Fotografieren in extremen Kontrastsituationen (Sonnenlicht)

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fcyron fcyron Beitrag 1 von 44
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Hallo zusammen,

ich habe jetzt etwas im Internet gesucht, aber nicht so richtig eine Antwort auf das gefunden, wonach ich gesucht habe. Ich muß dazu sagen, daß ich lediglich "engagierter" Amateur bin ;)

Folgendes Problem (kennt wahrscheinlich jeder):
Ich fotografiere viel draussen und mit sehr kurzen Belichtungszeiten (z.B. Pferde auf dem Reitplatz bei der Arbeit ;) ). Um die Mittagszeit wird der Kontrastbereich dann extrem (rund um den Platz stehen hohe Bäume die von allen Seiten Schatten auf den Platz werfen). Mir ist klar, daß die Kamera-Technik von dem Kontrastumfang recht schnell überfordert ist. Bis jetzt habe ich aber keinen gangbaren Weg gefunden, diesem Kontrast Herr zu werden. Entweder belichte ich so, daß ich auch im Schatten noch was erkennen kann, dann sind aber alle Highlights völlig übersteuert, oder ich belichte so, daß man auch im Sonnenlicht-Bereich noch etwas erkennen kann, dann sind aber die Schatten schwarz (besonder schwierig bei schwarzen Pferden). Wenn ich dann in Lightroom versuche, die Schatten aufzuhellen, habe ich dort dann natürlich enormes Rauschen und verwaschene Konturen (selbst auf der Canon 5D Mk IV).

Meine Frage: gibt es Tipps oder Erfahrungen, wie man das Problem wenigstens etwas in den Griff bekommen kann? Oder gibt es hier im Forum ggf. schon einen Thread, in dem das diskutiert wird?

Ich fotografiere RAW u.a. mit dem Canon 24-70mm f2.8 MkII (d.h. die ganzen Kameraautomatiken, die evtl. helfen könnten, greifen da, meines Wissens nach, nicht).

Vielen Dank für eure Tipps,
Falk
K.G.Wünsch K.G.Wünsch Beitrag 2 von 44
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Es gibt einfach keine Technik mit der sich beschissenes Licht (pralle Mittagssonne) in etwas fotografisch brauchbares verwandeln lässt (ausser in kleinem Masstab durch den Einsatz von Diffusoren zum Beispiel im Makrobereich). Da heisst es einfach diese Situation zu meiden - zwischen 10 und 3 hat der Fotograf halt Siesta.
fcyron fcyron Beitrag 3 von 44
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Ja, hatte so etwas befürchtet. Leider steht mir die Alternative "Siesta machen" nicht zur Verfügung ;) Der Kurs läuft halt genau zu diesen Zeiten. Irgendeinen Tipp für Photoshop vielleicht?
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 4 von 44
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Zitat: fcyron 02.06.20, 12:00Zum zitierten BeitragIrgendeinen Tipp für Photoshop vielleicht?

ja. wenn noch ein bisschen info in der datei drin ist, kann man es mit der funktion "tiefen/lichter" machen. sie macht die bilder zwar etwas platter, rettet aber (in grenzen!) so manchen "abesoffenen" oder "ausgebrannten" bildbereich (mir fallen da meine bilder von brandgänsen oder brandseeschwalben ein - s/w-gefieder). wie bei allem in der EBV: alles sachte! eine gute EBV ist jene, der man nicht ansieht, was gemacht wurde.
kmh kmh Beitrag 5 von 44
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Ich belichte dann so, dass die Lichter stimmen. Anderherum geht es nicht, da in den ausgefressenen Lichtern keine Bildinformationen sind. In den Tiefen ist mehr drin, als man glaubt. In raw kann man dann die Tiefen hochziehen. Ich weiß nicht, wie gut Deine Canon das kann. Mit ner Nikon D750 geht es ganz gut. Es ersetzt natürlich nicht die korrekte Belichtung zur passenden Tageszeit.
vG Markus
K.G.Wünsch K.G.Wünsch Beitrag 6 von 44
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Zitat: fcyron 02.06.20, 12:00Zum zitierten BeitragJa, hatte so etwas befürchtet. Leider steht mir die Alternative "Siesta machen" nicht zur Verfügung ;) Der Kurs läuft halt genau zu diesen Zeiten. Irgendeinen Tipp für Photoshop vielleicht?

Nein, man kann Scheisse zwar polieren nur der Gestank verbleibt - d.h. man wird den Bildern immer ansehen dass das Licht bescheiden war und die Bilder maximal als Beleg “da war ich dabei” taugen werden.
naturfreak85 naturfreak85 Beitrag 7 von 44
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Einfach bei bedecktem Himmel fotografieren. Also nicht so bedeckt, dass kein Licht mehr kommt, sondern eine komplette dünne Wolkenschicht. Da werden die Kontraste besser, aber wirkt dann auch etwas flau leider. Hatte ich auch erst letztens mit einem Falter. Aber es ist immer noch besser als zu krasse Kontraste.
Andreas Oestereich Andreas Oestereich Beitrag 8 von 44
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Zitat: fcyron 02.06.20, 11:26Zum zitierten BeitragIch fotografiere RAW u.a. mit dem Canon 24-70mm f2.8 MkII (d.h. die ganzen Kameraautomatiken, die evtl. helfen könnten, greifen da, meines Wissens nach, nicht). Ist der Kontrastumfang viel zu groß hilft auch keine dieser Automatiken.

Ich würde es wie kmh machen.
Dazu ist es hilfreich zu wissen, wie weiß das Weiß im JPEG noch sein darf, ohne das es im RAW total ausgefressen ist.
Eine niedrige ISO wählen, je kleiner die ISO, desto größer der aufnehmbare Kontrastumfang, und man kann die Schatten oft noch retten.
Dann bekommt man aus dem RAW am meisten raus. Je nach Kamera können mehrere EVs in den Schatten versteckt sein.
Manfred Hunger Manfred Hunger   Beitrag 9 von 44
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Zitat: fcyron 02.06.20, 12:00Zum zitierten BeitragJa, hatte so etwas befürchtet. Leider steht mir die Alternative "Siesta machen" nicht zur Verfügung ;) Der Kurs läuft halt genau zu diesen Zeiten. Irgendeinen Tipp für Photoshop vielleicht?

Kommt darauf an was für ein Reiter- bzw. Pferdekurs, und was für Bilder (Aufnahmen) fotografiert werden.

Wenn immer der gleiche Bereich fotografiert wird (z. B. Hindernis beim Springkurs), dann Kamera auf ein Stativ und Belichtungsreihe ohne Pferd und Reiter. Danach dann mit Pferd und Reiter (auf diese korrekt belichtet). In PS dann mit Ebenen die Aufnahmen zu einem Bild zusammenfügen.

Ob es für Dein Vorhaben ein gangbarer Lösungsansatz sein kann, kannst nur Du entscheiden.

LG Manfred
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 10 von 44
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Zitat: fcyron 02.06.20, 11:26Zum zitierten BeitragMeine Frage: gibt es Tipps oder Erfahrungen, wie man das Problem wenigstens etwas in den Griff bekommen kann?

Was Du mal probieren könntest ist:

- Möglichst Sonne im Rücken
- Möglichst wenig Helligkeitsunterschied der Motive innerhalb des Fotos...

Wenn dass dann mehr oder weniger Stillleben bei Windstille sind, dann könnte man noch über Belichtungsreihen nachdenken bzw. einmal ein HDR versuchen.

Zudem könnte man den Belichtungsmesser noch auf das Hauptmotiv richten, damit das Wichtigste im Bild zumindest richtig belichtet ist.

Aber eigentlich ist das Licht ziemlich bescheiden.

Und nebenbei, die Art von Fotos, welche Du gerne aufnehmen würdest sieht dann mit so viel Schatten von den Bäumen eh nicht gerade prickelnd aus, Du willst ja nicht Schatten als Hauptmotiv, oder?

Hättest Du also z.B. ein dunkles Pferd... gegen einigermaßen dunkelblauen Himmel...mit Sonnen gebleichtem Gras und Buschwerk im Hintergrund... ohne großartige Schattenbereiche... die Sonne in Deinem Rücken wenn auch nicht viel... somit jedoch die gesamte Szenerie von der Sonne beleuchtet (das Licht reflektiert also geradewegs in Deine Kamera - außer das vom blauen Himmel).
Dann könnte, wenn Dir die Mehrfeldmessung gute Dienste geleistet hat, das gesamte Bild je nach Jahreszeit und Standort auf der Erde zum guten Bild werden.
Es könnte aber auch der Himmel bereits anfangen überbelichtet zu sein und das Bild wird nur einigermaßen etwas, wenn Du das Pferd korrekt belichtest hast...

Einfach mal testen, ob es funktioniert, ist sehr individuell

Z.B:


Hochsommer in der Eifel 2016 Hochsommer in der… Lichtmaler Köln 30.08.16 1


nur ohne Pferd, aber man sieht schon Schatten und dunkle Büsche.

Allerdings werden die meisten Fotos Murx werden. Und je weniger die Sonne dabei direkt über Dir steht umso besser wird es funktionieren, somit ist aber auch klar, dass es dann umso später auf der Uhr sein wird bzw. vormittags eben noch nicht so nah an Mittag siehe "von 10 bis 3 hat der Fotograf frei" wurde ja bereits geschrieben. Aber auch hier, je nach Jahreszeit und Standort auf der Erde (Breitengrad).

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
fcyron fcyron Beitrag 11 von 44
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Hallo,

erstmal vielen Dank für die Tipps!

Leider habe ich keinen großen Gestaltungsspielraum da sich die Pferde teils recht schnell bewegen und ich mit kurzen Verschlusszeiten arbeiten muß. Deswegen fallen HDR-Fotografie bzw. Belichtungsreihen raus. Beim ISO-Wert bin ich schon bei ISO 100.

Was ich jetzt mal von euch aufgenommen habe ist, mir mehr Mühe mit meinem Standort (Sonne im Rücken/Sonne von vorn) zu geben und es mal mit Unterbelichtung (d.h. die Highlights im Foto sind nicht übersteuert) zu probieren (allerdings muß ich da sagen, daß ich dann schon ganz schönes Rauschen in den Schatten habe und nur noch wenige Details. Und das bei einer Canon 5D...). Die Schattenwürfe aus den Gesichtern der Pferde und Reiter rauszubekommen ist wahrscheinlich nur mit aufwändiger Bearbeitung in Photoshop möglich.

Ich hatte gehofft, es gibt vielleicht einen guten Trick mit Filtern oder so. Aber mir ist natürlich klar, daß sich die Physik nicht wirklich über's Ohr hauen lässt. Hoher Kontrast ist nunmal hoher Kontrast und auf der einen oder anderen Seite des Helligkeitsspektrum geht Information verloren, die mir auch Lightroom nicht wiederbeschaffen kann.

Danke nochmal,
Falk
effendiklaus effendiklaus   Beitrag 12 von 44
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Anderer Gedankenansatz, überkompensiert:

Dunkeler Hintergrund sorgt für Freistellung des Hauptmotives.
Konzentriere Dich darauf.
Bei der Aufgabe würde ich das Motivprogramm "Sport" wählen.
Kurzzeitpriorität und Serienaufnahme.
O.k., da musst Du wohl mal über Deinen Schatten springen.
Nutze alle Register die Deine Kamera bietet.
Eine Session, zum auprobieren, sollte das wert sein.

Die ISO habe ich auf Automatik stehen. Hatte sie vorher auf 400 begrenzt.
Das elektronische Gehirn der Kamera kann damit sehr gut umgehen.
Christian Gigan Weber Christian Gigan Weber   Beitrag 13 von 44
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Zitat: K.G.Wünsch 02.06.20, 11:58Zum zitierten BeitragEs gibt einfach keine Technik mit der sich beschissenes Licht (pralle Mittagssonne) in etwas fotografisch brauchbares verwandeln lässt (ausser in kleinem Masstab durch den Einsatz von Diffusoren zum Beispiel im Makrobereich). Da heisst es einfach diese Situation zu meiden - zwischen 10 und 3 hat der Fotograf halt Siesta.Doch! Fette Blitzanlage, am besten Objektive mit Zentralverschluss und vorab einen Fluchtweg suchen für den Fall, daß die Gäule durchgehen ;-)))
Christian Gigan Weber Christian Gigan Weber   Beitrag 14 von 44
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Zitat: K.G.Wünsch 02.06.20, 11:58Zum zitierten BeitragEs gibt einfach keine Technik mit der sich beschissenes Licht (pralle Mittagssonne) in etwas fotografisch brauchbares verwandeln lässt (ausser in kleinem Masstab durch den Einsatz von Diffusoren zum Beispiel im Makrobereich). Da heisst es einfach diese Situation zu meiden - zwischen 10 und 3 hat der Fotograf halt Siesta.Doch! Fette Blitzanlage, am besten Objektive mit Zentralverschluss und vorab einen Fluchtweg suchen für den Fall, daß die Gäule durchgehen ;-)))
fcyron fcyron Beitrag 15 von 44
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Zitat: Christian Gigan Weber 07.06.20, 07:52Zum zitierten BeitragZitat: K.G.Wünsch 02.06.20, 11:58Zum zitierten BeitragEs gibt einfach keine Technik mit der sich beschissenes Licht (pralle Mittagssonne) in etwas fotografisch brauchbares verwandeln lässt (ausser in kleinem Masstab durch den Einsatz von Diffusoren zum Beispiel im Makrobereich). Da heisst es einfach diese Situation zu meiden - zwischen 10 und 3 hat der Fotograf halt Siesta.Doch! Fette Blitzanlage, am besten Objektive mit Zentralverschluss und vorab einen Fluchtweg suchen für den Fall, daß die Gäule durchgehen ;-)))

:-D

Es gibt allerdings tatsächlich manchmal Kursteilnehmer, die vergessen das Blitzlicht abzuschalten...
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