Auch wenn diese Frage nur am Rande mit Naturfotografie zu tun hat: Neulich las ich in einem Fotoforum die Äußerung, es gäbe bei uns in D'land zwar auch schöne Naturschauplätze, an denen man fotografieren könne, aber es würden doch auch immer weniger.
Meine Erfahrung ist eigentlich eine andere. Ganz in der Nähe des Ruhrgebiets, wo ich lebe, kann ich heute Kolkraben beobachten, auch schon mal Uhus, Wölfe leben wieder frei bei uns, es werden neue Nationalparke geschaffen, gerade in ehemaligen Industriegebieten wird ein ganz erstaunlicher Artenreichtum ermittelt...mir kommt's eigentlich nicht so vor, als ob es mit der Natur bei uns "bergab" ginge. Wie seht Ihr das?
Gruß, Frank
Meine Erfahrung ist eigentlich eine andere. Ganz in der Nähe des Ruhrgebiets, wo ich lebe, kann ich heute Kolkraben beobachten, auch schon mal Uhus, Wölfe leben wieder frei bei uns, es werden neue Nationalparke geschaffen, gerade in ehemaligen Industriegebieten wird ein ganz erstaunlicher Artenreichtum ermittelt...mir kommt's eigentlich nicht so vor, als ob es mit der Natur bei uns "bergab" ginge. Wie seht Ihr das?
Gruß, Frank
16.06.04, 07:53
Beitrag 2 von 42
Der Typ in dem Fotoforum war eindeutig ein Dummschwaller !!! Man muss nur die Augen aufmachen, wenn man draussen unterwegs ist. Bei uns sind z.B. auch wieder die Störche auf dem Vormarsch.
Zwei Dinge, Frank!
Natur muss nicht immer, nicht überall und nicht zu jeder Zeit artenreich daherkommen.
1) Oder würdest du Tundren, Wüstensteppen, gerademal als Natur bezeichnen, wo es bergab geht bzw. bergab gegangen ist? (Vegetationszonen mit den typischen Merkmalen kommen übrigens auch in Deutschland vor, siehe die Rohbiotope einiger Tagebaufolgelandschaften!) Was besagte Artenvielfalt der Flora und Fauna dort und in solchen Regionen betrifft, so kann diese wahrscheinlich nicht mit dem "Reichtum" mithalten, wie er in Altersklassenwäldern, Misch- und Urwäldern oder in Auenlandschaften und Feuchtsavannen vorkommt: Dennoch sind selbst Wüsten wertvolle Refugien. Wenn Pflanzen und Tieren immermal unter einen stärkeren Selektionsdruck geraten, wodurch ihnen eine ordentliche Adaptionsleistung abverlangt wird, muss das per se nichts Schlechtes sein. Und dort, wo in den Beständen ganz eindeutig Merkmale wie Flaschenhalseffekt und 'ne geringere genetische Variabilität zu finden sind, geht es nicht automatisch bergab.
Natürlich spielt Artenreichtum einen wichtige Rolle v.a für unsere des Menschen Existenzgrundlage und global gesehen; Aber schon lokal betrachtet und vermessen, hat besagte Artenvielfalt eben nicht die ausschließliche Bedeutung, die man ihr gern einverleiben würde. Der Begriff Artenreichtum wird schlicht und einfach sehr oft überstrapaziert.
2) Wenn ein Biotop pötzlich durch große Tiere wie Wölfe, Kolkraben und Greife auffällt, dann machen diese wenigen aber auffälligen Arten mit Sicherheit noch keinen Artenreichtum. Im günstigsten Fall - aber nicht immer und schon garnicht automatisch - können diese Tiere eine Art Anzeiger für Bedingungen und eine Artenvielfalt sein, wie wir sie für gewöhnlich nicht sofort sehen. Im Gegensatz zu große Wirbeltieren ist Artenreichtum etwas, das mit viel viel kleineren dem Menschen meistens unbedeutend erscheinenden Tieren zutun hat.
--
Grüße
Natur muss nicht immer, nicht überall und nicht zu jeder Zeit artenreich daherkommen.
1) Oder würdest du Tundren, Wüstensteppen, gerademal als Natur bezeichnen, wo es bergab geht bzw. bergab gegangen ist? (Vegetationszonen mit den typischen Merkmalen kommen übrigens auch in Deutschland vor, siehe die Rohbiotope einiger Tagebaufolgelandschaften!) Was besagte Artenvielfalt der Flora und Fauna dort und in solchen Regionen betrifft, so kann diese wahrscheinlich nicht mit dem "Reichtum" mithalten, wie er in Altersklassenwäldern, Misch- und Urwäldern oder in Auenlandschaften und Feuchtsavannen vorkommt: Dennoch sind selbst Wüsten wertvolle Refugien. Wenn Pflanzen und Tieren immermal unter einen stärkeren Selektionsdruck geraten, wodurch ihnen eine ordentliche Adaptionsleistung abverlangt wird, muss das per se nichts Schlechtes sein. Und dort, wo in den Beständen ganz eindeutig Merkmale wie Flaschenhalseffekt und 'ne geringere genetische Variabilität zu finden sind, geht es nicht automatisch bergab.
Natürlich spielt Artenreichtum einen wichtige Rolle v.a für unsere des Menschen Existenzgrundlage und global gesehen; Aber schon lokal betrachtet und vermessen, hat besagte Artenvielfalt eben nicht die ausschließliche Bedeutung, die man ihr gern einverleiben würde. Der Begriff Artenreichtum wird schlicht und einfach sehr oft überstrapaziert.
2) Wenn ein Biotop pötzlich durch große Tiere wie Wölfe, Kolkraben und Greife auffällt, dann machen diese wenigen aber auffälligen Arten mit Sicherheit noch keinen Artenreichtum. Im günstigsten Fall - aber nicht immer und schon garnicht automatisch - können diese Tiere eine Art Anzeiger für Bedingungen und eine Artenvielfalt sein, wie wir sie für gewöhnlich nicht sofort sehen. Im Gegensatz zu große Wirbeltieren ist Artenreichtum etwas, das mit viel viel kleineren dem Menschen meistens unbedeutend erscheinenden Tieren zutun hat.
--
Grüße
Marlies Ortmann schrieb:
Zitat:
Stimmt...aber über Tundren und Wüstensteppen habe ich überhaupt nicht geschrieben. Mehr schon so über die Situation bei uns in Deutschland...da sind das ja nicht so ganz die typischen Biotope...
Zitat:
Das sind dann aber dann schon mal drei Arten mehr, als wenn sie nicht da wären, oder? Nee, im Ernst: Mein Eindruck ist, dass es gar so schlecht um viele Bereiche nicht bestellt ist und sich auch nicht alles immer zum Schlimmeren wendet. Wenn beispielsweise Arten zurückkehren, die zwischenzeitlich nicht oder kaum noch hier lebten, sieht es zumindest für diese Arten ja nicht allzu schlecht aus. Im übrigen waren Wölfe und Co. nur ein paar Beispiele zur Illustration. Ehrlich gesagt, ich bin schon davon ausgegangen, dass das rüberkommt.
Zitat:
Das sehe ich genauso. Und gerade bei den nicht-auffälligen Arten finden wir an vielen Stellen eine geradezu faszinierende Vielfalt. Nur ein einziges Beispiel dafür:
http://www.3sat.de/nano/bstuecke/23263/
Marlies, Du hast eine Menge richtiger Dinge geschrieben. Aber Deine Meinung zum Thema habe ich noch nicht herauslesen können. Die würde mich aber besonders interessieren.
Gruß, Frank
Zitat:
Stimmt...aber über Tundren und Wüstensteppen habe ich überhaupt nicht geschrieben. Mehr schon so über die Situation bei uns in Deutschland...da sind das ja nicht so ganz die typischen Biotope...
Zitat:
Das sind dann aber dann schon mal drei Arten mehr, als wenn sie nicht da wären, oder? Nee, im Ernst: Mein Eindruck ist, dass es gar so schlecht um viele Bereiche nicht bestellt ist und sich auch nicht alles immer zum Schlimmeren wendet. Wenn beispielsweise Arten zurückkehren, die zwischenzeitlich nicht oder kaum noch hier lebten, sieht es zumindest für diese Arten ja nicht allzu schlecht aus. Im übrigen waren Wölfe und Co. nur ein paar Beispiele zur Illustration. Ehrlich gesagt, ich bin schon davon ausgegangen, dass das rüberkommt.
Zitat:
Das sehe ich genauso. Und gerade bei den nicht-auffälligen Arten finden wir an vielen Stellen eine geradezu faszinierende Vielfalt. Nur ein einziges Beispiel dafür:
http://www.3sat.de/nano/bstuecke/23263/
Marlies, Du hast eine Menge richtiger Dinge geschrieben. Aber Deine Meinung zum Thema habe ich noch nicht herauslesen können. Die würde mich aber besonders interessieren.
Gruß, Frank
16.06.04, 10:31
Beitrag 5 von 42
@Frank,
ich kann dir nur voll und ganz zustimmen. Und ich würde den Rahmen sogar noch weiter fassen: Mit der Umwelt geht es in Deutschland schon seit Jahrzehnten deutlich bergauf; die Luft wird reiner, das Wasser der Flüsse ist sauberer und die Vielfalt der Arten nimmt sicher auch zu.
Das mit der Zunahme der Artenvielfalt muss jedoch eingeschränkt werden. In den Städten und Dörfern findet man eine sehr große Artenvielfalt; was da so alles im Park bei mir gegenüber an diversem Getier zu hören und zu beobachten ist, ist schon erstaunlich. Anders sieht es in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gegenden aus, wo unerwünschtes Kleingetier, Pilze und Unkraut totgespritzt werden. Dazu kommt die oft zu reichliche Düngung, die selbst auf Wiesen dazu führt, dass Pflanzen, die magere Böden brauchen, verschwinden und nur noch monotone Löwenzahn- / Taubnesselwiesen zu finden sind. Als äußeres Zeichen für die zurückgehende Vielfalt der Wiesenpflanzen sind die ausbleibenden Falter zu nennen; ich weiß schon nicht mehr, wann ich den letzten "Schwalbenschwanz" oder das letzte "Pfauenauge" gesehen habe.
@Marlies,
ich werde aus deinem Beitrag nicht so recht schlau. Ich lese aus deinen Zeilen oder auch dazwischen, dass die Feststellung der Zunahme der Arten anhand der Beobachtungen von Frank zwar richtig, aber noch lange kein Beweis für einen positiven Trend in der Artenvielfalt ist. Du verstehst es recht gut, eine durchaus positive Festellung zu unserer Umwelt in ein zumindest zweifelhaftes Licht zu rücken. Und obwohl du es versuchst, habe ich deinen Beweggrund dafür nicht herauslesen können.
Frank
Nachricht bearbeitet (16.06.2004 - 10:32h)
ich kann dir nur voll und ganz zustimmen. Und ich würde den Rahmen sogar noch weiter fassen: Mit der Umwelt geht es in Deutschland schon seit Jahrzehnten deutlich bergauf; die Luft wird reiner, das Wasser der Flüsse ist sauberer und die Vielfalt der Arten nimmt sicher auch zu.
Das mit der Zunahme der Artenvielfalt muss jedoch eingeschränkt werden. In den Städten und Dörfern findet man eine sehr große Artenvielfalt; was da so alles im Park bei mir gegenüber an diversem Getier zu hören und zu beobachten ist, ist schon erstaunlich. Anders sieht es in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gegenden aus, wo unerwünschtes Kleingetier, Pilze und Unkraut totgespritzt werden. Dazu kommt die oft zu reichliche Düngung, die selbst auf Wiesen dazu führt, dass Pflanzen, die magere Böden brauchen, verschwinden und nur noch monotone Löwenzahn- / Taubnesselwiesen zu finden sind. Als äußeres Zeichen für die zurückgehende Vielfalt der Wiesenpflanzen sind die ausbleibenden Falter zu nennen; ich weiß schon nicht mehr, wann ich den letzten "Schwalbenschwanz" oder das letzte "Pfauenauge" gesehen habe.
@Marlies,
ich werde aus deinem Beitrag nicht so recht schlau. Ich lese aus deinen Zeilen oder auch dazwischen, dass die Feststellung der Zunahme der Arten anhand der Beobachtungen von Frank zwar richtig, aber noch lange kein Beweis für einen positiven Trend in der Artenvielfalt ist. Du verstehst es recht gut, eine durchaus positive Festellung zu unserer Umwelt in ein zumindest zweifelhaftes Licht zu rücken. Und obwohl du es versuchst, habe ich deinen Beweggrund dafür nicht herauslesen können.
Frank
Nachricht bearbeitet (16.06.2004 - 10:32h)
Frank Pawellek schrieb:
Zitat:
Ich fürchte für dich und mich, dass die Flächen der Tagebaufolgelandschaften, auf der sich derzeit Fauna und Flora zu renaturieren beginnen, einen nicht unwesentlichen Teil unserer Landschaftsparkes ausmachen. Wer natürlich so ein richtiger Wessi ist - ich meine, wer so ein eingefleischter kundiger Deutscher ist mit riesigen Kalkmagerrasenflächen neben den für den Tourismus erodierten Böden des tollen Faltengebirges Alpen im Hinterkopf, dem werden sowohl Tagebaufolgelandschaften als auch die Flächen im Ruhrgebiet, wo Menschen und Tiere in starker Abhängigkeit vvoneinander siedeln, kläglich vorkommen. Und im Vergleich zu den Flächen, wie sie Städte und Siedlungen mit ihren zahlreichen Kulturfolgern darstellen, sind selbst diese aus der Ödniss erwachsenden Landstriche nichts Bedeutendes. Das ist mir schon bewusst, Frank.
Zitat:
Die kannst du in der Tat voll vergessen, wenn du mal nach den wirbellosen Arten schauen und zählen gehst; Also _ich_ habe mir die Artenvielfalt und die Wölfe nicht als Argument herangezogen. Ich weiß, warum ich das nicht tue. Aber wer von Artenreichtum spricht und von einer Verbesserung oder einer Verschlechterung derselben, möchte sich bitte mal vor Augen führen, _dass_ Wirbeltiere nur einen Bruchteil des Artenaufkommens ausmachen. Großen auffälligen Tieren misst man einen großen und einen fast ausschließlich touristisch relevanten Wert bei. In des Menschen Auge sind es Tiere hoher Attraktivität - nicht mehr und nicht weniger. Ich habe nix gegen die Ansiedlung von Wölfen, aber ich mache mir was ihren Nutzen, ihre Notwendigkeit und besagten Einfluss auf den Artenreichtum betrifft nichts vor, Frank!
Zitat:
Aber du möchtest dann auch mal nachschauen gehen, welche Arten sich gerade zurückziehen; Die gibt es nämlich auch immer und überall. Es gab mal einen Bericht von Zoologen irgendeiner Uni (Rostock oder Greifswald) wo die Ansiedlung, Betreuung und Bestandszunahme bestimmter Greifvögel in einer ostdeutschen Küstenregion zum Rückzug anderer Tiere (Vögel waren auch darunter), geführt hat. Dummerweise waren da Arten drunter, die gerne von anderen Zoologen inventarisiert worden waren. So ist das in der Fachwelt, mit dem Reichtum und der Konkurrenz der Lobby.
Zitat:
:-)) Illustration ist in der Tat etwas, das rüberkommt und immer überzeugt.
Zitat:
Das Bisserl, was ich an eindeutiger Meinung zum Thema gewonnen habe, kommt auch noch.
--
Grüße
Nachricht bearbeitet (16.06.2004 - 11:10h)
Zitat:
Ich fürchte für dich und mich, dass die Flächen der Tagebaufolgelandschaften, auf der sich derzeit Fauna und Flora zu renaturieren beginnen, einen nicht unwesentlichen Teil unserer Landschaftsparkes ausmachen. Wer natürlich so ein richtiger Wessi ist - ich meine, wer so ein eingefleischter kundiger Deutscher ist mit riesigen Kalkmagerrasenflächen neben den für den Tourismus erodierten Böden des tollen Faltengebirges Alpen im Hinterkopf, dem werden sowohl Tagebaufolgelandschaften als auch die Flächen im Ruhrgebiet, wo Menschen und Tiere in starker Abhängigkeit vvoneinander siedeln, kläglich vorkommen. Und im Vergleich zu den Flächen, wie sie Städte und Siedlungen mit ihren zahlreichen Kulturfolgern darstellen, sind selbst diese aus der Ödniss erwachsenden Landstriche nichts Bedeutendes. Das ist mir schon bewusst, Frank.
Zitat:
Die kannst du in der Tat voll vergessen, wenn du mal nach den wirbellosen Arten schauen und zählen gehst; Also _ich_ habe mir die Artenvielfalt und die Wölfe nicht als Argument herangezogen. Ich weiß, warum ich das nicht tue. Aber wer von Artenreichtum spricht und von einer Verbesserung oder einer Verschlechterung derselben, möchte sich bitte mal vor Augen führen, _dass_ Wirbeltiere nur einen Bruchteil des Artenaufkommens ausmachen. Großen auffälligen Tieren misst man einen großen und einen fast ausschließlich touristisch relevanten Wert bei. In des Menschen Auge sind es Tiere hoher Attraktivität - nicht mehr und nicht weniger. Ich habe nix gegen die Ansiedlung von Wölfen, aber ich mache mir was ihren Nutzen, ihre Notwendigkeit und besagten Einfluss auf den Artenreichtum betrifft nichts vor, Frank!
Zitat:
Aber du möchtest dann auch mal nachschauen gehen, welche Arten sich gerade zurückziehen; Die gibt es nämlich auch immer und überall. Es gab mal einen Bericht von Zoologen irgendeiner Uni (Rostock oder Greifswald) wo die Ansiedlung, Betreuung und Bestandszunahme bestimmter Greifvögel in einer ostdeutschen Küstenregion zum Rückzug anderer Tiere (Vögel waren auch darunter), geführt hat. Dummerweise waren da Arten drunter, die gerne von anderen Zoologen inventarisiert worden waren. So ist das in der Fachwelt, mit dem Reichtum und der Konkurrenz der Lobby.
Zitat:
:-)) Illustration ist in der Tat etwas, das rüberkommt und immer überzeugt.
Zitat:
Das Bisserl, was ich an eindeutiger Meinung zum Thema gewonnen habe, kommt auch noch.
--
Grüße
Nachricht bearbeitet (16.06.2004 - 11:10h)
Zitat:
Das ist schön.
Zitat:
Marlies, ich verstehe leider nicht, was Du damit sagen willst, tut mir Leid, wahrscheinlich liegt's an mir. Immerhin schön zu wissen, dass Frank Bothe auch nicht klüger zu sein scheint...
Bei den Bergbaufolgelandschaften Ostdeutschlands kenne ich mich allerdings kaum aus - habe lediglich mal'n bisschen was über die dortigen Restseen geforscht. Ich weiß schon etwas mehr über die Bergbaufolgelandschaften im Westen (speziell Ruhrgebiet), und die kommen mir keinesfalls "kläglich" vor, ganz im Gegenteil. Allerdings hatte ich das bereits oben geschrieben...was das Ganze aber jetzt mit den Alpen zu tun haben soll, ist mir auch nicht klar. Ich würde empfehlen, nicht ständig neue Fässer halb aufzumachen.
Zitat:
vorher schriebst Du:
Zitat:
Na, nu' was ?
Gruß, Frank
Das ist schön.
Zitat:
Marlies, ich verstehe leider nicht, was Du damit sagen willst, tut mir Leid, wahrscheinlich liegt's an mir. Immerhin schön zu wissen, dass Frank Bothe auch nicht klüger zu sein scheint...
Bei den Bergbaufolgelandschaften Ostdeutschlands kenne ich mich allerdings kaum aus - habe lediglich mal'n bisschen was über die dortigen Restseen geforscht. Ich weiß schon etwas mehr über die Bergbaufolgelandschaften im Westen (speziell Ruhrgebiet), und die kommen mir keinesfalls "kläglich" vor, ganz im Gegenteil. Allerdings hatte ich das bereits oben geschrieben...was das Ganze aber jetzt mit den Alpen zu tun haben soll, ist mir auch nicht klar. Ich würde empfehlen, nicht ständig neue Fässer halb aufzumachen.
Zitat:
vorher schriebst Du:
Zitat:
Na, nu' was ?
Gruß, Frank
Frank Pawellek schrieb:
Zitat:
Ich hatte bei Wölfen und Landschaft an die Niederlausitz gedacht. Dass du das nicht zwingend in Bezug zueinander gebracht hast, finde ich aus jetziger Sicht gar nicht so schlecht. Ich dachte, wenn alle an den Wolf denken, denkt jeder an die Lausitz. Ich habe halt auch so mein Schmalspurdenken. :-)
Zitat:
Ich weiß ja, dass es meine Schuld ist, wenn ich nicht weiß, wodurch sich die Ruhrlandschaft auszeichnet. Aber wenn's noch jemand beschreiben täte oder noch ein paar Hinweise gäbe, hätte ich nichts dagegen.
Zitat:
Ganz einfach, Frank: Ich persönlich benutze die Artenvielfalt nicht so gern als Argument. Eine scheinbar ganz einfache aber dennoch widersprüchliche Sache ist die Fragmentierung der Lebensäume. Fragmente liegen dort vor, wo eine "ursprüngliche" Landschaft durch des Menschen Kultur zersiedelt wurde. Eine Population wildlebender Tiere nach der anderen gerät unter reproduktive Isolation. Die Folgen sind eine geringere genetische Variabilität innerhalb jeder Splittergruppe. Hinzu gesellen sich nicht selten Gendrift und ein höherer Homozygotiegrad in jedem Restbestand. Aber wo und wann immer auch diese isolierten Splitterbestände überleben, stellen sie wegen Drift, Mutation und Selektion insgesamt doch auch einen artenbildenden Prozess dar; Wenn man aber über die Fragmentierung der Lebensräume trauert, darf man nicht vergessen, dass das Gegenteil auch gleichzeitig passiert nämlich dort, wo Siedlungen und Städte zusammenwachsen. Dort leben ja auch Tiere, Bestände und Arten. Es sind die typischen Kulturfolger und kulturfolgenden Arten, die gute Bedingungen zur Bildung großer heterozygoter genetisch stabiler Bestände vorfinden. Wem darf es die Artenvielfalt recht machen und wen darf der Artenschwund treffen?
Zitat:
Ich hatte bei Wölfen und Landschaft an die Niederlausitz gedacht. Dass du das nicht zwingend in Bezug zueinander gebracht hast, finde ich aus jetziger Sicht gar nicht so schlecht. Ich dachte, wenn alle an den Wolf denken, denkt jeder an die Lausitz. Ich habe halt auch so mein Schmalspurdenken. :-)
Zitat:
Ich weiß ja, dass es meine Schuld ist, wenn ich nicht weiß, wodurch sich die Ruhrlandschaft auszeichnet. Aber wenn's noch jemand beschreiben täte oder noch ein paar Hinweise gäbe, hätte ich nichts dagegen.
Zitat:
Ganz einfach, Frank: Ich persönlich benutze die Artenvielfalt nicht so gern als Argument. Eine scheinbar ganz einfache aber dennoch widersprüchliche Sache ist die Fragmentierung der Lebensäume. Fragmente liegen dort vor, wo eine "ursprüngliche" Landschaft durch des Menschen Kultur zersiedelt wurde. Eine Population wildlebender Tiere nach der anderen gerät unter reproduktive Isolation. Die Folgen sind eine geringere genetische Variabilität innerhalb jeder Splittergruppe. Hinzu gesellen sich nicht selten Gendrift und ein höherer Homozygotiegrad in jedem Restbestand. Aber wo und wann immer auch diese isolierten Splitterbestände überleben, stellen sie wegen Drift, Mutation und Selektion insgesamt doch auch einen artenbildenden Prozess dar; Wenn man aber über die Fragmentierung der Lebensräume trauert, darf man nicht vergessen, dass das Gegenteil auch gleichzeitig passiert nämlich dort, wo Siedlungen und Städte zusammenwachsen. Dort leben ja auch Tiere, Bestände und Arten. Es sind die typischen Kulturfolger und kulturfolgenden Arten, die gute Bedingungen zur Bildung großer heterozygoter genetisch stabiler Bestände vorfinden. Wem darf es die Artenvielfalt recht machen und wen darf der Artenschwund treffen?
Ich glaube, ich verstehe (einigermaßen), was Du meinst. Man muss es halt differenziert sehen. Den Thread habe ich hauptsächlich eröffnet, weil mir eben das undifferenzierte Klagen etwas auf den Nerv geht. "Artenvielfalt" ist in diesem Zusammenhang halt ein oft zitiertes Stichwort - aber sicher nicht das einzige.
Zitat:
Da gibt's leider auch bisher nur ziemlich verstreute Fachliteratur drüber, geforscht wird aber seit längerem dran. Ein empfehlenswertes Buch wäre vielleicht "Industriebrachen – Ökologie und Management" von Rebeler / Dettmar, darin wird recht detailliert auf’s Ruhrgebiet eingegangen (aber nicht nur). Außerdem vielleicht "IndustrienNatur" von Dettmar / Ganser.
Was die Erlebnismöglichkeiten für Natur im Ruhrgebiet angeht und sich mit dem Thema an eine breitere Öffentlichkeit richtet, gibt’s bisher überhaupt nichts. Ich habe gerade selbst ein Buch drüber geschrieben, das im nächsten Monat erscheinen wird, es ist aber wirklich das erste und bleibt wohl auch das einzige dieser Art. Ruhrgebiet = dreckig, das ist leider in vielen (Wessi-)Köpfen seit vielen Jahren offenbar fest verdrahtet.
Gruß, Frank
Zitat:
Da gibt's leider auch bisher nur ziemlich verstreute Fachliteratur drüber, geforscht wird aber seit längerem dran. Ein empfehlenswertes Buch wäre vielleicht "Industriebrachen – Ökologie und Management" von Rebeler / Dettmar, darin wird recht detailliert auf’s Ruhrgebiet eingegangen (aber nicht nur). Außerdem vielleicht "IndustrienNatur" von Dettmar / Ganser.
Was die Erlebnismöglichkeiten für Natur im Ruhrgebiet angeht und sich mit dem Thema an eine breitere Öffentlichkeit richtet, gibt’s bisher überhaupt nichts. Ich habe gerade selbst ein Buch drüber geschrieben, das im nächsten Monat erscheinen wird, es ist aber wirklich das erste und bleibt wohl auch das einzige dieser Art. Ruhrgebiet = dreckig, das ist leider in vielen (Wessi-)Köpfen seit vielen Jahren offenbar fest verdrahtet.
Gruß, Frank
Frank Pawellek schrieb:
Zitat:
Einspruch :-)
Für mich als Landei aus der norddeutschen Tiefebene, wo man mit halbwegs gutem Feldstecher dem 3 KM entfernten nächstem Nachbarn aufn Teller gucken kann :-), bedeutet(e) Ruhrpott eigentlich unendlich aneinandergereihte Gebäude/Häuser mit nie endenen Straßen. Als ich vor Jahren das erstemal in Dortmund war, war ich angenehm überrascht wieviel Grüne Fläche es auch mal zwischen den Ansiedlungen gab.
Naja, so wie ebend bei Ruhrpottlern unsere holsteinische Schweiz Aaahs und Ooohs entlockt .-)
Aber zum eigentlichen Thema:
Ich freue mich über jede "renaturisierte" Kiesgrube, allerdings muss ich auch sagen ... Antreffen wird man dort nur die üblich verdächtigen. Reh, Bussard, Feldhase. Was dort ursprünglich heimisch war, kommt entweder nie wieder oder es dauert seine Zeit um auch dort wieder z.B. ungewöhnliche Insekten zu finden. Ebenso Pflanzen, Gebüsch, Bäume ... Auf mich machen diese ehemaligen Kiesgruben immer eher so einen Monokultureindruck.
Also wenn ich mal so 30 Jahre in meinen Erinnerungen zurückgehe, hätte ich damals mehr mit meinem Makroobjektiv anfangen können ... Weiß auch nich, aber ich könnte jetzt nicht spontan sagen bergauf oder -ab, ich würd eher sagen sowohl als auch, oder? ...
Grüßlies
Ulrike
Zitat:
Einspruch :-)
Für mich als Landei aus der norddeutschen Tiefebene, wo man mit halbwegs gutem Feldstecher dem 3 KM entfernten nächstem Nachbarn aufn Teller gucken kann :-), bedeutet(e) Ruhrpott eigentlich unendlich aneinandergereihte Gebäude/Häuser mit nie endenen Straßen. Als ich vor Jahren das erstemal in Dortmund war, war ich angenehm überrascht wieviel Grüne Fläche es auch mal zwischen den Ansiedlungen gab.
Naja, so wie ebend bei Ruhrpottlern unsere holsteinische Schweiz Aaahs und Ooohs entlockt .-)
Aber zum eigentlichen Thema:
Ich freue mich über jede "renaturisierte" Kiesgrube, allerdings muss ich auch sagen ... Antreffen wird man dort nur die üblich verdächtigen. Reh, Bussard, Feldhase. Was dort ursprünglich heimisch war, kommt entweder nie wieder oder es dauert seine Zeit um auch dort wieder z.B. ungewöhnliche Insekten zu finden. Ebenso Pflanzen, Gebüsch, Bäume ... Auf mich machen diese ehemaligen Kiesgruben immer eher so einen Monokultureindruck.
Also wenn ich mal so 30 Jahre in meinen Erinnerungen zurückgehe, hätte ich damals mehr mit meinem Makroobjektiv anfangen können ... Weiß auch nich, aber ich könnte jetzt nicht spontan sagen bergauf oder -ab, ich würd eher sagen sowohl als auch, oder? ...
Grüßlies
Ulrike
16.06.04, 15:19
Beitrag 11 von 42
Ulrike Germeshausen schrieb:
Zitat:
Das Problem dabei ist jedoch, was als "ursprünglich" definiert wird. Ursprünglich war Mitteleuropa nach der letzten Eiszeit ein riesiges Waldgebiet, aber wenig Wiesen. Dementsprechend war die Fauna.
Dann kamen immer mehr Menschen und die brauchten etwas zwischen die Kiemen, also wurde der Wald gerodet um Felder anzulegen - und schon war es aus mit der "Ursprünglichkeit". Doch das Roden der Wälder brachte mit den Feldern und Wiesen auch eine vollkommen neue sehr viel vielfältigere Fauna mit sich.
Und dann kam die Industrie inkl. der industriellen Landwirtschaft und die damit zusammenhängenden Probleme der Umweltverschmutzung.
Doch jetzt sind wir hier in Deutschland und auch in vielen anderen modernen Industrienationen ganz deutlich auf einem aufsteigenden Ast!
Aber "ursprünglich" wird es nie mehr; es wird anders und besser! Und das ist ja auch schon sehr viel Wert!
Frank
Zitat:
Das Problem dabei ist jedoch, was als "ursprünglich" definiert wird. Ursprünglich war Mitteleuropa nach der letzten Eiszeit ein riesiges Waldgebiet, aber wenig Wiesen. Dementsprechend war die Fauna.
Dann kamen immer mehr Menschen und die brauchten etwas zwischen die Kiemen, also wurde der Wald gerodet um Felder anzulegen - und schon war es aus mit der "Ursprünglichkeit". Doch das Roden der Wälder brachte mit den Feldern und Wiesen auch eine vollkommen neue sehr viel vielfältigere Fauna mit sich.
Und dann kam die Industrie inkl. der industriellen Landwirtschaft und die damit zusammenhängenden Probleme der Umweltverschmutzung.
Doch jetzt sind wir hier in Deutschland und auch in vielen anderen modernen Industrienationen ganz deutlich auf einem aufsteigenden Ast!
Aber "ursprünglich" wird es nie mehr; es wird anders und besser! Und das ist ja auch schon sehr viel Wert!
Frank
In Deutschland haben wir derzeit ganz klar einen Artenschwund zu verzeichnen.
Hauptursache daran ist die moderne Landwirtschaft.
Der Artenschwund betrifft nicht (oder in geringem Maße) die höheren Tiergattungen, die bzgl. der Artenzahl einen winzigen Promillebeerich ausmachen, sondern vielmehr Insekten, Würmer, Mollusken, etc...
Weiterhin haben wir in Deutschland als großes Problem den Zuzug von Arten, die bei uns überhaupt nichts zu suchen haben, ein schönes Beispiel sind die nordamerikanischen Schmuckschildkröten, die unsere heimische Schildkrötenart praktisch verdrängt haben.
Diese überstehen unsere Winter deswegen so gut, weil viele unserer Flüsse mittlerweile deutlich zu warm sind (Kraftwerke)
Ein weiteres schönes Beispiel ist Physella heterostropha, eine (Blasen-)Schneckenart aus den Tropen(!), die mittlerweile in den Tropfkörpern mancher Kläranlagen gewaltige Probleme bereitet, da sie sich dort viel zu sehr ausbreitet.
Das sind alles "neue" Arten, die wir gerne nicht hätten.
Ansonsten möchte ich noch anmerken (wie bereits geschehen), dass eine hohe Artenvielfalt keinesfalls ein Gütesiegel sein muss, gerade Allerweltsstandorte bieten im Regelfall sehr vielen Generalisten einen Lebensraum, sind allerdings ökologisch bei weitem nicht so wertvoll wie Standorte für Spezialisten.
Vielleicht kennt jemand hier die Einstufung von Gewässern nach Gewässergüteklassen. Das erfolgt idR über den Saprobienindex, von I (sehr gut) bis IV (sehr schlecht).
Mitnichten sind Gewässer der Stufe I besonders artenreich, vielmehr finden sich die meisten Arten ungefähr bei Stufe II, da in diesen nährstoffreicheren Gewässern mehr Generalisten leben.
mfg
PS: In Deutschland sterben deswegen sowenige Arten aus, weil (dank der letzten Eiszeit) in Deutschland kaum endemische Arten existieren. D.h. wenn sie bei uns verschwinden, existieren so noch irgendwo sonst und gelten somit auch nicht als ausgestorben.
Nachricht bearbeitet (16.06.2004 - 18:56h)
Hauptursache daran ist die moderne Landwirtschaft.
Der Artenschwund betrifft nicht (oder in geringem Maße) die höheren Tiergattungen, die bzgl. der Artenzahl einen winzigen Promillebeerich ausmachen, sondern vielmehr Insekten, Würmer, Mollusken, etc...
Weiterhin haben wir in Deutschland als großes Problem den Zuzug von Arten, die bei uns überhaupt nichts zu suchen haben, ein schönes Beispiel sind die nordamerikanischen Schmuckschildkröten, die unsere heimische Schildkrötenart praktisch verdrängt haben.
Diese überstehen unsere Winter deswegen so gut, weil viele unserer Flüsse mittlerweile deutlich zu warm sind (Kraftwerke)
Ein weiteres schönes Beispiel ist Physella heterostropha, eine (Blasen-)Schneckenart aus den Tropen(!), die mittlerweile in den Tropfkörpern mancher Kläranlagen gewaltige Probleme bereitet, da sie sich dort viel zu sehr ausbreitet.
Das sind alles "neue" Arten, die wir gerne nicht hätten.
Ansonsten möchte ich noch anmerken (wie bereits geschehen), dass eine hohe Artenvielfalt keinesfalls ein Gütesiegel sein muss, gerade Allerweltsstandorte bieten im Regelfall sehr vielen Generalisten einen Lebensraum, sind allerdings ökologisch bei weitem nicht so wertvoll wie Standorte für Spezialisten.
Vielleicht kennt jemand hier die Einstufung von Gewässern nach Gewässergüteklassen. Das erfolgt idR über den Saprobienindex, von I (sehr gut) bis IV (sehr schlecht).
Mitnichten sind Gewässer der Stufe I besonders artenreich, vielmehr finden sich die meisten Arten ungefähr bei Stufe II, da in diesen nährstoffreicheren Gewässern mehr Generalisten leben.
mfg
PS: In Deutschland sterben deswegen sowenige Arten aus, weil (dank der letzten Eiszeit) in Deutschland kaum endemische Arten existieren. D.h. wenn sie bei uns verschwinden, existieren so noch irgendwo sonst und gelten somit auch nicht als ausgestorben.
Nachricht bearbeitet (16.06.2004 - 18:56h)
Frank Bothe schrieb:
Zitat:
Eichen-Hainbuchen-Wälder, um genau zu sein.
Das momentane Klima würde eher die Rotbuchen bevorzugen.
Zitat:
Das stimmt in der Tat. Viele der jetzt "heimischen" Arten kommen ursprünglich aus den kaukasischen Steppen. Die Artenvielfalt und Biodiversität hat sich mit dem ackerbauenden Menschen in Mitteleuropa zuerst einmal sehr stark erhöht.
Zitat:
Nein, das sind wir leider nicht generell. Bzgl. der Wasserqualität vieler Flüsse, bzgl. dem Gehalt z.B. von SO2 in der Atmosphäre hat sich in den letzten Jahren tatsächlich viel verbessert, wobei man auch sagen muss, dass da die Situation in den 70er Jahren schlichtweg katastrophal war.
Es gibt aber auch Gebiete, bei denen es nach wie vor lichterloh brennt: Zuviel Ozon in der Troposphäre, zuwenig in der Stratossphäre, CO2 Anstieg, Giftfrachten aus den letzten Jahrzehnten, die auf unsere Grundwasseraquifere zudriften, Artenschwund, Lärmemmissionen, Hormone und Antibiotika in den Flüssen, wo sie definitiv nicht hingehören, um nur ein paar wenige zu nennen...
Zitat:
Es gibt in Mitteeuropa noch zwei Standorttypen, die per Definition noch "natürlich" sind: Die letzten winzigen Restchen an Hochmooren und die Schuttfluren in den Hochgebirgen. Es gibt keinen einzigen ha "natürlichen" Wald mehr in Mitteleuropa.
Zumindest per Definition. Dass man mit naturnahen Standorten meist auch ganz gut leben kann, sei dahingestellt.
mfg
Zitat:
Eichen-Hainbuchen-Wälder, um genau zu sein.
Das momentane Klima würde eher die Rotbuchen bevorzugen.
Zitat:
Das stimmt in der Tat. Viele der jetzt "heimischen" Arten kommen ursprünglich aus den kaukasischen Steppen. Die Artenvielfalt und Biodiversität hat sich mit dem ackerbauenden Menschen in Mitteleuropa zuerst einmal sehr stark erhöht.
Zitat:
Nein, das sind wir leider nicht generell. Bzgl. der Wasserqualität vieler Flüsse, bzgl. dem Gehalt z.B. von SO2 in der Atmosphäre hat sich in den letzten Jahren tatsächlich viel verbessert, wobei man auch sagen muss, dass da die Situation in den 70er Jahren schlichtweg katastrophal war.
Es gibt aber auch Gebiete, bei denen es nach wie vor lichterloh brennt: Zuviel Ozon in der Troposphäre, zuwenig in der Stratossphäre, CO2 Anstieg, Giftfrachten aus den letzten Jahrzehnten, die auf unsere Grundwasseraquifere zudriften, Artenschwund, Lärmemmissionen, Hormone und Antibiotika in den Flüssen, wo sie definitiv nicht hingehören, um nur ein paar wenige zu nennen...
Zitat:
Es gibt in Mitteeuropa noch zwei Standorttypen, die per Definition noch "natürlich" sind: Die letzten winzigen Restchen an Hochmooren und die Schuttfluren in den Hochgebirgen. Es gibt keinen einzigen ha "natürlichen" Wald mehr in Mitteleuropa.
Zumindest per Definition. Dass man mit naturnahen Standorten meist auch ganz gut leben kann, sei dahingestellt.
mfg
Martin R. schrieb:
Zitat:
Nur mal so ganz kurz zwischendurch eingeworfen, ich les es
mir heutabend noch mal in Ruhe durch ... Zumindest hier im hohen Norden gehts dieses Jahr den Buchen an den "Kragen" ... Weißfliegenbefall :-(
Grüßlies
Ulrike
Zitat:
Nur mal so ganz kurz zwischendurch eingeworfen, ich les es
mir heutabend noch mal in Ruhe durch ... Zumindest hier im hohen Norden gehts dieses Jahr den Buchen an den "Kragen" ... Weißfliegenbefall :-(
Grüßlies
Ulrike
17.06.04, 07:13
Beitrag 15 von 42
Hier ist mal ein Link zum nachlesen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde ... 02,00.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde ... 02,00.html