Fledermäuse fotografieren.

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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 16 von 16
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Hallo Sasa,

mit viel Geduld, Ausschuss und ein bisschen Glück bekommt man auch ohne Lichtschranke und allzuviel Technik schöne Fotos hin.

Fledermäuse fliegen immer die gleichen Routen ab, und gerade am Teich ist das Zielen leichter, weil sie knapp über der Wasseroberfläche ihre Bahnen ziehen.

Ich würde dir raten bereits in der Dämmerung loszulegen. Dann kannst du dir die typischen Routen einprägen und schonmal auf diese Entfernung manuell fokussieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Fokus sitzt ist trotzdem sehr gering, und bei offener Blende ist der Schärfebereich zu klein. Ich habe die besten Ergebnisse mit Blende 11 und ISO 400-800 erzielt (an der 650d).

Die Belichtungszeit ist relativ egal, da man sowieso mit dem Blitz einfriert. Also z.B.1/200 oder länger. Die Blitzleistung muss reduziert werden, da sonst die Abbrenndauer zu lang ist und die Fledermaus unscharf wird. Beim Speedlight 430 EX z.B. habe ich manuell 1/4 bis 1/8 der Leistung gewählt. Die Reichweite ist dann natürlich eingeschränkt, aber man kommt ja auch relativ nah dran an die Tiere, falls dein Teich nicht zu groß ist. Bei mir waren es so 3 meter Abstand. Du kannst auch mehrere Blitze gleichzeitig einsetzen, dann ist die Reichweite größer und die Abbrenndauer bleibt trotzdem klein. Der Aufwand wird dann aber größer.

Dann würde ich die Kamera auf Serienbildmodus stellen. Mit Stativ habe ich kaum Treffer erzielt. Besser geht es wenn man Mitzieher macht und dabei Dauerfeuer gibt. Aufgrund der relativ geringen Blitzleistung kommt der Blitz da auch für ein paar Fotos mit. Durch den Sucher schauen hat bei mir nicht zum Erfolg geführt. Besser ging es aus der Hüfe heraus zu zielen.

Die Brennweite würde ich varieren. Mit 50 mm hat man noch gute Trefferchancen, 90 mm ging auch noch ganz gut und man kann schon ganz nette Crops erstellen, 300 mm gibt natürlich die besten Fotos aber man muss schon Glück beim Zielen haben.

Ja und dann geht es los. Bei mir lief es ungefähr in dieser Reihenflolge mit aufsteigender Brennweite ab: schwarze Bilder, unscharfe kleine Fledermäuse, scharfe kleine Fledermäuse, unscharfe große Fledermäuse, dann lange nichts, und dann knackig scharfe halbe oder viertel Fledermäuse. Ein richtig gutes Bild einer ganzen Fledermaus ist mir bisher noch nicht gelungen. Aber ich bin mir sicher, mit ein bisschen Ausdauer klappt das.

Zum Thema Blitzen von Fledermäusen:

Die Fledermäuse zeigen keinerlei Reaktion auf die Blitze und orientieren sich ja ausschließlich über das Gehör(Das heißt nicht, das sie nicht sehen können). Ich halte es für problematischer per Lichtschranke an Höhleneingängen zu fotografieren als im Jagdrevier, wo die Tiere jederzeit ausweichen können.

Fledermäuse haben weitaus größere Probleme mit schrumpfenden Lebensräumen als mit den wenigen Fotografen die es ab und an ein bisschen blitzen lassen. Aus deinem Garten lassen sie sich sicherlich nicht durch ein paar zusätzliche "Sommergewitter" vertreiben. Wenn du ihnen was gutes tun willst, kannst du ja noch ein paar Fledermauskästen aufhängen. Vielleicht hast du dann schon im nächsten Jahr ein paar Models mehr ;-)

Also viel Erfolg und viele Grüße

Martin
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