Basics der Wildlife Fotografie

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Wild Untamed Photography Wild Untamed Photography   Beitrag 1 von 5
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Hallo Zusammen

Ich bin Wildlife Fotograf aus Leidenschaft und habe vor einiger Zeit mal damit angefangen eine kleine Tutorial-Reihe zum Thema "Basics der Wildlife Fotografie" zu erstellen und diese kostenlos via Youtube zugänglich zu machen.

Zielpublikum sind Anfänger ebenso wie Fortgeschrittene, aber nicht unbedingt der Profis der selber bereits seit 15 Jahren dabei ist.

Es ist alles möglichst einfach und übersichtlich gehalten und soll helfen im Bereich der Wildlife-Fotografie zu wachsen und sich verbessern zu können.

Es sind dies folgende 4 Teile:

https://www.youtube.com/watch?v=LvgGeL5cnP0&t=10s

https://www.youtube.com/watch?v=d_M9j7TqSDA&t=1197s

https://www.youtube.com/watch?v=e3beCSktmPE

https://www.youtube.com/watch?v=zh50yQODA5g

Ich würde mich freuen wenn es vielleicht dem einen oder der anderen von Euch weiterhelfen kann.

Mit den besten Grüssen und viel Spass
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 2 von 5
1 x bedankt
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moin marco,

zu den für mich nötigen grundeigenschaften (heißt jetzt wohl "basics") zählen:

- artenkenntnis
- kennen der lebensraumansprüche
- wissen um die verhaltensweisen
- antizipieren können
- kennen der phänodaten
- wissen um die tages-/ jahreszeitlichen aktivitäten
- sehen und hören können

wer das nicht drauf hat, der braucht über naturfotografie nicht nachdenken. so etwas lernt man nicht im YT-film, sondern draußen und das über jahre. viele meinen nämlich, es reiche ein dicker kontostand, technik anschaffen, reise nach afrika buchen und schon sind die aufnahmen gemacht. als ob naturfotografie in D unmöglich wäre (nicht ein bild von mir ist im ausland gemacht).

"die ausbildung zum naturfotografen ist die längste, denn sie endet nie!" (fritz pölking - werkstattbuch)

sehr oft treffe ich draußen leute, die meinen, noch nie einen eisvogel gesehen zu haben. selbst angler! stimmt! denn sehen kann man ihn ohne vorher seinen flugruf gehört zu haben schlecht (ich sage nicht, dass es nicht möglich wäre). aber wenn ich den rufen höre, dann folgen meine augen dem ruf und dann hab ich ihn auch. dabei ist der nicht mal selten. bei uns schon gar nicht.

es soll schon leute gegeben haben, die suchten bei uns im dezember einen pirol. oder den alpenstrandläufer in den alpen. zwei prima ideen. sollte ich mal ausprobieren. vllt finde ich dann auch irgendwann mal einen vogel auf einem zaun sitzend mit krone auf dem kopf. dann gibt es leute, die schildkröten tatsächlich den lurchen zuordnen - kröten eben - und mit fetter ausrüstung rumrennen (ich hab schon reine makro-fotografen, die nichts anderes machen mit einer eos 1 dx mk 3 gesehen - kein scheiß!). da könnte ich ebenso auch die frage stellen, auf welchen zaun die echse einen eid geschworen hat, damit wir sie zaun-eid-echse nennen können. ich sollte mit ihr mal ins gespräch kommen.

wer den ruf der kraniche nicht kennt, wird den ziehenden trupp am himmel nicht bemerken. wer den ruf des wiedehopf nicht kennt, wird ihn nicht sehen. gleiches trifft auf den bienenfresser zu. wer die flugsilouette des seeadlers nicht kennt, wird ihn nicht sehen. den entdecke ich schon auf 500m mit bloßen auge! wer nicht weiß, dass in einer wiese eine uferschnepfe sitzen kann, sieht sie nicht. mir reicht es schon, wenn die mit dem kopf aus dem gras schaut und dann entdecke ich die auch ohne fernglas auf 200m.

d.h.: hohe aufmerksamkeitsspanne, niedrige reizschwelle - ganz wichtig!

und es ist fast völlig aussichtslos, sich mal auf gerate wohl irgendwo ins tarnzelt zu setzen. meist vertane zeit. das zauberwort heißt: recherche mit fernglas. ab aufs rad und los (mit einem auto ist man viel zu schnell unterwegs und fährt an den dingen vorbei, zumal man damit gar nicht die wichtigen punkte erreicht). gut 80% verbringe ich mit recherchen - wo findet was statt?

amüsiert bin ich dann immer, wenn die leute mit sündhaft teuren tarnklamotten in ansitzhütten rumturnen, oder dergleichen gewandet hinter sichtblenden bzgw auf beobachtungstürmen stehen. eine warnweste hätte die gleiche wirkung. solche folkloreheinis!

mein rat: bevor man sich überhaupt in kosten stürzt, würde ich mir ein gutes fernglas kaufen und zwei jahre draußen mit dem rad rumfahren. man könnte es auch erst mal mit angeln versuchen. da hat man zeit zur beobachtung.
naturfreak85 naturfreak85 Beitrag 3 von 5
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Zitat: Photonenbändiger 07.10.21, 10:39Zum zitierten Beitrag man könnte es auch erst mal mit angeln versuchen. da hat man zeit zur beobachtung.

Joa. Genau so habe ich auch angefangen. Zumindest bei uns am Wasser weiss ich meist wo was ist und wann etwa. Wobei manche Arten auch nicht jedes Jahr vorkommen, es aber auch Jahre gibt, wo besonders "viele" Exemplare einer Art auftauchen (dieses Jahr Bläulinge bei uns) Ist jedes Jahr ein wenig anders, aber eine grobe Richtung kann man herausfinden.

Man macht auch immer wieder neue Beobachtungen. Dieses Jahr hat mich z. B. jedes Mal ein Hase besucht morgens am Makroplatz. Der kam nur immer erst als ich im Auto saß und Bilder gesichtet hab. Da war das Licht nicht mehr so gut, aber hätte ich auch fotografieren können, wenn ich mich nicht vorher auf Makro konzentriert hätte....
Christian Gigan Weber Christian Gigan Weber   Beitrag 4 von 5
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Zitat: Photonenbändiger 07.10.21, 10:39Zum zitierten Beitragwer die flugsilouette des seeadlers nicht kennt, wird ihn nicht sehen. den entdecke ich schon auf 500m mit bloßen auge! wer nicht weiß, dass in einer wiese eine uferschnepfe sitzen kann, sieht sie nicht. mir reicht es schon, wenn die mit dem kopf aus dem gras schaut und dann entdecke ich die auch ohne fernglas auf 200m.Du bist schon ein doller Hecht! ;-))) Nein, aber ohne Mist, alles was Du da schreibst, kann ich nur bestätigen. Wer es nicht geniessen kann, vielleicht stundenlang, einfach nur dazusitzen und zu beobachten und zu lauschen, seinen Gedanken nachzuhängen, wird es in diesem Bereich schwer haben.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 5 von 5
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Zitat: Christian Gigan Weber 12.10.21, 07:24Zum zitierten BeitragZitat: Photonenbändiger 07.10.21, 10:39Zum zitierten Beitragwer die flugsilouette des seeadlers nicht kennt, wird ihn nicht sehen. den entdecke ich schon auf 500m mit bloßen auge! wer nicht weiß, dass in einer wiese eine uferschnepfe sitzen kann, sieht sie nicht. mir reicht es schon, wenn die mit dem kopf aus dem gras schaut und dann entdecke ich die auch ohne fernglas auf 200m.Du bist schon ein doller Hecht! ;-))) Nein, aber ohne Mist, alles was Du da schreibst, kann ich nur bestätigen. Wer es nicht geniessen kann, vielleicht stundenlang, einfach nur dazusitzen und zu beobachten und zu lauschen, seinen Gedanken nachzuhängen, wird es in diesem Bereich schwer haben.

natürlich gibt es viele möglichkeiten, sich fähigkeiten anzueignen. der eine hat es gern über ein YT-tut, der nächste liest ganz klassisch bücher, dann die T&E - methode oder VHS-kurse sowie begleitete fotoreisen mit einem trainer. und natürlich kombinationen daraus. da kann man ne menge zeit mit verbringen und auch geld ohne ende ausgeben.

alles hat irgendwie seine berechtigung.

meine bevorzugte variante ist immer noch: rausgehen, sehen lernen. aus dem verhalten der tiere rückschlüsse für das eigene handeln ziehen, recherchieren. und alles, was ich oben bereits geschrieben hatte. denn grau ist alle theorie. die praxis ist bunt!

keine schlechte idee sind dann immer kontakte vor ort mit einem, der es schon halbwegs kann. insofern dieser dann die nerven hat, sich mit einem neuling befassen zu wollen. und das vllt noch in ehrenamtlicher 1:1 - betreuung :-). da spielt viel die sprichwörtliche "chemie" eine rolle. einen meiner besten freunde habe ich so vor über 20 jahren kennengelernt. zwischen uns passt wirklich kein blatt papier, so manche gute reise machen und stunden miteinander verbringen können. und der hat damals in so ziemlich allen fragen bei null angefangen. das waren ja nicht nur fotografische belange, sondern, wie man sich draußen bewegt, artenkenntnis, überlebenstechniken (wenn es dicke kommt) usw.
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