres Gleiches und Neues wesensverwandt. Da unterscheiden sich Wissenschaft und Fotografie in keiner Weise. Vorparadigmatische Wissenschaften (Disziplinen) streiten sich auch um einfachere Erklärungen und bessere Theorien für Altbekanntes - suchen also nicht nur Neues.

Das Umherstreifen in der Natur und Suchen nach neuen Bildmotiven - für mich sind die meisten Tiere außer Käfern und Lurchen auch Unbekannte - ist doch eine extrem befriedigende Angelegenheit, Dilettantentum im klassischen Wortsinn (sich an etwas erfreuen). Aber dann noch wissen zu wollen, was man da geknipst hat, ist doch irgendwie die logische Folge (und kein Ausarten).

Ob ein Tier häufig oder selten ist, ist kein Kriterium - wo steht das oben, Andreas?. Ich glaube, ich habe oben nur mal darauf hingewiesen, dass der Großteil der Tiere im Verborgenen und Dunkeln lebt und man sich auch trauen sollte abends mit Taschenlampe und Blitzlicht auf Tour zu gehen - statt - überspitzt formuliert - dem Mainstream zu folgen und nur an wolkenlosen Tagen Blüten abzuklappern (mein nächster Upload ist ein Blütenbock;-), die als Nahrungsquelle neben den Fortpflanzungsaktivitäten zu den sichersten "Stillhaltemotiven" zählen. Gruss FRANK
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